Stell'Dir vor, es ist Fußball-WM und es gehen doch viele hin.


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Nun läuft der Ball wieder für Volk, Vaterland und Bundeskanzlerin. Nicht bei den hoch dotierten Stars im Männer-Fußball,nein, es sind die Frauen am Zuge. Der Rahmen der Fußball WM 2011 ist eher kleiner gesetzt. Kleine Stadien, bis auf das Eröffnungsspiel in Berlin und das Endspiel in Frankfurt,dafür aber auch piekfein.Weniger Kommerz und auch Profit für die Hersteller und Vertreiber von Fan-Accessoires. Dennoch, die Werbetrommel wurde im Vorfeld der WM ordentlich gerührt. Dabei halfen der "Kaiser" Franz Beckenbauer, die Nationalmannschaft der Männer und der Tatort mit dem Duo Odenthal/Kopper kräftig mit. Die Öffentlich Rechtlichen ließnen einige Werbegags ausstrahlen, damit auch der letzte Glotzer begreifen sollte: Es ist Fußballzeit!

Interessant waren die bislang gezeigten Begegnungen sicherlich. Teilweise mit einer gewissen Spannung behaftet. Auch das spielerisch-taktische Niveau ließ sich durchaus sehen. Vergleichbar mit dem, was die "großen" Fußballnationen von ihren Nationalteams der Männer bewohnt sind. Dennoch: Die Giganten des Weltfußballs, wie Argentinien, Spanien,die Niederlande, sie fehlen in diesem Turnier. Zwar wird auch in jenen Ländern Frauenfußball gespielt; offensichtlich nicht erfolgreich genug, um sich an dem Turnier der 16 besten Teilnehmer je Kontinent zu beteiligen.
 Möglicherweise sollte (M)man(n) auch hier nicht mit Frau vergleichen. Denn es gibt ihn auch hier: den kleinen Unterschied. Nicht nur im anatomisch - physiologischen Bereich, auch nicht auf dem Gebiet der kognitiven Fähigkeiten, sondern auf dem Sektor des Kommerzes. Dort, wo Millionen verdient, Milliarden umgesetzt und ganze Heerscharen an Politikern, Funktionären sowie Fußvolk korrumpiert werden, um eben Moneten zu verdienen.

Im Frauenfußball gestaltet sich das alles weniger spektakulär. Dort legen die Vereine keine exorbitanten Ablösesummen für Spitzenspieler auf den Tisch. Dort sind keine sech - oder siebenstelligen Gehälter zu verdienen. Dort können keine Millionen mit Werbeverträgen eingeheimst werden. Hier gestaltete sich das Business eher beschaulicher. Trotzdem sind die Erwartungshaltungen im Austragungsland Deutschland hoch. Eventuelle sogar zu hoch.
Die ersten beiden Spiele der bundesdeutschen Kickerinnen waren denn eher von mäßigem Zuschnitt. Auch hier spielte der Erwartungsdruck eine gewichtige Rolle.

Im Eröffnungsspiel gab es ein mühsames 2:1 gegen durchaus ebenbürtige Kanadierinnen. Im Spiel gegen den Gruppengegner Nigeria ein schmeichelhaften 1:0, nachdem die ruppigen Afrikanerinnen die Spielart wohl mit American Football verwechselt hatten und ein unfähiges Schiedsrichterinnen-Gespann sie dabei gewähren ließ.
Die Gazetten, der verblödende Boulevard und viele Kommentare mäkelten schon an der Mannschaft herum. Die sich dann allerdings mit einem über lange Strecken guten bis sehr guten Spiel gegen die starken Französinnen durch ein 4:2 au der Schusslinie der Medienmeute brachte.
Nun wartet im Viertelfinale das spielstarke Team aus Japan auf die Nationalelf um Silvia Neid und ihre Stars Nadine Angerer, Kerstin Garefrekes oder Birgit Prinz ( die zuletzt nicht zum Einsatz kam ).
Die VW-Stadt Wolfsburg wird sich freuen.

Die weiteren Viertelfinalbegegnungen sind nicht unbedingt als überraschend zu bewerten, denn mit:









2609/07 18:00LeverkusenEnglandEngland - FrankreichFrankreich
2710/07 13:00AugsburgSchwedenSchweden - AustralienAustralien
2810/07 17:30DresdenBrasilienBrasilien - USAUSA

stehen durchaus die erwarteten Nationen in der zweiten Runde. Dass die norwegische Mannschaft bereits in der Vorrunde ausgeschieden ist, dürfte allerdings als kleine Sensation zu sehen sein. Die Skandinavierinnen waren immerhin schon einmal Weltmeisterinnen.
Das attraktivste Spiel können wir Dresdner mit erleben, wenn am Sonntag das Team aus Brasilien mit der Weltfußballerin Marta und die erfahrenen Frauen aus den Vereinigten Staaten von Amerika aufeinander prallen.
Fußballerherz, was will'ste mehr?

Als ich gestern am frühen Abend in Richtung des Plauener Bahnhofs ging, tobte um mich herum der Feierabendverkehr. Aus der Unzahl von vorbei rauschenden PKW fielen mir zwei Wagen auf. Die hatten doppelseitig Fähnchen in schwarz- rot-gold(gelb)installiert. Am Steuer saßen - wen wundert's - natürlich Frauen. Schnittig schoben sie sich in die Blechkarawane auf der Tharandter Straße ein. Wohl wissend, dass ihnen die Sympathien der männlichen motorisierten Mitkämpfer gewiss sind - mehr aber auch nicht.

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