Diamantene Hochzeit - Ein seltenes Ereignis.



Tja, mal wieder - wenn auch nach über 2 Jahren - an meinem Geburtsort gewesen. Die Zeit verfliegt derart schnell, dass es mir zunächst wie vorgestern vorkam, als wir von der chronisch überlasteten, wenn auch an jenem Samstagmittag eher mäßig befahrenen A2 ( vulgo: " Warschauer Allee " ), auf die - werktags nicht minder mit donnernden LKW und dauerrasenden PKW ( an der nächsten roten Ampel treffen wir uns wieder ) belastete B 83 einbogen. Inzwischen grünte es auch hier mächtig. Der Bückeberg, Harrl und Messingsberg, die Luhdener Klippe und wie sie sonst alle heißen, zeigten ihre satten Grünfarben beim Vorüberfahren.

Am elterlichen Haus angekommen, gab es ein leckeres Mittagessen und einen ausgedehnten Schwatz. " Lange nicht gesehen!" " Eben!" Nach einem Rundgang durch die aus dem Boden gestampfte Neubausiedlung, jener ortsüblichen Tristesse, die sich beinahe in jedem niedersächsischen Flecken, Dorf und einer Kleinstadt wieder findet, zog es uns zur Aue. Die Anlagen des Bad Eilser Kurparks hatten wir dieses Mal links liegen gelassen. Und, da kamen sie wieder hoch, die Erinnerungen an die Kindheit, die Schulzeit und Jugend. Na, ja, ist auch schon ein Weilchen her.

Der Sonntag war verregnet und so richtig geeignet, aus dem elterlichen Wandschrank viele Fotoalben mit bunten, vergilbten und schwarz-weißen Fotos heraus zu kramen. Junge, junge, ist dat eine Zeit gewesen. Mit Lederhosen, Mecki-Schnitt und Sonntagsanstandsbesuchen bei der Verwandtschaft. Leider lebt ein großer Teil davon längst nicht mehr. Auch die Bilder aus der Volksschulzeit waren zum Schießen. Mensch, wat war´n wir bieder - damals.

Und so verliefen die Vorbereitungen für den offiziellen Teil des Besuchs denn auch völlig stressfrei. Getränke aus den Keller holen, Kühlschrank damit präparieren, Tische zusammen stellen. Usw. usf.; die Routine kann hierbei doch einige, spätere Peinlichkeiten aus dem Weg räumen.
Als am Montagvormittag dann die Tür aufging und der hoch offizielle Teil des verspäteten Empfangs mit einer Gratulationskur, kleineren Geschenken und Urkunden des Landkreises, der Samtsgemeinde und Gemeinde begann, waren die Weichen für einen reibunglosen Ablauf bereits gestellt.

So wurde denn bis 16.00 Uhr geplaudert, getratscht und gelacht. Ein Thema war auch der Prinz zu Schaumburg-Lippe ( eigentlich ja nur noch Schaumburg ), der für eine illustre Konvensationsrunde zu einem eher ungewöhnlichen Anlass, immer ein paar Worte wert ist. Euer Durchlauch seinen inzwschen wieder verheiratet, nach den Enttäuschungen mit der weltfrauliche Jette Joop und der zerrütteten Ehe mit der gleichfalls blau-blütigen " Lilly " zu Sayn-Wittgenstein etc. pp., die dann 2002 geschieden wurde, hat er nun eine Kollegin aus München gefreit. Nun, die Schönheit hat der Adelige nicht geerbt, dafür eine riesiges Grundvermögen und darf für 3 Kinder sorgen; zumal der fürstliche Nachfolger wohl in diesem Jahr 18 wird, dürfte auch der Spross noch an Paps Geldbeutel hängen.
Einst wird der 1958 geborene Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe indes nicht mehr erleben:

Die Diamantene Hochzeit.

Denn dafür müsste er mit seiner jetzigen Frau es noch weitere 55 Jahre aushalten. Sie wäre dann noch rüstige 95 Lenze und Seine Durchlauch bereits 110 Jahre alt. Wer schafft das schon - Diamantene Hochzeit?

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