Die Windscheidts - Der ganz normale Wahnsinn des ZDF?



Was so alles an Geldern von den 6,3 Milliarden ( in Zahlen 6. 300.000.000. ) Euro, die die Gebührenkrake GEZ von den angemeldeten Zahlern buchstäblich für den Verbrennungsofen der öffentlich-rechtlichen Anstalten gesteckt bekommt und welche sich von dort aus, über den Schlot in schwarzen Rauch verwandelt, der anschließend die Umwelt verpestet, zeigte sich am Montag, den 19. 11. 2012 ab 20.15 Uhr. Da lief nämlich der Pilotfilm zu der angedrohten ZDF - Serie " Die Windscheidts " an. Aber, schön der Reihe nach:

Ab 18. Oktober 2012 begannen die Dreharbeiten für den Auftaktfilm dieser neuen ZDF-Serie, in der Anja Kling und Hendrik Duryn jeweils eine der tragenden Rollen aufgebürdet bekamen. Alles hätte diese Welt, jenes Land und die längst verblödete Gesellschaft, nicht schon genügend Randprobleme, die jeden durch die Medienmafia fein säuberlich nach abgesprochener Wertigkeit dem Dauergestressten vermittelt werden, muss das ZDF nun auch noch ordentlich Seife in die bereits volle Wanne geben. Mit  "Die Windscheidts" wird eine der vielen - meist nicht funktionierenden - Patchworkfamiline zum Trostplaster der Mühsam und Beladenen, in diesem, unserem Lande, heran gezogen, um dann deren Phasen der großen Verunsicherung sowie einiger Schicksalsschläge, dem Gebührenzwangsgebeutelten näher zu bringen; immer in der Hoffnung, dass ein kleines Körnchen Realität im Alltag des gemeinen Plebs dabei hängen bleibt. Das Credo der ZDF - Retortenfamilie soll - gemäß dem CDU/CSU - Dogma vom Wohl oder Wehe der christlich orientierten, deshalb geheiligten Familie -dabei sein, dass die dieselbe manchmal unheile Familie in Zeiten der Scheinheiligkeit eine solche bleiben muss. Kostete es, was es wolle! Es sind ja nun mal Gebühren des sukzessive der geistigen Schwindsucht anheim fallenden Teutonen, die dafür verplempert werden.


Unter der Regie von Isabel Kleefeld ("Unter Verdacht", "Hilfe, Hochzeit!") und nach einem Drehbuch von Martin Rauhaus ("Liebe am Fjord", "Winterreise", "Die Luftbrücke") versuchen sich Hendrik Duryn ("Der Lehrer")  und Anja Kling ( Tja, ah ja,also, ja gut, ich sach mal: Ich kann sie nicht mehr sehen! ) in dem Irrsinn, der da heisst: Leben im Jahre 2012 n. Chr. den beruflichen und privaten Überanstrengungen zu stellen. Er, also der Hendrik, spielt einen überforderten Architekten mit dem Namen Jochen Windscheidt, den ein Burn-out-Syndrom an seine Grenzen und bis in eine psychiatrische Klinik bringt. Diese Volkskrankheit grassiert seit den 1990er mit zunehmendem Erfolg unter den Betroffenen der Industriegesellschaft, nicht nur in Germania. Anja Kling spielt seine Frau Susanne, die in ihrem Jobcenter permanent um Gerechtigkeit und ihren eigenen Status zu kämpfen hat und außerdem noch eine Affäre mit einem anderen Mann unterhält.

In den weiteren Rollen stehen diesem Versuchspaar  u.a. noch Barbara Nüsse ("Die Pfefferkörner") als Susannes an Demenz erkrankte Mutter sowie Samuel Schneider als ihr Sohn Florian  und Lilli Fichtner als Jochens sich vernachlässigt fühlende Tochter Marie zur Seite.

Weil das Leben der durch gestylten Durchschnittsfamilie ohne die gekünstelten Dialoge und teilweise aufgebauschten Handlungen, hätte eher öde dargestellt werden müssen, wird die volle Ladung der im Ausland oft belächelten " German Angst " dem Glotzer in die alternde Visage gekloppt. Neben dem Burn - Out - Syndrom des sich wieder selbst findenden Architekten, der nach seiner Rekonvaleszenz die ernüchternde Feststellung treffen muss, dass im Leben vieles daneben gehen kann und Geschäftspartner, aber vor allem Kompagnons, die größten Schweine sind, wird dann noch die Stiefmutter als Demenzkranke zu versorgen sein, der Stiefsohn ist von seinem Horrortrip, als übler Kleindealer von Drogen, abzubringen und demnach zu überführen, die eigene Tochter wird, zudem im pubertierenden Stadium, gegen ihre Vernachlässigung kämpfend, zu beruhigen sein und die eigene Frau muss von der irrwitzigen Vorstellung , sie müsse den weiblichen Michael Kohlhaas mimen,  auf den Boden der Gesellschaftsrealität herunter gedrückt werden.

Viel Stickstoff für knapp 90 Minuten Sendezeit; weshalb die Familie in dem Pilotfilm denn zu einem einzigen Chaotenhaufen verkommt. Jedoch nur vorüber gehend. Weil - so muss eine richtige ZDF - Family - Soap abgespult werden - sich der Gordische Knoten an lebens - und überlebenswichtigen Problemen schon bald von selbst löst, herrscht am Ende des abgedrehten Dünnpfiffs wieder eitel Sonnenschein. Nach dem Motto: " Wie sich klein Fritzchen den Urwald vorstellt ", stellt sich die Lösung des jeweiligen Problems bereits beim Erkennen und Auftauchen desselbigen ein. Das beinahe in die Insolvenz geratene Architekturbüro des zunächst ausgebrannten Familienvaters erhält einen Großauftrag, kann den finanziellen Verlust, der durch die kriminelle Handlung des Geschäftspartners entstanden war, kompensieren und auch das an eine Kredit gebende Bank verpfändete Haus der Familie bleibt unberührt. Der treu sorgenden Mutter Susanne geht zwar der schon sicher geglaubte, lukrativere leitende Posten bei der ARGE verloren, weil diesen ein aalglatter Schmierlappen von Kollege, der sich von einer anderen Dienststelle aus beworben hatte, erhält. Dennoch ist die auf Recht und Gerechtigkeit mimende und sich sanft unangepasst Gebende, dann doch zu der Erkenntnis gekommen, dass diese höher dotierte Stelle mit ihrem eigenen Rechtsempfinden und dem " Gutmensch " - Verhalten nicht in Einklang zu bringen gewesen wäre. Ergo: Lieber weniger Knete, dafür Mensch bleiben. Klingt gut bei der Kling, nicht wahr?

Auch der sich  als Kleinhändler von Cannabis und sonstigen Rausch verursachenden Mittelchen zunächst spezialisierende Sohn, wird von Mama Windscheidt in die Mangel genommen, im Schnelldurchgang therapiert und unter Androhung der Übergabe an die örtliche Polizei, von der Weiterführung seiner kriminellen Machenschaften abgehalten, indem der Plastebeutel mit dem " Stoff " aus dem die Albträume sind, einfach in die Havel geworfen wird. Auf Wiedersehen iphon, ipad, Luxusleben in Designer-Klamotten und Partyfeier bis zum Abwinken.
Auch das Töchterchen erhält die so lange vermissten Streicheleinheiten, die erforderliche Aufmerksamkeit und die ihr gebührende Wertschätzung in der Patchwork- Family " Windscheindt ".

Ach ja, der sich nach amerikanischem Grundmuster gut versorgt wissende ZDF - Fernsehfilmfan kann nebenbei auch noch einen Schuss Realsatire in den ansonsten fade schmeckenden Handlungscocktail erhalten, denn  die poltische Seite darf natürlich auf nicht fehlen. So wird denn - familiär einträchtig - gegen die Mächigen dieses, unseres Landes, verbal zu Felde gezogen. Die Susanne hat es ja nun mit den Untiefen der bundesdeutschen Geld - und Gaunergesellschaft zu tun, die da heißen SGB II, Hartz IV und Co. Dass der Ex-Bundeskanzler Schröder nebst Ex- Berater, Ex- VW Personalvorstandsvorsitzender Peter Hartz ihren Anteil an diesem nicht bezähmbaren Gesetzesmonster hatten und dafür heute noch in den Allerwertesten getreten bekommen, ist inzwischen TV-Alltag, dass aber die Merkel - Regierung dieses Untier weiter pflegt und hegt, schmeckt der von Anja Kling dargestellten ARGE - Mitarbeiterin, die sich mit ihren unzähligen Kunden deshalb anlegen muss, überhaupt nicht. Als dann noch die drohende Pleite des Mannes zu bewältigen ist, folgt der Gang nach Canossa, nämlich zu dem sehr wohl habenden und sich autoritär bis reaktionär aufführenden Vater des Architekten. Hier stellt der frustrierte Jochen Windscheidt denn im Gespräch mit diesem lapidar fest:  „Es ist aber trotzdem ein Wahnsinn, dass eine Regierung in Umfragen kaum mehr ein Drittel der Wähler hinter sich hat“. Und de grantige, erzkonservative Herr Papa schlägt noch fester in die Kerbe: „Das ist doch keine Regierung. Eine Frau aus der Ostzone, ein Bayer und dieser Milchreisbubi aus Ostasien, der für seinen schwulen Freund eingesprungen ist.“
Papa Windscheidt hätte seinen zu scheitern drohenden Sohn dennoch den Zaster für die Wiederbelebungsversuche seine Archtitektenschuppens gegegebn. Der will aber nach Rücksprache mit seiner Frau Susanne dann doch nicht annehmen, denn - so viel Rollenklischee muss auch hier sein - des Mannes Lanze ist zwar oft sein ganzer Stolz, sein blitz-blank geputztes PS - geladene High Tech - Gefährt sein öffentlich zur Schau gestellter Testestoronspiegel, aber das nicht gedeckte Konto kann dieses Beides nicht am Leben erhalten und funktioniert dann wie ein leerer Hodensack; es kommt am Ende nischt heraus. Dieses gilt auch für den zweckgebundenen Kaffeebesuch bei den Eltern Windscheidt.

Doch, der Rentnerkanal wäre sich selbst nicht gut genug, würde er die Arbeitsplatz erhaltene Rettung in Form des dritten, des goldenen Weges, nicht favorisieren. Hilf Dir keiner, so hilf Dir selbst! Wie gehabt! So lösen sich denn alle Probleme mir nichts, dir nichts, in heiße Luft auf. Dem ZDF ist´s zufrieden, dem Klischeeformat gedankt und dem Glotzer erlaubt, so ganz nebenbei zu hinter fragen, ob da Rosamunde Pilcher als Patin dieses Mülls benannt werden darf. 
Die Online - Präsenz der Programmzeitschriften droht uns denn bereits an, dass dieser Pilotfilm, der in Berlin und an der Nordsee abgedreht wurde, laut Produktionsspiegel von Studio Hamburg, lediglich als der Auftakt einer Chronik zu betrachten ist , bei der eine deutsche Mittelschicht-Familie durch Jahre ihres Lebens begleitet wird. Auweia, der ZDF - Eunuch zeigt auch hier seine sozialkritischen Eier!

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