" Mona kriegt ein Baby " oder: Der Versuch, die unbefleckte Empfängnis auf höchstem Lebensniveau zu erklären.

Der Ödnis Einerlei ist, wenn im Fernsehen, die ewig gleiche Visagen mit den identischen Inhalten versuchen zu schauspielern. Ob nun Mord, Totschlag oder Serienmord, des Krimis aller liebstes Kind sind eben doch nur Gewalttaten oder exakter formuliert: Kapitalverbrechen. Gähnend lehnt sich der gelangweilte TV - Glotzer in seinen Sessel zurück und lässt die Einheitssoße in dem " Tatort ", dem Dauerbrenner " Der Alte " oder der " Soko  XYZ " über sich ergehen. Viel Neues kommt dabei Woche für Woche nicht zu Tage. Mal hat der gehörnte Ehemann seinen Nebenbuhler erschossen, dann erschlug die frustrierte Ehefrau ihren fremd gehenden Mann mit einem massiven Silberleuchter ( 6-armig mit Gravur ), dort erwürgt ein erfolgsloser Sohnemann seinen Vater im Streit.
Und, weil es Kriminalität im öffentlich - rechtlichen Fernsehen nur in den gesellschaftlich höher gestellten Umfeldern gibt, wird just jener zur Schau gestellte Luxus, der Wohlstand und - als Ausdruck der Verquickung zwischen diesem - der berufliche Erfolg, zur allgemein gültigen Aussage heran gezogen, wonach hier eben Geld nicht glücklich macht und zudem auch nicht vor Strafe schützt.



Wohlan, des Krimis Kern im 14 Jahr nach dem Millennium, ist der Mord im reichen Hause.
Aber dort scheinen ab und an noch andere Malheure zu passieren.
Dieses versuchte der Fernsehfilm " Mona kriegt ein Baby " darzustellen.
Die Geschichte ist zwar simpel, der pädagogische Effekt indes kompliziert.

Die Familie Lessing, bestehend aus Vater Stefan, von Berufung aus Gynäkologe ( natürlich erfolgreich ), Mutter Judith, von Beruf aus  Therapeutin, Mutter, Mutter, Mutter, und eben drei Kindern, wovon Mona mit 14 Jahren, die Jüngste des Trios ist.
Die Ehe der Lessings kriselt seit längerer Zeit. Nicht, weil die Haushaltskohle knapp ist und es am Monatsende nur noch Kartoffelsuppe mit sich selbst oder Haferflocken mit Leitungswasser sowie ein trockenes Aufbackbrötchen für 0,79 Euro, im 423 Gramm - Plastebeutel gibt, nein, die traute Zweisamkeit hat deshalb Risse bekommen, weil Papa Arzt auch noch ehrenamtlich in der Schule ( Gymnasium versteht sich ) von Mona " Sexualkundeunterricht " verbrät, nie Zeit hat und sonst eher Sprachlosigkeit walten lässt.

Mona offeriert denn eines schönen Tages ihren gefrusteten Eltern, dass sie schwanger ist. Es bricht eine heile Welt der Lessings in sich zusammen und die Eltern sich sich umgehend darüber einig, schwanger sein in diesem Umfeld gar nicht geht.
Nachdem die Eltern sich mal wieder gezofft hatten, packt Mona ihre Klamotten und zieht zu dem Vater des im Bäuchlein der 14jährigen heran wachsenden Kindes.
Das war aber auch nicht gut, denn der unterhält während des gesamten Zeitraumes ihres Zusammenlebens eine Freundin. Mona packt erneut ihre Sachen und verbringt nach ihrem Auszug eine Nacht auf der Straße. In der harten Lebenswirklichkeit angekommen, wird sie - ach, wie schön - von den Eltern, die sich mittlerweile doch wieder versöhnt haben, zu hause aufgenommen.

Friede, Freude, Genugtuung für den mit leidenden Glotzer, der indes erkennen muss, dass Luxusleben zwar nicht immer Luxusprobleme nach sich ziehen, aber zwischen Hartz IV, dem Jugendamt und anderen Canossagängen hier sowie eine halbwegs intakten, dazu noch vermögenden Familie dort, Lichtjahre liegend.
Warum solche - pädagogisch sicherlich erforderlichen - Filme, die gerade in der Jetztzeit das Schisma der Abwälzung von Aufklärung im familiären Bereich auf jenes der Schule, über deutlich lassen werden, immer auf höchsten materiellen Niveau auf den Zuschauer herein prasseln, lässt sich nur mit dem alt bekanten Spruch:
" Über Geld spricht man nicht, Geld hat man " erklären.
Immerhin auch eine Aussage, so wie jene, dass die Jungfrau Maria einst Mutterfreuden via der unbefleckten Empfängnis entgegen sehen durfte.
Da stellt sich denn der kritische Betrachter die Frage: " Was war hier zuerst am Werk, das Ei oder die Henne, die es ausbrütet? "

  http://de.wikipedia.org/wiki/Mona_kriegt_ein_Baby

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