IKEA im Doppelpack.


Unbestellt, ungewollt und unabänderlich lag er auch in diesem Jahr wieder im Briefkasten - der " IKEA " - Katalog 2014 / 2015. Erneut farblich stimmig zu der schwedischen Fahne, in blau und gelb abgefasst Der so genannte " Eyecatcher " ist indes eher banal. Es handelt sich um eine Abbildung einer im Programm eingestellten, zwei - teiligen Bettwäsche - Garnitur, die als Bettwäsche - Set für 24.99 € angeboten wird.
Alles " IKEA " oder was?

Der Hochglanz - Katalog aus recycle - barem Papier umfasst, sage und schreibe, 330 Seiten. Das hat Romanstärke.
Und gerade dieser lässt sich über den schwedischen Möbelkonzern, der ja längst zu einem Einrichtungsgiganten mutiert ist, auch schreiben.

" IKEA ", das war, ist und bleibt wohl auch, eine gewisse Lebensphilosophie, eine innere Einstellung zum sonstigen, in der Gesellschaft vorherrschenden Konsum.
" IKEA ", dass hat etwas mit alternativen Wohnformen in einer alternativlosen Konsumwelt zu tun.
" IKEA " ist " IKEA ", ist schwedisch, skandinavisch, nordisch, herb, schlicht, praktisch und gut.

Tja, und als wären der Neider, ob des sagenhaften Erfolgs, um den sagenumwobenen schwedischen Konzern, nicht genug auf diesem Planeten, schwang sich die alte Tante ARD in ihrer Verbraucherinformationssendung " Markt - Check " auf, um dem Giganten auf den kariösen Zahn zu fühlen.

Die Aufgabe lautete: Den Stressfaktor beim Möbelkauf zu ermitteln.Dazu mussten - natürlich nicht repräsentativ - 10 Test - Paare an den Start. Es wurden auch andere Anbieter unter die Lupe genommen.

Stress, Stressfaktor und Stresspegel wurde hierbei mit Moneten gleich gesetzt.
Weshalb die Untersuchung ergeben haben soll, dass im Vergleich zu einem allgemeinen Einkauf, der Stresspegel von 150 € auf 250 € in einem Möbelhaus hoch schnellen soll. Bei " IKEA " wäre er bei 300 € gewesen.

Was will uns diese Untersuchung damit sagen? Kaufe niemals in einem Möbelhaus ein, schon gar nicht bei " IKEA ", sonst wird der Dispo des Kontos schnell ausgereizt.

Und so soll denn auch das ermittelte " IKEA " - Prinzip dazu dienen, eine höhere Umsatzquote je Kunde zu erzielen, in dem der Anbieter auf einen hohen Identifikationsgrad beim " Do - It - Yourself " - Kauf setzt, die Kunden zu dem formal geduzt  und ein familiäres Flair beim Einkaufen suggeriert
werden würde.

Nun, ja, auf das selbst Zusammenbauen kann ein Kunde sich auch sonst schnell gewöhnen, wenn er Artikel im Internet bestellt und diese ins Haus gekarrt werden. Nichts Außergewöhnliches, also.
Das mit dem Duzen, ist in Schweden, im skandinavischen Raum üblich. Auch keine Besonderheit, die zu " IKEA " passt. Und das familiäre Umfeld bieten andere Abieter auch, nämlich durch besondere Aktionen, wie Familieneinkaufstag, Familienpreise, Familienrabatt.

Wo also soll bei " IKEA " der manipulative Faktor beim Einkaufen besonders groß sein.?

Kritik geübt werden muss allenfalls bei den Herstellmethoden  und den Produktionsländern. Zu Recht verwiesen die ARD - Mitarbeiter auf den " IKEA " - Drang, in Staaten herstellen zu lassen, die eine möglichst niedrige Lohnstruktur vorweisen. So, wie es in Weißrussland der Fall ist.
Dennoch wurde die Qualität der Möbel als ausreichend eingestuft, während getestete Regale bei " Höffner " - Möbelhäusern schlicht weg durch fielen. " " Billy ", der Regal - Renner war demnach besser als besser als ein vergleichbarer bei " Höffner ".

Und so blieb dann am Schluss des " Markt - Checks " der ARD nur der Vorwurf, dass " IKEA " Möbel in einem autokratischen Land, wie Weißrussland herstellen lässt, statt wie einst in Litauen, dass ja bekanntlich zur EU gehört.

Insgesamt nichts Neues vom Möbelhaus aus Schweden.

Und so wandert der zweite " IKEA " - Katalog dorthin, wo er keinen Schaden mehr anrichten kann: in die blaue Altpapier - Tonne. Das andere Exemplar wird in die Schublade gelegt. Man kann ja nie wissen, ob nicht doch ein " Billy " - Regal irgendwann mal angeschafft werden muss.
Und auch sonst, haben wir uns bei " IKEA " nie manipuliert gefühlt und sind nur mit dem aus dem Hallen förmigen Gebäude heraus gekommen, was zuvor als Anschaffung geplant war.
Wie heißt es zutreffend in der Abhandlung zum Konsumstreben in der globalisierten Wirtschaft bei Pascal Bruckner?
" Ich kaufe, also bin ich ".

Dem hält der Konsum - Kritiker mit Rene´Descartes Grundsatz entgegen:
" Cogito ergo sum " ( Ich denke, also bin ich ).

Und wer es dem Schrott - Artikel - Anbieter " Media Markt " besorgen möchte, der behauptet als dann:

" Ich bin doch nicht blöd ".

Richtig. Blöd bleibt aber auch blöd, wenn er unkritisch jeden Konsumdreck übernimmt, der von jener Verblödungswerbung hoch gehalten wird.


In diesem Sinne: Gut´s Nächtle mit dem viel zu früh von uns gegangenen Musiker aus der Heimat der Elche, vielen Seen und " IKEA ", Bo Hansson und " Vals i gryningen ", 1973: " Magican´s Hat ":
Und aus dem Album " Man At The Moon " : " Pick Up ":






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