Huh! Froooonkreisch schreddert Island mit 5:2! Huhaaaaaaah, Puuuuuuuuuuh!

Der Elfmeter - Drama in der Nacht vom 2. Juli 2016 zwischen Deutschland und Italien hätte es - rein theoretisch - keine weitere Steigerung geben können. Doch die Theorie ist immer noch grau,, Bordeaux mehr als 580 Kilometer von der französischen Hauptstadt entfernt und Island nun einmal nicht Italien. Doch - so klammheimlich - durfte der Fußball - Fan in Germany vielleicht ein wenig hoffen, dass die Nordländer den Franzosen im letzten Viertelfinalspiel doch ein Bein stellen könnten.

Die Hoffnung aber starb an jenem Abend des 3. Juli 2016  ab 21.00 Uhr bereits mit dem Anpfiff im rappelvollen Stade de France zu Paris. Binnen 45 Minuten führten die hoch motivierten und abgeklärt spielenden Franzosen ihren Gegner förmlich vor.

Die wacker spielenden Isländer kamen zwar durch zwei eigene Treffer in der 2. Halbzeit zu einer durchaus verdienten Resultatsverbesserung, doch mehr war nun wirklich nicht drin.

Wer geglaubt hatte, dass die eher brav spielenden Wikinger von der Vulkan - Insel mit den hoch dotierten Techniker aus den besten Ligen Europas mithalten könnten, sah sich bereits in der 12. Minute schoss Giroud die Equipe Trikolore mit 1:0 in Führung. In der 20. Minute konnte die Diva der Grande Nation, Pogba mit einem Kopfball auf 2:0 erhöhen.
Kurz vor der Halbzeit erzielten dann Payet und der bislang erfolgreichste französische Stürmer Griezmann zwei weitere Treffer zum 4:0 Pausenstand.

Die taktisch und auch technisch hoch überlegenen Franzosen kassierten dann durch Sigthorsson das 1:4; erhöhten drei Minuten später, nämlich in der 59. Minute zum 5:1, ehe dann der wiederum stark spielende B. Bjarnasson zum Endstand von 2:5 aus Sicht der Nordländer einköpfte.

Nein, es war zu keinem Zeitpunkt ein Duell auf Augenhöhe. Nein, die Überraschungsmannschaft von der Insel war über mehr als 90 Minuten nicht in der Lage den Franzosen Paroli zu bieten. Und, nein, eine mögliche Sensation lag nie im Bereich des Möglichen. Ja, dazu waren die Les Bleus viel zu überlegen - beinahe eine Klasse besser als ihre Gegner.

So kommt es am Donnerstag in Marseille zum - eigentlich erwarteten -  Duell zwischen Frankreich und Deutschland im zweiten Halbfinale der EM 2016. Es war kein sich fort schreibendes " Sommermärchen " 2016, was die Isländer auf den Rasen zelebrierten. Es war eher überschaubare Fußballkunst, gepaart mit einem gewissen Kampfeswillen und dem Ziel, sich nach dem 0:4 Halbzeitstand, nicht völlig abschlachten zu lassen.

Dennoch haben die Spieler des isländischen Teams in ihren 5 Begegnungen gegen Portugal ( 1: 1 ), Ungarn ( ebenfalls 1;1 ) und Österreich ( sensationell 2:1 ) sowie die arrogant und uninspiriert auftretenden Engländer 2:1, viel Spaß gemacht. Sie zeigten, dass nicht einzelne Weltstars ein Spiel bestreiten, dass nicht die hoch bezahlten Profis, damit automatisch als Team auftreten und deshalb gewinnen müssen und, dass nicht die Namen jener Fußball - Millionäre per se Angst und Schrecken bei dem Gegner auslösen müssen.

" Huh! ",  so lautete der isländische Schlachtruf, der mehr als 10.000 mit gebrachten Anhänger, des von dem Schweden Lars Lagerbäck, einem Fußball - Trainer, der bereits mit dem Schweden Tommy Söderberg das Nationalteam ab 2000 trainierte.
Ein alter Fuchs also.

Jetzt tritt er zurück und überlässt dem Isländer Heimir Hallgrimsson die Verantwortung. Wenn es am Schönsten ist, soll man gehen.

Huh!

Mehr von solchen Typen, wie Lagerbäck und Hallgrimsson benötigen solche Länder, die als Fußball - Zwerge belächelt und als " Kanonenfutter " verspottet werden, damit es im Fußball nicht langweilig wird.

Huh!

Daran ändert auch des gestrige Ergebnis nichts und den Isländern gebührt ein großes Lob, ob ihrer mannschaftlich geschlossenen Leistung. Takk!