Poggenburg´s virginum civitas



Die demokratischen Strukturen, in diesem, unserem, Lande, sind nicht jedem Bürger geläufig. Deshalb gibt es ja auch ständig Streit unter ihnen. Wer meint, er sei im Recht und hofft er könne es mittels des Rechtsstaates auch durchsetzen, sollte spätestens dann, wenn darüber ein Gericht zu befinden hat, diese Hoffnung sehr stark einschränken. Recht haben, Recht bekommen und vor allem Recht durchsetzen, sind jeweils verschiedene Paar Stiefel.
Zu dem Recht eines Hausbesitzers oder Hauseigentümers zählt auch das Hausrecht. Es besagt - sehr grob erklärt -, dass einem solcher Privilegierten die Möglichkeit zugestanden wird, eine ihm missliebige Person des Hauses und des Grundstückes zu verweisen. Kommt der Verwiesene dieser Aufforderung nicht nach, erfüllt er den Tatbestand des Hausfriedensbruchs.

Jene Grundsätze können auch auf die vielen Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen zur Anwendung kommen, wenn beispielsweise eine dortige Veranstaltung durch Teilnehmer und Außenstehende gestört wird. In einem solchen Fall könnte die Hochschulleitung mögliche Störer aus dem Veranstaltungsraum heraus komplementieren. Wer die geltende Hausordnung nicht beachtet, der wird des Hörsaales verwiesen. Die Freiheit von Forschung und Lehre deckte diese Handlungen nicht ab.

Soweit der formalrechtliche Aspekt zu den Tumulten rund um eine, am gestrigen Abend geplante Verunstaltung der AfD an der Universität in Magdeburg. Hieran nahm auch der Landesvorsitzende der sachsen - anhaltischen AfD, Andre´Poggenburg teil.
Als Poggenburg dazu eine Rede halten wollte, wurde er ausgebuht und ausgepfiffen. Es kam zu Rangeleien rund um das Pult von Poggenburg, der wenig später den Hörsaal aus Sicherheitsgründen verlassen musste.

Was Poggenburg hier zu sagen hätte, könnte er auf seiner FB - Seite einstellen um anderen Interessierten die Möglichkeit zu geben, seine Version des Ablaufs nachlesen zu können. Bis zum 13. 01. 2017, 21.00 Uhr, hat er dieses aber nicht getan:


https://www.facebook.com/poggenburg/

Warum wohl nicht? Er ist sonst ja immer einer der ersten AfDler, die billige Polemik und Hetze gepaart mit Maulheldentum in die Öffentlichkeit bringen. Ist ihm der Vorfall an der Otto - von - Guericke - Universität in Magdeburg etwa peinlich?
Wie Teile der Presse den Vorfall bewerten, lässt sich u.a. hieraus erkennen:

Eigentlich war an dem Abend ein Vortrag des Biologieprofessors Gerald Wolf zum Thema Genderforschung geplant. Es sollte die erste Veranstaltung der Campus-Alternative an der Uni Magdeburg werden. Diese habe, wie jede andere aktive politische Studierendengruppierung auch, dieselben Rechte und Pflichten, teilte die Universität mit. Die Hochschule verstehe sich als Raum des öffentlichen, allen Regeln von Demokratie und Rechtstaatlichkeit folgenden Diskurses.
Der Dekan der Fakultät für Humanwissenschaft, Michael Dick, sieht das in diesem Fall kritisch: "Die Unmutäußerungen der Studierenden und Besucher waren so eindeutig, dass ich glaube, vernünftige Veranstalter hätten sich zurückgezogen und hätten es dabei belassen", sagte er dem MDR. Die Organisatoren der Vorlesung hätten es offenbar darauf angelegt, einen gewissen Aufruhr zu erzeugen, so Dick. Dahinter stecke "natürlich kein inhaltliches, sondern ein politisches Motiv".
...... "

Was auch immer der Magdeburger Universitätsprofessor Wolf in der AfD - Veranstaltung zu dem weiten Feld der Genderforschung zu sagen gehabt hätte, er ist nicht zu Wort gekommen. Warum auch immer der Professor Wolf an einer AfD - Veranstaltung einen Vortrag halten wollte, bleibt damit ebenso unbeantwortet. Beantwortet hingegen kann die Frage werden, was die AfD und ein Teil ihrer Mitglieder von dem Genderismus hält, nämlich nichts. Begründet wird diese Ablehnung damit, dass es - so deren Lesart - eben keine Geschlechterdiskriminierung in unserem Staat und der Gesellschaft gäbe. Aha, dann müssen die vielen statistischen Erhebungen, innerhalb der klar und deutlich die Lohn - und Gehaltsungleichgewichtung hervor geht, allesamt gefälscht worden sein. Nun, ob Herr Wolf hierüber sprechen wollte, konnte die Öffentlichkeit nicht erfahren. 
Nachzulesen ist jedoch auf der Internetseite des Hochschullehrers dieses:

" Sapere aude!   ***                                                                                                                                                                                           Schlimm ist es um die Demokratie bestellt, wenn                                                           "politische Korrektheit" und Duckmäusertum                                                                                    das Sagen haben. "


- Zitatende - aus: 


Richtig! Aber, genau das würde eintreten, wenn solche AfD - Hetzer auch nur ein Quantum Macht bekämen. 
Deshalb: Hausrecht hin, Protest her! Poggenburg ist ein rechtsnationaler Dummschwätzer (  https://de.wikipedia.org/wiki/André_Poggenburg#Politische_Positionen ), dessen politischer Standort nur bedingt auf dem Boden des Grundgesetzes verankert sein dürfte. Wer solche Positionen in der Öffentlichkeit vertritt, muss sich nicht wundern, dass ihm der kalte Wind der Gegner direkt in die Visage bläst.  Da sollte Magdeburg für  Poggenburg und Seinesgleichen erst der Anfang sein.

Gut´s Nächtle mit den " Moonberas " und den 1970er - Smash Hit: " Bi Bi Ba Ba Boum ":


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