Go West, Young Woman!



Nun steht es erneut fest: Frauen verdienen erheblich weniger als Männer und Ossis haben zudem ein geringeres Einkommen als Wessis. Wer hätte das gedacht?
Wahrscheinlich die Mehrzahl der 43, 56 Mio. abhängig Beschäftigten und Selbständigen, weil hiervon nämlich einige Mio. betroffen sind.

Unter dem Titel " Gehaltsbiografie 2017 " hat die PMSG in Hamburg auf der Grundlage von 200.000 ausgewählten Personen einige Aussagen zu der aktuellen Situation in Deutschland getroffen, die so zusammen gefasst wurden:

" Lohnzuwachs bis zum 45. Lebensjahr
Das Gehalt für Fach- und Führungskräfte steigt kontinuierlich bis zum 45. Lebensjahr auf durchschnittlich 57.900 Euro. Bei Fachkräften sind es im Schnitt 45.889 Euro, bei Führungskräften 107.724 Euro. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 1,4% bzw. 2%.

Gender Pay Gap erhöht sich im Laufe der Karriere Die Lohnlücke zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten wird im Laufe der Karriere größer. Das Durchschnittseinkommen für weibliche Fachkräfte beträgt 37.195 Euro, das der Männer 50.960 Euro. Die (unbereinigte) Entgeltlücke beträgt seit einigen Jahren rund 25%.

Ausbildungshintergrund: Ein Master ist für Führungskräfte besonders lohnenswert Wirtschaftswissenschaftler oder Ingenieure verdienen nach spätestens 5 Jahren Berufserfahrung mehr als der Durchschnitt. Geisteswissenschaftler erhalten erst mit 40 Jahren ein überdurchschnittliches Gehalt. Führungskräfte mit einem Masterabschluss haben die höchsten Gehaltsaussichten. Sie verdienen im Durchschnitt 125.473 Euro im Jahr.

Überdurchschnittliche Gehälter in größeren Unternehmen Ab einer Firmengröße von mehr als 501 Mitarbeitern fallen die Gehälter aller Beschäftigten überdurchschnittlich aus. Bereits 20-jährige Fachkräfte verdienen in Großkonzernen 59 Prozent mehr als in Kleinstunternehmen.

Top- und Flop-Branchen: Größtes Gehaltswachstum in Pharmazie und Banken Den größten Gehaltszuwachs gibt es für Fachkräfte in der Pharmaindustrie (+189%), für Führungskräfte in Banken (+209%). Zu den Branchen mit den niedrigsten Gehältern zählen Einzelhandel und Hotel/Gaststätten.

Lebenseinkommensvergleiche von Akademikern und Nicht-Akademikern Im Alter von 31 Jahren überholen Akademiker in Bezug auf das Lebenseinkommen die Arbeitnehmer mit einer Berufsausbildung. Der Vergleich zwischen Akademikern und Nicht-Akademikern fällt je nach Beruf unterschiedlich aus. "

- Zitatende - aus:


https://www.gehalt.de/downloads/presse/gehaltsbiografie-2017-studie.pdf


Doch hier findet sich keinerlei Aussage zu dem bekannten und nicht enden wollenden Ost - West - Vergleich. Dazu bedurfte es einer Nachfrage des MDR bei dem Geschäftsführer des Hamburger Dienstleisters PMSG, der hier feststellte:


" Das Gehaltsgefüge in den neuen Bundesländern liegt um die 20 bis 25 Prozent unter dem, was wir aus den alten Bundesländern kennen. Einer der Hauptgründe ist natürlich die Wirtschaftsstruktur. "

Artur Jagiello, Sprecher Gehalt.de aus: http://www.mdr.de/nachrichten/wirtschaft/inland/gehaltsstudie-internetportal-aktueller-vergleich-100.html
Was sämtliche Politiker der Parteien längst wissen, jedoch - mit Ausnahme der AfD, die es propagandistisch und wider besseres Wissen negiert  - nicht an - und aussprechen wird hiermit eindeutig: Frauen verdienen viel weniger als Männer. Daran hat sich seit 1949 im Westen gar nichts und auch in der DDR nicht viel geändert. Nach der Wiedervereinigung kommt noch eine weiterer Faktor hinzu, nämlich der des Ost - West - Gefälles.Vier Tage nach dem Weltfrauentag kann somit die Empfehlung für alle arbeitsfähigen, arbeitswilligen und gut ausgebildeten Frauen nur lauten: Go West, young woman!
Das meinen auch die " Pet Shop Boys " in ihrem Klassiker:

Demnach könnte der Osten eines Tages menschenleer und ausgestorben sein. Wird er aber nicht; dafür sorgen schon die gebärfreudigen Dresdnerinnen.
 




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