Dick, dumm und gefräßig?


Heute Nachmittag traf ich zufällig die Enkeltochter der Familie aus der Nachbarschaft. Sie grüßte freundlich. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sie zusammen mit ihrem Bruder und dem Cousin stundenlang auf einem Trampolin herum hüpfte, dabei ständig brüllte und keiner der Eltern oder Großeltern sie anhielten, mit Rücksicht auf die anderen Anwohner, etwas leiser zu sein. Nun, das ist lange her und endlich vorbei.
Inzwischen ist aus dem Schulkind ein Teenager geworden, der völlig andere Interessen hat.

Klein ist die Kleine von einst dennoch geblieben. Das liegt wohl an den Genen, die ihr von Seiten der Eltern und Großeltern mitgegeben wurden. Alle vier Beteiligte sind ebenfalls nicht sehr groß. Ich vermute, so zwischen 1,55 m bis 1,70 m.  Und  - so kam es mir jedenfalls vor - sie hätte einige Kilos zugelegt.
Ob sie inzwischen dazu einen Schulabschluss erreicht hat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall soll sie zur Realschule gegangen sein.
Tja, das Abitur muss nicht jedes Kind in den Rucksack für das künftige Leben gelegt bekommen. Es gibt bereits viel zu viele Abiturienten, die dann nach einigen Semester zu fast 50 % das Studium abbrechen oder den erstrebten Abschluss nicht schaffen.

Dennoch stehen auch diesen jungen Menschen viele Türen zum Berufsleben offen. Und, wenn alle Stricke reißen, können sie es beim Fernsehen probieren. Da werden massenhaft nicht die hellsten Kerzen angeheuert, um jenen Schwachsinn, der aus dem großen Bruderland der Verdummungsunterhaltung, den USA, adaptiert wird, um ihn den europäischen Schwestern und Brüdern, selbstverständlich im Verhältnis 1:1 umgesetzt, dann auf die Glüsen zu pappen.

Da las ich vor einiger Zeit eine Glosse von Oliver Kalkhofe  ( https://kalkofe.de/578-dick-oder-schwanger-oder-beides-tv-1017/  ). Hierin schrieb er, dass dort  der öffentlich - rechtliche Fernsehkanal des Nachbarn, der Niederlande, NPO 3, in dem Samstagsabendprogramm die Sendung " Nimm deine Badesachen mit " regelmäßig ausstrahlt. Ein Produkt aus der Holland - Käsefabrik von " Endemol ", die dafür bekannt ist, dass ihre Formate permanent die Grauzone des guten Geschmacks wissentlich um Lichtjahre überschreiten.

Innerhalb jener Käse - Sendung wurde eine Raterunde initiiert, aus der die Rubrik mit  der Überschrift " dick oder schwanger "entstammte. Die vier, auf ihrem Allerwertesten sitzenden, gockelhaften Juroren sollten nun diese Frage bei einer auf einem Drehteller vorgestellten jungen Frau bezogen, richtig beantworten. Dabei konnten diese unterbelichteten Herren, die ihnen gezeigte Frau durch flotte Sprüche für das Publikum justieren. Unter anderem mit dem Vorschlag, man solle, extra für die zur Schau Gestellten, doch Babygeschrei nachmachen  und anschließend nachsehen, ob ihre Brüste anschwellen und Muttermilch einschießt.

Letztendlich stellte sich heraus, dass die junge Damen - aus persönlichen gründen, wie sie zur Begründung anführte - einfach nur zu fett war. Es erging ihr ebenso, wie es über 50 % aller Bundesdeutschen ergeht, sie fressen zu viel, werden wegen Bewegungsmangel dann zu dick und treffen sich alle nasenlang deshalb bei irgendwelchen Ärzten wieder, um danach von diesen verschriebene Tabletten in sich hinein zu stopfen, die gegen die dadurch entstehen Erkrankungen helfen sollen.

Dieses Wohlstandsfressen ist auch bei unseren Nachbarn üblich.

Deshalb wäre eine in jener benannten Sendung gestellten Frage, die da lautete " Niederländer oder Deutscher ", zwar durchaus als diskriminierend zu bewerten, denn es könnte demnach auch gefragt werden " Bauarbeiter oder Pole / Rumäne "; sie  könnte aber nicht ohne weiteres beantwortet werden.

Weil " Endemol " mit solchem oder ähnlichen Schund, nicht nur die Grenzen des guten Geschmacks verletzt, sondern wohl auch Persönlichkeitsrechte der Beteiligten oder Minderheiten diskriminiert, unterhält der Laden eine große Rechtsabteilung. Hier war - zumindest bis vor einigen Jahren - eine ehemaliger Studienkollege tätig. Er verdiente dort ordentlich und erzählte mir, dass er auch bei Vertragsgestaltungen mit Künstlern und jenen dann öffentlich Vorgeführten involviert sei.
Dass diese dann bei Unterzeichnung des Kontrakts mit der Produktionsfirma " Endemol " nahezu rechtlos gestellt werden, wollte er so nicht sehen. Gut: " Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing! "
Die Glosse von Spaßvogel Oliver Kalkhofe beinhaltete jedoch noch mehr ( Vgl. www. tv. spielfilm. de )
Er schlug hier vor, dass RTL jene Showidee doch, bitte schön, aufgreifen möge und unter dem Titel " Katalogisier mir! " , dann angebliche Prominente aus dem DSDS - Bereich, dem " Dschungelcamp " oder ähnlichen Schrott - Sendungen auf ein Sofa platziert, um die Kandidaten danach zu fragen, wer diese Zusel nun sind.

Die Enkeltochter aus dem Nachbarhaus verschwand aus meinem Blickfeld, nachdem ich die blaue Papier - Plastetonne zurück auf das Grundstück geschoben hatte. Beim Zurückgehen in das kühlere Haus, erinnerte ich mich an eine Szene aus dem Sumpf der intellektuellen Tiefflieger - Formate mit dem Titel " Frauentausch ", in der die Protagonisten als alternativen Tätigkeitswunsch zum HARTZ IV - Dasein, äußerte, sie wolle in die " Sups " machen.

Aha! Das könnte auch eine Perspektive sein. Wenn alle Stricke reißen, kreiert " Endemol " weitere Verblödungsformate und verkauft sie an RTL.


Gut´s Nächtle mit " Krautzone " und " Only Folls Rush In ":





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