Carmen, eine englische Prog - Rock - Gruppe mit spanischem Folklore - Einschlag.



Sommer für Sommer zieht es viele Europäer mit dem Sommerwetter - Blues in die Gefilde der südlichen Halbkugel. Vor allem nach Spanien. Auf der iberischen Halbinsel gilt - trotz des globalen Klimawandels -in diesen Monaten eine Schönwettergarantie.

Das war auf Mitte der 70er Jahre so. Wer damals die Vorzüge des vermeintlich leichten Lebens in dieser Jahreszeit auskosten wollte, den zog es von dem unbeständigen, oft regnerischen Wetterzonen aus dem Norden des Kontinents dorthin. Hier gab es für eine bestimmte Zeit nicht nur eine Hautbräunegarantie ohne manipulative Eingriffe, sondern auch Alkohol im Strömen zu Spotpreisen und gute Musik in den Diskotheken.

Aber, nicht nur dort. Die spanische Folklore selbst bietet allerhand viel musikalische Abwechselung.
Das dachten sich auch die Engländer und Amerikaner aus der Band " Carmen " und ließen die folkloristischen Elemente von der Iberischen Halbinsel in ihre Musik mit einfließen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Carmen_(Band)

Nun, bis zur Mitte der 1970er Jahre wuchsen Bands aus dem weitläufigen Bereich der experimentellen Musik wie Pilze aus dem Waldboden. Hier gab es für jeden Geschmack eine passende Stilrichtung. Wer also Spanien als Urlaubsland und mehr, in seine Lebensagenda aufgenommen hatte, der war mit der Prog - Rockband " Carmen " bestens bedient.

Dass die Truppe nur knappe 3 Jahre existierte, dürfte da eher eine untergeordnete Rolle spielen.
Das erste Album der Band heißt " Fandangos In Space ". Es enthält 11 Stücke, die zum Teil mit Untertitel veröffentlicht wurden.


http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?albumId=107&content=review&left=year&top=reviews&year=1975

Als Hardrock - Fan sind solche Experimente denn eher gewöhnungsbedürftig; fehlt es dieser Musik ja nun mal ständig an scharfen Gitarrenriffs, mächtigen Bassfiguren und knackigen Drum - Soli.
Aber: Immerhin, die Band hatte Fans und trat mit den damals Großen der Brache, wie Santana oder " Jethro Tull " auf.
Als die Formation 1975 die LP " Dancing On A Cold Wind " als zweites Album heraus brachte, hatte der so genannte " Bombast Rock " seine besten Jahre. Deshalb könnte dieses Album nahtlos in die Phalanx der Bands, wie " E.L.&P. ", " Genesis " oder " Yes " passen. Wäre, ja, wären da nicht jene spanischen Einflüsse, die solche Musik auch nach vielen Jahrzehnten hörenswert machen:


http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?albumId=4744&left=year&top=reviews&year=1975&content=review

Die letzte LP, der Abgesang von der großen Bühne der Weltmusik oder - vielleicht - des Prog - Rocks nennt sich " The Gypsies ".
Näheres zu dem Abgesang von " Carmen " gibt es u.a. hier:

http://www.progarchives.com/album.asp?id=3530

http://www.babyblaue-seiten.de/album_8913.html

Die Zeit der Spanien - Urlaube war zwar längst nicht passe´, wohl aber die des Bombast - Rocks. Als das letzte Album 1976 auf den Markt kam, dräute im nass - kalten England eine andere Musikrichtung, die sensiblen Ohren des Freundes klanglichen Wohlfühlambientes arg zu malträtieren. Der Garagen - Schrammel - Müll mit Namen Punk rebellierte gegen die alten Musik - Bands und ihren kommerziellen Erfolg.

Auch dieses Sandkorn in der unendlichen Wüste der Musikgeschichte wurde alsbald vom Winde verweht. Und: - Hand auf´s alte Hardrocker - Herz: Da halte ich es mit dem längst vergessenen Genossen Walter Ulbricht, der den bekannten Ausspruch tätigte:

Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen.“ -

Ich wandle dieses Zitat ein wenig ab und behaupte: " Müssen wir denn jeden Dreck, aus England und Amerika nu hören und sogar kopieren? Ich denke, liebe Musikfreunde, mit der Monotonie des Geschrammel und Garagen - Gebrülls, das da Punk  oder wie sonst noch heißt, ja, muss man doch wirklich Schluss machen!

Gut´s Nächtle mit " Carmen " und " I´ve Been Crying, Drifting Along, She Flew Across The Room ":




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