" .... Eine Zensur findet nicht statt... "

Vor einigen Monaten durfte das Hamburger Nachrichtenmagazin, " DER Spiegel ", sein 70jähriges Bestehen abfeiern. Dieses geschah mit erheblichen Pathos, Glanz und Gloria und einigen Größen und auch Kleinen der Politik. Als politisches Medium darf das Magazin aus der Freien und Hansestadt Hamburg auch einige Politiker zu der Festivität einladen. Dazu gab es eine Sonderausgabe, die sich mit der " SPIEGEL " - Historie im engeren Sinne sowie den nicht immer einfachen Weg, den der verstorbene Herausgeber Rudolf Augstein einst betrat, befasste. Die ungezählten Skandale, Skandälchen und daraus resultierenden Anfeindungen gegen die Hamburger Nachrichtenverkäufer, werden in der " SPIEGEL " - Ausgabe zum 70. Bestehen natürlich auch erwähnt. Willy Brandt´s abfällige Bewertung zu dem Augstein - Blatt ( " Dieses Scheißblatt " ), Kohl´s - Antipartie gegenüber dem " SPIEGEL " ( sinngemäß soll er behauptet haben, das Magazin sei nur etwas für den Papierkorb ) oder die von den Anti - Demokraten Adenauer / Strauß los getretene " SPIEGEL " - Affäre ( " ein Abgrund von Landesverrat " ) kommen hier nochmals aus der medialen Versenkung hervor. 


Auf der Internetpräsenz von " SPIEGEL Online " und vor allem bei Facebook kotzen sich deshalb viele rechtslastige Foren - Trolle, Spießer und sonstige Rechtsträger dazu ordentlich aus. Nun, gut, die Redaktion ist Beschimpfungen, Beleidigungen, Verwünschungen und den Aufbau eines Droh - Popanzes längst gewöhnt. Dieses perlt wohl an ihnen genauso schnell ab, wie der Hamburger Regen in diesem Sommer auf einem " Friesennerz ". Abseits jener Maulhelden und intellektuellen Tiefflieger, die in ihrem Vokabular bis " linksversifft " bis " Linksfaschismus " so ziemlich alle Klischees bedient, die von frustrierten, selbst ernannten völkischen Vertretern erwartet werden kann, ist allerdings eine kleine Kampftruppe von Rechtsideologen gegründet worden, von denen sich ein gewisser Kubischek besonders hervor hebt. 

Kubischek ( https://de.wikipedia.org/wiki/Götz_Kubitschek ) gilt als einer der Vordenker der neurechten Strömung. Der Noch - Sechsundvierzigjährige wohnt auf einem Rittergut im sachsen - anhaltischen Schnellroda. Von dort aus entfaltet Ritter Götz K. so allehand Aktivitäten, um das noch unwissende und fehl geleitete deutsche Volk wieder auf den rechten Weg zu führen. Führer Götz ist deshalb auch ein gern gesehener Gast bei Führer Lutz B. auf dessen " Pegida " - Plattitüden - Veranstaltungen gewesen. Mittlerweile hat sich die Freundschaft ein wenig abgekühlt, weil Führer Lutz B. seit längerer Zeit im heißeren Teneriffa verweilt, um dort die erforderliche Kraft zu tanken, der " Mainstream - Lügenpresse ", den " Merkelianern " und anderen " Gutmenschen ", wie den " Flüchtlingshauptbahnhofsklatschern " den Garaus zu bereiten. Dieses Land muss - so auch Ritter Götze´s Gusto - umdenken. Dieses sehr schnell und zwar in eine rechte, völkische,germanisch - historische Richtung. Deshalb hat der Ritter von trauriger Gestalt Götz " von Berlichingen " Kubischek auf seinem umgebauten Rittergut inmitten der germanischen Pampa von " Saxonia  Ascaria " ( frei aus dem Lateinischen abgeleitet ) viel geschrieben, veröffentlicht und verkauft.

Seine rechte Sicht der abänderbaren Dinge, die dem " linksversifften " Volk unter Merkel´s Gnaden ständig dräuen, ist jederzeit nachlesbar. Aktuell hat nun Ritter Götz ein Buch herausgegeben, das " Finis Germania " ( ebenso frei übersetzt: " Das Ende Deutschlands " oder auch " Deutschland am Ende "? heißen kann ). Kubischek hat das Traktat des verstorbenen Historikers Sieferle  über seinen Verlag (  https://de.wikipedia.org/wiki/Verlag_Antaiosnun ) veröffentlicht. 


https://de.wikipedia.org/wiki/Finis_Germania


Daran wäre an sich nicht viel auszusetzen gewesen. Zum einen deshalb nicht, weil auch hier das geflügelte Wort vom umgefallenen Sack Reis im fernen China zutrifft, zu anderen schon allein deshalb:




Art. 5

(1) 1Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. 2Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. 3Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) 1Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. 2Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.



Der eigentliche casus knaxus daran ist denn auch nicht der Blödsinn, der über das von Ritter K. verbreitete Siferle´sche Machwerk verbreitet werden soll, sondern das Verhalten der " SPIEGEL " - Leitung / Redaktion nachdem Kubischek eine weitere Geldquelle zur Bestreitung des Lebensunterhalts jenseits von Sozialtransfers für seine Familie und sich, erschlossen hatte. Der Siferle´sche Sülz, der auf ähnlichen populistischen Hypothesen basiert, wie die vor Jahren publizierten Bücher von Herrn T. Sarrazin, mutierte nämlich flugs zum Kassenrenner und schaffte es u.a. damit in die so genannte " SPIEGEL " - Bestseller - Liste, wo dieses Werk auf Platz 6 rangierte, ehe es von der " SPIEGEL " - Redaktion für die folgende Ausgabe gestrichen wurde.

Damit wurde nolens volens genau diesen Marktschreiern aus dem rechten Spektrum eine Steilvorlage gegeben, um das in ihrem Umfeld gängige Kampfvokabular von " Systempresse ", " Lügenpresse " und linksversifften Medien " wieder aus dem Sack zu holen und diese Knüppel dem " SPIEGEL " auf den Däts  zu schlagen. 
Was um alles in der Welt da den Redakteuren des " SPIEGEL " - Ressorts eingefallen ist, um den unerwünschten " Bestseller " des mausetoten Historikers Sieferle auszublenden, kann ein kritischer Beobachter der gesellschaftlichen Entwicklungen rund um das rechte Spektrum, nun wahrlich nicht nachvollziehen.

Sicherlich bezieht sich der oben zitierte Art. 5 I 3 GG nicht auf eine privat ausgeübte Zensur, wie sie vielleicht bei diesem Schritt des Hamburger Nachrichtenmagazins zu vermuten wäre, denn eine Zensur sich grundrechtlichen Sinne kann nur durch den Staat und seine repressiven Organe ausgeübt werden, aber es bleibt dennoch festzuhalten, dass die Maßnahme des " SPIEGEL " völlig unnötig war.

Zunächst liest dieses unwissenschaftliche Werk des Herr Sieferle wohl kaum ein Bürger mit einer eher schlichten Bildung. Darüber hinaus wird es garantiert kaum " SPIEGEL " - Leser geben, die sich des Buches " Fines Germania " annehmen werden. Und schließlich sind selbst dann, die Mehrzahl der Leser gegen die herunter gebrochenen Sieferle´schen Behauptung eher immun, denn sie ähneln doch zu sehr denen des Meister der Vereinfachungen, Thilo Sarrazin.

Somit macht es keinen Sinn, ein Buch, das vielleicht einige tausend Mal verkauft worden ist, prophylaktisch aus der Verkaufsrennerliste heraus zu nehmen. Damit skandalisiert der " SPIEGEL " eher ein Werk, das eigentlichen keinen Skandal darstellt, weil sein Inhalt gequirlte Sch... ist. Genau das Gegenteil wurde jetzt bewirkt. " Fines Germania " ist längst vergriffen - dem " SPIEGEL " sei dank.

Schade, dass es die Damen und Herren Redakteure und Journalisten nicht so recht einsehen möchten.http://www.spiegel.de/kultur/literatur/finis-germania-und-die-spiegel-bestsellerliste-in-eigener-sache-a-1159667.html
 Weil ja eine Zensur im Rechtssinne nie stattgefunden hat. Wohl aber ein medialer Aufschrei gegen das kritikwürdige Verhalten des Nachrichtenmagazins aus Hamburg.


" Yes " mit " Wonderous Stories ":





     

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