Strand - Sand - Sardinien nur für Sarden



Die Urlaubszeit des Sommers 2017 ist ja eigentlich schon vorbei. Viele Reisende sind bereits zurück gekehrt und haben sich nahezu nahtlos in den Alltagstrott wieder eingefügt. Was bleibt, sind ein leeren Konto, die gleichen Probleme, Nöte und Sorgen, wie sie auch vor der Abreise aus den eigenen Vier Wänden vorhanden waren und die Erkenntnis, dass der teure Urlaub eigentlich viel zu schnell vorbei war.

Bei manch Einem, den es auf das landschaftliche reizvolle italienische Eiland Sardinien getrieben hat, kommt die leidvolle Erfahrung hinzu, dass nichts älter sein kann, als die Gesetze von gestern.

Ab dem 1. Juli 2017 gilt nämlich dort eine Verbotsvorschrift, dass Sand von den vielen Stränden der Insel nicht mitgenommen werden darf. Wer hiergegen verstößt, der muss mit einem Bußgeld von 500 € bis zu 3.000 € rechnen.

Warum das?

Tja, der Massentourismus hat auch auf der zweitgrößten Insel Italiens dazu geführt, dass eben mit den einflutenden Massen, massenhafter Idiotismus eingespült wird. Seit vielen Jahren soll es zum guten Ton eines Pauschalreisenden gehören, von den fernen Ländern und Orten dieser, unserer Welt, ein Souvenir mitzubringen. Vor vielen Jahren waren es kitschige Ansichtskarten, die den Realzustand von Stränden, Meer und Fischerörtchen von vor 20 Jahren, als die dortige Welt noch in Ordnung zu sein schien, zeigen. Oder es war überteuerter Nippes, wie Mützen, T - Shirts und sogar unechter Schmuck, der für viel, viel Devisen dem doofen Touristen angedreht werden konnte. Oder, der Pauschalist kam mit einigen gesundheitlichen Beschwerden reumütig zurück ins Reich.

Da diese miese Masche nicht mehr richtig zieht, halt der pauschale Weltenbummler sich ein eigenes Sammelsurium von Erinnerungen an die längst vergangenen Tage der Erholung in Form von Gesteinsbrocken, Muscheln oder sogar einheimischen Pflanzen oder Tieren zugelegt.
Da auf der italienischen Insel Sardinien die Strände besonders weißen Sand vorweisen, kamen dann die abgezockten Urlauber auf die Schnapsidee, sich solchen Sand mit in ihr Reisegepäck in die traute Heimat zu legen. da wurden Gläser, Flaschen oder Kisten mit dem weißen, sauberen Sardinen - Sand gefüllt und in die Koffer, Taschen, Beutel eingesteckt.

Da dieser Schwachsinn offensichtlich zur Methode wurde, griff die sardische Verwaltung nun durch. Sie stellte das illegale Abtransportieren von Sand aus Sardiniens Küste unter Strafe.
Damit sollte die massenhafte Ausfuhr des kostbaren Sandes verhindert werden. An den drei ( fünf ) Flughäfen, die den Namen eigentlich nicht tragen dürften, denn es sind allenfalls Karnickelställe, werden nun Gepäckkontrollen dahingehend durchgeführt. Wer Sand ausgeführt, muss blechen.

Nachvollziehbar ist diese Maßnahme alle Male, denn bei zirka 2, 5 Millionen Besuchern pro Jahr, besteht die Gefahr, dass einige Hunderttausend Touristen den Blödsinn des mitgenommenen Sardinien - Sandes nachäffen. Wenn dann vielleicht 250.000 (Pauschal)urlauber  nur 100 Gramm Sand mit nähmen, wären das bereits 25 Tonnen Sand, der von der Insel verschwinden würde.

So setzte die sardische Regionalregierung ein striktes Verbot zur Ausfuhr von Strandsand durch.  
Völlig richtig, denn in wenigen Jahren würden sichtbare Lücken des kostbaren Strandes sichtbar sein. Das die Mitnahme von überteuerten Kitsches in Form gefüllter Gefäße mit Sardiniens Sand nach wie vor erlaubt ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Es lebe der bezahlende Massentourismus, auch wenn er  reichlich Umweltprobleme und ausgeführten Sand mit sich bringt. Hauptsache es klingeln die leeren Kassen.

Gut´s Nächtle mit:

Papir und " Papir III ":


           


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