Das Kindermädchen: Mission Mauritius


Der Seher und Hörer der vielen, vielleicht viel zu vielen Sender des öffentlich - rechtlichen Rundfunk - und Fernsehsystems in diesem, unserem, Lande, kann den sie betreibenden Anstalten auch viel nachsagen. Er darf sie wegen der hohen Rundfunkgebühren kritisieren. Er darf bemängeln, dass sie eventuell einseitig über Politik, Sport und auch Minderheiten berichten. Er ist berechtigt, die Auswahl der Sendungen, Beiträge oder Bericht als unausgewogen zu bemängeln. Doch eines wird er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Programmverantwortlichen nicht vorwerfen können: Das sie für ihre Mitarbeiter und die unendlichen vielen Schauspieler, Drehbuchautoren oder Regisseure und deren Nachkommen nicht ordentlich sorgen.

Aus dem mehr als 8, 3 Milliarden Euro, die jene drei Säulen, nämlich die ARD, das ZDF und das Deutschlandradio in jedem Jahr einnehmen, werden die an dem Gebührentropf hängenden Personen nicht mit Almosen abgespeist.

Zu den üppigen Gehältern, Honoraren und Spesen, die jene Damen und Herren erhalten, zählen selbstverständlich auch die Reise - und Übernachtungskosten für die - dem Durchschnittsmichel als unerreichbar geltenden - Orte dieser Welt. Je weiter, desto schöner. Je exotischer, desto platter die Beiträge.

Da erlaubte sich die alte Tante ARD am vergangenen Freitag, den 20. Oktober 2017, eine hanebüchene Geschichte abzuspulen, die an Dämlichkeit nur kaum zu überbieten ist.
Eine angebliche " Überlebenskünstlerin " mit dem altbackenen Vornamen Henriette, die irgendwo in der bayrischen Landeshauptstadt wohnt, erkennt mit Ende 50, dass sie aus ihrem bisherigen, irdischen Dasein nicht sehr viel gemacht hat. Auch die ARGE in München kann ihr da nicht weiter helfen. Sie ist zwar blond, ohne Migrationshintergrund, aber dafür auch ungelernt und - dieses kommt erschwerend hinzu - viel zu alt. Ihre Berufsbiografie und deren Verlauf sieht wie ein buntes Bilderbuch aus und hat die Konsistenz eines Schweizer Käse.

Das Präkariatsgeschöpf Henriette sinnt deshalb nach dem großen Wurf und - ach, wie unrealistisch - hat plötzlich eine zündende Idee, wie sie das Leben zwischen überzogenem Konto, eingezogener EC - Karte und angezogenen Lumpen, mit einem Schlag ändern kann. Sie lässt von ihrem Enkel eine eigene Webseite aufbauen, in der sie ihre Dienste als international und exklusiv tätige Kinderbetreuerin anbietet.
Es klappt tatsächlich. Ein überforderter Hoteldirektor auf der Ferieninsel Mauritius beißt an.
Sie fliegt - das ist die Krönung der Gebührenverschwendung - auf das begehrte Eiland und erlebt dort einige schöne Tage mit blödsinnigen Mitschauspielern, die sich in noch dümmeren Handlungen ergötzen.

Mal ehrlich: Diese Grundversorgung jener Garde von so genannten Schauspielern, deren Visagen dem Glotzer mit dem Beginn eines jeden neuen Jahres in schöner Regelmäßigkeit unter die verquollenen Glupschaugen kommen, ist dem Kommunismus Stufe I im Sinne der marxistischen Lehre nahe kommend. Der Tauschwert in Gestalt des Schauspielernamens bestimmt das eigene Sein und das Bewusstsein, dass es auch reichlich Euronen für produzierten und angebotenen Schund gibt. Das sozialisierte Publikum zahlt dafür, ohne dass ein geistiger Mehrwert durch die vorgeführte Ware erkennbar wird.

Wenn hier Dummheit Schmerzen verursachen könnte, der halbwegs anspruchsvolle Zuschauer müsste die gesamten 86 Minuten lang orgiastische Schreie ausstoßen. 


http://www.tvspielfilm.de/kino/filmarchiv/film/das-kindermaedchen-mission-mauritius,9146249,ApplicationMovie.html

" The Herd " - " Paradise Lost " 1967 ( ! ) - Hach, da werden Erinnerungen wach:



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