Och, Tannenbaum!




Noch einige Stunden, dann ist es soweit. Die Geschenkeorgie 2017 darf beginnen. Es ist angerichtet. Dann fliegen die Papierfetzen, die Papierberge türmen sich, die Papiertonne quillt über. Aus den Wohnzimmern dieses, unseres, Landes dringt seichte Musik. Die üblichen Weihnachtslieder werden abgespielt. Dudelei as Dudelei can do?

Neben Helene Fischer, die Fischer - Chöre oder einfach nur die instrumentale Variante der Klassiker? Wie es jeden Feierwütigen aus dem christlichen Abendland beliebt. Zu der weihnachtlichen Musik, den Geschenken und dem Weihnachtsessen, gehört natürlich auch der Weihnachtsbaum, der Tannenbaum, der Christbaum.

Hierunter sollen sich ja die Geschenkeberge auftürmen, die zuvor entweder von den dauergestressten Paketzustellern noch bis heute Mittag angekarrt wurden oder bereits vor Wochen aus den vielen Geschäften herausgeschleppt, den Weg in einen Schrank, eine Kommode, vielleicht den Keller gefunden haben.

Der Weihnachtsbaum gilt seit Jahrhunderten als Teil eines Rituals, innerhalb dessen die christlich geprägten Länder ihr Weihnachtsfest begehen möchten.
Deshalb wird jener Baum - ob Blautanne oder Nordmanntanne - zuvor akribisch ausgesucht. Schließlich muss das gute Stück noch über  die Weihnachtsfeiertage in der Wohnung und im Haus bleiben.

Deshalb sollte das Bäumchen ein richtig satte, grüne Farbe haben. Es muss einen geraden Wuchs vorweisen können. Und es wird auch dabei darauf geachtet, dass die Zweige dicht eingewachsen sind. Ein Weihnachtsbaum hat gefälligst all jene ästhetischen Kriterien erfüllt, die die Werbung und die Gesellschaft an einen einzelnen Menschen auch anlegt. Ein schönes Äußeres ist heutzutage das A und O des menschlichen Seins. Wer Segelohren hat, der wird gehänselt. Wer eine krumme Nase von Geburt an besitzt, der gehört zu den Protagonisten, die sich alsbald dem Schönheitschirurgen hinzugeben haben. Wer Senk - Spreitz - und Plattfüße vorweisen kann, der lebt nicht nur auf den selbigen, sondern bewegt sich auf dünnem Eis.

So wird der ästhetisch ausgewählte Weihnachtsbaum dann in die Gute Stube verbracht, wo er mit allerlei Schmuck behängt wird. Dazu zählen natürlich auch die Kerzen. Diese sind längst nicht mehr aus Wachs und leuchten wunderbar, sondern werden elektrisch betrieben. Deshalb können die Weihnachtsbaumkerzen den Baum nicht mehr abbrennen. Das ist gut für die Feuerwehr, für die Familie und den Hauseigentümer.

Da fuhren wir gestern Vormittag zum Baum kaufen mit drei Enkeln und einem Hund. Fachmännisch suchten die Jüngsten ein Exemplar aus dem Angebot des einheimischen Fachbetriebs mit dem wunderschönen Nachnamen " Fischer "!. Huch, schon wieder dieser Name. Hat sie eigentlich in diesem Jahr eine neue Weihnachts - CD heraus gebracht? Und wenn nicht, dann war sie unisono im TV zu besehen. Fischer in Weihnachtsstimmung. Da macht das Baumschmücken noch mehr Spaß.

Das Ergebnis der diesjährigen Aktion ist oben zu sehen.

Och, der Tannenbaum. Sieht er nicht ästhetisch aus? So, wie der schöne Mensch in der Werbung. Doch da fehlt noch etwas. Nur, was?

Frohes Fest!











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