Schweinestall?



Das Katzenfutter war fast aufgebraucht. Hilfe! Ich überlegte nur kurz, ob ich für die knapp 2 Kilometer den Mazda starte oder eher auch Schuster´s Rappen zu " MäcGeiz" laufe. Frische Luft kann ja, so kurz nach dem Silvesterabend, auch nicht schaden. Einst schloss ich mich den Massen an, die ihren Spaziergang zum Ausnüchtern auf den Neujahrstag legten. Ich zog meine Halbschuhe oder Stiefel an, packte meinen um mindestens 10 Kilogramm schlankeren Körper in eine wärme Jacke und begab mich  an vielen Neujahrstagen in das Bremer Blockland oder umkurvte den Uni - See.

Während des Spazierganges sah ich - dieses aber eher selten - so einige Reste des Silvesterfeuerwerks auf den Wegabschnitten liegen. Nicht sehr viele Teile zerfetzter Raketen, Böller oder Heuler waren es, die dann dort im Straßengraben, im Rinnstein oder auf den nicht asphaltierten Abschnitten lagen und später vom Regen aufgeweicht worden, aber sie ärgerten mich dennoch. Vor allem dann, wenn daneben noch ausgeleerte Sektflaschen, die als eine Art Abschussvorrichtung für die Raketen umfunktioniert worden waren, herum lagen.

Jetzt also, so gefühlte 35 Jahre später, ging ich also über die Wiesbadener Straße, die Dölzschener Straße, die Clara - Zetkin - Straße, die Bünaustraße, die Poststraße, in Richtung Kesselsdorfer Straße.
Ja, was soll ich sagen? Überall die gleiche Sch..., überall lag der gleiche Dreck. Mal nur einige, wenige Fragmente der Silvesterfeuerwerks, mal nur noch die Holzstäbe der abgefeuerten Raketen oder die Pappumhüllung der Batterien, die es vor einigen Tagen in jedem Supermarkt zum Sonderpreis zu kaufen gab. Und was dort an Mengen angeboten waren?

Nun aber, mehr als einen Tag nach der pyromanischen Orgie vom 01.01.2018 ab 0.00 Uhr, lage nur noch der klägliche Rest dieser Krachmachern auf den Gehsteigen, den Rasenflächen vor den Mietblocks oder in den Rinnsteinen. In komprimierter Form hatten die Feuerwerksfans ihre eingekauften Artikel nach dem Abbrennen an Ort und stelle liegen und stehen lassen.

Vielfach sah es vor den Häusern wie nach einer Schlacht aus. Pappteile, Fragmente, Hülsen, Holzstäbe, Plastebeutel und unzählige Sekt - und Schnapsflaschen türmten sich dort.
Beim Vorbeigehen stellte ich mir doch tatsächlich die rechtliche Frage, wer eigentlich für die Beseitigung dieses Mülls verantwortlich ist? Muss der Hausmeister den Mist weg kehren? Kommt die städtische Straßenreinigung und sammelt das Zeugs ein? Vielleicht wird auch ein privater Reinigungsdienst tätig? Aber, wer kommt für die Kosten auf?

Die Rechtslage ist hierbei eindeutig. Wer Dreck verursacht und hinterlässt, muss diesen auch beseitigen. Ist ein Verursacher nicht zu ermitteln, wird der Grundstückseigentümer in die Pflicht genommen. Häufig hilft auch der Reinigungsdienst der Kommune / Stadt.

http://www.t-online.de/leben/familie/id_51836136/silvestermuell-wer-ist-fuer-die-beseitigung-des-drecks-zustaendig-.html

 In diesem Fall kommt die Allgemeinheit für die Beseitigungskosten auf.

Während ich auf einigen Gehsteigen um die Müllhaufen Slalom laufen musste, lagen andere Hinterlassenschaften eher an den Straßenecken und auf diversen Grünflächen herum.

In der Kesselsdorfer Straße angekommen, kam mir dann eine zündende Idee. Warum werden die Käufer jener Feuerwerksartikel nicht einfach beim Erwerb mit einer Reinigungsumlage bestraft? Oder, besser noch, es wird eine Aufschlag von 10 % auf den Verkaufspreis für jeden Erwerber erhoben. Schweinereien sind dann eben teuer. Und auch ein Schweinestall muss dann und wann ausgemistet werden.


Gut´s Nächtle mit:

" After Tea " aus Holland und " Let´s Come All Together " - 1970:



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