Summ',summ' ,Bienchen flieg'herum!
Nun rollt er wieder- der Ball bei einer Fußballweltmeisterschaft. Dieses Mal in Südafrika. Auf dem angeblich so heißen, armen und bunten Kontinent.
Die letzten Monate, Wochen und Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier waren ja bereits von der Medienmeute in Stunden,Minuten und Sekunden umgerechnet worden, damit der gemeine, aber meist ahnungslose Fan,sich in geordneter Vorfreude zu diesem Großereignis, auch noch mit dem üblichen Brimborium eindecken konnte:
- Fahnen,Fähnchen,Abziehbilder für des Michelś liebsten Kind ( das rangiert weit vor dem Fußball ) das Auto;
- Shirts, Dress',Hüte,Schals,Schweißbänder,Sonnenbrillen, für das standardisierte Outfit bei dem Besuch des Verblödungs-Public Viewing in und auf ungezählten Veranstaltungsflächen;
- Bier, Chips,Bratwurst, zur Stärkung des Fußball-Marathons bis zum Endspiel ( weil das nur mit der bundesdeutschen Nationalmannschaft statt finden darf, natürlich in schwarz-rot-geil ).
Die industrielle Fertigung für all diesen Nippes läuft auf Hochtouren. Die Regale sind zum Bersten voll, die Preise - zwar erhöht - aber dennoch angemessen ( bis auf das sündhaft teure DFB-Trikot ) und die Nachfrage wird mit jedem Teutonen-Sieg steigen.
Süßer die Euro - Bälle nie fliegen!
Während sich der BRD-Patriot auf das heutige Spiel gegen die Antipoden vom 5. Erdteil schon mal richtig vorbereitet, vorgeglüht, vorgefressen und vorpalavert,hatte,mussten einige andere Teilnehmer bereits ihre ersten Denkzettel kassiert.
Das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber Südafrika und Mexiko war über weite Strecken eher fade. Immerhin erzielten die Afrikaner das erste Tor dieser WM - und zwar ein sehenswertes! Die Mexikaner ließen sich dennoch nicht beunruhigend und glichen aus. Durchaus verdient!
Was dann der Mitfavorit und Gastgeber der EM 2016, die " Le Bleus " boten, war schlichtweg nicht zum Ansehen. Standfußball, Fehlpassfestival und Konzeptlosigkeit gegen Uruguay, die zudem auch noch den ersten Platzverweis der WM hinnehmen mussten, erbrachten ein gerechtes 0:0. Das war Fußball zum Abgewöhnen!
Dabei konnte sich der schon leicht ermattete Glotzer ohne groß in Gefahr zu geraten, etwas Wichtiges zu verpassen, getrost über die unwichtigste Nebensache der Welt unterhalten über die WM selbst nämlich.
Meine beiden jungen Fußballfreunde fragten deshalb - ganz nebenbei - wer denn der erste Fußballweltmeister gewesen sein Nun, nicht etwa Brasilien, auch nicht Italien, sonder, ja, tatsächlich,es war Uruguay.
Diese Antwort hatte ich denn auch noch auf der Pfanne. Auch die Frage, wie oft die Uruguayer es denn zum Titel geschafft haben, war für mich klar: 2 Mal! Bei der dritten Frage, wann denn die Trophäe errungen werden konnte, musste ich bereits passen: 1924 - im Rahmen der Olympischen Spiele, die gleichzeitig Fußballweltmeisterschaftsturnier waren, besiegten die "Urus" die Schweiz mit 3:0, waren damit aber nach die offiziellen Wertung kein "richtiger Weltmeister -, also konnte es nur 1930 mit einem 4:2 gegen Argentinien im eigenen Land gewesen sein sowie 1950 mit einem 2:1 in einem Gruppenspiel gegen Brasilien. Bis dato spielten die Südamerikaner eine haushoch überlegene Rolle im Weltfußball, an die auch selbst das Mutterland des " Soccer " England nicht rütteln konnte.
Erst 1934 und 1938 konnte die südamerikanische Phalanx durchbrochen werden. Italien wurde mit einem 2:1 in der Verlängerung gegen die Tschechoslowakei Titelträger; vier Jahre später folgte Italien durch ein 4:2 gegen Ungarn. Beide Nationen waren auch jeweils Gastgeber der WM.
Dann kam der unsägliche 2. Weltkrieg. Die WM fand erst 1950 in Brasilien statt. Der Sieger war eben Uruguay, das eine glänzende Mannschaft besaß.
Das Nachkriegsdeutschland war vom Turnier ausgeschlossen.
Dann folgte das " Wunder von Bern " im Jahre 1954. Ich war erst gerade 1 Jahr alt und habe erst viele Jahre später von diesem einmaligen Ereignis gelesen, später gehört und gesehen. Auch wenn die damaligen " Helden " zum überwiegenden teil längst nicht mehr aktiv waren, so bildeten sie trotzdem so etwas, wie eine vorbildliche Mannschaft für den jungen Fußballfreund. Über 10 Jahre später durfte ich sie denn auch als Abziehbild mitsammeln:
Toni Turek, Otmar Walter, Fritz Walter, Helmuth Rahn, Josef Posipal, Werner Liebrich,Helmut Rahn sind heute noch in guter Erinnerung. Die Schweiz wurde zum Symbol des wieder gewonnenen Ansehens und deutschen Selbstvertrauens,das durch die bundesdeutsche Mannschaft mit den Spielern Toni Turek, Jupp Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer eingeleitet war.
Der einst als Radioreporter fungierende Herbert Zimmermann klingt mir heute noch in den Ohren. Seine teils weinerliche, krächzende, sich überschlagende Stimme während der gesamten 90 Minuten hat wohl die Mehrzahl der Fußballfans bis heute nicht vergessen. Da über jenes Ereignis in sämtlichen Medien über Jahre, Jahrzehnte sogar bis heute berichtet wurde, dürfte so ziemlich jenes Detail um den Überraschungserfolg gegen die "Magyaren " und ihre eigentlich überlegene Mannschaft gesagt worden sein. Herberger war als Bundestrainer ein Glücksgriff, ein fachlich und menschlich einmaliger Trainer. Deshalb gelang eben jenes Glanzstück des deutschen Fußballs.
Nach der WM 1954 in der Schweiz, dem 3:2 gegen Ungarn, folgte 1958 zwar keine Ernüchterung. Die DFB-Auswahl schied im Halbfinale durch ein 1:3 gegen den Gastgeber Schweden aus. Das Spiel war durch die fanatisierten Zuschauer, die mittels so genannter "Einpeitscher" und dem frenetischen " Heja,Heja,Heja"-Rufen vergiftet. Das bundesdeutsche Team verlor aber vor allem deshalb, weil Fritz Walter nach einem üblen Foul vom Platz getragen werden musste und der deutsche Juskowiak seine Nerven nicht im Zaum hatte und deshalb nach einem Revanchefoul vom Platz flog. Brasilien besiegt mit einer phantastisch auflegten Elf die Gastgeber mehr als verdient mit 5:2. Das Spiel um Platz 3 ging durch ein 3:6 gegen Frankreich ebenfalls verloren.
Vier Jahre später, nämlich 1962 in Chile kam es noch dicker. Ein 0:1 gegen Jugoslawien beendete abrupt die Titelträume der DFB-Mannschaft. Diese musste nach dem Vierteilfinale den Heimweg antreten. Weltmeister wurde erneut Brasilien, das die Elf aus der Tschechoslowakei mit 3:1 abfertigte. Pele'war der tragische Spieler dieses Turniers. Er verletzte sich schwer und spielte nur ein Spiel durch, wurde dann gegen die CSSR brutal gefoult und blieb nicht mehr einsatzfähig. Das Turnier war geprägt von unfairen Spielern, unfähigen Refereeś und einem fanatischen Publikum, dass sogar gegen die Italiener in der Begegnung der eigenen Mannschaft Hatz auf gegnerische Spieler machen durfte. Übel!
Chile errang - wohl gerade deshalb - den 3. Platz durch ein 1:0 gegen Jugoslawien.
Als 1966 die WM in England statt fand,war ich gerade 13 Jahre alt. Der Fußball hatte mich inzwischen längst gefangen. Dennoch waren die Informationen über dieses Ereignis nicht so großartig, wie es der Fußball war, den die DFB-Mannschaft vielen anderen Teilnehmern vorexerzierte. Eine eiserner Wille, eine fast militärische Disziplin und viele exzellente Spieler. Nicht nur Uwe Seeler,Helmut Haller, Franz Beckenbauer prägten dem bundesdeutschen Team den Stempel auf. Es waren auch die stillen Mitläufer, wie Horst-Dieter Höttges, Willi Schulz und Wolfgang Weber. Hinzu kamen die Dortmunder Stürmer "Emma" Emmerich, "Siggi " Held, der Italien-Legionär Karl-Heinz Schnellinger, Hans Tilkowski als Torwart und der geniale, ehrgeizige Wolfgang Overath vom 1. FC Köln. Eine Mischung aus erfahrenen Spielern, aus Akteuren der BL-Meister ( SV Werder Bremen, 1. FC Köln ), vom Europapokalsieger Borussia Dortmund und jungen Spielern.
Zwar verlor die DFB-Auswahl mit 2:4 nach Verlängerung gegen England. Sie zeigte dennoch modernen Offensiv-Fußball. Das 2:3 von Geoff Hurst wurde legendär,weil es eigentlich kein reguläres Tor war. Seiś drum!
Dann folgte 1970 das Revanchespiel gegen England im Viertelfinale. Die Briten führten bereits mit 2:0. Dann kam Müller und traf! Ob es nun 3:2 oder vielleicht 4:2 hätte ausgehen können, ist müßig darüber zu diskutieren,denn es war ein Krimi, ein Gassenfeger,ein Jahrzehntspiel. England flog raus, die DFB-Mannschaft traf im Halbfinale auf Italien und... verlor! 3:4 in der Verlängerung. Eine Steigerung gegenüber dem Englandspiel um nahezu 100 %, was die Dramatik betraf. Die bundesdeutsche Mannschaft war platt, ausgelaugt, fertig. Bei über 2.000 Metern Höhe in Mexikostadt kein Wunder. Da kam der Angstgegner Italien eben zur Unzeit. Die Azzuris, selbst mehr als dürftig in das Turnier gestartet,spielten Offensiv-Fußball in Reinkultur und gewannen folglich- wenn auch erst in der Verlängerung - mit 4:3 gegen die bundesdeutsche Elf.
Das Finale ging allerdings mit 1:4 gegen die haushoch überlegenen Brasilianer verloren.
Deutschland holte den 3. Platz durch ein 1:0 gegen Uruguay.
Die WM war durch eine herzliche und gastfreundliche Veranstalternation gekennzeichnet.
Als die Übertragungen begannen konnte ich erstmals die WM in Gänze und sogar in Farbe sehen. Der fachkundige Kommentar von Ernst Huberty ist mir heute noch in den Ohren.
" Schnellinger, ausgerechnet Schnellinger!" Als wenige Sekunden vor dem Abpfiff der deutsche Ausgleich fiel.
Gerd Müller wurde mit 10 Treffern WM - Torschützenkönig. Lange Zeit sah es so aus, als würde zwischen Seeler und Müller eine feindliche Rivalität bestehen;das Englandspiel schien diese Behauptung jedoch zu widerlegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Weltmeisterschaft_1970
Die WM 1974 in der BRD war so etwas, wie das Schaulaufen der europäischen Stars der 70er. Favorisiert wurde von Beginn an Holland mit seinen exzellenten Einzelkönnern um Johan Cruyff, Johan Neeskens oder auch Arie Haan. Aber auch die Polen hatten eine klasse Mannschaft mit den Akteuren Boniek, Lato oder Gadocha. Von den 16 qualifizierten Teams kamen wiederum 8 aus Europa,was die damalige Stellung des europäischen Fußballs aber nur zum Teil richtig ausdrücken konnte. Die 10. WM in der BRD war nicht nur preußisch exakt durch organisiert, sie bot auch attraktiven, weil offensiven Fußball.
Die spieltechnisch beste Mannschaft waren zweifelsohne die Niederländer; den Titel gewann aber dennoch die Truppe um Beckenbauer & Co. Wenn auch mit sehr viel Glück. Das 2:1 zeigte nicht nur Fußball in Hochkultur, sondern auch die typisch deutschen Tugenden: Laufen, Kämpfen und Disziplin. Ich sehe heute noch die ersten Schrecksekunden nach dem Anpfiff durch die Niederländer: Cruyff sprintet in den deutschen Strafraum und wird von Hoeneß - nicht von Vogts - von den Beinen geholt. Elfmeter für Holland in der 1. Minute! " Das kann ja heiter werden!", dachte ich damals.
Johan Neeskens hämmerte den ball zum 1:0 vom Elfmeterpunkt in das von Maier gehütete Tor.
Knapp 23 Minuten später wird Grabowski - wohl im Strafraum - gefoult. Erneut gibt es Elfmeter. Breitner jagt die Kugel an Jongbloed vorbei in das niederländische Tor. 1:1!
Die Holländer sind nicht mehr so klar spielbestimmend,dennoch technisch versierter und taktisch exzellent eingestellt. Der geniale Johan Cruyff zieht zwar die Fäden im Mittelfeld, trotzdem hat die von Helmut Schön trainierte Auswahl die besseren Chancen. Dann bricht die 42 Minute heran. Ein vom jungen Mönchengladbacher Bonhof eingeleiteter Angriff kommt in den holländischen Strafraum. Das Leder wird von "kleines dickes" Gerd Müller geschickt abgeschirmt,der mit einer Rechtsdrehung zwei Holländer düpiert und den Ball anschließend links unten in das niederländische Tor versenkt. 2:1 für uns! Meine einstigen Zechkumpane grölen, feixen und brüllen, was das Zeug hält.
Die 2. Halbzeit wird ein einziger Sturmlauf der Holländer auf das Maier-Tor. Es bleibt - trotz guter Chancen der Niederländer und einiger Tormöglichkeiten auf deutscher Seite - beim 2:1. Wir sind Weltmeister! 2 Dekaden nach dem Wunder von Bern gab es ein solches von München. Im neu erbauten Olympiastadion gewann die bundesdeutsche Mannschaft gegen die favorisierten Niederländer den Titel. Noch mehr als ein Vierteljahrhundert später frohlockten die bajuwarischen Schergen des DSF ( jetzt: Sport1 )über die gelungene Eröffnungsfeier mit der böhmischen Trällerkanone Karel Gott.
Die 11. WM in Argentinien verlief dann nicht mehr so euphorisch. Das BRD-Team stand nach einem fast radikalen Einschnitt im Mannschaftsgefüge vor einem Neubeginn. Da sich das Land als Titelverteidiger automatisch qualifiziert hatte, konnte die reelle Spielstärke nur bedingt eingestuft werden. Es gab bereits vor dem Turnier viele Stimmen, die eine Rückkehr der - als unbequem geltenden - Spieler, wie Beckenbauer,Grabowski.
So entschied sich der Bundestrainer Schön für Spieler, wie:
Sepp Maier
Berti Vogts
Herbert Zimmermann
Rainer Bonhof
Manfred Kaltz
Rolf Rüssmann
Rüdiger Abramczik
Erich Beer
Klaus Fischer
Heinz Flohe
Hans Müller.
Sicherlich war das nicht die Creme'de la Creme'der Profifußballer, dennoch war die Mannschaft nicht so schwach, wie sie dann letztendlich auftrat. Zunächst gab es ein 0:0 gegen Polen im Auftaktspiel der WM. Ein schwaches, eher unansehnliches Ballgeschiebe von beiden Mannschaften. Es folgte überzeugendes 6:0 gegen Mexiko.
Danach ein erneutes 0:0 gegen den nordafrikanischen Vertreter aus Tunesien. Ein Grotten-Kick zum Abgewöhnen. Die Tunesien kämpften mit allen Mitteln und wurden sogar dafür belohnt.
Sepp Maier
Berti Vogts
Bernard Dietz
Rainer Bonhof
Manfred Kaltz
Rolf Rüssmann
Karl-Heinz Rummenigge
Heinz Flohe
Klaus Fischer
Dieter Müller
Hans Müller
Die Zwischenrunde wurde zwar erreicht, dennoch blieben die Vorstellungen auch danach mehr als dürftig:
Dem 0:0 gegen Italien folgte ein 2:2 gegen den Erzrivalen Holland.
Sepp Maier Berti Vogts Bernard Dietz Rainer Bonhof Manfred Kaltz Rolf Rüssmann Karl-Heinz Rummenigge Heinz Flohe Klaus Fischer Herbert Zimmermann Bernd Hölzenbein | ||||
Wechsel Deutschland: | ||||
Harald Konopka für Herbert Zimmermann (54.) Erich Beer für Heinz Flohe (70.) |
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Aufstellung Deutschland: | Aufstellung Niederlande: | |||||||||||||||||||||
Sepp Maier Berti Vogts Bernard Dietz Rainer Bonhof Manfred Kaltz Rolf Rüssmann Rüdiger Abramczik Erich Beer Dieter Müller Bernd Hölzenbein Karl-Heinz Rummenigge | Peter Schrijvers Rudolf Krol Arie Haan Erny Brandts Willy van de Kerkhof Pieter Wildschut Wim Jansen Jan Poortvliet Rene van de Kerkhof Nicolas Rep Nicolaus Robert Rensenbrink | |||||||||||||||||||||
Wechsel Deutschland: | Wechsel Niederlande: | |||||||||||||||||||||
Dick Nanninga für Pieter Wildschut (79.) | ||||||||||||||||||||||
Karten Deutschland: | Karten Niederlande: | |||||||||||||||||||||
Gelb für Sepp Maier | Rot für Dick Nanninga (88.) Gelb für Willy van de Kerkhof | |||||||||||||||||||||
Trainer: Helmut Schön | Trainer: Ernst Happel |
Zum letzten Zwischenrundenspiel stand das Team von Helmut Schön bereits unter Zugzwang,denn mit einem 6:0-Sieg hätte das Endspiel nur erreicht werden können,weil die Holländer das bessere Torverhältnis besaßen, wobei diese gegen Italien 1:1 spielen mussten. Was dann folgte, wir als " die Schmach von Corduba " in den Fußball-Analen geführt.
Österreich | - | Deutschland | ||||||||||||||||||||||||
3:2 (0:1) | ||||||||||||||||||||||||||
Mi 21.06.1978, 13:45 Uhr, Chateau Carreras, Cordoba WM 1978, 2. Finalrunde Gruppe A 38.300 Zuschauer - Schiedsrichter: Klein (Israel) | ||||||||||||||||||||||||||
Tore:
| ||||||||||||||||||||||||||
Aufstellung Österreich: | Aufstellung Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||
Friedrich Koncilia Robert Sara Bruno Pezzey Erich Obermayer Heinrich Strasser Josef Hickersberger Eduard Krieger Herbert Prohaska Wilhelm Kreuz Hans Krankl Walter Schachner | Sepp Maier Berti Vogts Bernard Dietz Rainer Bonhof Manfred Kaltz Rolf Rüssmann Rüdiger Abramczik Erich Beer Dieter Müller Bernd Hölzenbein Karl-Heinz Rummenigge | |||||||||||||||||||||||||
Wechsel Österreich: | Wechsel Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||
Franz Oberacher für Walter Schachner (71.) | Hans Müller für Erich Beer (46.) Klaus Fischer für Dieter Müller (61.) | |||||||||||||||||||||||||
Karten Österreich: | Karten Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||
Gelb für Robert Sara Gelb für Herbert Prohaska | Gelb für Rüdiger Abramczik | |||||||||||||||||||||||||
Trainer: Helmut Senekowitsch | Trainer: Helmut Schön |
Die BRD-Truppe musste die Heimreise antreten und durfte vor dem einheimischen TV-Schirmen zusehen, wie die Mannschaft des Gastgeberlandes die Holländer mit 3:1 in der Verlängerung schlugen und den Titel gewannen. Die äußeren Umstände zu dieser WM waren eh schon indiskutabel, da in Argentinien ein Mörder - und Faschistenjunta das Volk unterdrückte, Zehntausende einkerkern ließ und genau so viele Menschen umbrachte. Das Drecksregime um die Generäle Videla trat die Menschenrechte mit den Füßen.
Die Kritik in vielen Ländern wurde dennoch ignoriert, ja sogar als " linker Meinungsterror " oder " kommunistisches Geschwätz " abgetan. Die DFB-Schwachköpfe von einst ließen es zu,dass ein Mörder und Alt-Faschist, wie Hans-Ulrich Rudel, der nach Argentinien emigriert war, die Mannschaft im Quartier in Ascochinga besuchen durfte. Auch die rechtswidrige Inhaftierung des ARD-Sportchefs Fritz Klein vom NDR nach der Übertragung der Eröffnungsfeier, bei dem ein Kollege aus der Nachrichtenredaktion die sehr kritische Kommentierung der Bilder übernahm, dann abreiste und statt seiner Fritze Klein dafür verhaftet wurde, nahm das DFB-Pack klaglos hin.
Interessant war immerhin,dass sich die obligatorische LP mit Liedern der DFB-Mannschaft sehr gut verkaufte, weil:
Bei der damals vor einer WM üblichen Aufnahme einer Langspielplatte mit Liedern, die von den deutschen Fußballern gesungen wurden ("Buenos dias, Argentina"), deutete sich bereits an, welchen Charakter die WM für Deutschland haben würde. Es war die vermutlich musikalisch beste Produktion einer deutschen Nationalmannschaft, schon, weil die Einzelstimmen der Fußballer kaum zu hören waren und das professionelle Arrangement durch Udo Jürgens eine hohe Qualität aufwies, dessen Stimme und Musik auch im wesentlichen die Lieder prägte. Erinnern wird man sich an die Musik damit nicht als Werk der Nationalmannschaft, sondern als herausragende Leistung eines Österreichers.
Die DDR, die 4 Jahre zuvor in dem einzigen deutsch-deutschen Länderspielvergleich dank eines Tores von Jürgen Sparwasser die BRD in Hamburg noch 1:0 besiegen konnte, hatte sich wegen eines unglücklichen 1:1 gegen die Türkei in Dresden nicht gegen Österreich durchsetzen können und fehlte in diesem Turnier. Die hoch gehandelten Franzosen scheiterten ebenfalls und Brasilien zeigte auch nur mäßige Leistungen, wurde aber durch ein 2:1 gegen Italien WM-Dritter.
Nach Argentinien folgte die 12. WM in Spanien. Die bundesdeutsche Elf war erneut stark verändert worden. Breitner und Rummenigge führten Regie und im Sturm sorgten Fischer, Hrubesch sowie der x-beinige " Litti " Pierre Littbarski für Furore. Die Favoriten auf den Titel kamen jedoch aus Frankreich, Brasilien und Argentinien. Auch das Gastgeberland rechnete sich Chancen aus.
Die Auslosung erbrachte für die bundesdeutschen Kicker erneut ein erhebliches Losglück:
Gruppe 2
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Deutschland | 6:3 | 4:2 |
2 | Österreich | 3:1 | 4:2 |
3 | Algerien | 5:5 | 4:2 |
4 | Chile | 3:8 | 0:6 |
16. Juni 1982 in Gijon | |||
Algerien | – | Deutschland | 2:1 (0:0) |
17. Juni 1982 in Oviedo | |||
Chile | – | Österreich | 0:1 (0:1) |
20. Juni 1982 in Gijon | |||
Deutschland | – | Chile | 4:1 (1:0) |
21. Juni 1982 in Oviedo | |||
Algerien | – | Österreich | 0:2 (0:0) |
24. Juni 1982 in Oviedo | |||
Algerien | – | Chile | 3:2 (3:0) |
25. Juni 1982 in Gijon | |||
Deutschland | – | Österreich | 1:0 (1:0) |
Trotzdem blamierte sich das Team von Bundestrainer Jupp Derwall bei dem 1:2 gegen Algerien und setzte der indiskutablen Vorstellung bei dem - verschobenen - 1:0 gegen den Nachbarn Österreich noch eine weitere WM-Skandalnote hinzu.
Nach dem schwachen Auftreten in der Vorrunde folgte ein müdes 0:0 - Geschiebe gegen England und ein halbwegs überzeugendes 2:1 gegen den Gastgeber Spanien in der 2. Finalrunde. Da sich England ebenfalls nur 0:0 gegen Spanien trennte, zogen die DFB-Kicker gegen Frankreich in das Halbfinale ein.
Das eigentlich beste Spiel im gesamten Turnier fand dann gegen Frankreich satt:
Deutschland | - | Frankreich | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
8:7 n.E. (3:3 n.V., 1:1, 1:1) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Do 08.07.1982, 21:00 Uhr, Ramon Sanchez Pizjuan, Sevilla WM 1982, Halbfinale 63.000 Zuschauer - Schiedsrichter: Corver (Niederlande) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tore:
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufstellung Deutschland: | Aufstellung Frankreich: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Harald Schumacher Manfred Kaltz Ulrich Stielike Karlheinz Förster Bernd Förster Wolfgang Dremmler Paul Breitner Felix Magath Hans-Peter Briegel Pierre Littbarski Klaus Fischer | Jean Ettori Manuel Amoros Gerard Janvion Maxime Bossis Jean Tigana Marius Tresor Bernard Genghini Alain Giresse Michel Platini Dominique Rocheteau Didier Six | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wechsel Deutschland: | Wechsel Frankreich: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Horst Hrubesch für Felix Magath (73.) Karl-Heinz Rummenigge für Hans-Peter Briegel (97.) | Patrick Battiston für Bernard Genghini (50.) Christian Lopez für Patrick Battiston (60.) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karten Deutschland: | Karten Frankreich: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gelb für Karlheinz Förster | Gelb für Alain Giresse Gelb für Bernard Genghini | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Trainer: Jupp Derwall | Trainer: Michel Hidalgo |
Frankreich war dem BRD-Team spieltechnisch um Lichtjahre voraus. Das wussten alle Experten, das wusste der Trainer Hidalgo und vor allem das war auf dem Kapitän Platini bewusst. Es mag wohl auch an dessen Arroganz gelegen haben, dass das Spiel verloren ging. Dennoch soll es die Leistung beider Mannschaften nicht schmälern, denn es war ein Jahrhundertspiel. Vielleicht hätten sich die Franzosen doch besser über einige Spielzüge des bundesdeutschen Mannschaft informieren sollen, dann wäre ihnen das 3:3 in der Verlängerung erspart geblieben.
Da saßen wir nun an jenem denkwürdigen 8 Juli vor knapp 28 Jahren in der verqualmten 18,6 m² großen Bude Nummer 10 im 6 Stock des Mensa-Wohnheim in der Leobener Straße 4 und soffen guten irischen Whiskey. Ich hatte diesen zuvor zum 29. Geburtstag geschenkt bekommen. Auf der uralten Schwarz-Weiß-Glotze war das Bild wegen des Gegenlichts kaum zu sehen. Der Abend war noch so warm, dass die Balkontür geöffnet werden musste. Kurz nach 21.00 Uhr erfolgte der Anpfiff, nach dem der ZDF Reporter Rolf Kramer über sein Unglück, noch kein gutes Spiel bei diesem Turnier gesehen zu haben glaubte, ordentlich auf die Tränendrüse drückte. Wir soffen ein Glas nach dem anderen - immer nur Daumen dick gefüllt, aber dafür eben pur!
Plötzlich stand es 1:0 durch " Litti " Littbarski, den Cowboy aus Köln mit den X-Beinen.
Frankreich glich noch vor der Halbzeit durch einen Platini-Elfmeter aus. Der prügelte den Ball frustriert in das Tor von " Toni " Harald Schumacher. Die zweite Halbzeit wurde kurz nach 22.00 Uhr angepfiffen. Die Whiskeyflasche war beinahe halb leer. 1:1, das ließ alles offen. Auch für meinen Studienkollegen Lothar Gronefeld, der damals mit einer französischen Frau mit dem wohl klingenden Namen Marie Pierre liiert war und heimlich für die " Le Bleu " die Daumen drückte. Die Franzosen wechselten in der 50. Minute den Spieler Battiston ein. Gengheni musste nach einem üblen Foul von Karlheinz Förster vom Platz. Dann kam die 59./60. Minute, der Alkoholpegel bei uns stieg immer noch, als jener Battiston allein - nach einem genialen Pass von Platini - auf das deutsche Tor zusteuerte. Schumacher stürzte aus seinem Kasten und mähte den Franzosen mit einem Kung-Fu-Sprung um. Das war eigentlich Rot. Es war die rote Karte. Ehrlich gesagt, nach 28 Jahren Abstand, hätte "Toni " vom Platz fliegen müssen. Er blieb im Spiel, bekam vom holländischen Schiedsrichter nicht einmal eine gelbe Karte, nicht einmal eine mündlicher Ermahnung - nichts! Ein Skandal!
Das Spiel endete somit nach etwas mehr als 90 Minuten 1:1. Verlängerung. Es war bereits kurz vor 23.00 Uhr, als der Niederländer die Partie wieder anpfiff. Kaum waren 2 Minuten gespielt, erzielte Marius Tresor mit einem wuchtigen Kopfball das 2:1 für die " Grand Nation ". Hrubesch hatte sich als zusätzlicher Abwehrspieler bei einem Eckball der Franzosen versucht. Das ging schief.
In der 98. Minute traf der kleine Alain Giresse mit einem Kunstschuß ins Schumacher-Tor- 3:1 für Frankreich! Die Whiskeyflasche war fast leer.
Bis zum Seitenwechsel waren noch knapp 3 Minuten zu absolvieren. Der Ball kommt zum nicht fiten, aber immer noch schnellen Rummenigge, der in einem Gewühl im französischen Strafraum das 2:3 markiert. Wieder Hoffnung!
Mein Kollege Loetre' wird stiller. Ob es nun der Whiskey war, der ihm im Kopf herum nebelte oder eine böse Vorahnung, wird er mir wohl nach 28 Jahren auch noch nicht sagen können. Fakt ist, dass die Ausgleichsmöglichkeit nach dem Wechsel noch vorhanden war.
Was dann geschah, habe ich bis heute nicht vergessen. Der Kölner Cowboy " Litti " Littbarski spielt sich auf der linken Seite des französischen Strafraums beinnahe bis zur Außenlinie durch, flankt präzise auf den Kopf des " Ungeheuers " und HSV-Profis Horst Hrubesch, der wuchtet von der rechten Seite, knapp neben dem rechten Torpfosten stehend, per Kopf den Ball bis zum Elfmeterpunkt. Dort steht Klaus Fischer in einer Traube von französischen Spielern, dreht sich mit dem Rücken zum Tor, hebt etwa ein Meter vom Boden ab, fährt das rechte Bein aus, trifft den Ball voll mit dem rechten Fuß und jagt diesen als Fallrückzieher fast mittig in die Maschen des französischen Tores - 3:3! Ein orgiastischer Torschrei schallt durch den Raum. Selbst in den Nebenzimmern brüllen einige Glotzer " Toooooooooooooor!"
Wie war das noch gleich während eines Länderspiels: " Litti " Littbarski, - Hrubesch - Fischer, klasssssssseeee!" Der einstige ARD-HR-Reporter Jürgen Emig war aus dem Häuschen (heute sitzt er dafür in einem solchen mit Eisenstangen ).
Nun, der Rest ist wie oben erzählt. Dramatik pur! Whiskey pur - Kopfschmerzen light! Lothar hat am nächsten Tag nicht einmal die Tür geöffnet. Dauerfrustriert und vom Whiskey ins Bett geworfen.
Es lebe König Fußball!
Nun das Endspiel gegen Italien am Sonntag,den 11. Juli 1982 ging völlig verdient gegen Italien mit 1:3 verloren. Die DFB-Mannschaft war ausgelaugt. Die "Azzuris " spielten exzellent und gewannen gefahrlos das Finale.
Die 13. Fußball-Weltmeisterschaft veranstaltete erneut Mexiko. Hier trafen sich in der Zeit vom 31. Mai bis 29. Juni 1986 jene 24 Mannschaften, die sich zuvor aus 112 Teilnehmern qualifiziert hatten. Das ursprünglich dafür vorgesehene Land Kolumbien konnte die FIFA-Auflagen nicht erfüllen und musste deshalb passen.
Die bundesdeutsche Mannschaft startete am 4. Juni 1986 mit einem mühevollen 1:1 gegen Uruguay, auf das ein glanzloses 2:1 gegen Schottland folgte, ehe es im letzten Vorrundenspiel ein 0:2 gegen " Danish Dynamite " setzte. Peinlich an den Auftritten waren die spielerischen Defizite der BRD-Kicker. Obwohl die von Franz Beckenbauer als Team-Chef erstmals geführte Mannschaft von den Namen her nicht so unbedeutend war:
eutschland: Der WM-Kader 1986 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Dänen wurden Gruppenerster und hatten es im Achtelfinale mit Spanien zu tun, gegen die das Team sang-und klanglos 1:5 unter ging. Beckenbauer's Truppe verdiente sich durch ein mühsames 1:0 gegen Marokko den Einzug in das Viertelfinale. Das Tor erzielte 4 Minuten vor dem Schlusspfiff der Strahlemann Lothar Matthäus.Danach erwartete das BRD-Team das Gastgeberland Mexiko. In den Höhen der Stadt Monterrey gab es ein knüppelhartes und umkämpftes Viertelfinalspiel, dass auch nach 120 Minuten 0:0 endete. Das anschließende Elfmeterschießen entschied die "Kaiser"-Truppe mit 4: 1 für sich.
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Harald Schumacher Ditmar Jakobs Thomas Berthold Karlheinz Förster Hans-Peter Briegel Lothar Matthäus Felix Magath Norbert Eder Karl-Heinz Rummenigge Rudi Völler Klaus Allofs | ||||
Wechsel Deutschland: | ||||
Pierre Littbarski für Rudi Völler (46.) |
Mexiko | - | Deutschland | ||||||||||||||||||||||||||||
1:4 n.E. (0:0 n.V., 0:0, 0:0) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Sa 21.06.1986, 16:00 Uhr, Universitario, Monterrey WM 1986, Viertelfinale 44.000 Zuschauer - Schiedsrichter: Diaz (Kolumbien) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Tore:
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Aufstellung Mexiko: | Aufstellung Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||||||
Pablo Larios Fernando Quirarte Miguel España Hugo Sanchez Tomas Boy Javier Aguirre Felix Cruz Carlos Muñoz Raul Servin Rafael Amador Manuel Negrete | Harald Schumacher Ditmar Jakobs Thomas Berthold Norbert Eder Karlheinz Förster Hans-Peter Briegel Lothar Matthäus Felix Magath Andreas Brehme Karl-Heinz Rummenigge Klaus Allofs | |||||||||||||||||||||||||||||
Wechsel Mexiko: | Wechsel Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||||||
Carlos de los Cobos für Tomas Boy (32.) Francisco Cruz für Rafael Amador (69.) | Dieter Hoeneß für Karl-Heinz Rummenigge (58.) Pierre Littbarski für Norbert Eder (115.) | |||||||||||||||||||||||||||||
Karten Mexiko: | Karten Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||||||
Gelb für Javier Aguirre Gelb für Fernando Quirarte Gelb für Carlos de los Cobos Gelb für Raul Servin Gelb für Hugo Sanchez Rot für Javier Aguirre (100.) | Rot für Thomas Berthold (64.) Gelb für Lothar Matthäus Gelb für Klaus Allofs Gelb für Karlheinz Förster |
Im Halbfinale kam es zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem Erzrivalen Frankreich. Beckenbauerś Mannschaft gewann 2:0 gegen erneut spielstarke Franzosen, die zuvor zwar nur als Zweitplatzierter hinter der UdSSR, den Auftakt gegen Kanada mühevoll mit 1:0 gestalten konnten, dann ein glückliches 1:1 gegen die extrem starke UdSSR erzielten und mit einem 3:0 die Ungarn sich qualifizierten, jedoch dann im Achtelfinale Italien mit 2:0 besiegten und schließlich durch ein 5:4 nach Verlängerung ( 1:1 ) im Elfmeterschießen Brasilien besiegen konnten.
Auch wenn die Franzosen erneut spieltechnisch stärker auftraten,entschied die Kondition zugunsten der bundesdeutschen Mannschaft,die sich in der Höhenluft von Guadalajara fitter zeigte. Die " Equipe Tricolore " war mit dem genialen Spielmacher Michel Platini in die Jahre gekommen.
Mi 25.06.1986, 12:00 Uhr, Jalisco, Guadalajara WM 1986, Halbfinale 45.000 Zuschauer - Schiedsrichter: Luigi Agnolin (Italien) | ||||||||||||||
Tore:
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Aufstellung Deutschland: | Aufstellung Frankreich: | |||||||||||||
Harald Schumacher Ditmar Jakobs Andreas Brehme Norbert Eder Karlheinz Förster Hans-Peter Briegel Lothar Matthäus Wolfgang Rolff Felix Magath Karl-Heinz Rummenigge Klaus Allofs | Joel Bats William Ayache Patrick Battiston Maxime Bossis Manuel Amoros Jean Tigana Alain Giresse Michel Platini Luis Fernandez Yannick Stopyra Bruno Bellone | |||||||||||||
Wechsel Deutschland: | Wechsel Frankreich: | |||||||||||||
Rudi Völler für Karl-Heinz Rummenigge (57.) | Daniel Xuereb für Bruno Bellone (66.) Philippe Vercruysse für Alain Giresse (72.) | |||||||||||||
Karten Deutschland: | Karten Frankreich: | |||||||||||||
Gelb für Luis Fernandez | ||||||||||||||
Trainer: Franz Beckenbauer | Trainer: Henri Michel |
Argentinien um den Zauberkünstler Maradonna besiegte im zweiten Halbfinale die bislang überraschend stark spielenden Belgier ebenfalls mit 2:0 und stand sich im Endspiel in Mexiko-Stadt der Beckenbauer Truppe gegenüber. Die argentinische Elf siegte völlig verdient 3:2 und hätte sogar noch höher gewinnen müssen. Diego Maradonna wurde zum besten Spieler des Turnier gekürt, obwohl er gegen England ein irreguläres Tor mit der " Hand Gottes " erzielte.
Das von Carlos Bilado trainierte Team war nach 1978 und dem Triumph für Luis Cesar Menotti zum zweiten Mal Titelträger. Dieses Mal allerdings in einer von weniger Skandalen geprägten WM. Peinlich waren allerdings die Kommentatoren der ÖR. Während das HSV-Duo Fritz(e) Klein und Peter Jensen die Namen der südamerikanischen Spieler noch einigermaßen aussprechen konnte, versagte der Endspiel-Kommentator und ZDF-Ahnungslose Rolf Kramer dabei völlig. Peinlich waren auch die Übertragungszeiten. Einige Spiele begannen erst gegen Mitternacht MEZ. Einige Male schlief ich dabei - vom Stress bei der Fertigung der wissenschaftlichen Abschlussarbeit dahin gerafft - selig ein.
So 29.06.1986, 12:00 Uhr, Azteca, Mexico City WM 1986, Finale 114.600 Zuschauer - Schiedsrichter: Arppi Filho (Brasilien) | ||||||||||||||||||||||||||
Tore:
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Aufstellung Argentinien: | Aufstellung Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||
Nery Pumpido Jose Cuciuffo Jose Brown Oscar Ruggeri Julio Olarticoechea Sergio Batista Ricardo Giusti Hector Enrique Jorge Burruchaga Diego Maradona Jorge Valdano | Harald Schumacher Ditmar Jakobs Andreas Brehme Karlheinz Förster Hans-Peter Briegel Thomas Berthold Lothar Matthäus Norbert Eder Felix Magath Karl-Heinz Rummenigge Klaus Allofs | |||||||||||||||||||||||||
Wechsel Argentinien: | Wechsel Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||
Marcelo Trobbiani für Jorge Burruchaga (90.) | Dieter Hoeneß für Felix Magath (61.) Rudi Völler für Klaus Allofs (46.) | |||||||||||||||||||||||||
Karten Argentinien: | Karten Deutschland: | |||||||||||||||||||||||||
Gelb für Diego Maradona (17.) Gelb für Julio Olarticoechea (77.) Gelb für Hector Enrique (81.) Gelb für Nery Pumpido (85.) | Gelb für Lothar Matthäus |
Was dem " Kaiser " vier Jahre danach ereilte,war nicht reines Glück: der "Kalte Krieg" zwischen West und Ost schien beendet zu sein, das geteilte Deutschland stand de facto und de jure vor der Wiedervereinigung, als am 8. Juni 1990 das Eröffnungsspiel angepfiffen wurde. Der Weltmeister Argentinien trat gegen Kamerun an und verlor prompt mit 0:1 - sensationell.
Die Beckenbauer Kicker hatten ein exzellenten Start und besiegten die ansich spielstarken Jugoslawen mit 4:1. Der Weltfußballer des Jahres 1990 Lothar Matthäus brillierte in dieser Partie und führte die BRD-Elf auch in den Folgebegnungen zu einem eher unbefährdeten Gruppensieg
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Deutschland | 10:3 | 5:1 |
2 | Jugoslawien | 6:5 | 4:2 |
3 | Kolumbien | 3:2 | 3:3 |
4 | V.A. Emirate | 2:11 | 0:6 |
– | Kolumbien | 2 (0:0) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Dieses Mal gab es die Revanche. Höhepunkt des giftigen Spiels waren die Platzverweise für Rijkaard und Rudi Völler, der sich vom holländischen " Lama " Frank Rijkaard auch noch anspucken lassen musste.
Am 1. Juli traf dann Deutschland auf die CSFR und gewann knapp mit 1:0.
Die übrigen Spiele sahen so aus:
30. Juni 1990 | Florenz | Argentinien | – | Jugoslawien | 0:0 n.V., 3:2 i.E. | |
30. Juni 1990 | Rom | Irland | – | Italien | 0:1 (0:1) | |
1. Juli 1990 | Neapel | Kamerun | – | England | 2:3 n.V. (2:2, 0:1) |
In den Halbfinalspielen standen sich Argentinien und der Gastgeber Italien gegenüber sowie Deutschland und England.
Argentinien spielte knüppelhart und gewann zwar unverdient erst im Elfmeterschießen gegen die " Squadra Azzura " mit 1:0, dafür erheilt der Gastgeber verordnete Staatstrauer.
Deutschland besiegte in einem elenden Ballgeschiebe England erst im Elfmeterschießen:
3. Juli 1990 | Neapel | Argentinien | – | Italien | 1:1 n.V. (1:1, 0:1), 4:3 i.E. |
Tore:
Elfmeterschießen:
- 0:1 Baresi
- 1:1 Serrizuela
- 1:2 Baggio
- 2:2 Burruchaga
- 2:3 De Agostini
- 3:3 Olarticoechea
- Donadoni scheitert an Sergio Goycochea
- 4:3 Diego Armando Maradona
- Serena scheitert an Sergio Goycochea
4. Juli 1990 | Turin | Deutschland | – | England | 1:1 n.V. (1:1, 0:0), 4:3 i.E. |
Tore:
- 1:0 Andreas Brehme (60.)
- 1:1 Gary Lineker (81.)
Elfmeterschießen:
- 0:1 Lineker
- 1:1 Brehme
- 1:2 Beardsley
- 2:2 Matthäus
- 2:3 Platt
- 3:3 Riedle
- Pearce scheitert an Illgner
- 4:3 Thon
- Waddle verschießt
" Fußball ist ganz einfach: Es laufen 22 Mann für 90 Minuten dem Ball hinterher, und am Ende gewinnen immer die Deutschen. "
Gary Lineker hat damit beinahe den Nagel auf dem Kopf getroffen. Zumindest bei jener WM 1990 in Italien.
Das Finale gewann die bundesdeutsche Formation dank der sinnfreien Forderung ihres " Teamchefs " Franz " Kaiser von Bayern " Beckenbauer: " Gehen's raus un'spoilen's Fußball! " gab er den 11 Mannen mit auf den Weg ins Olympiastadion von Rom. Seine Truppe gewann 1:0 - dieses Mal völlig verdient gegen ruppige Argentinier.
Diego Armando Marodonna heulte wie ein Schloßhund, der Franz schritt Gedanken verloren während der Konfettiregen und das Feuerwerk über seinem Kopf hinweg prasselte, den Rasen der Arena mit beiden Händen in den Hosentaschen auf und ab,die BRD-Kicker jubelten. Geschafft!
8. Juli 1990 | Rom | Argentinien | – | Deutschland | 0:1 (0:0) |
Tor:
- 0:1 Brehme (85./FE)
Rote Karten: Pedró Monzón (64., grobes Foulspiel an Jürgen Klinsmann), Gustavo Dezotti (86., Tätlichkeit an Jürgen Kohler)
Zuschauer: 73.600
Aufstellungen:
- : Illgner – Augenthaler - Buchwald, Kohler, Brehme - Berthold (ab 74. Reuter), Häßler, Matthäus, Littbarski – Klinsmann, Völler
- : Goycochea – Simón - Sensini, Serrizuela, Ruggeri (ab 46. Monzón) – Troglio, Burruchaga (ab 53. Calderón), Basualdo, Lorenzo – Dezotti, Maradona
Schiedsrichter: Edgardo Codesal Mendez (Mexiko)
Nach der Wiedervereinigung und der Übernahme der Trainerfunktion durch Hans Hubert genannt " Berti " Vogts vollzog sich aber kein Bruch in personeller Hinsicht. Die meisten " Weltmeister " waren inzwischen in die Jahre gekommen und konnten aber nicht durch jüngere Spieler ersetzt werden. Die WM 1994 in den USA blieb diesen Akteuren als unrühmlicher Abgang gegen einen Zwergstaat, nämlich Bulgarien, in schlechter Erinnerung.
Obwohl das Eröffnungsspiel gegen die südamerikanische Mannschaft aus Bolivien mit 1:0 gewonnen werden konnte,folgte bereits im zweiten Spiel ein eher ernüchterndes 1:1 gegen die Iberer. Das 3:2 gegen die Südkoreaner hatte zwei Gesichter. Nach einer überzeugenden ersten Halbzeit ließ die deutsche Formation die Zügel schleifen und kassierte prompt 2 Gegentore, womit der schon sicher geglaubte Gruppesieg in Gefahr geriet. Platz zwei erreichten die Spanier.
17. Juni 1994 in Chicago | |||
Deutschland | – | Bolivien | 1:0 (0:0) |
18. Juni 1994 in Dallas | |||
Spanien | – | Südkorea | 2:2 (0:0) |
21. Juni 1994 in Chicago | |||
Deutschland | – | Spanien | 1:1 (0:1) |
24. Juni 1994 in Boston | |||
Südkorea | – | Bolivien | 0:0 |
27. Juni 1994 in Chicago | |||
Bolivien | – | Spanien | 1:3 (0:1) |
27. Juni 1994 in Dallas | |||
Deutschland | – | Südkorea | 3:2 (3:0) |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Deutschland | 5:3 | 7 |
2 | Spanien | 6:4 | 5 |
3 | Südkorea | 4:5 | 2 |
4 | Bolivien | 1:4 | 1 |
2. Juli 1994 | Chicago | Deutschland | – | Belgien | 3:2 (3:1) | |
2. Juli 1994 | Washington | Schweiz | – | Spanien | 0:3 (0:1) | |
3. Juli 1994 | Dallas | Saudi-Arabien | – | Schweden | 1:3 (0:1) | |
3. Juli 1994 | Los Angeles | Rumänien | – | Argentinien | 3:2 (2:1) | |
4. Juli 1994 | Orlando | Niederlande | – | Irland | 2:0 (2:0) | |
4. Juli 1994 | San Francisco | Brasilien | – | USA | 1:0 (0:0) | |
5. Juli 1994 | Boston | Nigeria | – | Italien | 1:2 n.V. (1:1, 1:0) | |
5. Juli 1994 | New York | Mexiko | – | Bulgarien | 1:1 n.V. (1:1, 1:1), 1:3 i.E. |
Tore:
| ||||||||||||||||||||||||||
Aufstellung Deutschland: | Aufstellung Belgien: | |||||||||||||||||||||||||
Bodo Illgner Lothar Matthäus Jürgen Kohler Thomas Helmer Thomas Berthold Thomas Häßler Guido Buchwald Matthias Sammer Martin Wagner Rudi Völler Jürgen Klinsmann | Michel Preud´homme Philippe Albert Michel de Wolf Georges Grün Rudi Smidts Lorenzo Staelens Franky van der Elst Vincenzo Scifo Marc Emmers Luc Nilis Josip Weber | |||||||||||||||||||||||||
Wechsel Deutschland: | Wechsel Belgien: | |||||||||||||||||||||||||
Andreas Brehme für Lothar Matthäus (46.) Stefan Kuntz für Jürgen Klinsmann (86.) | Danny Boffin für Rudi Smidts (66.) Alexandre Czerniatynski für Luc Nilis (77.) | |||||||||||||||||||||||||
Karten Deutschland: | Karten Belgien: | |||||||||||||||||||||||||
Gelb für Thomas Helmer Gelb für Martin Wagner | Gelb für Philippe Albert |
Das 1: 2 gegen die Bulgaren zeigte eher Altherren-Fußball, denn modernen, mit Laufbereitschaft und technischer Finesse gepägtes Ballspielen:
So 10.07.1994, 21:30 Uhr, Giants Stadium, New York/New Jersey WM 1994, Viertelfinale 72.400 Zuschauer - Schiedsrichter: José Torres Cadena (Kolumbien) | ||||||||||||||
Tore:
| ||||||||||||||
Aufstellung Bulgarien: | Aufstellung Deutschland: | |||||||||||||
Borislav Mihaylov Zlatko Yankov Ilian Kiriakov Petar Hubtchev Krassimir Balakov Yordan Letchkov Nasko Sirakov Trifon Ivanov Tzanko Tzvetanov Emil Kostadinov Hristo Stoitchkov | Bodo Illgner Lothar Matthäus Thomas Berthold Jürgen Kohler Thomas Helmer Thomas Häßler Guido Buchwald Martin Wagner Andreas Möller Rudi Völler Jürgen Klinsmann | |||||||||||||
Wechsel Bulgarien: | Wechsel Deutschland: | |||||||||||||
Ivaylo Iordanov für Hristo Stoitchkov (84.) Bontcho Guentchev für Emil Kostadinov (89.) | Thomas Strunz für Martin Wagner (59.) Andreas Brehme für Thomas Häßler (83.) | |||||||||||||
Karten Bulgarien: | Karten Deutschland: | |||||||||||||
Gelb für Trifon Ivanov Gelb für Hristo Stoitchkov Gelb für Borislav Mihaylov | Gelb für Thomas Helmer Gelb für Martin Wagner Gelb für Thomas Häßler Gelb für Jürgen Klinsmann Gelb für Rudi Völler | |||||||||||||
Trainer: Dimitar Penev | Trainer: Berti Vogts |
Während die Bundesadler abgestürzt waren, qualifizierten sich Italien mit einem 2:1 gegen Spanien sowie die favorisierten Brasilianer durch ein 3:2 gegen die Niederlande für die Halbfinals. Diese beiden Teams standen sich auch im ndspiel gegenüber, dass Brasilien sehr, sehr glücklich nach Verlängerung und Elfmeterschießen gewann.
9. Juli 1994 | Boston | Italien | – | Spanien | 2:1 (1:0) | |
9. Juli 1994 | Dallas | Brasilien | – | Niederlande | 3:2 (0:0) | |
10. Juli 1994 | New York | Bulgarien | – | Deutschland | 2:1 (0:0) | |
10. Juli 1994 | San Francisco | Rumänien | – | Schweden | 2:2 n.V. (1:1, 0:0), 4:5 i.E. |
13. Juli 1994 | New York | Bulgarien | – | Italien | 1:2 (1:2) | |
13. Juli 1994 | Los Angeles | Schweden | – | Brasilien | 0:1 (0:0) |
Die überraschend starken Schweden belegten durch ein grandioses 4:0 gegen die Deutschlandbesieger Bulgarien den dritten Platz.
16. Juli 1994 | Los Angeles | Schweden | – | Bulgarien | 4:0 (4:0) |
Tore:
- 1:0 Brolin (8.Min.)
- 2:0 Mild (30.Min.)
- 3:0 Larsson (37.Min.)
- 4:0 Kennet Andersson (40.Min.)
WM - Finale 1994:
17. Juli 1994 | Los Angeles | Brasilien | – | Italien | 0:0 n.V., 3:2 i.E. |
Elfmeterschießen:
- F. Baresi verschießt
- Márcio Santos verschießt
- 0:1 Albertini
- 1:1 Romário
- 1:2 Evani
- 2:2 Branco
- Massaro verschießt
- 3:2 Dunga
- Roberto Baggio verschießt
Zuschauer: 94.349
Aufstellungen:
- : Taffarel – Jorginho (ab 20. Cafu), Márcio Santos, Aldair, Branco – Dunga, Mauro Silva, Mazinho, Zinho (ab 106. Viola) – Bebeto, Romário
- : Pagliuca – Mussi (ab 36. Apolloni), F. Baresi, Maldini, Benarrivo – Donadoni, Albertini, D. Baggio (ab 95. Evani), Berti – R. Baggio, Massaro
Das stark verjüngte Team startete in der Gruppe F in Frankreich mit einem 2:0 gegen die unangenehmen Vereinigten Staaten, trennte sich Remis ( 2:2 ) gegen das noch existierende Jugoslawien und besiegte den Außenseiter Iran ebenfalls mit 2:0.
Gruppe F
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Deutschland | 6:2 | 7 |
2 | Jugoslawien | 4:2 | 7 |
3 | Iran | 2:4 | 3 |
4 | USA | 1:5 | 0 |
Die Achtelfinalspiele sahen so aus:
27. Juni 1998 | Marseille | Italien | – | Norwegen | 1:0 (1:0) | |
27. Juni 1998 | Paris | Brasilien | – | Chile | 4:1 (3:0) | |
28. Juni 1998 | Lens | Frankreich | – | Paraguay | 1:0 n.V. (0:0, 0:0) | |
28. Juni 1998 | Saint-Denis | Nigeria | – | Dänemark | 1:4 (0:3) | |
29. Juni 1998 | Montpellier | Deutschland | – | Mexiko | 2:1 (0:0) | |
29. Juni 1998 | Toulouse | Niederlande | – | Jugoslawien | 2:1 (1:0) | |
30. Juni 1998 | Bordeaux | Rumänien | – | Kroatien | 0:1 (0:1) | |
30. Juni 1998 | Saint-Étienne | Argentinien | – | England | 2:2 n.V. (2:2, 2:2), 4:3 i.E. |
Das bundesdeutsche Team gewann glücklich gegen Mexiko. Es waren daran folgende Akteure beteiligt:
Tore:
| ||||||||||||||
Aufstellung Deutschland: | Aufstellung Mexiko: | |||||||||||||
Andreas Köpke Lothar Matthäus Christian Wörns Markus Babbel Jörg Heinrich Dietmar Hamann Thomas Helmer Michael Tarnat Thomas Häßler Jürgen Klinsmann Oliver Bierhoff | Jorge Campos Pavel Pardo Duilio Davino Claudio Suarez German Villa Alberto Garcia Aspe Raul Lara Marcelino Bernal Juan Francisco Palencia Cuauhtemoc Blanco Luis Hernandez | |||||||||||||
Wechsel Deutschland: | Wechsel Mexiko: | |||||||||||||
Christian Ziege für Thomas Helmer (37.) Andreas Möller für Jörg Heinrich (58.) Ulf Kirsten für Thomas Häßler (74.) | Salvador Carmona für Alberto Garcia Aspe (46.) Ricardo Pelaez für Marcelino Bernal (53.) Jesus Arellano für Juan Francisco Palencia (87.) | |||||||||||||
Karten Deutschland: | Karten Mexiko: | |||||||||||||
Gelb für Lothar Matthäus Gelb für Dietmar Hamann Gelb für Michael Tarnat Gelb für Markus Babbel | Gelb für Duilio Davino Gelb für Cuauhtemoc Blanco |
Im Viertelfinale erwartete die Vogts-Auswahl dann Kroatien und unterlag in Unterzahl ( Wörns flog nach einer Notbremse wegen eines von Matthäus verursachten Fehlpasses vom Platz ) den Kroaten sang - und klanglos mit 0:3! Die Vogts-Ära war damit beendet,aber es sollte noch viel schlimmer kommen.
In den Städten der " le grand nation'" wurde indes weiter Fußball gespielt. Dabei erreichten weitere Mannschaften das Halbfinale:
3. Juli 1998 | Saint-Denis | Italien | – | Frankreich | 0:0 n.V, 3:4 i.E. | |
3. Juli 1998 | Nantes | Brasilien | – | Dänemark | 3:2 (2:1) | |
4. Juli 1998 | Marseille | Niederlande | – | Argentinien | 2:1 (1:1) | |
4. Juli 1998 | Lyon | Deutschland | – | Kroatien | 0:3 (0:1) |
Die beiden Spiele bestritten:
7. Juli 1998 | Marseille | Brasilien | – | Niederlande | 1:1 n.V. (1:1, 0:0), 4:2 i.E. | |
8. Juli 1998 | Saint-Denis | Frankreich | – | Kroatien | 2:1 (0:0) |
Der Gastgeber erreichte damit erstmals das Finale und besiegte ausgelaugte Brasilianer mit 3:0. Das Land geriet in einen Jubeltaumel, denn endlich wurde eine der ab den 80er Jahren spielerisch Richtung weisende Nation Titelträger. Platz 3 erreichte immerhin Kroatien, das die Niederlande mit 2: 1 besiegte.
So 12.07.1998, 21:00 Uhr, Stade de France, Saint-Denis WM 1998, Finale 80.000 Zuschauer - Schiedsrichter: Said Belqola (Marokko) | ||||||||||||||||||
Tore:
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Aufstellung Brasilien: | Aufstellung Frankreich: | |||||||||||||||||
Claudio André Taffarel Cafú Nascimento Santos Aldair Junior Baiano Roberto Carlos Cesar Sampaio Carlos Dunga Rivaldo Leonardo Bebeto Ronaldo | Fabien Barthez Bixente Lizarazu Frank Leboeuf Marcel Desailly Lilian Thuram Youri Djorkaeff Didier Deschamps Zinedine Zidane Emmanuel Petit Christian Karembeu Stephane Guivarc´h | |||||||||||||||||
Wechsel Brasilien: | Wechsel Frankreich: | |||||||||||||||||
Denilson für Leonardo (75.) Edmundo für Cesar Sampaio (45.) | Patrick Vieira für Youri Djorkaeff (57.) Alain Boghossian für Christian Karembeu (66.) Christophe Dugarry für Stephane Guivarc´h (76.) | |||||||||||||||||
Karten Brasilien: | Karten Frankreich: | |||||||||||||||||
Gelb für Junior Baiano | Gelb für Didier Deschamps Gelb-Rot für Marcel Desailly (68.) Gelb für Christian Karembeu | |||||||||||||||||
Trainer: Mario Zagallo | Trainer: Aimé Jacquet |
Die DFB-Führung sinnierte indes - auf starken Druck der Öffentlichkeit und dem schwachsinnigen Gelabere der "BLÖD"-Zeitung nach einem Neuanfang. Vogts wurde im September mit Schimpf und Schande aus seinem Amt gedrängt. Für ihn trat " Sir " Erich Ribbeck und sein Assistent Uli Stieleke das Amt an.
Nach nur 2 Jahren durfte auch er das Handtuch werfen, nachdem seine Bilanz als verantwortlicher Bundestrainer sich desaströs zeigte:
Erich Ribbeck Uli Stielike | 10. Oktober 1998 – 20. Juni 2000 | 24 | 10 | 6 | 8 | 42 : 31 | 1,50 |
Unter den 24 Spielen waren auch jene im Jahre 2000 bei der Fußball-EM in Belgien und den Niederlanden:
12. Juni 2000 in Lüttich | |||
Deutschland | - | Rumänien | 1:1 (1:1) |
12. Juni 2000 in Eindhoven | |||
Portugal | - | England | 3:2 (2:2) |
17. Juni 2000 in Arnheim | |||
Rumänien | - | Portugal | 0:1 (0:0) |
17. Juni 2000 in Charleroi | |||
England | - | Deutschland | 1:0 (0:0) |
20. Juni 2000 in Charleroi | |||
England | - | Rumänien | 2:3 (2:1) |
20. Juni 2000 in Rotterdam | |||
Portugal | - | Deutschland | 3:0 (1:0) |
Die DFB - Auswahl mit dem inzwischen in den USA ausrangierten Großmaul Matthäus bestand aus einem FCB - sowie Leverkusen - Block,bei dem ja Ribbeck einst jeweils Trainer war,sowie einer eigentlich ausgewogenen Mischung von jungen und erfahrenen Spielern. Dennoch blieb die Mannschaft sowohl spielerisch, als auch taktisch und vor allem vom kämpferischen Aspekt her alles schuldig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Europameisterschaft_2000/Deutschland
Ribbeck flog zwar nicht raus, verlängerte den bis Sommer 2000 befristeten Kontrakt mit dem DFB nicht. Seine Experimente in den Qualifaktions - und Freundschaftsspielen brachten mehr Unruhe, als Harmonie in den Kader. Mit von der Presse hoch gejubelten Eintagsfliegen, wie Zoltan Sebescen, versuchte er frisches Blut in das Team zu bringen.
Ab September 2000 übernahm der Ex-Nationalspieler Rudi Völler das Amt des Team-Chefs. Als er mit einem neu formierten Kader die WM 2002 in Japan und Südkorea antrat,erhielt er in der Öffentlichkeit zwar viel Zustimmung und Sympathie, tatsächlich wurde dem Team jedoch nicht sehr viel zugetraut.
Am 1. Juni siegte das DFB-Kollektiv mit 8:0 gegen Saudi-Arabien, fertigte nach diesem Kantersieg auch noch Kamerun ab und spielte gegen die starken Iren 1:1.
1. Juni 2002 in Niigata | |||
Irland | – | Kamerun | 1:1 (0:1) |
1. Juni 2002 in Sapporo | |||
Deutschland | – | Saudi-Arabien | 8:0 (4:0) |
5. Juni 2002 in Ibaraki | |||
Deutschland | – | Irland | 1:1 (1:0) |
6. Juni 2002 in Saitama | |||
Kamerun | – | Saudi-Arabien | 1:0 (0:0) |
11. Juni 2002 in Shizuoka | |||
Kamerun | – | Deutschland | 0:2 (0:0) |
11. Juni 2002 in Yokohama | |||
Saudi-Arabien | – | Irland | 0:3 (0:1) |
Im Achtelfinale traf die Völler-Mannschaft auf sehr beherzt aufspielende Paraguayos und siegte hier mit 1:0:
15. Juni 2002 | Seogwipo | Deutschland | – | Paraguay | 1:0 (0:0) | |
15. Juni 2002 | Niigata | Dänemark | – | England | 0:3 (0:3) | |
16. Juni 2002 | Oita | Schweden | – | Senegal | 1:2 n.V. (1:1, 1:1) | |
16. Juni 2002 | Suwon | Spanien | – | Irland | 1:1 n.V. (1:1, 1:0), 3:2 i.E. | |
17. Juni 2002 | Jeonju | Mexiko | – | USA | 0:2 (0:1) | |
17. Juni 2002 | Kobe | Brasilien | – | Belgien | 2:0 (0:0) | |
18. Juni 2002 | Miyagi | Japan | – | Türkei | 0:1 (0:1) | |
18. Juni 2002 | Daejeon | Südkorea | – | Italien | 2:1 n.V. (1:1, 0:1) |
Da sich die USA überraschend gegen den Nachbarn Mexiko durch setzen konnte, warteten die US-Boys im Viertelfinale auf die Völler-Truppe.
Deutschland: Oliver Kahn - Torsten Frings, Thomas Linke, Christoph Metzelder, Christian Ziege - Bernd Schneider (60. Jens Jeremies), Dietmar Hamann, Michael Ballack, Sebastian Kehl - Oliver Neuville (80. Marco Bode), Miroslav Klose (87. Oliver Bierhoff)
USA: Brad Friedel - Frankie Hejduk (65. Cobi Jones) - Gregg Berhalter - Pablo Mastroeni (80. Earnie Stewart) - Tony Sanneh - Eddie Pope - John O'Brien - Eddie Lewis - Claudio Reyna - Landon Donovan - Brian McBride (58. Clint Mathis)
Tor: 1:0 Michael Ballack (39.)
Gelbe Karten: Kehl (66.), Jeremies (68.) - Lewis (40.), Pope (41.), Reyna (68.), Mastroeni (69.), Berhalter (70.)
Schiedsrichter Hugh Dallas (Schottland)
Zuschauer: 37.337
Ort: Munsu Football Stadium, Ulsan
Datum: 21. Juni 2002
Anmerkung: Neuville erhielt ursprünglich die Gelbe Karte. Nach einem Protest des DFB wurde diese dem eigentlichen Sünder Jeremies zugesprochen. Die Deutsche Elf spielte mit einem schwarzen Trauerflor, da kurz vorher der Ehrenspielführer Fritz Walter verstorben war.
Damit hatten sich die DFB-Kicker - eher unerwartet - für das Halbfinale qualifiziert. Die anderen Viertelfinalspiele endeten so:
21. Juni 2002 | Shizuoka | England | – | Brasilien | 1:2 (1:1) | |
22. Juni 2002 | Gwangju | Spanien | – | Südkorea | 0:0 n.V., 3:5 i.E. | |
22. Juni 2002 | Osaka | Senegal | – | Türkei | 0:1 n.V. (0:0) |
Die favorisierte brasilianische Mannschaft traf auf die Türkei; Deutschland auf den Gastgeber Südkorea. Deutschland spielte einen nüchternen Fußball gegen enthusiatisch angefeuerte Südkoreaner und gewann. Die Brasilianer siegten ebenfalls gegen die starke Vertretung aus der Türkei.
Deutschland - Südkorea 1:0 (0:0)
Deutschland: Oliver Kahn - Torsten Frings, Carsten Ramelow, Thomas Linke, Christoph Metzelder - Bernd Schneider (85. Jens Jeremies), Dietmar Hamann, Michael Ballack, Marco Bode (88. Gerald Asamoah) - Miroslav Klose (70. Oliver Bierhoff), Oliver Neuville
Südkorea: Lee Woon-jae - Choi Jin-cheul (56. Lee Min-sung) - Kim Tae-young - Hong Myung-bo (80. Seol Ki-hyeon) - Yoo Sang-chul - Lee Young-pyo - Park Ji-sung - Song Chong-gug - Lee Chun-soo - Cha Du-ri - Hwang Sun-hong (54. Ahn Jung-hwan)
Tor: Michael Ballack (75.)
Gelbe Karten: Ballack (71.), Neuville (85.) - Lee Min-sung (90+4.)
Schiedsrichter Urs Meier (Schweiz)
Zuschauer: 65.625
Ort: Seoul World Cup Stadium, Seoul
Datum: 25. Juni 2002
Brasilien - Türkei 1:0 (0:0)
Brasilien: Marcos - Cafu - Lucio - Roque Junior - Edmilson - Roberto Carlos - Gilberto Silva - Kléberson (85. Belletti) - Ronaldo (68. Luizao) - Rivaldo - Edilson (75. Denilson)
Türkei: Rüstü Recber - Bülent Korkmaz - Fatih Akyel - Alpay Özalan - Tugay Kerimoglu - Yildiray Bastürk (88. Arif Erdem)- Ergün Penbe - Emre Belözoglu - Ümit Davala (74. Mustafa Izzet) - Hakan Sükür - Hasan Sas
Tor: Ronaldo (49.)
Gelbe Karten: Gilberto Silva (41.) - Tugay Kerimoglu (59.), Hasan Sas (90.)
Schiedsrichter: Kim Milton-Nielsen (Dänemark)
Zuschauer: 61.058
Ort: Saitama Stadium, Saitama
Datum: 26. Juni 2002
Südkorea - Türkei 2:3 (1:3)
Südkorea: Lee Won-jae – Yoo Sang-chui, Hong Myung-bo (46. Kim Tae-young), Lee Min-sung – Song Chong-guk, Lee Young-pyo, Lee Eul-yong (65. Cha Do-ri), Park Ji-sung – Lee Chun-soo, Ahn Jung-hwan, Seol Ki-hyeon (78. Choi Tae-uk) – Coach: Guus Hiddink
Türkei: Rüstü Recber – Fatih Akyel, Alpay Özalan, Bülent Korkmaz, Ergün Penbe – Emre Belözoglu (41. Hakan Ünsal), Ümit Davala (76. Okan Buruk), Tugay Kerimoglu, Yildiray Bastürk (86. Tayfur Havutcu) – Hakan Sükür, Ilhan Mansiz – Coach: Senol Günes.
Tore: 0:1 Hakan Sükür (1.), 1:1 Lee Eul-young (9.), 1:2 Ilhan Mansiz (13.), 1:3 Ilhan Mansiz (32.), 2:3 Song Chon-guk (90.)
Gelbe Karten: Lee Eul-yong (23.) – Tugay Kerimoglu (50.), Rüstü Recber (84.)
Schiedsrichter: Saad Mane (Kuwait)
Zuschauer: 63.483
Ort: Daegu ,World Cup Stadium Daegue
Finale
Deutschland - Brasilien 0:2 (0:0)
Deutschland: Kahn – Frings, Linke, Ramelow, Metzelder – Schneider, Jeremies (77. Asamoah), Hamann, Bode (84. Ziege) – Neuville, Klose (74. Bierhoff) – Coach: Rudi Völler
Brasilien: Marcos – Cafu , Lúcio, Roque Júnior , Roberto Carlos – Edmílson, Gilberto Silva, Kléberson, Rivaldo – Ronaldo (90. Denílson), Ronaldinho (85. Juninho Paulista) – Coach: Luiz Felipe Scolari
Tore: 0:1 Ronaldo (67.), 0:2 Ronaldo (79.)
Gelbe Karten: Klose (9.) – Roque Junior (5.)
Schiedsrichter: Pierluigi Collina (Italien)
Zuschauer: 69.029
Ort: International Stadium Yokohama, Yokohama
Datum: 30. Juni 2002
Diese Tendenzen konnte auch nicht der eher unrühmlich Abgang des Rudi Völler hemmen. Die von ihn noch bis Juni 2004 geführte Nationalmannschaft schied bei der EM in Portugal nach einem mäßigen 1:1 gegen die Niederlande,einem schwachen 0:0 gegen Lettland, schließlich durch ein 1:2 gegen Tschechien bereits in der Vorrunde aus. Völler hinterließ zunächst ein Vakuum, dass dann mittels der von Karl-Heinz Rummenigge und anderen Bundesliga-Verantwortlichen erneut eingerufenen " Task Force " durch Jürgen Klinsmann als Trainer geschlossen werden konnte. Noch gerade rechtzeitig vor der WM im eigenen Land, die zuvor dank des unermütlichen persönlichen Einsatzes von Franz Beckenbauer abgehaltenen werden durfte.
Fr, 9. Juni 2006, 18 Uhr in München | |||
Deutschland | – | Costa Rica | 4:2 (2:1) |
Fr, 9. Juni 2006, 21 Uhr in Gelsenkirchen | |||
Polen | – | Ecuador | 0:2 (0:1) |
Mi, 14. Juni 2006, 21 Uhr in Dortmund | |||
Deutschland | – | Polen | 1:0 (0:0) |
Do, 15. Juni 2006, 15 Uhr in Hamburg | |||
Ecuador | – | Costa Rica | 3:0 (1:0) |
Di, 20. Juni 2006, 16 Uhr in Berlin | |||
Ecuador | – | Deutschland | 0:3 (0:2) |
Di, 20. Juni 2006, 16 Uhr in Hannover | |||
Costa Rica | – | Polen | 1:2 (1:1) |
Durch den Gruppensieg erreichte die DFB-Auswahl das Achtelfinale, wo am 24. Juni Schweden als Gegener antrat. In einem Tempo scharfen und gut klassigen Spiel besiegte die Klinsmann-Elf die Skandinavier.
24. Juni 2006 | München | Deutschland | – | Schweden | 2:0 (2:0) | |
24. Juni 2006 | Leipzig | Argentinien | – | Mexiko | 2:1 n.V. (1:1, 1:1) | |
25. Juni 2006 | Stuttgart | England | – | Ecuador | 1:0 (0:0) | |
25. Juni 2006 | Nürnberg | Portugal | – | Niederlande | 1:0 (1:0) | |
26. Juni 2006 | Kaiserslautern | Italien | – | Australien | 1:0 (0:0) | |
26. Juni 2006 | Köln | Schweiz | – | Ukraine | 0:0 n.V., 0:3 i.E. | |
27. Juni 2006 | Dortmund | Brasilien | – | Ghana | 3:0 (2:0) | |
27. Juni 2006 | Hannover | Spanien | – | Frankreich | 1:3 (1:1) |
Das Viertelfinale gegen Argentinien entwickelte sich zu einem Fußball-Krimi mit unrühmlichen Ende als Massenschlägerei zwischen Argentiniern und deutschen Beteiligten:
Deutschland – Argentinien 1:1 n.V. (1:1, 0:0), 4:2 i.E.
Datum: Freitag, 30. Juni, 17:00 Uhr (MESZ)
Stadion: Olympiastadion Berlin
Zuschauer: 71.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Ľuboš Micheľ (Slowakei)
Deutschland:
Lehmann – Friedrich , Mertesacker, Metzelder, Lahm – Schneider (62. Odonkor ), Frings, Ballack , Schweinsteiger (74. Borowski) – Klose (86. Neuville), Podolski
Argentinien:
Abbondanzieri (71. Franco) – Coloccini, Ayala , Heinze, Sorín – Mascherano , Rodríguez , Riquelme (72. Cambiasso), González – Crespo (79. Cruz ), Tévez
Tore:
- 0:1 Ayala (49., Kopfball, Riquelme)
- 1:1 Klose (80., Kopfball, Borowski)
Elfmeterschießen:
- 1:0 Neuville
- 1:1 Cruz
- 2:1 Ballack
- Lehmann hält gegen Ayala
- 3:1 Podolski
- 3:2 Rodríguez
- 4:2 Borowski
- Lehmann hält gegen Cambiasso
Gelbe Karten: Podolski (3.), Odonkor (90.+4'), Friedrich (114.) – Sorín (46.), Mascherano (60.), Rodríguez (88.), Cruz (95.)
Rote Karte: Cufré (nach Spielende, unsportliches Verhalten)
Hamburg | Italien | – | Ukraine | 3:0 (1:0) | ||
1. Juli 2006 | Gelsenkirchen | England | – | Portugal | 0:0 n.V., 1:3 i.E. | |
1. Juli 2006 | Frankfurt | Brasilien | – | Frankreich | 0:1 (0:0) |
Bereits Wochen vor der WM stilisierte die bundesdeutschen Nachrichtenmafia die von Klinsmann noch nicht entschiedene Torwartfrage zum all gegenwärtigen Thema hoch. Kahn war bisher die Nummer 1, der ebenso starke Jens Lehmann wurde jedoch von Klinsmann zum Stammtorhüter ernannt.Auch wenn gerade diese Personalentscheidung eher als " Luxusproblem " galt, waren hierfür wohl einige peinliche orkommnisse aus der Vergangenheit mit verantwortlich. Zum einen spielte der Bundestrainer Jürgen Klinsmann einige Zeit bei dem Bundesligaverein FC Bayern München, wo er eher im Streit einen Vereinswechsel vollzog, des weiteren kam es am 2. Eröffnungsspiel der Arena in München während der gesamten Zeit zu ausfälligen Benehmen von anwesenden -bayrischen-Zuschauer und einem Dauerpfeiffkonzert gegen den Nationaltorwart Lehmann. Zum anderen mischten sich Ex-FCB Profis, wie der Nationaltorwarttrainer Sepp Maier in unangemessener Weise in die Torhüter-Diskussion ein. Klinsmann warf Maier nebst dessen Vertraute heraus und ernannte Lehmann zum ersten Torhüter.
Kahn zeigte jedoch Größe und schob vor dem Elfmeterschießen gegen Argentinien seinem vermeintlichen Rivalen Lehmann einen handbeschriebenen Zettel zu und baute ihn mit Worten auf. Lehmann hielt zwei Elfmeter; Deutschland bestritt das Halbfinale gegen Italien:
Deutschland – Italien 0:2 n.V.
Datum: Dienstag, 4. Juli, 21:00 Uhr (MESZ)
Stadion: FIFA WM-Stadion Dortmund
Zuschauer: 65.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Benito Armando Archundia (Mexiko)
Deutschland:
Lehmann – Friedrich, Mertesacker, Metzelder , Lahm – Schneider (83. Odonkor), Borowski (73. Schweinsteiger), Kehl, Ballack – Klose (111. Neuville), Podolski
Italien:
Buffon – Zambrotta, Cannavaro , Materazzi, Grosso – Gattuso, Camoranesi (91. Iaquinta), Perrotta (104. Del Piero ), Pirlo – Totti – Toni (74. Gilardino)
Tore:
- 0:1 Grosso (119., Linksschuss, Pirlo)
- 0:2 Del Piero (120.+1', Rechtsschuss, Gilardino)
Gelbe Karten: Borowski (40.), Metzelder (56.) – Camoranesi (90.)
Das zum " Sommermärchen " medial hoch gejazzte Großereignis fand damit beinahe sein Ende. Die Weltmeisterbrötchen blieben vertrocknet in den Körben liegen, die Patriotismushysterie wurde eingedämmt und so mancher ahnungslose Public Viewer heulte wie ein Rudel Wölfe, die "...schland "-Kostümerie sich vom Leibe reißend sang er anschließend trotzig: " Stuttgart ist schöner als Berlin " - in Anlehnung an die Austragungsorte des Endspielsund des Spiels um den - nicht geliebten -dritten Platz.Das andere Endspiel gewann die Klinsmann-Auswahl mit Kahn im Tor gegen Portugal 3:1 und zeigte erneut frischen Offensivfußball.
Deutschland – Portugal 3:1 (0:0)
Datum: Samstag, 8. Juli, 21:00 Uhr (MESZ)
Stadion: Gottlieb-Daimler-Stadion Stuttgart
Zuschauer: 52.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Toru Kamikawa (Japan)
Deutschland:
Kahn – Jansen, Nowotny, Metzelder, Lahm – Schneider, Frings , Schweinsteiger (79. Hitzlsperger), Kehl – Klose (65. Neuville), Podolski (71. Hanke)
Portugal:
Ricardo – Ferreira , Meira, Costa , Nuno Valente (69. Gomes ) – Costinha (46. Petit ), Maniche – Cristiano Ronaldo, Deco, Simão – Pauleta (77. Figo)
Tore:
- 1:0 Schweinsteiger (56., Rechtsschuss, Kehl)
- 2:0 Petit (60., Eigentor, Schweinsteiger)
- 3:0 Schweinsteiger (78., Rechtsschuss, Neuville)
- 3:1 Gomes (88., Kopfball, Figo)
Gelbe Karten: Frings (7.), Schweinsteiger (78.) – Costa (24.), Costinha (33.), Ferreira (60.)
Ballbesitz: 43 %: 57 %
Torschüsse: 5: 8
Schüsse: 12: 13
Eckstöße: 2: 7
Fouls: 15: 15
Abseits: 1: 3
Mann des Spiels: Bastian Schweinsteiger
Finale
Italien – Frankreich 1:1 n.V. (1:1, 1:1), 5:3
Datum: Sonntag, 9. Juli, 20:00 Uhr (MESZ)
Stadion: Olympiastadion Berlin
Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Horacio Elizondo (Argentinien)
Italien:
Buffon – Zambrotta , Cannavaro , Materazzi , Grosso – Gattuso, Camoranesi (86. Del Piero), Perrotta (61. Iaquinta), Pirlo – Toni, Totti (61. De Rossi)
Frankreich:
Barthez – Sagnol , Gallas, Thuram, Abidal – Vieira (56. Diarra), Makélélé – Ribéry (100. Trezeguet), Zidane , Malouda – Henry (107. Wiltord)
Tore:
- 0:1 Zidane (7., Foulelfmeter, Malouda)
- 1:1 Materazzi (19., Kopfball, Pirlo)
Elfmeterschießen:
- 1:0 Pirlo
- 1:1 Wiltord
- 2:1 Materazzi
- Trezeguet schießt an die Latte
- 3:1 De Rossi
- 3:2 Abidal
- 4:2 Del Piero
- 4:3 Sagnol
- 5:3 Grosso
Gelbe Karten: Zambrotta (5.) – Sagnol (12.), Makélélé (76.), Malouda (111.)
Rote Karte: Zidane (110., Tätlichkeit)
Einer der weltbesten Fußballer verabschiedete sich auf wenige professionelle Weise: "Zinedine " Zizou " Zidane.
Andere Akteuere taten es ihm gleich, wenn auch wesentlich weniger spektakulär.
Das " Soomermärschen " wirkte indes in dem Gastgeberland nach. Klinsmann verabschiedte sich zwar, hatte sein Feld jedoch zusammen mit dem Nachfolger Joachim Löw ordentlich bestellt. Dieser führte die DFB-Equipe dann zwei Jahre später in das EM-Finale gegen Spanien.
Wenn jetzt der Ball wieder rollt, die TV-Sender, die Radiostationen und die Printmedien für vier Wochen den Ausnahmezustand der globalisierten Fußballwelt bis zum letzten Atemzug, der vorletzten Standardsituation und zum aller letzten Schwachsinnskommentar ausschlachten, dann herrscht Ruhe im schwarz-rot-geilen Land. Während der Übertragungen gibt es leere Straßen, volle Veranstaltungsplätze, aber auch halb leere Kneipen. Das Bier wird lieber zu Hause konsumiert, die Deutschlandfahne aber eher in der Öffentlichkeit gezeigt. Jedem Tierchen sein Plaisierchen - eben!
Und während ich diesen Monster-Post mit meinen vielen eigenen Erinnerungen schreibe, hat sich weit ab in Südafrika schon einiges getan. Frankreich ist blamabel ausgeschieden, hatte sein Waterloo bereits innerhalb der Auswahl; der Veranstalter strich auch die Segel, wenn gleich mit mehr Engagement als die Millionen-Treter in Blau, " Otto " Rehhagel, der Gott aus Griechenland fährt zurück in die Heimat nach Essen, die Griechen jedoch in ihren "Pleite"-Staat,Nigeria hat es auch nicht gepackt, jedoch wie ein afrikanischer Löwe gekämpft. Dagegen haben sich Maradonnś Mannen aus Argentinien überzeugend für das Achtelfinale gegen Mexiko qualifiziert; die " Urus " aus dem so schwer auszusprechenden südamerikanischen Land dürfen als Gruppenerster gegen den Zweiten der Folgegruppe B, nämlich Südkorea - exakter: die Republik Korea - antreten; die Niederlande haben es nach zwei Siegen gegen Dänemark (2:0) und Japan (1:0) auch gepackt. Es stellt sich nur die Frage, ob als Gruppenerster. Gleiches gilt für Brasilein anch einem mäßigen 2:1 gegen die Nordkorea und dem 3:1 gegen die Kameruner " Ex-Löwen ". Auch Portugal hat nach seinem 7:0 Kantersieg im Regenmatch gegen Nordkorea die Karten gebucht. Chile hat nach zwei Siegen gegen Honduras (1:0) und die Schweiz (1:0) das Achtelfinal-Ticket auch gelöst. Ob es der Europameister Spanien oder die Schweiz noch schafft, steht noch nicht fest.
Was die Fußball-Großmächte Italien, England und " ..schland " von sich nicht behaupten dürfen.
Die Engländer spielen schwach, erzielten bislang ein Tor und verbuchten nur 2 Punkte. Gegen die Slowenen gehtś heute um die Bierwurst. Die bislang erstplazierten Slowenen haben dabei, wie auch der Zweite USA, die bessere Ausgangspositionen. Eigentlich! Italien muss gegen die schwachen Slowaken gewinnen; der Gruppenerste Paraguay benötigt nur ein Unentschieden gegen Neuseeland.
Und "...schland " ist heute, am 13. Spieltag, zwei Tage nach Sommeranfang,im dritten Spiel der Vorrunde gegen Ghana zum Siegen verdammt, verpflichtet,verkauft. Wehe, wenn die Löw-Truppe ausscheidet! Sollte sie mir den Gefallen nicht tun, wartet am 26. oder 27. Juni 2010 Slowenien ( und Achtung!), die USA ( nicht ungefährlich) oder England ( das kennen wir ja schon mit der Wurst, den beiden Enden, den gewinnen Deutschen und Gary Lineker, woll! ).
Scheiden die Germanen aus, droht eine mediale Naturkatastrophe,die patriotischen Accesoires werden eingepackt,die Straßen und Autobahnen sind wieder voller gefrusteter freier Bürger, Drängler,Raser und sonstiger Straftäter, die Plätze bleiben leer, die Biergärten verwaist, nur aus den TV-Geräten hört der dann Herumzappende jenes haß-geliebte, monotone Summen des Bienenschwarms, der Vuvuzela-Terroristen, die das Plaste-Spieltrötchen munter malträtieren " Summ', Bienchen, summ'! Bleib'auch heute Abend nie stumm! Laß' den Löwchen ihren Sieg, damit ich keine Ruhe krieg'!"
----------------- Trööööööööööööttttttttrrrrrrrrrrrrrrööööööööööö! ---------------------------------
Kommentare
Spätestens seit 2006 wurde erkannt, dass man im Zuge einer WM praktisch jeden Mist zu Geld machen kann, nur schwarzrotgold muss er sein. So werden auch Getränke, oder Toilettenpapier WM-geschmückt usw. usw... Aber man muss das ja nicht zwangsweise kaufen...