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Es werden Posts vom März, 2012 angezeigt.

Windeier?

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Kurz vor den Osterfeiertagen hängen sie überall an den Ziersträuchen, den Bäumen und den Büschen: die bunten, die bemalten und beklebten Eier. Ob aus Plastik oder in Kalkschale. Ein Schmuck in den noch kahlen Gärten und Vorgärten. Was an Eiern von den Sammelwütigen aufgehängt wurde, hat der böige Wind in den letzten Tagen ordentlich durchgerüttelt. So manches Ei wurde dabei noch vor Ostern flügge. Während sich die Freiland-Ostereier den heftigen Wind um die Schale blasen lassen mussten, hatten es die Geeierten im Hause doch etwas ruhiger. Hier lauerte die Gefahr, die Contenance verlieren zu können, eher bei dem Auftauchender der drei Stubentiger und beim Anblick der strangulierten Osterhäsin.

Der Zaun: Ein Versuch, die sozialen Probleme zu retouchieren?

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Als ich gestern die Recherchen zu dem Post über den G8-Wahnsinn, der vor knapp 5 Jahren in Heiligendamm von der Merkel-Regierung veranstaltet wurde,beendet hatte, blieb mir ein Artikel in der " Zeit Online " vom 29.09.2011 in Erinnerung. In diesem Artikel geht es um eine Massnahme des Bezirkamts Hamburg Mitte, das unter einer Betonbrücke einen Metall-Absperrzaun installieren ließ, um dort die Obdachlosen zu vertreiben. Dort steht zu lesen: Einen Betrag von 118.000 Euro ließ sich Hamburg-Mitte Maßnahmen gegen Obdachlose unter einer Brücke kosten. Um einen meterhohen Zaun entbrannte ein erbitterter Streit.   Weil an den Hamburger Landungsbrücken täglich eine Menge Touristen spazieren gehen, sorgt sich die Freie Hansestadt Hamburg um ihr Image als weltoffene Metropole mit einem großen Herz für Touristen. Diese essen Fischbrötchen mit Remoulade und gucken auf die Schiffe. "Mensch, ist Hamburg schön!", sagen sie dann, und sie sollen ja auch nur das Schöne sehen.

Das Ende einer Nacht : Am Ende schlecht gemacht.

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Auf der Suche nach immer neuem Stoff für alt bekannte Themen, wird so mancher Drehbuchautor auch in den Niederungen der bundesdeutschen oder sogar internationalen Justiz fündig. Quoten geile Intendanten und über bezahlte Programmdirektoren sind ständig bemüht, sich von der Konkurrenz abzuheben. Das gelingt meistens nicht. Die einfallslosen Kriminalserien, in denen der Mord, das Schießeisen und der SEK-Einsatz zum alltäglichen zählt, werden von keinem Glotzer mehr als besonders spektakulär empfunden. Auch die Weißkittel- Schmonzetten und abgegriffenen Klinik-Soaps biten längst nichts Neues. Da könnte der Rückgriff auf eine Berufsgruppe hilfreich sein, die sonst eher im Verborgenen ihre Skandale produziert: die Justiz. Die Ödnis der Gerichtsshows hat der Zwangsgebührenzahler und Brüll-Müll-Werbungsgeschädigte seit einigen Jahren durch wandert. Von den Ursprüngen ( ARD:  " Das Fernsehgericht tagt " ab 1961,  ZDF: " Ehen vor Gericht "  im Jahre 1970 ) über und "

Ältere Herren, auf jung getrimmte Damen, öder Einheitsbrei.

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Der Donnerstagabend ist für viele Mühsamen und Beladene bereits schon der Beginn des anstehenden Wochenendes, denn in vielen Bereichen der Industrie und Verwaltung fällt am darauf folgenden Freitag manchmal ab 14.00 Uhr der Schraubenschlüssel. Fallen gelassen wird auch der Bleistift oder der PC wird herunter gefahren. Für die Mehrzahl der Pendler kann es auch ab 18.00 Uhr heißen: " Drivin´home " auf der A4, A9 oder A2 in Richtung Osten. Deshalb geben sich die Fernesehverantwortlichen nicht sehr große Mühe, um das Programm ein wenig bunter zu gestalten. Die ÖR biedern sich sehr oft mit irgendwelchen Fernsehfilmen - teilweise im 2. oder 3. Aufguss - an und die Brüll-Werbungssender im Tuschkasten - Outfit orgeln ihre dämlichen Soaps und Pseudo-Lebenshilfevorführshows herunter. Gähnende Langeweile im HDTV - Format und noch bis zum 01.04.2012 in analoger Qualität. Da tut es den geschundenen Augen gut, wenn sie zumindest durch ein wenige Musik, die für die tauben Oh

Der Deutschlandfunk feiert: 50 Jahre einig in dem Recht für die Freiheit?

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 Was geschah am 01.01.1962?In Hamburg wurde in dem einstigen Ohnesorg - Theater der Schwank " Tratsch im Treppenhaus " uraufgeführt, in Partenkirchen gewann der bundesdeutsche Skispringer Georg Thoma den dortigen Wettbewerb im Rahmen der Vierschanzentournee und in Köln sendete der Deutschlandfunk zum ersten Mal. Deutschlandfunk, dass war zunächst ab dem 1. Januar 1962 eine öffentlich rechtliche Sendeanstalt mit einer damals biederen Programmstruktur. Der Schwerpunkt lag schon damals in den Bereichen der Informationsübermittlung. Die wenigen Musikbeiträge bestanden aus Schlagern, Operetten und Tanzmusik sowie Volksmusik.  Später wurde sendete der Deutschlandfunk zeitgemäße Unterhaltung, wie etwa die Hitparade. Der von Adenauer unterstützte Sender hatte eine klar umrissene Richtung: Laut Bundesgesetz vom 29. November 1960 war der Auftrag des Deutschlandfunks, in einem deutschsprachigen und einem mehrsprachigen Europa-Programm, ein „umfassendes Bild Deutschlands“ zu verm

Frühlingsblüher

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" Hoch die nationale Solidarität! " - Nur: Wie lange noch?

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In dem bevölkerungsreichsten Bundesland, in Nordrhein-Westfalen kracht es kräftig im Gebälk. Nicht wegen der gescheiterten Minderheitsregierung der Frau Hannelore Kraft, auch nicht wegen des Versuchs, des konturlosen Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Norbert Röttgen, den Wulff zu machen, und sich die Option einer Rückkehr in die Berliner Polit-Beletage, im Falle des Scheiterns als CDU-Spitzenkandidant bei der NRW-Wahl, offen zu lassen,nein, in den Niederungen der Kommunalpolitik bildet sich eine Volksfront wider der nationalen Solidarität.    Mehr als 20 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung sehen die Oberbürgermeister der hoch verschuldeten Städte des Ruhrgebietes die Ziele der Einheit erreicht. Sie fordern deshalb ein Ende des Solidarpaktes Ost und die Umleitung des Geldes in den Westen. Was für ein Solidarpakt? Was für Geld? Welche Umleitung denn? Wenn der politisch Interessierte die Meldungen richtig interpretiert, dann ist einigen Herre

Ah!Ha!Oh! - Ist Boris Becker pleite?

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Die 80er Jahre waren nun wahrlich kein Hort des kulturellen Fortschritts. Neben dem Flachsinn der NDW, dem öden Herumgehampel der New Wave-Gitarrenschrammler und der Eintänzer-Einlage des John Travolta, den Popper-Frisuren, den " Hahnenkämmen " des Punk-Prekariats und den Glatzen der " Skins "- Amöben, gab es aber dafür auf westdeutschem Boden eine sportliche Revolution. Der Tennis-Boom schlug alle Rekorde; insbesondere Umsatzrekorde. Zu verdanken war diese Entwicklung dem Leimener Boris Becker, der Brühlerin Stefanie Graf und dem Elmshorner Michael Stich, aber auch anderen - inzwischen längst vergessenen - Tennis-Cracks, wie den leider viel zu früh verstorbenen Michael Westphal,Carl Uwe " Charly " Steeb oder auch Patrik Kühnen, waren in dieser Dekade erfolgreiche Spieler. Alles herausragend jedoch war Becker. Boris Becker. Der " Bobbele". Der Meister der vielen " ä " und der " flachen Konversation mit noch flacheren Reportern

10 Jahre " DSDS " - Kein Grund zum Singen.

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In einigen Monaten feiert ein Format sein 10 jähriges Bestehen: " Deutschland Sucht Den Superstar ". Was 2002 von dem Buntfernsehsender RTL aus dem Boden gestampft wurde und in der 1. Staffel ein riesiger Erfolg war, wirkt fast 10 Jahre danach eher öde. Die Show ist sicherlich glamouröser geworden, die Werbeeinspielungen umfangreicher, die damaligen Quoten von 15, 1 Millionen Zuschauer konnten jedoch nicht wieder erreicht werden. Der große Zampano, selbst ernannte " Pop-Titan " und Meister des Sprücheklopfen, Dieter Günter Bohlen, ist ja von der bürgerlichen Ausbildung heraus betrachtet Kaufmann; genauer gesagt: Diplom-Kaufmann. Er hat gelernt mit Zahlen umzugehen, wirtschaftlich zu denken und ökonomisch - insbesordere für sich selbst - zu handeln. Unter diesen Maximen läuft nun die 9. Staffel des Bohlen´schen Ziehkindes " DSDS ". Der Name allein ist für den Zuschauer jenseits des werberelevanten Zielgruppenalter von 16 bis 49 Jahren eine Provokation.

Wenn die Felder ewig stinken.

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                                                                                     (C) Balleynorwoodrocks-WIKIPEDIA Die industrielle Landwirtschaftsproduktion ist im 3. Jahrtausend zu einem der wichtigsten Säulen der Nationalökonomie geworden. Jährlich werden hier mehr als 40 Milliarden Euro umgesetzt. Die Tendenz ist steigend. Da muss sich natürlich der kritische Betrachter fragen, wo soll diese Entwicklung noch hin führen? Wenn dann die Faktoren der Preisentwicklung und der Designer-Produkte noch hinzukommen, kann die weitere Frage durchaus lauten: " Wer dabei als Hersteller noch Gewinne erwirtschaften kann? Eine Antwort hierzu gibt die Massenproduktion und insbesondere die Massentierhaltung. Als vor fast 27 Jahren eine Reportage aus der Serie „Unter deutschen Dächern“, „Und ewig stinken die Felder“, die von Radio Bremen hergestellt wurde, über die Hühner - bzw. die Geflügelhaltung in der Region um Vechta, Lohne und Garrel, also des südoldenburger Raumes gesendet wurde,