Posts

Es werden Posts vom Mai, 2009 angezeigt.

Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben!

Bild
Nach einem reinigenden Wärmegewitter am Vortag zeigte sich der Mai am Morgen darauf von seiner allerbesten Wetterseite. Die Sonne lachte bereits ab 8.00 Uhr hinter den Silhouetten des Bückebergs, ehe sie in Richtung des Weserberglandes wandert. Ein schöner Tag für einen Kurzausflug. Was läge da näher, einen Spaziergang zu einem der bekanntesten Denkmäler der Region, des Bundeslandes Niedersachsen, ja der BRD insgesamt, zu starten? Gesagt, getan! Nach einem kleinen Umweg führte uns das satellitengesteuerte Navigationsgerät über die A 2 zur dortigen Abfahrt Porta Westfalica. Ich war seit einer wigkeit nicht mehr hier. Einst, in den 60er Jahren, während meiner Schulzeit, galten die regionalen Sehenswürdigkeiten als prädestiniert, um die üblichen eintägigen Schulausflüge zu absolvieren. Ein Bus brachte die Meute damals zu einem Parkplatz an der Weser bei Hausberge, einem kleinen Örtchen westlich von Minden belegen. Von dort aus ging es - selbstverständlich - zu Fuß zum Porta - Berg. Hinau

Was ist denn eigentlich " bürgerschaftliches Engagement "?

Die " Quasselrunde " bei Anne Will brachte es einmal mehr an das Tageslicht: Der Staat ist pleite! Deshalb muss er sich aus seiner sozialen Verantwortung zurück ziehen und dem Bürger ein breites Terrain überlassen, auf dem er sich so richtig austoben kann. Der Begriff " Ehrenamt " hat dafür nicht die erwünschte Publicity, deshalb wird das " Ehrenamt " flugs in ein polit--bürokratisches Wortkonstrukt um gewidmet. Das " Ehrenamt " darf sich nunmehr - hoch offiziell - " bürgerschaftliches Engagement " nennen. Doch, o weh, während der Durchschnittsmichel unter " Ehrenamt " noch jene freiwilligen Funktionen subsumieren konnte, die sich schlankweg in der Freiwilligen Feuerwehr, dem Malteser Hilfsdienst oder dem Jugendtrainer eines der ungezählten TuS, TSV oder SV einordnen lassen, fällt ihm zu dem hoch trabenden Begriff des " bürgerschaftlichen Engagements " rein weg gar nichts ein. Wie auch? Kann er bereits das aus der fr

Europa hat euch nicht lieb!

Bekanntlich werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Nachdem am 09. 05. 2009 die RTL-DSDS-Protagonisten ihre Finale austragen durften,innerhalb dessen unserer aller Didder, ob der rührseligen Szenerie, die Tränen in den Augen stand, fand eine Woche später der European Song Contest statt. Um die Krone balgten sich dieses Mal 25 Künstler aus 42 gemeldeten Nationen. Der Rest wurde schon zuvor selektiert und hatte somit nur die Rolle des Punktelieferanten zu spielen. Was der Veranstalter Rußland, als Vorjahressieger, dann zum Mega-Event auf die Beine stellte, toppte alsbald das bisher Dargewesene. Eine Bühneshow vom Allerfeinsten, hoch visuelle Einspielungen im gesamten Farbspektrum und eine professionelle Moderation liessen denn kaum Langeweile aufkommen. Übertroffen werden konnte dieses Alles nur noch durch die Wasserspiele während der Abstimmungsviertelstunde. Der " lupenreine Demokrat " Wladimir Putin wollte, konnte und hat sich nicht lumpen lassen und die Veranstalters

Guxhagen - Breitenau: Ein Mosaikstein im dunklen Feld der westdeutschen Nachkriegsgeschichte?

Bild
Vor einigen Jahrzehnten, als Zeit und Entfernung noch keine Rolle spielten,fuhr ich zusammen mit einigen Bekannten auf der A 7 in Richtung Kassel,um dann über die A 5 in Richtung Bernkastel-Kues und Traben-Trabach an die Mosel zu gelangen. Einige Abfahrten hinter Kassel fiel mir damals die Abfahrt mit dem ungewöhnlichen Namen " Guxhagen " auf. Das klang für mich heimisch, so wie Stadthagen, Wendthagen oder Petershagen. Hagen, das wusste ich noch aus der Heimatkunde, bedeutet eine bestimmte Ansiedlungsweise. Eine ursprüngliche Siedlung, ein Dorf, dass wegen der dort herrschenden Lebensverhältnisse entlang einer festgelegten Richtung bebaut wurde und dabei mittels Pfählen und einem Weidengeflecht umrandet wurde. Dieser Schutz diente den Bewohnern nicht nur als Abwehr gegen menschliche Feinde, nein, auch Wölfe - die einst noch heimisch waren - konnten hierüber vor einem Eindringen abgehalten werden. Aber auch das Verlassen aus dem " Hagen " wurde damit erschwert - insb

Marcel Reif: " Schleich di..,Du säufst zu viel, Haaaatschiii!" - Wenn Spätberufene ihre midlife crises abarbeiten -

Bild
Einst, als Deutschland noch unter " das Land der Dichter und Denker " kategorisiert wurde, schrieb einer jener großen Vertreter dieser Zunft,ein gewisser Heinrich Heine,sein Opus " Die Lore - Ley ". Dieses bekannteste Heine-Gedicht wurde später von Friedrich Phillip Silcher vertont und mutierte seit dem zu einem historischer Gassenhauer. So auch in den " Wirtschaftswunderjahren ", als die Adaption von Willy Schneider, dem einst berühmten Interpreten von Rhein -,Wein -,Weib -Gesang aus allen Grunding -, Telefunken -, Löwe - Rundfunkgeräten in die piefig - miefigen Nierentisch- Nippes -Wohnzimmer plärrte. Das Lied heißt: " Ich weiß nicht, was soll es bedeuten. " Der gebürtige Kölner sang es mit einer solchen Inbrunst,dass es mir heute noch in den Ohren klingt, obwohl er vor über 20 Jahren im Alter von 83 Jahren verstarb. Der Kölner Schneyder war - wie so viele in jener Zeit des Verdrängens und des Vergessens - Fußballfan und deshal

I want to be elected! Ich auch! Wer nicht?

Bild
Ein Gang entlang der lokalen Raserstrecke " Wiesbadener Straße " brachte mich bereits letzte Woche ins Grübeln. Irgend etwas hatte sich verändert. Dass die Bäume, Sträucher und Rasenflächen nun ein sattes Grün zeigen, das ist mir längst nicht mehr entgangen. Nach einigen weiteren gelaufenen Metern konnte ich jene Änderungen im Straßenbild dann schwarz auf bunt lesen: Die Parteien hatten ihren Wahlkampf mit den üblichen Plakaten eingeläutet. Die Größen jener Pappmaché - Tafeln haben sich wohl seit vielen Jahrzehnten nicht geändert. Es gibt hierzu bestimmt - so wie im übrigen Leben auch - ein Gesetz nebst erordnung, dass die Wahlwerbung auf diesen Tafeln regelt. Was nie gleich geblieben ist, dürften die Wahlslogan und die Köpfe der unzähligen Kandidaten sein,die sich für einen Platz in den Parlamenten bewerben. So auch dieses Jahr. Da stellt sich ein Kandidant der SPD mit dem deutschesten aller deutschen Namen " Müller " vor. Er sieht auch so aus, wie Deutsch-Müller.

Die Röchling-Hütte,Völklingen und der Warndt, schreiben sie eigene Geschichten?

Bild
Wieder so eine Wiederholung auf N III, dem dritten Programm des Norddeutschen Fernsehens, aus der Serie " Bilderbuch Deutschland " am 06. Mai 2009. Dieses Mal geht es in das Saarland. Der Titel: " Völklingen und der Warndt Das Weltkulturerbe an der Saar Wenn es im Abspann nicht zu lesen gewesen wäre, ich hätte es kaum geglaubt, dass dieser Beitrag erst 1999 abgedreht worden ist. Die matten Bilder, die fast milchigen Sequenzen und das dämmerige Szenario in und um die Hüttenanlage, sie machten auf mich eher den indruck, als seien jene Aufnahmen in den späten 70er - oder frühen 80er Jahre gedreht worden. Es scheint so, als wäre die Zeit in Völklingen stehen geblieben. Jener einstigen Hüttenstadt Nummer 1 im Saarland, dem kleinsten Flächenstaat der BRD, dem ärmsten dazu und dem, dass mehr französisch-deutsche Historie vorweist, als alle übrigen Bundesländer zusammen. Deshalb berichtet der Film auch üb