Wo Wege zu Irrwegen und Sackgassen werden.
Die Hessen kommen einfach nicht zur Ruhe. Längst hat sch das Medieninteresse auf andere Themen kapriziert, da riefen die rechten Geister ein unrechtes Verhalten wieder in das Gedächtnis der eh schon überstrapazierten BRD-Bürger zurück. Andrea Ypsilanti wollte ein zweites Mal zur Krone, zur Macht greifen und bekam erneut mächtig auf die Finger gehauen. Wiederum von den eigenen Genossen. War es zunächst nur die LT-Abgeordnet Metzger, die ihr die Gefolgschaft verweigerte, so gesellten sich - quasi kurz vor dem " Show down " - drei weitere Parteimitglieder aus der SPD hinzu. In einem medialen " Roll back " machten sie ihrem "schlechten " Gewissen öffentlich Luft und ließen es in die brutal reagierende Öffentlichkeit entfleuchen. Ypsilanti, die Genossin Andrea, ja, sie sei eine Wahlbetrügerin. Sie habe " Wortbruch " begangen, indem sie sich den " Schmuddelkindern ", der Partei " Die Linke " nun anbiedere, um sich mit deren Duldung zur Ministerpräsidentin Hessens wählen zu lassen.
Pfui! Pfui, Deibel! Buh!
Sittsam vor der lauernden Medienmeute sitzend, lasen die vier Abtrünnigen ihre vermeintlichen Gewissensbisse mit weihvoller, jedoch rhetorisch üngeübter - Stimme vom Baltt ab. Vorformulierte " Dolchstöße " gegen ihre Parteichefin. Metzger war eh schon abgeschrieben, denn deren Position zu dem Prozedere des " Machtwechsle " war seit Monaten klar.
Damit kann, damit muss ein Außenstehender, der die Spielregeln der Demokratie kennt, zur Not noch leben. Er kann sie akzeptieren, er kann sie tolerieren, er muss sie allerdings kritisieren.
Wenn eine schrumpfende " Volkspartei " anlässlich eines solchen Ereignisses keine Einigkeit zeigt, dann ist sie eben nicht regierungsfähig. Oder etwa doch?
Die Abgeordnet Metzger war verloren, dennoch wäre Ypsilantis Plan von Regierungswechsel noch gerade so aufgegangen. Also versuchte sie hren eingeschlagenen Kurs daraufhin beizubehalten. Sie kontaktierte ihre Parteimitglieder und sondierte die Chancen, ihr Vorhaben umsetzen zu können.
Ein außerordentlicher Landesparteitag vom 01. November gab ihr mit 95,4 %-iger Zustimmung eigentlich " Grünes Licht ". Dann erscheinen am Montag die Heckenschützen, geführt von Metzger, Walter,Tesch und Everts und gingen mit Ypsilanti öffentlich ins Gericht. Nein, das edle Gewissen war es nicht, das das Vierblätterige Kleeblatt in die Offensive trieb. Es waren vielmehr die selbstdarstellerischen Impulse, die eitle Natur jedes einzelnen "Nein "-Sagers, die dazu führten, von ihrem Mandatsauftrag abzuweichen. Die SPD ist, wie die übrigen Landesparteien auch, bei der Wahl mit einer Spitzenkandidatin Ypsilanti, angetreten,um Koch als Regierungschef abzuwählen. Wenn sich die einzelnen SPD-Landtagskandidaten nun wählen lassen, dann haben sie auch den Auftrag erhalten, ihre Spitzenkandidatin an die Regierung zu bringen.
Es hat hierfür jedoch nicht gereicht, denn selbst eine SPD-Grüne-Koalition hat keine nominelle Mehrheit im Hessischen Landtag.
Ob jene Verhältnisse nun zu einer Änderung der Strategie zur Umsetzung des Wählerauftrags in der von Ypsilanti gezeigten Vorgehensweise führen müssen, ist in der Tat streitig. Wer keine Mehrheit zum regieren hat, der muss sich jedoch eine solche suchen. Anderenfalls regieren eben die Anderen. Ypsilanti verhielt sich ungeschickt. Sie verirrte sich bei der Mehrheitssuche und beging in der Folgezeit nicht nur eine Reihe von Fehlern, sondern betrat Wege, die in die Irre führen und solche, die sich letztendlich als Sackgasse zeigten.
Nun ist es zur Umkehr zu spät. Was zurück bleibt, dürfte ein riesiger Scherbenhaufen sein, der u.a. auf die zerstörte Glaubwürdigkeit des Politikerwortes enthält.
Warum Ypsilanti keinen anderen Weg gewählt hat, um den unbeliebten Koch abzulösen, ist aus ihrem eher blinden Aktionismus ansatzweise zu erkennen. Ungeduld führte noch nie zum gesteckten Ziel. Sie hätte die Koch-Regierung aussitzen, auf deren schon bald sich zeigende Umsetzungsprobleme warten müssen, dann hätten sich völlig andere Perspektiven eröffnet. So hat Ypsilanti sich selbst verbarnnt und der SPD eher Schaden gebracht. Leider!
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