Alle Jahre wieder?

Nun sind es nur noch wenige Stunden bis zum Heiligen Abend. Die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest 2008 gehen in die Endphase und laufen in vielen Familien und Haushalten auf vollen Touren. Für Spätentschlossene gibt es morgen bis 12.00-13.00 Uhr noch die Möglichkeit ein Präsent aus einem der unzähligen Konsumtempel zu holen. Die Mehrzahl der Kaufwütigen hat sich jedoch längst entschieden. Ihre Geschenke sind - ob klein oder groß - schön dekorativ verpackt in einem Behältins gelegt zum großen Abend präpariert. Auch in diesem Jahr sind die Kaufhäuser überfüllt und die Innenstädte vom Besucheransturm erdrückt worden. Kaufen, kaufen, kaufen - was das Zeug hält.
Die angebliche Wirtschaftskrise, die Finanzkrise, die Weltwirtschaftskrise, die Rezession, die Depression, die Stagflation - alles nur hohles Gerede der Miesmacher. Die mediale Verbreitung von irgendwelchen Krisen im eigenen Geldbeutel hat eher wohl zu einer Trotzreaktion gehört. Der EURO rollt und die Geschäfte sindś zufrieden.
Alle Jahre wieder!

Während der unkritische Zeitgenosse der Konsumorgie mit voller Hingabe frönt, bleibt bei dem distanzierten Mitmenschen wohl eher die Frage übrig: " Warum eigentlich alle Jahre wieder?"
Das Weihnachtsfest hat längst seinen eigentlich Sinn verloren. Der Konsumterror rund um die Wochen vor Heiligabend wird nicht nur durch überfüllte Kaufhäuser deutlich, sndern auch via der schrillen und unerträglichen Werbung auf allen Fernsehkanälen sowie dem unerträglich Geklingel, Geläute und Geseiere auf den Rundfunkkanälen.
Alle Jahre wieder!

Wenn der Spuk dann endlich beendet ist, folgt die großen Ein-und Umtauschorgie. Die Einkaufspassagen sind erneut zum bersten gefüllt. Die Schlacht um die Geschenkgutscheine wird erneut mit voller Härte geschlagen. Solange, bis innere Schweinehund siegt und das Geld ausgegeben ist.
Alle Jahre wieder?

Kürzlich war in einer Ausgabe des SPIEGEL zu lesen, dass es in den USA eine Bewegung gibt, die sich dafür einsetzt, in den jetzigen Krisenzeiten an die patriotische Pflicht des Shoppens für das Vaterland zu erinnern und gerade hier und heute das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster zu werfen, um die einheimische Wirtschaft zu unterstützen. Neben dem Konsum-Patriotismus gibts dann noch den Hang zum unerschütterlichen Glauben an das Gute in schlechten Zeiten. So, wie Jack Frost im Dezember in jeden Haus einzieht, die Energiepreise in die Höhe steigen lässt und schließlich, wie von selbst, aus dem Schornstein in die Unendlichkeit des Raumes verdampft.
Immerhin bleiben die meisten Geschenke für einen gewissen Zeitrahmen bei den Beschenken, selbst wenn er sie nicht wollte - dem guten Stil des Konsumschwachsinns treu ergeben.
Alle Jahre wieder, bis zum nächsten Weihnachtsfest!

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