Mixa versus von der Leyen. Weshalb ein Kirchenfürst eine Bundesfamilienministerin angreift!

Das Jahr 2007 hat bereits fast 2 Monate hinter sich. Eine Zeitspanne innerhalb derer neben einem Weltthema, nämlich der Klimaerwärmung, auch ein Randproblem weiter offen zu Tage tritt, nämlich eine drohende Überbevölkerung. " Wieso eigentlich Überbevölkerung?", müsste der gemeine Michel fragen. "Wir sterben doch irgendwann aus, denn bei uns werden ja immer weniger Kinder geboren!" Das mag zwar tendenziell zutreffend sein, aber die anderen Länder dieser Erde, die übrigen Nationen, vorallem jene, die zu den armen zählen, sie wachsen bevölkerungsmässig unaufhörlich. Nun mag diese Entwicklung für jene Damen und Herren, die sich mit der Tagespolitik auseinander zu setzen haben, ein nicht dringliches Problem sein. Es betrifft nämlich die Länder, die sich außerhalb der nördlichen Hemisphäre befinden. Indien, China, viele afrikanische Länder. Nun, die sind sehr weit weg von der BRD, von Europa. Deshalb ist das Problem Überbevölkerung auch nicht virulent.

Da kommen dann schnell einmal jene Forderungen auf den Tisch, wonach die Reproduktion des Deutschen Volkes stärker berücksichtigt weren muß, um die Zukunft dieses Landes auch sicherzustellen. Welche Zukunft? Wir haben die eigene Vergangenheit, Faschismus und DDR-Diktatur ja noch nicht aufgearbeitet. Da waren Kinder nur erwünscht, wenn sie dem Volke etwas nutzten. Als Soldaten, Pioniere und Parteimitglieder. Ich wehre mich zwar vehement dagene, dass die beiden totalitären Staaten mit einander verglichen werden, denn der eine war ein Staat der Völkermörder, der andere ein Mörderstaat des eigenen Volkes bzw der Bevölkerung. Nun ja, wenn diese gefoderte Zukunft in einer höheren Geburtenrate liegen soll, so frage ich mich, wie sieht denn der Jetztzustand aus?

Da liegt allehand im argen. Es gibt eine hohe Arbeitslosigkeit und zwar seit über 20 Jahren. Es gibt einen Bildungsnotstand seit über 20 Jahren. Und es gibt einen Trend zur Säkularisierung seit über 20 Jahren. Die 80er Jahre mit ihren Neon-Babys sind die Plattform für diese Entwicklung. Damals wurde die Spaß-Gesellschaft gegründet. Was zunächst musikalisch als Eintopfware über den Äther trällerte, setzte sich in den Lebenseinstellungen jener Spaßvögel fort. Shoppen, Fun, Ficken - aber keine Kinder bekommen. Und wenn doch, dann den Schwanz einziehen und diese vernächlässigen. So sind sie, die NDW´ler, grell und blöd. Jneseits der politischen Entwicklungen wurde eine Lebensphilosophie gefrönt, die auf Vernatwortungslosigkeit basiert. Hauptsache ich, ich, ich. Das Ego voran, der Arsch hinter her, das Leben auf Pump leben und Hauptsache Party. Das waren die Phrasen, die aller Orten gedroschen wurden.

Nun, 27 Jahre später, gehören die NDW´ler jener Zunft an, die Bier trinkend und Limosine fahrend, den dritte Frau im fünften Ehejahr mit fahrend, den Kurzurlaub in den Bayrischen Alpen bei einer der apre´s ski Parties geniessen. Es mag ja sein, dass nach dem Tennis-Wahn, den Verblödungsfernreisen in die DomRep oder auf die Malediven, die grosse Ernüchterung eingekehrt ist. Trotzdem scheinen die Kinder jener Partie-Hengste und Neon-Flittchen in ein Alter gekommen zu sein, in dem sie merken, dass ihre Eltern auf ihre Kosten gelebt haben. Aus dem vollen schöpfend, sich dem Aufsammeln der Reste der Spaßgesellschaft widmen, um nicht in Lethargie zu verfallen. Ach, ja, da war noch was mit " da, da, da, Ich lieb´dich nicht, du liebst mich nicht!" Jene Kinder, die nun von der sorgevoll zusehenden Politik gefordert werden, den reproduktionsquotienten des BRD-Volkes bitte, bitte, zu erhöhen oder zumindes nicht weiter sinken zu lassen, sie verstehen es eigentlich nicht. warum gerade ich? Weshalb nicht die anderen?

Der Egomane der 80er, er hat hier ganze Arbeit geleistet. Das Freud´sche " Über - Ich ", es lässt grüssen. Die eigene Lebenseinstellung kommt hier in der Relation 1 zu 1 in vollen Zügen zum Tragen. Nur die Doofen bekommen noch Kinder. Ich nicht! Ich bin ja nicht dumm. Ich gehöre zu der creme´de´la´crme, zur Elite, zu den Führungskräften: Ich bin Sparkassen-filialleiter, ich bin inzwischen leitender Mitarbeiter einer Internet-Firma, ich bin Frau eines erfolgreichen Unternehmers - ich bin ich! So bleiben denn, die übrig, deren Chancen im Leben schon qua Geburt eher überschaubar waren. Die, die nach den Wirtschaftskrisen, den Wende-Jahren und der geplatzten Aktien-Seifenblase am Neuen Markt, nur noch HARTZ IV beziehen. Alle jene Verlierer, die sich im Laufe der Jahre nicht behaupten konnten, die " vom Leben geschunden und gebrochen wurden. Mehrfach, oft, unzählige Male. Sie haben inzwischen selbst Kinder bekommen, die nun wieder Kinder haben, denen sie genauso wenig eine Perspektive vermitteln könne, wie sie anno 1980 selbst eine erhalten konnten.

Nun trennt sich die Spreu vom Weizen. Sie hat keine Nachsicht, die Geld geile Mediengesellschaft im 3. Jahrtausend nach Christi. dass mussten nun auch die vielen Kirchenfürsten als Faktum erkenen. Schnell satteln sie ein neuesPferd, um nach Kanossa zu reiten. Hier Abbitte zu tun, für die Jahrzehnet lang währende Familienpolitik, die die Ehe als Primat sah, alles andere an Lebensformen an den Pranger stellte und zu Askese sowie Gottesfurcht anhielt. Dumm, wie sie nun einmal sind, stellen sie sich den Herausforderungen der Jetztzeit auf einem Feld der Familienpolitik, dass da heisst Krippenplätze und Kindergärten. Das Letztere gehört bereits zu den Domänen der Kirchen. Das Erstgenannte kann es nicht werden, weil die Kirchen hierfür längst kein Geld mehr haben. So zetert denn ein Oberpfaffe namens Mixa gegen die Gedankenspiele der Bundesfamilienministerien Ursula von der Leyen. Ihres Zeichens nebenbei siebenfache Mutter, Ehe - und Karrierefrau, CDU-Vorzeigedame und Tochter des Altfürsten Ernst Albrecht. Sie faselt von der Notwendigkeit, den Müttern die Lasten des profanen Erziehens abzunehmen, ja sie will damit verhindern, dass die wenigen
Kinder genau jene Sozialisation erfahren, von der sie- dank ihres privilegierten Elterhauses - nie ausreichende Kenntnisse hatte? Es scheint darauf hinaus zu laufen. Weshalb sonst, bemüht siei sich um eine Erweitrung des Betreuungsangebots für Kleinkinder. Wieso ausgerechnet ihr vehementes Plädoyer für die Aufstockung von Krippenplätzen?

So muß sie sich und insbesondere ihre Parteifreunde, nach dem diese ausschließlich daran mitgewirkt haben, dass jenen Errungenschaften der Sozialistischen Planungspolitik aus DDR-Zeiten, nämlich die Kinder umgehend nach der Geburt dem Staat in die Obhut zu geben, doch nicht der schlechteste Ansatz waren. Sicherlich hatte jene Familienpolitik eindeutig ideologische Hintergründe. Der Staat, die Partei und ihre machthabenden Exponenten, sie wollen partout verhindern, dass die in diesem Land geborenen Kinder, durch das Elternhaus und sonstige Einflüße nicht zu gutn Sozialisten erzogen werden. Auch waren die Kinderkripen ein Teil des Pflichtprogramms, dass jedes Kind einstals zu absolvieren hatte, ehe es als unmündiger Bürger in den Produktions - und Kampfprozeß intrigriert wurde. Nun muß eine staatliche Inobhutsnahme per se nicht schlechter sein, als eine elterliche Betreuung. Es kommt nämlich hierbei - wie auf anderen Felder des Lebens auch - auf die vermittelten Inhalte an. Sofern diese nun vorgegeben sind, wie es zweifelsohne bei den konfessionellen Betreuungseinrichtungen der Fall ist, beginnt damit ein Erziehungsprozeß, der dem Kind jene hristlichen Werte vermitteln soll, die den abendländischn Kulturen seit Jahrhunderten immanen sind. Auch hier findet, wenn auch niht mit jener Offensichlichkeit, eineIndoktrination statt. Sobald sich das Kind jedoch außerhalb der Einrichtung bewegt, dürfte es den elterlichen Einflüssen und Lebensinhalten zugänglich sein. Immerhin verbleib aber ein Fundament von Wertvermittlungen, dass auf - und ausbaufähig ist.

In dieses Wertevermittlungskonzept müsste dann später die Schulegreien,um dass weiter zu führen was zuvor angelegt und eingebracht urde. Ist sie aber dazu überhaupt in der Lage? Ich sage: Nein! Schule ist heut als Aufbewahrungs - und Reparaturbetrieb zu sehen, in der die vielen Unzulänglichkeien elterlicher Erziehung unbeschminkt un brutal offen zu Tage treten. Die BRD und ihr föderales Schulsystem zeigt überdeutlich dass der junge Mensch, das Kind, er Säugling in seiner zukünftigen Entwicklung von der sozialen Abstammung abhängig ist. Wer zum Prektariat gehört, hat heute kaum eine Chance dieses zu verändern. Der schulische Werdegang bleibt trotz jenes überproportionalen monetären Mitteleinsatzes unterdurchschnittlich erfolgreich. Ein Hauptschulabschluß ist hier die Regel - oft verbleibt nur ein Schuabgangszeugnis. Was in den Gründer - und Wirtschaftswunderjahren eher zur Ausnahme wurde, ist in diesen Fällen die Regel: einmal sozialer Randsatz, immer Prektariat. Dahilft auch kein noch so intensives Förderprogramm. Die Quote der hier bereits als Gescheiterte zu nennenden jungen Menschen nimmt permanent zu. Was also soll der Ruf nach neuen Krippenplätzen oder einer Erweiterung des staatlich geförderten Betreuungsangebotes für Kleinkinder eigentlich bewirken? Ist es nicht nur ein Hilfeschrei? Oder ist er Ausdruck der eigenen Suche nach einer propagierten Deutschen Leitkultur und einem Wertevermittlungskonzept?

Die Bundesminsterin hat es schwer, jene Forderung in ihrn eigenen Reihen zu verteidigen. Es gibt hier ein erkläglicheZahl an konservativen Kräften, die heute mehr denn morgen, die Frauen und Müttr zurück an den Herd sehen würden. Heim an den biologisch eigentlich angestammten Platz: in die Kindereriehung, in die Küche und in die Kirche. Nun driftete die säkuläre IT-Gesellschaft, i täglichen Kmpf mit den Turulenzen der Globalisierung, unaufhörlich auseinander. Sie spaltet ihre Mitglieder in Gruppen un Grüppchen, sie katalogisiert, sie stigmatisiert und sortiert, nämlich jene Menschen ein und aus, die nicht in die Kategorien passen. Helfen da neue Krippenplätze für immer weniger geborene Kinder? Solange sich die Entwicklung der Einzelnen in dieser Gesellschaft üerwiegend nach dem Status und der Sozialisation er Eltern richtet, solange Familienpolitik sich inhatich an die traditionelle Ehe mit Kindern orientiert und solange keine engere Verzahnung zwischen Kinderbetreuung, Schule, Ausbildung und Wirtschaft erfolgt, solange werden jene Versuche, von dem bedrohlichen Zustand einer Zwei-Klassengesellschaft umzukehren, um mehr soziale Gerechtigkeit zu erreichen, vollständig scheitern. Egal, ob die Familienministerin von der Leyen heißt oder nicht.

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