Ra - Ra - Ra : Olympia! Gähn, gähn, gähn: Ich kann's nicht mehr seh'n!


Die abgelaufene Woche hat's dem BRD- Fernseh-Junkie mal wieder so richtig gezeigt! Neben den Dauer - Verblödungssendungen zum angeblich närrischen Treiben in Köln, Aachen, Düsseldorf und sonst wo, gab 's reichlich Wintersport um die Ohren. Die Olypischen Winterspiele im kanadischen Vancouver ließen für so manchen Ferseh-Proleten das Licht im verrauchten und Bier dunstigen Wohnzimmer nicht ausgehen. Über 10 Stunden Berichterstattung täglich, da bleibt kein Auge lange trocken. Und was es da nicht alles für Wettbewerbe gibt: Skeleton, Curling,Snow-Boarding in der Halfpipe! Nie gehört!

Während die Öffentlich Rechtlichen für die völlig überzogenen GEZ-Zwangsgebühren ansonsten öden Einheitsbrei ausstrahlen, gibt es nun ein buntes Potpourrie an noch exotischeren Sportarten zur besten Sendezeit bis in den frühen Morgen. Tja, und daneben läuft auch noch der Profi-Fußball in allen Ligen sowie auf internationaler und europäischer Bühne. Sportlerhirn, was wilst Du mehr?

Als ich vor ca. 25 Jahren - noch im vollen Saft stehend und mit viel Freizeit, allerdings wenig Geld - die ungezählten Dauerberichterstattungen über die Olympischen Spiele ansah, konnte ich es kaum glauben, dass es Menschen gab, die sich für dieses sportliche Großereignis nicht interessierten. Nun, mehr als 2, 5 Dekaden danach und entsprechend an Lebenserfahrung reicher geworden, schüttele ich nur den Kopf, wenn ich höre, dass sich viele Zuschauer die olympischen Nächte um die Ohren und Augen hauen, nur um dabei gewesen zu sein.

Es mag wohl an der seit jener Zeit in den 80er ansteigenden Sättigungsfrequenz liegen, dass mich die Olympia-Übertragungen eher kalt lassen. Denn, was auch einem durchschnittlichen Rezipienten tagtäglich an Informationen herein bricht, reicht bereits aus, um sich wie Odysseus und sein Getreuen vor den Sirenen gefeit, die Ohren mit Wachs zu zusetzen. Das Perma-Geplärre der ungezählten Privat-Radiosender ist genauso unerträglich, wie die Folter, die uns die Privatfernsehsender permanent antun. Da braucht es keiner Steigerung durch die Öffentlich Rechtlichen, nur weil Olympia ruft und der Kommerz ihr Rufen erhört.

Wie besingt Rainhard Fendrich den Wahn des gequälten Zuschauer zutreffend:


Muttersehnallanich sitzt er da bis in der Fruah

und schaut beim Boxen zua,

Weil wann sie zwei in die Bappn haun,

stärkt des sein unterdrücktes Selbstvertrauen.

Die Gsichter san verschwolln und bluadich rot,

genussvoll beißt er in sei Schnitzelbrot

Und geht dann endlich einer in die Knia,

greift er zufrieden zu sam Bier.

Refrain:

Es lebe der Sport
Er ist gesund und macht uns hoart
Er gibt uns Kraft, Er gibt uns Schwung
Er ist beliebt bei Alt und Jung

Wird ein Schiedsrichter verdroschen,

steigns earm ordentlich in die Goschn

Gibt’s a Massenschlägerei,

er ist immer live dabei

Wei mit seim Color-TV,

sicht er alles ganz genau.

Weltcupabfahrtsläufe machen ihn a bisserl müd,

weil er is abgrebrüht.

Wenn eierm dabei irgendwas erregt

dann nur wenn’s einen ordentlich zerlegt.

Ein Sturz bei 120 km/h,

entlockt ihm ein erfreutes „Hoppala“

Und liegt ein Körper regungslos im Schnee,

schmeckt erst so richtig der Kaffee

Es lebe der Sport
Er ist gesund und macht uns hoart
Er gibt uns Kraft, Er gibt uns Schwung
Er ist beliebt bei Alt und Jung

Wenn einer bei der Zwischenzeit,

sich zwanglos von am Ski befreit,

und es ihn in die Landschaft steckt,

dass jeder seine Ohrn anlegt,

wenn er es überleben tut,

dann wird er nachher interviewt.

Es wirkt a jede Sportart mit der Zeit,

a bisserl öd wenn es an Härte fehlt.

Autorennen sind da sehr gefragt,

weil hie und da sich einer überschlagt.

Gespannt mit einem Doppler sitzt man da,

und hofft auf einen gscheitn „Bummsera“

Weil du einen spektakulären Crash

wird ein Grand Prix erst richtig fresh.


Es lebe der Sport
Er ist gesund und macht uns hoart
Er gibt uns Kraft, Er gibt uns Schwung
Er ist beliebt bei Alt und Jung

Explodieren die Boliden,

ist das Publikum zufrieden

Weil ein flammendes Inferno,

schaut man immer wieder gern a

Heiterkeit auf der Tribüne,

das ist doch am Sport das Schöne.


Es lebe der Sport
Er ist gesund und macht uns hoart
Er gibt uns Kraft, Er gibt uns Schwung

Es lebe der Sport
Er ist gesund und macht uns hoart
Er gibt uns Kraft, Er gibt uns Schwung

Dem war, ist und bleibt rein gar nichts hinzu zu fügen!

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