Stromlos in der Nacht.
Kaum ist der kühlere, aber immer noch sonnige Spätsommer - Alltag bei mir wieder eingekehrt, kamen auch schon die ersten Überraschungen des ersten Tages nach einem Kurzurlaub auf mich zu. Der jüngste Kater wollte sich bereits einen Tag nach unserer Abreise in fremde Hände begeben. Selbst ernannte, besorgte Tier - und Katzenschützer hatten ihn einfach vor der Haustür mit gehen lassen, weil er dort fürchterlich laut miaute.
Wenige Stunden nach unserer Rückkehr am Dienstag war das Problem gelöst. Die junge Dame, bei der er vorübergehend Unterschlupf gefunden hatte, brachte ihn am gestrigen Mittwoch wieder zurück.
Dann gab es weiterhin erwartete Schwierigkeiten mit unserer ebay - Möbelverkaufsauktion, denn der Käufer konnte bis heute keinen Abholtermin benennen. Ärgerlich, denn seit Wochen warten wir auf das Herausräumen der Möbelstücke. Nun wird ihm eine letzte Frist gesetzt. Danach ist Schluss mit der Geduld.
Viel gravierender aber als jene zwei Problemchen gestaltete sich der heutige Stromausfall in der Zeit von kurz vor 1 Uhr nachts bis beinahe 3 Uhr.
Durch ein lautes Herumdrücken auf mehrere Lichtschalter wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. " Klack - klack - klack ! ", so hörte ich die ständigen Geräusche im Treppenhaus. Dann wurde mir klar, dass die Stromversorgung im gesamten Haus unterbrochen war. Zunächst befürchtete ich, es wäre die Hauptsicherung. Mit einer Taschenlampe in der Hand begab ich mich in den Keller und überprüfte dort den Sicherungskasten. Nichts! Alle Schütze zeigten nach oben.
Dann sah ich aus dem Fenster und erkannte sofort, dass in der gesamten Straße keine der hässlichen Straßenleuchten brannte. Auch in den Nachbarhäusern gab es keinerlei Licht. Stromausfall, also.
Und tatsächlich im gesamten Stadtteil war die Energiezufuhr unterbrochen.Nicht ein Lichtlein war erkennbar. Unserer Drewag, die sich damit brüstet, saubere Energie zuverlässig an die Haushalte zu liefern, sie hatte wohl ein Problem. Weil dieses aber auch das unsrige war, versuchte ich die Störungsstelle anzurufen. Dort war - wie nicht anders zu erwarten - kein Mitarbeiter erreichbar.
Nach mehr als einer Stunde des Hoffen und Bangens, war er wieder da: Der vermeintlich saubere Strom aus der Stecksoe. Wieder von der Drewag über die eigenen Netze in Löbtau eingespeist.
Wie muss sich ein Brasilianer fühlen, bei dem der Saft ständig ausfällt? Wie ein Inder, der diesen nur über einen Dieselgenerator erhält? Und wie erst ein Äthiopier, der elektrische Energie erst gar nicht kennt?
Mit dem nächtlichen Stromausfall indes wurde mir aber auch wieder vor Augen geführt, wie abhängig ein hoch entwickeltes Land von dieser Energieart ist. Wir haben es doch längst als selbstverständlich hingenommen, dass der Strom aus den Steckdosen ständig fließt und bei Bedarf abrufbar ist, wenn er auch immer teurer wird. Ohne Strom nichts los. Kein Internet, kein Telefon, kein Fernsehen. Keine Kaffeemaschine, die morgens funktioniert. Kein Radio, dass dann spielt und keine Beleuchtung, die angeknipst werden kann, wenn des Nächtens ein dringendes Bedürfnis erledigt werden muss.
Stromlos durch die Nacht? Eine nahezu apokalyptische Vorstellung. Ein Super - GAU. Ein Rückschritt in die Kriegs - und Nachkriegsjahre.
Doch auch einst konnten Menschen dort weiter leben. Die Frage war nur: Wie?
Gut´s Nächtle mit " E.L.O " und " Mr. Blue Sky ":
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