Warte, warte, nur ein Weilchen, dann kommt der Sensenmann auch zu dir!
Wir schreiben Samstag, den 11. Oktober 2008. Die Frühnachrichten bei MDR Info ließen mich aufhorchen. In einer Meldung hieß es: " Der österreichische Rechtspopulist und Landeshauptmann von Kärnten Dr. Jörg Haider ist in den frühen Morgenstunden dieses Tages bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Eigentlich nicht schaden um ihn, so dachte ich zunächst. Haider war eine Hetzer und Vereinfacher, wie er bei den Nationalsozialisten hätte nicht besser in das ideologische Weltbild gepasst. Nicht von ungefähr waren seine Eltern während der NS-zeit und der Heimholung Österreichs in das Großdeutsche Reich glühende Parteimitglieder.
Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm!
Im Verlaufe seiner politischen Karriere hat er nichtnur einmal gezeigt, dass er in Menschenverachtenden Kategorien denkt. Seine - von vielen Vorurteilen - geprägte Denk - und Handlungsweise hat ihn allerdings auch eine Unzahl von Freunden und Sympathisanten eingebracht - die Feinde kamen jedoch in der Mehrzahl zu der richtigen Überzeugung, dass Haider eben auch nur ein Trommler war. Dennoch sind es gerade jene Protagonisten, die - wie er einst - in der Öffentlichkeit jene Dinge beim Namen nennen, wo andere Mitmenschen eher noch schweigen. Sein faschistoides Gedankengut ist deshalb bei all jenen Menschen populär, die keine Toleranz kennen, die auf der Verliererseite stehen oder, bei denjenigen, die sich davon eben Vorteile versprechen; keine Vorteile, welche in Macht, Geld und Einfluss eingehen.
Haider ist tot! Es lebe sein Nachfolger! Es werden andere Haider folgen. Seine FPÄÖ, einst ein Haufen rechter Gesinnungfreunde und Plattitüden-Drescher, ist längst gespalten. Er hat eine neue Partei gegründet.Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ). Dieses Sammelbecken von Rechtsnationalisten errang in Kärtnen satte 39, 4 % und bundesweit 11.14 % der Stimmen bei der letzten Bundeswahl und zieht damit in den Wiener Nationalrat ein. Auch seine Ex-Partei, die FPÖ erzielt beachtliche 17.47 %. Ein Rechtsrutsch vollzog sich somit in dem Nachbarland Österreich.
Die Probleme, die in der BRD und in anderen europäischen Staaten mehr oder minder gleichartig vorhanden sind, gibt es in Österreich natürlich auch: Arbeitslosigkeit, Verarmung der einstigen Mittelschicht, Diskrepanzen zwischen Armen und Reichen, Jugendkriminalität, Zerfall alter Strukturen in den Familien, Neid, Missgunst, Menschenverachtende Handlungen in allen gesellschaftlichen Bereichen, Korruption, Politikverdrossenheit und jetzt aktuell die Finanzkrise.
Haider hat in seinen rechtspopulistischen Parolen zwar immer das Negative hervorgebracht, von der Unfähigkeit der Regierun, der übrigen Parteien schwadroniert. Eigene Lösungen hatte er jedoch nie parat. Ein kleiner Beckmässer bene, ein Gnom unter den Zwergen der nationalistischen Lager, ein Möchtegernegroß und ein Faktenverdreher.
Nun ist er unter der Erde und kommt nie wieder. Dafür stehen allerdings seine Nachfolger bereits Mikrophon bei Fuss bereit, um ihre Hetztiraden und Vereinfachungsalven auf die Österreicher loszulassen. Die sollten bei der nächsten Wahl dann doch mal endlich wach werden und erkennen, dass ihre Nation nicht der Nabel der Welt ist, Kärten nicht das Wallhalla der Neuen Zukunft und jene Rechtsideologien auch nur Blender par excellance sind. So wie jener Gefreite einst, der geboren in Braunau am Inn, auszog, um die Welt zu knechten - mit idiotistischen Parolen und Lügenmärchen, die dann als Propaganda in die ganze Welt verstreut wurden.
Wehrte den Anfängen!
Kommentare