Mixa - Lügna - Trixa
Da wurde seit vielen Jahren vertuscht, verschwiegen und verleugnet, was sukzessive an das Licht der Öffentlichkeit gelangte. Es durfte nach außen hin nicht sein, was nicht sein kann. Ein Bischof kann kein Kinderschänder sein, ein Kardinal kein Schläger, ein Papst kein Lügner. Die Welt von Schweden bis Italien, von den Niederlanden bis Polen und von Schleswig-Holstein bis Bayern, sie konnte sich doch nicht so dramatisch verändert haben.
Was seit Beginn der 50er Jahre über 3 Dekaden hinweg hinter den Gemäuern kirchlicher Einrichtungen geschah,lässt sich immer noch nur erahnen. Denn die RKK hat auch jetzt noch kein gesteigertes Interesse an einer vollständigen Aufklärung der vielfältigen Vorwürfe gegen diverse Prälaten. Dabei hätte dem sich - nur sehr behäbig - von seiner braunen Verbrechensideologie abwendenden Westdeutschen doch klar sein müssen, dass von den vermeintlichen, kirchlichen Widerstandskämpfer gegen das vergangene nationalsozialistische Reich, nur ein kleiner Teil auch als solche bezeichnet werden konnten,zumal die Masse sich mit den Regime nie kritisch auseinander gesetzt hatten und sogar sich als Mitläufer den Deutschen Gruß erweisend zeigten. Die vielen Heuchler, Opportunisten und Faktenverdreher kamen denn alsbald unter dem Adenauer-Regime und seiner pseudo-christlichen CDU wieder zu Posten, Titel und Moneten.
Daran wird schon deutlich, dass deren Nachkriegspädagogik nichts anders war, als eine Fortführung der menschenverachtenden Unterwerfungs - und Demütigungsrituale, gepaart mit Züchtigungs - und Sanktionsmechanismen in sämtlichen, nur erdenklichen Abarten. Kirche vollzog sich wieder als Herrschaftsinstrument der Prälaten gegen die Menschen im geschundenen Deutschland. Deshalb hätte es eigentlich wenig überraschend sein müssen, dass Exponenten des streng hierarchisch strukturierten Apparats, wie der Bischof von Augsburg, Walter Johannes Mixa,schon aufgrund seiner klerikalen Karriere, nicht frei von Verfehlungen sein konnte.
Mix, geboren am 25. April 1941 in Königshütte / Oberschlesien, ist ein typisches Vertriebenenkind. Er besuchte zunächst das naturwissenschaftliche Gymnasium im baden-württembergischen Heidenheim an der Brenz, wo er sich im Bund Neudeutschland, einer reaktionär - elitär - klerikalen Schülerbewegung, bei der nur Jungen und ausschließlich Oberschüler und Gymnasiasten zugelassen waren, engagierte. Er legte das Abitur allerdings 1964 im bayrischen Kloster Fockenfeld ab. Mixa studierte ab 1964 Philosophie und katholische Theologie, promovierte und wurde 1975 zum Pfarrer in Schrobenhausen ernannt. Hier soll er während seiner Amtszeit in den 1970er und 1980er Waisenhauskinder geschlagen haben.
Als Verfechter des römisch-katholischen Dogmatismus war Mixa mit Äußerungen, deren Inhalte nicht nur ein immenses Maß an Weltfremdheit erkennen ließ, in der Öffentlichkeit wiederholt scharf kritisiert worden. o verglich er - mit Blick auf die einstigen Äußerungen des englischen Kardinals Williamson - die Abtreibungen der letzten Jahrzehnte mit dem systematischen Ermorden von jüdischen Menschen während des III. Reiches; erkannte in der jetzigen Gesellschaft Deutschlands atheistische Tendenzen, die er als " Hölle auf Erden " qualifizierte und verglich eine gottlose Gesellschaft in diesem Kontext mit jener von inzwischen untergegangenen totalitärer Staaten; bis er schließlich die Ursache in den bekannt gewordenen sexuellen Mißbrauchsfällen durch Prälaten, in der von den " 68er " propagierten " sexuellen Revolution " ausmachte.
Bei so viel - über viel zu viele Jahre - öffentlich verzapften Schwachsinn, muss sich auch ein ansonsten von der Institution Römisch Katholische Kirche systematisch geschützter Würdenträger nicht wundern, dass ihm der kalte Hauch der Fundamentalkritik alsbald in das Mondsgesicht bläst. Um der weiteren, mehr als berechtigten öffentlichen Kritik an seiner Person und seinen verquasteten Äußerungen der Vergangenheit aus dem Weg zu gehen, hat Mixa nun bei seinem Papst ein ücktrittsgesuch eingereicht, dass von diesem nunmehr akzeptiert wurde.
Mixa nimmt sich aber nicht nur selbst aus der Schusslinie, sondern versucht den Flächenbrand des kirchlich geduldeten und geförderten Kindesmißbrauchs einzudämmen. Ein untauglicher Versuch, denn damit steht auch überzeugend fest: Wer keinen Dreck am Stecken hat, der braucht auch nicht zurück zu treten.
Mixa indes fällt butterweich, wird nicht zum HARTZ IV - Aspirant und kann sich in seinen letzten Lebensjahren dem Studium einer Theologie widmen, die mit der gesellschaftlichen Realität des 3. Jahrtausends soviel gemeinsam hat, wie der Baron von Münchhausen mit dem Ritt auf der Kanonenkugel.
Kommentare
Möge ihm der Herr, wenn er denn etwas Humor besäßé, blutigen Stuhl schenken, amen!