Gemischtes Doppel.



Die letzten Tage waren für die Damen und Herren in der großen und kleinen Politik durchaus turbulent.
Da kursierte in dem Medienwald  das Gerücht , dass die schlausten Grundschüler aus Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt stammen sollen, während die dümmeren in Berlin, Hamburg und Bremen zu finden wären. Der IQB - Test, der ja so etwas wie eine PISA-Abart darstellt, lässt denn für unseren Freistaat nur Gutes erahnen. Zumindest, was die Intelligenz unseres Nachwuchses betrifft. Da darf denn die schwarz-gelbe Landesregierung getrost eine Flasche Rotkäppchen trocken öffnen und dem Bildungsminsterium danken, dass es trotz der vielen Defizite im Personalplanungsbereich offensichtlich so etwas wie angeborene Intelligenz gibt, denn anders ist das veröffentlichte Ergebnis nicht zu erklären.  Und so sieht es denn wohl auch die amtierende Staatsministerin für Kultus ( häh? ) Brunhild Kurth als Nachfolgerin des erst im März 2012 zurück getretenen Roland Wöller, die das aktuelle Ergebnis der IQB-Studie flugs auf ihrer - ansonsten biederen - Internetpräsenz veröffentlichen ließ. Brunhild hat es neben der angeblich unerreichten Nummer Eins in Sachen Grundschulwissen, dem Freistaat Bayern, nun erneut unter das Spitzentrio geschafft. So könnten die beiden Staatsminister Kurth und ihr bayrischer Pendant Dr. Ludwig Spaenle als gemischtes Doppel in Sachen messbarer Schulbildung es ihren hinter hinkenden Kollegen im Hohen Norden ( Renate Jürgens - Pieper als Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit in Bremen, Ties Rabe als Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg und Sandra Scheeres als Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft ) ordentlich zeigen.

Deren Ergebnisse fielen eben nicht so gut aus. Weshalb es von den dortigen Oppositionsparteien erneut eine ordentliche Schelte gab. Öffentlich verkündete die CDU in der Bremischen Bürgerschaft zum wiederholten Male den Bildungsnotstand. Gleiches galt für den hanseatischen großen Bruder an der Elbe und auch in der Bundeshauptstadt wurde an der Bildungspolitik der Großen Koalition kein gutes Haar gelassen. Verdummen diese Großstädte langsam?
Gewiss nicht, denn wenn Intelligenz als messbarer Faktor sich immer nur auf das spätere Leben auswirken sollte, so kämen manch seltsame politische Entscheidungen nie zustande.

Alles andere als intelligent ist denn ein Runderlass der bayrischen Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (StMAS), die über ihren gut bezahlten Stab verfügen ließ, dass ab 20.00 Uhr an Tankstellen im Freistaat Bayern Konsumwaren nur noch an Reisende verkauft werden dürfen. Wer Reisender ist, bestimmt indes der Tankstellenbetreiber selbst. So kam es denn zu seltsamen Fällen, bei denen Fußgängern der Kauf von Chips, Kaugummi oder Getränken verweigert wurde, während er an Mitfahrern von PKW erfolgte, obwohl diese auf dem Weg zur nahe gelegnen Diskothek waren. Auch einem S - Bahnfahrgast wurde der Kauf von Erfrischungsgetränken unter Hinweis auf die Haderthauer´sche Regelung nicht gestattet; dem Sozius eines Motorrades verkaufte der Tankstellenmitarbeiter indes Bier und Zigaretten. Aufgrund der bayrischen Verkaufsregelung sollte ein Geschäft für Ehehygenieartikel nur noch bis 20.00 Uhr öffnen, da die dort angebotenen Waren zweifelsohne nicht unbedingt zum Reise - und Wegverzehr dienen würden. Die Richter des angerufenen Verwaltungsgerichts sahen es jedoch anders, denn auch solche Artikel gehörten durchaus zur Mitnahme auf Reisen.

Haderthauer indes hat hiermit so ihre Schwierigkeiten, denn die herunter gehungerte, demnächst 40jährige Volljuristin polemisiert seit geraumer Zeit gegen die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare und vertritt hierzu die Auffassung, dass das Grundgesetz ausschließlich die Förderung der Ehe als alleinig legitimierte  Institution des menschlichen Zusammenlebens vorsehe. Eine sehr interessante Interpretation des Grundgesetzes, die nur daraus zu erklären ist, dass die CSU -  Ministerin ihre, von der christlichen Glaubensauslegung geprägten Wahnvorstellung zur Daseinberechtigung von Frau und Mann, jenseits jedweder Intelligenz in die Öffentlichkeit heraus posaunt. Solange der Doppel-Horst ihr dabei das Händchen hält, dürfte sie nicht Gefahr laufen, so wie einst die Strauß - Tochter und Ex - Staatsministerin für Bildung und weiteres Gedöns Monika Hohlmeier ( doch, tatsächlich mit " h  ") sich mit abwegigen Handlungen zur Gleichstellung von Frau und Mann in Bayern, wie Wahlfälschung und Günstlingswirtschaft  in den Vordergrund spielen zu können. Nachdem eine geplante, aber wie ein Sturm im Wasserglas endende Palastrevolution, der einstigen Landrätin  in Spitzendessous Gabriele Pauly gegen die Phalanx der Krachledernenträger in CSU, nunmehr nur noch den Schlewswig - Holstein - Import Haderthauer übrig ließ, drängt diese - den letzten Rest des Femininen dabei zur Seite schiebend, in die CSU - Männerdomäne der Ämter mit Bedeutung ein. Haderthauer darf sich dabei durchaus als Söder der Partei verstehen. Als eine Wadenbeißerle an der Kette vom Horscht ; auf dem Niveau der 50er Jahre argumentierend. Immerhin auch etwas.

So drängte sich der Medienzirkus in den letzten Wochen erneut um die Wulffs. Nicht nur, weil sie, H.M. Bettina, ihre Erlebnisse rund um die Geldverbrennungsmaschinerie Schloss " Einstein " Bellevue und der Villa Hammerschmidt als offizielle Dienstsitze sowie des Bundespräsidialamts in Buchform heraus geben ließ,nein, auch der geschasste Göttergatte, von dem sie sich ja in ihrem Pamphlet distanziert, machte erneut Schlagzeilen. Zu einem, weil er sich zum zweiten Mal in ein Kloster zwecks Rückbesinnung und Stärkung des Glaubens an sich selbst zurück zog, zum anderen aber, weil nun der Verdacht, er sei wegen der kostspieligen Scheidung von seiner Erstfrau Christiane, pleite gewesen, sich immer mehr erhärtet, denn sein Amigo und freundlicher Millionär Geerkens gab bei der Vernehmung gegenüber der Staatsanwaltschaft Hannover an, dass er seinem klammen Busenfreund zwei Geldbeträge in Höhe von 30.000 sowie 60.000 Euro vorgestreckt habe, um die akute finanzielle Notlage des einstigen Ministerpräsidenten des Bundeslandes Niedersachsen zu lindern. Hierfür habe Geerkens zur dinglichen Besicherung eine " Rollex " - Uhr und wertvolle Bücher erhalten. Da soll doch noch Einer sagen, dass Politik nicht bestechlich sein darf.
Und wenn jene Onkel - Tanten - Freund - Beziehungen nicht ausreichen, stellen sich die - zumeist unter belichteten - Damen und Herren für ein höheres Amt zur Verfügung.
So auch Wulff.

Zu guter Letzt wurde dann noch eine Provinzposse hoch gekocht, die die Grundfeste der Demokratie erschüttern ließ. Die so genannte " Nürburgring " - Affäre zeigt dem Außenstehenden, dass der Dilettantismus keine Grenzen kennt. Ein unfähiger Finanzminister Deubel, der den Unterschied von gedeckten und ungedeckten Schecks nicht kennt, sich gefakte Kontoauszüge vorlegen ließ und in Vorleistung ging, noch ehe ein Vertrag unterzeichnet war. Steuerzahlerherz, was willst du mehr? Die Gigantonanie steckte dabei nicht nur in den Köpfen der rheinland - pfälzischen Politiker, sondern auch wohl in jenen, die sich als angebliche Finanziers ausgaben. Zurück bleiben mehr als 300 Millionen Euro, die für ein sinnloses Projekt verbraten wurden, dessen Nutzen eigentlich niemand richtig einzuordnen wusste. Als Rennstrecke war die Anlage ungeeignet, als Freizeitpark zu weit vom Schuss und als Abschreibungsobjekt schlecht vermarktet. Wäre es wenigstens fremdes Geld gewesen, dass dort verbrannt worden ist, hätten sich die Oppositionspolitiker kaum so echauffiert. So aber kann die CDU um die biedere und begrenzt denkende Klöckner schon die Messer wetzen, um die regierende SPD bei der nächsten Landtagswahl zu meucheln. Beck war sichtlich angefressen und gab sein Amt - offiziell aus gesundheitlichen Gründen - auf. Doch nicht, um danach noch eine richtige Duftmarke zu setzen.
Während eines Interviews mit mit Heimatsender SWR anlässlich der Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit in München giftete Kurti:


"Können Sie mal das Maul halten, einen Moment einfach das Maul halten, wenn ich ein Interview mache?", Als der Querulant dann rief: "Wir Bayern bezahlen den Nürburgring und den Betzeberg"., rastete Kurt völlig aus. Kurt Beck kanzelte den renitenten Zwischenrufer, der sich auch danach den Mund nicht verbieten lassen wollte,mit den Worten : "Sie sind nicht ehrlich, Sie sind dumm." ab.

Das Kurt Beck die Contenance verlor ist angesichts seiner zu verantwortende " Nürburgring " - Pleite nachvollziehbar. Dennoch hätte er eine andere Wortwahl treffen sollen. Besser wäre gewesen, er hätte dem Qautschkopf daraufhingewiesen, dass sein Bundesland noch vor 25 Jahren den bayrischen Haushalt mit sanieren half. Die Bayern sind nämlich nicht so schlau, um das zu zu erkennen. Oder sie sind in vielen Dingen einfach nur vergesslicher als der übrige Bundesbürger.




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