Das Oldenburger Münsterland, eine neue deutsche Geschichte von Massentierhaltung, stinkenden Feldern und Aussiedler - Ghettos.
In der vergangenen Woche kam es für das flächenmäßig zweit größte Bundesland Niedersachsen wieder einmal knüppeldick. Der Eierskandal, der in Wahrheit gar keiner ist, denn dem Durchschnttskonsumenten dürfte bereits beim Betreten eines der picke packe vollen Supermarkt - Gebäude klar sein, dass billig nicht gleich billig, teuer nicht gleich billig verkauft und bio nicht gleich gut sein kann, wurde von der Medien - Industrie durch das Land gejagt. Da glichen sich die Meldungen alsbald wie ein Ei dem anderen. Die Schwarzmaler unter den Journalisten orakelten bereits, dass es nur eine Frage der Zeit sei, wann der nächste Skandal aufgedeckt werden würde. Und - wer hätte es gedacht - sie behielten wieder einmal recht.
Eine neue, jedoch längst geläufige Variante der Verbraucher - Verarschung durch die industrielle Landwirtschaft, die Futtermittelverunreinigung, hielt Einzug in die Nachrichtenmaschinerie.
In einer nicht geringen Zahl von Futtermaislieferungen befanden sich Spuren von giftigen Schimmelpilzen.
Mehr als 6000 landwirtschaftliche Betriebe sollen mittlerweile davon betroffen sein. Tendenz, steigend!
Nun mag es dahin gestellt bleiben, ob jede Pansche, die dem KZ - Vieh oder auch jenen, aus vermeintlich biologischen Anbau erzeugten Nahrungsmittel gleich der Garaus gemacht werden muss, nur weil sich dort winzige Anteile von Stoffen befinden, die dort einfach nicht hinein gehören. Fakt ist allerdings, dass es augenscheinlich jene Produzenten betrifft, die auf Masse abstellen.
Und hier ist eine Region besonders stark vertreten, die im Oldenburger Münsterland, also jenem Landstrich zwischen Oldenburg im Nordosten, Osnabrück im Westen und Bremen im Südosten, von der Landesgrenze zu NRW aus besehen, liegt. Die Landkreise Vechta sowie Cloppenburg mit ihren Dörfern, Kleinstädten und Städten, wie beispielsweise
Heinefeld, Kamperfehn oder Neuscharrel, Wildeshausen, Großenkneten oder Lohne sowie Friesoythe, Cloppenburg, Vechta zählen zum Oldenburger Münsterland.
http://de.wikipedia.org/wiki/Oldenburger_M%C3%BCnsterland
Geprägt wird diese Region von der Landwirtschaft und seit etwas mehr als 3 Dekaden vor allem von der Massentierhaltung. Das Oldenburger Münsterland hat sich mittlerweile zu einer der Zentren der industriellen Agrarproduktion entwickelt.
Die überwiegend monostruktrurellen Landwirtschaftsbetriebe konnten hier nicht nur rasant expandieren, sondern sie fanden dabei eine Lokalpolitik, die zum Steigbügelhalter dieser Entwicklung avancierte, weil hier nahezu 70 % schwarz, also CDU wählen.
Es entstand eine sehr enge Verbindung aus einstigen kleineren Agrarbetrieben und der Kommunalpolitik, die seit 1947 mehrheitlich von der CDU bestimmt wird. Man kennt sich eben. Und das seit über 6 1/2 Dekaden. Diese Melange aus Agrarinteressen und regionaler Verbundenheit führt nun dazu, dass die Bundes - und Landesgesetze zum Verbraucherschutz, zum Umweltschutz und vor allem dem Tierschutz wegen mangelnder, laxer oder gar manipulierter Kontrollen einfach ausgehebelt werden.
Da nutzt es denn wenig, dass Madame Aigner in Berlin Zeter und Mordio schreit, wenn eben ihre Vorstellungen von einer sauberen Landwirtschaft nicht realisiert werden, weil ihre eigenen Parteifreunde von der CDU sie vor Ort einfach ignorieren. Inwieweit der neue niedersächsische Verbraucherschutzminister, der Grüne/Bündnis 90 - Abgeordnete Christian Meyer dieser unsägliche Verquickung von lokaler Wirtschaftsmacht und Kommunalpolitik dürfte indes in den Sternen stehen. Viel zu lange hat die CDU auf Landesebene diesem Treiben wohl wollend zu gesehen und den schwarzen Fürsten in den eigenen reihe quasi freie Hand gelassen. Nun jagt ein Skandal den anderen; immer unter Beteiligung diverser Unternehmen im Oldenburger Münsterland, der schwarzen Region im ansonst grünen Flächenland Niedersachsen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaft_im_Oldenburger_M%C3%BCnsterland
Ein weiteres Problem sind die riesigen Güllemengen, die durch die Massentierhaltung bei den Schweinen anfallen. Sie werden regelmäßig auf die dortigen Felder verteilt, weshalb es zu einer Überdüngung kommt. Bedenken bestehen auch bereits seit vielen Jahren, dass der hohe Nitratgehalt der aufgebrachten Schweinegülle zu einer Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität führen kann. Das Gülle - Problem dürfte dieser niedersächsischen Region möglicherweise schon längst über den Kopf gewachsen sein. Denn die erforderlichen Kontrollen werden aus den oben genannten Gründen ebenfalls nur ungenügend vorgenommen. So kommt es in dieser Region zu ewig stinkenden Feldern, so, wie es der von Radio Bremen produzierte Film aus der ehemaligen ARD - Serie " Unter deutschen Dächer " bereits vor fast 30 Jahren zeigt. Der Beitrag erhielt eine Auszeichnung, die journalistische Tätigkeit wurde von vielen Seiten gelobt, was einem CDU - Fürsten, nämlichen einen damaligen Bürgermeister oder einem Landrat der gleichen Partei nicht davon abhielt, statt eine Stellungnahme vor der Kamera abzugeben, das Radio Bremen Team als " Schmier - und Schmutzfinken " zu titulieren, mit denen man nicht sprechen werde.
So waren sie schon immer, die Schwarzen aus diesem Landstrich.
Geändert hat sich an den Zuständen wenig. Im Gegenteil, sie sind innerhalb dieser Zeitspanne wegen des wahnwitzigen Konkurrenzdrucks im Lebensmittelhandel, der auf die Erzeuger und deren Preisgestaltung im vollen Umfang weiter gegeben wird, noch kritikwürdiger geworden.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13523012.html
Und, als hätte diese Region nicht schon genug Probleme, in Mollbergen, etwa 7 Kilometer von der Stadt Cloppenburg entfernt, hat sich eine eigene, ländlich geprägte Parallelgesellschaft durch russischsprachige Aussiedler gebildet.
Hier gibt es ganze Straßenzüge in denen nur Aussiedler leben.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/laenderreport/960700/
Betrachtet der Außenstehende jenen Bericht in dem CDU - Hofsender " Deutschlandradio ", so fällt auf, dass die Ursachen für jene Entwicklung nicht mit einem einzigen Wort benannt werden. Es war der CDU - Kanzler und selbst ernannte Architekt der " Deutschen Einheit " Kohl, der zu Beginn der 90er Jahre jene Ausländerpolitik betrieb, um sein eigenes Machtgefüge zu stärken.
Hierzu benannte er den Ausländerbeauftragten Waffenschmidt, der sich ab 1988 um die Belange der so genannten Spätaussiedler kümmern sollte.
Dieses Vorhaben, nämlich eine Integration oder Reintegration jener Bevölkerungsgruppe, die nach dem Zusammenbruch der UdSSR, des Warschauer Pakts und den nachfolgenden wirtschaftlichen Unzulänglichkeiten in sämtlichen Staaten, ist grandios gescheitert. Das Beispiel Mollbergen bei Cloppenburg zeigt deutlich, dass mit finanziellen Anreizen kaum eine erwünschte Eingliederung jener Menschen, denen eigentlich völlig absurde Versprechungen bei ihrer Übersiedlung gemacht worden waren, möglich sein konnte. Nun lebt mittlerweile die zweite Generation in jenem Ghetto und bleibt unter sich. Leider, denn es wäre sinnvoller gewesen, eine derartige Ballung von russischsprechenden Mitbürgern zuzulassen. Wieder einmal zeigt sich, dass Menschen hier zum Spielball des Machtkalküls geworden sind.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13494568.html
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