Die unenedliche Geschichte zur "Waldschlösschenbrücke" wird fort gesetzt.
So ist es im Leben nun einmal: Wat den een sin Uhl, is den annern sin Nachtigall.
Das Plattdeutsche hat aber auch noch andere Plattitüden parat, wenn es darum geht, die menschlichen Unzulänglichkeiten auf die Schippe zu nehmen.
Auf die Baggerschaufel indes müssen seit vielen Monaten wohl jene Damen und Herren genommen fühlen, die sich mit viel medialen Brimborium und noch mehr politischem Getöse daran gemacht haben, die Dresdner Elbquerung in Form der immer noch mehr als ungeliebten Waldschlösschenbrücke in die Tat umsetzen zu wollen. Daran machte sich eine so genannte Bietergemeinschaft " Waldschlösschenbrücke ". Nun wurde - trotz der vielfältigen Einwände - wie wild los gebaut. Was dem Flanierer entlang der Elbe sofort ins Auge sticht, sind die zum Hochsicherheitstrakt ausgebauten Schutzbereiche rund um die eigentliche Baustelle.
Der Kampf um das verloren gegangen Weltkulturerbe wurde jedoch vor allem auf der juristischen Ebene fort geführt. Das zogen die ungezählten Brücken-Gegner alle Register und konnten temporär einen Teilerfolg erzielen. Denn: Auf wundersame Weise fanden sie eine Spezies mit Namen " Kleine Hufeisennase ", die - wohl viele Jahre vor dem Baubeginn - dort gesehen ward und unter die Rubrik der vom Aussterben bedrohten Tierarten fällt. Das sah denn auch das Verwaltungsgericht Dresden so und verhängte einen vorüber gehenden Baustop. Allerdings löste sich dann des Rätsels Lösung rund um jene fast ausgerottete Fledermausart alsbald in Wohlgefallen aus. Die " Kleine Hufeisennase " fand kein Gefallen an Dresdens Elbregion und hatte sich gänzlich aus diesem Stadtgebiet verzogen.
Ergo: Beton frei für die Fortsetzung der Brückenbauarbeiten!
Nun, der Faktor Zeit spielt auch bei einer so chaotischen Bauplanung eine gewichtige Rolle. Das gesamte Gefüge brach auseinander und führte dazu,dass die tätigen Firmen nicht mehr die Materialien - insbesondere den Stahl - geliefert bekamen, den sie bestellt hatten, weil der Hersteller sich inzwischen anderweitig Aufträge an Land gezogen hatte. Es musste des wesentlich teurerer Stahl aus Belgien importiert werden. Dieses führte nun zu erheblichen Mehrkosten. Dieses Geld verlangt nun die Bietergemeinschaft von dem Bauherrn, nämlich der Stadt Dresden.
So formuliert die SZ:
" Die Verzögerungen beim Bau der Waldschlößchenbrücke bescheren Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) viel Ärger. Durch den Zeitverzug haben die Baufirmen erheblich mehr Aufwand. Mittlerweile stapeln sich im Rathaus Rechnungen, sogenannte Nachträge, die nicht bezahlt sind. Die Firmen müssen weiter warten.
Was die Brückenbaufirmen von der Stadt fordern
Die Firmen machen Druck, um ihr Geld zu bekommen. So auch die Sächsische Bau GmbH, die an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft für den direkten Brückenbau steht. „Wir kämpfen um eine vernünftige Lösung“, so ein Vertreter des Unternehmens gegenüber der SZ. Sogar Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hatte sich schon des Problems angenommen. Im vergangenen Monat debattierte sie mit dem Technischen Leiter der Sächsischen Bau GmbH, Henry Lossau, und Baubürgermeister Marx darüber.
Forderungen macht aber auch die zweite Firmengemeinschaft auf, die mit dem Tunnel- und Straßenbau auf der Neustädter Seite beauftragt ist. Dazu zählen die Unternehmen Hentschke Bau, Wolff und Müller sowie Teichmann. Offene Nachforderungen belaufen sich mittlerweile auf einen stattlichen einstelligen Millionenbetrag.
„Das ist für uns ein herber Schlag ins Kontor, wenn monatelang nicht gezahlt wird“, sagte einer der Baumanager. Aus Angst vor Konsequenzen will er aber nicht namentlich genannt werden.
Warum die Stadt die Firmen auf das Geld warten lässt
„Die Leistungen, die vertraglich vereinbart wurden, haben wir grundsätzlich pünktlich bezahlt“, versichert der Baubürgermeister. Doch darum geht es den Firmen nicht. Sie wollen den enormen Zusatzaufwand, den sie aus ihrer Sicht haben, vergütet bekommen. Doch die Stadt sieht überhaupt nicht ein, dies in jedem Fall zu tun. Offenbar haben manche Firmen entdeckt, dass die Brückenbaustelle zur Goldgrube werden könnte. Doch die vom Rathaus beauftragten Prüfer monieren, dass in vielen Fällen die Nachweise für die zusätzlich erbrachten Bauleistungen schlicht und einfach fehlen. Kommt es zu keiner Einigung, könnten die Firmen ihre Forderungen nur vor Gericht durchsetzen.
Doch so weit soll es nicht kommen. „Wir wollen eine Lösung finden“, sagt Marx. Am Donnerstag habe er in großer Runde mit Vertretern der Firmengemeinschaft Waldschlößchenbrücke zusammengesessen. Dabei wurde lange über die Forderungen debattiert. „Wir sind auf einem guten Weg“, beteuert Marx. Wie der aussehen soll, will er derzeit allerdings noch nicht erläutern.
Weshalb die Kosten für die Brücke immer weiter steigen
Vor allem der enorme Zeitverzug beim Brückenbau treibt die Kosten in die Höhe. Ursprünglich sollte er 2006 beginnen. Wegen der Querelen um das Großprojekt konnten die Bauleute erst im November 2007 loslegen. Allein für den Stahlbau muss das Rathaus 14,9Millionen Euro zusätzlich hinblättern. Denn der Stahl- und Brückenbau Niesky hatte sich mittlerweile mit anderen Aufträgen eingedeckt. Also musste der belgische Stahlbauriese Buyck als Partner einspringen.
Nicht viel anders geht es anderen Unternehmen. Zumal sie auch aus aktuellen Gründen nicht so richtig vorankommen. So sollte die Stahlbrücke bereits Anfang 2010 über die Elbe schwimmen. Doch daraus wurde nichts, da noch keine Genehmigung fürs Abbaggern des Ufers vorliegt. Erst Ende 2011 wird die Brücke fertig, hofft Marx. Schon jetzt wird davon ausgegangen, dass die Zusatz-Kosten für das 156-Millionen-Projekt bis auf 25 Millionen Euro steigen könnten."
- Zitatende -
Tja, das liebe Geld!
Was allerdings unkoordiniert begann, sich absolut unprofessionell weiter bewegte, das endet nun doch wohl im Planungschaos.
Dem Duchschnittsbürger ist's eh egal, denn wenn er die selbst eingebrockte Suppe nun schon auch selbst auslöffeln muss, sollte sie eben so richtig teuer schmecken.
Was die Brückenbaufirmen von der Stadt fordern
Die Firmen machen Druck, um ihr Geld zu bekommen. So auch die Sächsische Bau GmbH, die an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft für den direkten Brückenbau steht. „Wir kämpfen um eine vernünftige Lösung“, so ein Vertreter des Unternehmens gegenüber der SZ. Sogar Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hatte sich schon des Problems angenommen. Im vergangenen Monat debattierte sie mit dem Technischen Leiter der Sächsischen Bau GmbH, Henry Lossau, und Baubürgermeister Marx darüber.
Forderungen macht aber auch die zweite Firmengemeinschaft auf, die mit dem Tunnel- und Straßenbau auf der Neustädter Seite beauftragt ist. Dazu zählen die Unternehmen Hentschke Bau, Wolff und Müller sowie Teichmann. Offene Nachforderungen belaufen sich mittlerweile auf einen stattlichen einstelligen Millionenbetrag.
„Das ist für uns ein herber Schlag ins Kontor, wenn monatelang nicht gezahlt wird“, sagte einer der Baumanager. Aus Angst vor Konsequenzen will er aber nicht namentlich genannt werden.
Warum die Stadt die Firmen auf das Geld warten lässt
„Die Leistungen, die vertraglich vereinbart wurden, haben wir grundsätzlich pünktlich bezahlt“, versichert der Baubürgermeister. Doch darum geht es den Firmen nicht. Sie wollen den enormen Zusatzaufwand, den sie aus ihrer Sicht haben, vergütet bekommen. Doch die Stadt sieht überhaupt nicht ein, dies in jedem Fall zu tun. Offenbar haben manche Firmen entdeckt, dass die Brückenbaustelle zur Goldgrube werden könnte. Doch die vom Rathaus beauftragten Prüfer monieren, dass in vielen Fällen die Nachweise für die zusätzlich erbrachten Bauleistungen schlicht und einfach fehlen. Kommt es zu keiner Einigung, könnten die Firmen ihre Forderungen nur vor Gericht durchsetzen.
Doch so weit soll es nicht kommen. „Wir wollen eine Lösung finden“, sagt Marx. Am Donnerstag habe er in großer Runde mit Vertretern der Firmengemeinschaft Waldschlößchenbrücke zusammengesessen. Dabei wurde lange über die Forderungen debattiert. „Wir sind auf einem guten Weg“, beteuert Marx. Wie der aussehen soll, will er derzeit allerdings noch nicht erläutern.
Weshalb die Kosten für die Brücke immer weiter steigen
Vor allem der enorme Zeitverzug beim Brückenbau treibt die Kosten in die Höhe. Ursprünglich sollte er 2006 beginnen. Wegen der Querelen um das Großprojekt konnten die Bauleute erst im November 2007 loslegen. Allein für den Stahlbau muss das Rathaus 14,9Millionen Euro zusätzlich hinblättern. Denn der Stahl- und Brückenbau Niesky hatte sich mittlerweile mit anderen Aufträgen eingedeckt. Also musste der belgische Stahlbauriese Buyck als Partner einspringen.
Nicht viel anders geht es anderen Unternehmen. Zumal sie auch aus aktuellen Gründen nicht so richtig vorankommen. So sollte die Stahlbrücke bereits Anfang 2010 über die Elbe schwimmen. Doch daraus wurde nichts, da noch keine Genehmigung fürs Abbaggern des Ufers vorliegt. Erst Ende 2011 wird die Brücke fertig, hofft Marx. Schon jetzt wird davon ausgegangen, dass die Zusatz-Kosten für das 156-Millionen-Projekt bis auf 25 Millionen Euro steigen könnten."
- Zitatende -
Tja, das liebe Geld!
Was allerdings unkoordiniert begann, sich absolut unprofessionell weiter bewegte, das endet nun doch wohl im Planungschaos.
Dem Duchschnittsbürger ist's eh egal, denn wenn er die selbst eingebrockte Suppe nun schon auch selbst auslöffeln muss, sollte sie eben so richtig teuer schmecken.
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