" Heraus zum 6. Mai! " - Ich war dabei.



Es gibt viele Varianten, die Historie zu interpretieren. Wer zum Beispiel bequem ist, erwirbt ein Geschichtsbuch und liest darin herum, bis er kein Interesse mehr verspürt. Dann legt er es in den Schrank, in ein Bücherregal oder auf den Boden ab. Mit diesem Halbwissen kokettiert er dann in seinem Bekanntenkreis.
Eine weitere, besonders perfide Art des Aufschneidens zeigen jene Trendsetter, die in ihren Räumen eine Schrankwand, ein Regal oder eben jenes Bücherregal voll mit Buchattrappen gestopft haben, um gegenüber den Freunden, Bekannten und Familienangehörigen auf den berühmten Putz hauen zu können. Werden jene Potemkinschen Dörfer der Literatur von tatsächlich Belesenen enttarnt, so lautet die standardisierte Rechtfertigungsfloskel, dass der Platz in jenem Möbelstück eben ausgefüllt werden müsse.
Eine dritte Abart der pseudo-intellektuellen Gegenwartskultur liegt darin, sich zur Fachfrau oder zum Experten mittels besonders dreister Versuche von Geschichtsklitterung in der Öffentlichkeit hoch stilisieren zu lassen, damit das medial zu verdummende Breitenpublikum erst gar nicht merkt, das man/frau keine Ahnung von der Materie hat oder - noch schlimmer - die historischen Erklärungsversuche zuvor über ein üppiges Honorar so entstellt werden könne, damit sie in das jeweilige ideologische Umfeld des Brötchengebers passen.
Auch hier gilt voll umfänglich die Plattitüde:

" Wess' Brot ich ess, dess'Lied ich sing'! " - Amen!

So wird nun Historie unter dem Aspekt des Konsumfetischismus oft bis zur Unendlichkeit gefärbt, geschönt oder gedreht, bis am Ende die Fakten so verkauft werden können, dass sie in die verkaufsfördernde Konzeption ihres sie publizierenden Verantwortlichen passen.

Alsbald werden dadurch wahre Begebenheiten zu Märchen, Fabeln oder Legenden verwässert oder aber auch umgekehrt.

Keine Legende, kein Märchen oder eine Fabel waren allerdings jene Ereignisse, die sich in einigen Tagen zum 30. Mal jähren.



Wir schreiben den 6. Mai 1980. Er fiel in jenem Jahr auf einen Dienstag. Die üblichen Festivitäten zum Tag der Arbeit, dem 1. Mai, waren längst beendet. Ich hatte ihn - wie seit meinem Wechsel zur HfW Bremen im Herbst 1978 - mit einem Besuch des DKP-Zeltes auf der Bremer Bürgerweide angemessen gefeiert. Nicht etwa, weil ich nun davon überzeugt war, dass die Arbeiterklasse im begonnen Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts nun durch meine Anwesenheit dort einen engagierten Kämpfer für ihre Rechte gefunden hat. Nein, mein Besuch war darin begründet, dass die dortigen Musikveranstaltungen eben attraktiv und dazu bezahlbar waren. Das Verbundensein mit den DKPisten, ihrer Studentenorganisation MSB Spartacus reduzierte sich auf die rein musikalische Ebene. Hannes Wader trat dort auf, das Dritte Ohr oder die US - Blueslegende B.B. King. Der Einheitspreis für Schüler,Studenten und Arbeitslose betrug einst 5,-- Deutsche Mark.

Ich möchte hier nicht zu weit ausholen, aber zur besseren Erklärung jener Abläufe rund um das Weserstadion in Bremen an jenem 6. Mai 1980, muss der historische Hintergrund ein wenig aufgehellt werden.

Die so genannten 68er saßen längst in jenen Institutionen, durch die sie vormals durch marschieren wollten. Die 70er Zaungäste - Generation klopfte zwar an die Türen der Lehrerzimmer, Beamtenstuben und Büros der Wirtschaft, wurde jedoch noch nicht hinein gelassen. Die Gesellschaft befand sich immer noch im Wandel. Jedoch nicht nur ideologisch, sondern vielmehr ökonomisch. Aus den Protesten gegen die vermufften Zustände der Adenauer-Ära wurde ein - wenn auch vergebliches - Anrennen gegen die Atompolitik der etablierten Parteien. Die Proteste richteten sich aber auch gegen die kommerzielle Verwertung der Atomkraft, gegen den NATO-Doppelbeschluss und das atomare Wettrüsten.
Es entstand eine Anti-Szene, die sich aus einigen Ex-K'Grüpplern, vielen im links-liberalen Umfeld aufgewachsenen Bürgerkindern und wenigen - dafür oft gewaltbereiten - Autonomen bildete.

Der Ursprung dieser Bewegung könnte - retrospektiv beurteilt - aus dem einstigen Berliner "Tunix"-Umfeld hervor gegangen sein. Berlin, als Sammelbecken der linken, der alternativen und gesellschaftskritischen Subkultur, hatte am Ende der 70er Jahre, als Folge des "Deutschen Herbst " in dem die RAF-Aktionen und die staatlichen Abwehrmaßnahmen einen Höhepunkt erreichten,war deshalb prädestiniert, eine Gegenkultur ins Leben zu rufen, weil hier bestimmte Faktoren innerhalb und auch außerhalb des universitären Umfeldes passten.

" Der Tunix-Kongress fand vom 27. bis 29. Januar 1978 mit 15.000 bis 20.000 Teilnehmern in der West-Berliner TU Berlin statt und diente der Orientierung der Kräfte in Deutschland, die heute als Neue soziale Bewegungen der 1970er Jahre bezeichnet werden. Er gilt als Ende der Spontibewegung und als Beginn der Autonomen- und Alternativbewegung in Berlin. "

- Zitatende -

Argwöhnisch von den Politikern der sozial-liberalen Koalition in Bonn und jenen des Senats in Berlin beäugt, kam es während der "Tunix"-Veranstaltungen u.a. auch zu einer Diskussion mit dem amtierenden Wissenschaftssenator Peter Glotz (SPD ). Er bemühte sich redlich, seine zuvor aufgestellten Thesen von einer Integration der Gegenkulturen in die Gesellschaft gegen die Mehrheit der anwesenden und ihn höhnisch verlachenden, beschimpfenden und nicht ausreden lassenden Teilnehmer zu verteidigen. Der - leider viel zu früh verstorbene - Peter Glotz hatte jedoch den Mut, sich der feixenden Masse als einziger Vertreter der Politik zu stellen und erhielt dafür gehörig verbale Prügel.
Ansonsten las sich die Liste der bekannten Teilnehmer wie ein who is who der linken Gesellschaftskritiker, denn mit:

Peter Brückner,Daniel Cohn-Bendit,Johannes Agnoli,David Cooper,Felix Guattari, Jean-Pierre Faye, Franco Besaglia,

um nur einige der Anwesenden zu nennen, erhielt die Veranstaltung nicht nur ein internationales Flair, sondern erfuhr auch eine gewisse Aufwertung.
Es blieb indes bei dem Versuch, die diversen gesellschaftlichen,subkulturellen Strömungen zu einer Gegenbewegung bündeln zu wollen und ihnen über diesen Kongress eine mediale Plattform zur Verfügung zu stellen. Denn selbst das verspießte ZDF berichtete ausführlich über jenes Ereignis im Januar 1978.

Wie zersplittert die linke Szene und anti-gesellschaftliche Bewegung seit den 68ern bereits war, zeigte sich auch am Beispiel der so genannten " Tupamaros West-Berlin ". Die auch unter " Großstadt-Indianer " bekannte Gruppierung versuchte ab 1969 durch militante Aktionen auf sich aufmerksam zu machen. Später blieb das Kennzeichen der " Tupamaros West - Berlin " die bis über die Schulter getragenen, oft zu einem Pferdeschwanz zusammen gehaltenen Haare. Ihre eher spontanen Aktionen galten den Symbolen des kapitalistischen Staates und des ihn tragenden Gesellschaftsteils.

Unterstützung erhielt jene in sich nicht geschlossene Bewegung von den ungezählten Einst - 68er - Aktivisten, die - längst in Lohn und Brot bei " Papa " Staat - qua kritischer Grundhaltung auch an den vielen Anti - AKW - Demonstration regelmäßig teilnahmen. Dieses breite Spektrum bildete alsbald die so genannte Friedensbewegung. Eine pazifistische Bewegung hat es bereits seit dem 19. Jahrhundert gegeben, die sich nach dem Ende der beiden Weltkriege und der deutschen Wiederbewaffnung allerdings in vielfältiger Weise bemerkbar machte. Über die Ostermärsche bis hin zu der nicht unerheblichen Anzahl von Kriegsdienstverweigerern, entstand eine Bürgerbewegung, die das Ziel der friedlichen Konfliktlösung vor Augen hatte und ab 1979 in Westdeutschland bis Mitte 80er Jahre einen enormen Zulauf erfuhr.

Auch in der DDR entstand eine vergleichbare Initiative, die u. a. mit der Losung " Schwerter zu Pflugscharen " für Abrüstung und eine friedliche Koexistenz zwischen Ost und West sowie der Völker und Staaten insgesamt warb.
Die aktiven Teilnehmer wurden sowohl im Osten durch die all gegenwärtige Staatssicherheit als auch im Westen Deutschlands über den Verfassungsschutz und den Militärischen Abschirmdienst bespitzelt, denunziert sowie mit staatlichen Repressalien überzogen.

Jene Gemengelage in der BRD, die sich aus der Ablehnung weiterer - durch die 68er Auswirkungen bedingte und von der RAF über den von ihr verursachten Terror - hervor gerufener staatlicher Abwehrmaßnahmen, wie Bespitzelungen,Berufsverbote oder Gesinnungsschnüffelei, zu einem durchaus explosiven Gemisch entwickelte, kam dann am 6. Mai 1980 als Hauptursache für die Gewaltexzesse rund um das Weserstadion zum Tragen.

Bereits einige Wochen vor dem dort geplanten öffentlichen Rekrutengelöbnis riefen viele K-Gruppen auf dem Campus der Bremer Universität, an den Bremer Fachhochschulen und an weiter führenden Bildungseinrichtungen zum Protest, ja zum offenen Widerstand gegen jene militärische Veranstaltung auf. Das in den Flugblättern gewählte Vokabular enthielt die üblichen Floskeln, mit denen der Staat, seine repressiven Organe und deren Vertreter scharf angegangen wurden. Auf viele Abarten der von den Politsekten permanent benutzten Diktionen hatte ich mich längst eingestellt. Ob nun die Standardfloskel " anti - demokratisch ", die Aufforderungen " die faschistischen Strukturen des BRD-Regimes zu zerschlagen " bis hin zu der Zielsetzung eine " anti-militaristische Allianz aller demokratischen Kräfte gegen die Kriegstreiberveranstaltung bündeln zu wollen " überlas ich geflissentlich.
Diese Plattitüden gehörten zum ständigen Repertoire der hyper - aktiven K-Gruppenmitglieder, die sich auf jeden Fall darin übertrafen, die Anzahl an Flugblättern vor jeder ASTA-Wahl und bei allen, nur erdenklichen politischen Ereignissen ins Astronomische zu steigern.

Die als " kommunistische Kaderschmiede " von den bürgerlichen Spießern, CDU-Altfaschisten und sonstigen neokonservativen Amöben verschrieene Bremer Reform-Universität wurde denn auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Brutzelle der politischen Gewalt ausgemacht und das damit intendierte Verbot von politischem Engagement innerhalb der Universität als non plus ultra in die Öffentlichkeit hinaus posaunt. Die studentische Vertretung, der ASTA besaß nie ein allgemeines politisches Mandat, ergo hatte er auch keine Möglichkeit im Namen der Studentenschaft zu aktuellen gesellschaftlich relevanten Themen Stellung zu nehmen.

Was dem reaktionären Umfeld rund um jene Polit-Mischpoke von F.J. Strauß aus Bayern bis Barschel in Schleswig-Holstein ein Dorn im Auge war, waren eben jene Aktivitäten, die Lehrinhalte und öffentlichen, gesellschaftskritischen Stellungnahmen aus dem universitären Bereich. Da es hier weder Burschenschaften, andere Schlagende Verbindungen oder eine Vertretung der CDU orientierten Studenten, nämlich den RCDS gab,musste eben die Uni Bremen als " kommunistisch " qualifiziert werden.

Ich will auch 30 Jahre danach nicht verhehlen,dass es eben jene Flugblätter waren, die mich auf die Demonstration gegen das öffentliche Rekrutengelöbnis aufmerksam gemacht hatten. Zu jener Zeit war ich allerdings mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Meine Examensarbeiten standen unmittelbar vor der Tür. Bis zum 23. Mai 1980, 24.00 Uhr hatte ich gemäß § 7 Abs. III und IV der damaligen Prüfungsordnung meinen Versuch, die " Büroarbeit und ihre Veränderung durch den technischen Wandel " in gebundener Form und in drei-facher Ausfertigung, mittels eines amtlichen Eingangsstempels nachgewiesen, bei der Hochschule für Wirtschaft abzugeben.
Jetzt, nämlich 30 Jahre danach, kann ich nur müde lächeln, wenn ich mir meine "wissenschaftlichen" Ausführungen hierzu ansehe. Nun, das zunehmende Alter sollte Einen dazu bringen, viele Ereignisse aus der eigenen Lebensbiographie häufiger in einem anderen Kontext zu sehen.

So standen wir - für 18.00 Uhr verabredet - vor dem Imbiss an der Sielwall-Kreuzung im Bremer " Viertel ", das wegen seiner damaligen Sozialstrukturen so genannt wurde. Wir, das waren drei Kommilitonen von mir und ich. Ein Mitstreiter aus Barenburg, einem kleinen Nest im Bremer Umland zwischen Sulingen und Bassum - oder auch umgekehrt - mit Vornamen Horst und zwei aus dem spießbürgerlichen Umfeld der schwäbischen Provinz entrückten HfWlern. Wir kannten uns nicht nur durch die Vorlesungen an der Fachhochschule, sondern auch über einen privaten Arbeitskreis, innerhalb dessen wir uns mit der Politischen Ökonomie befassten. Es war unsere ganz eigenwillige Reaktion, die Theorien der Protagonisten der Arbeiterbewegung, insbesondere natürlich Karl Marx und Friedrich Engels verstehen zu lernen. Mit mäßigem Erfolg !

Nicht mehr ganz blutjung, dafür aber wild entschlossen, das eher triste studentische Alltagsleben zwischen Vorlesung, " Cafete " und Studentenbude, zwischen " Aldi "-Fraß, Mensapampe und Ferienjob und eingebettet im tagtäglichen Rechtfertigungszwang gegenüber den vielfältigen Vorurteilen der produktiven oder unproduktiven Restgesellschaft, deren mehrheitliche Ablehnung zu den ungeprüften Vorstellungen des studentischen Innen - sowie Außenlebens, sehr oft in dem drohenden Ratschlag: " Wenn's dir hier nicht passt, dann geh'doch nach drüben! " mündete, ein wenig aufzupeppen, begaben wir uns wenig später zu der Straßenkreuzung " Sielwall " / " Osterdeich " und hatten die Absicht, in Richtung des Weserstadions zu pilgern.
Mit uns hatten sich dort bereits einige hundert, im einstigen non-konformen Einheitslook, nämlich Parka und Jeans, eingekleidete Beobachter eingefunden. Andere trugen den wasserabweisenden " Friesennerz ", manche hatten sich ein " Palästinensertuch " umgebunden, mit dem bei Bedarf das Gesicht verhüllt werden konnte.

Schon allein der Versuch, den " Osterdeich " bei der beampelten " Sielwall " - Kreuzung überqueren zu wollen, ähnelte einem Kraftakt. Die Menschen standen hier bereits so dicht aneinander, dass es kaum noch möglich war, in Richtung des Stadions zu gelangen. Eigentlich war dieser Weg zuvor häufiger von meinen anderen Mitstreitern aus der SVW-Fan-Fraktion beschritten worden. Dann nämlich,wenn Werder Bremen ein Bundesliga-Heimspiel absolvierte. Nur: der SVW war in der Saison 1979/1980 miserabel und stand zusammen mit Eintracht Brauschweig sowie Hertha BSC kurz vor dem Gang in die 2. Liga Nord. Was dem politisch engagierten SVW-Fan so verdrießlich stimmte, sollte zumindest an jenem lauen Abend des 6. Mai 1980 ein wenig zur Steigerung der Lebensfreude beitragen: Ein Jubelsturm vor dem Weserstadion!

Das es dazu kam, war insbesondere der Verdienst des " Schwarzen Block ", der Autonomen und Spontis, deren Gewaltbereitschaft nicht nur durch das Tragen von schwarzer Kleidung, einem Schutzhelm und wasserdichten Stiefeln zum Ausdruck kommen sollte, sondern vor allem über das Werfen von mehr als Faust großen Pflastersteinen, das Schleudern von Molotowcocktails und das Zertrümmern von PKW-Scheiben mittels Eisenstangen. Was sich in den folgenden zwei bis drei Stunden rund um den Eingangsbereich des Stadions abspielte, war als Zerstörungsorgie, als Gewaltexzess gegen Menschen und Sachen zu bewerten und hatte mit meinem Anliegen, gegen den Aufmarsch von Soldaten im Stadioninneren rein gar nichts zu tun.

Es herrschte ein quasi bürgerkriegsähnlicher Zustand: Im Verlaufe der Zeit, die wir benötigten, um entlang der Weser weiter in Richtung Stadion zu kommen, brannten bereits einige Autos. Ein Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei wurde umgekippt und angezündet. Rauchschwaden waberten über die Straße. Am Absperrzaun bewegten sich Menschenmassen, aus denen - zuvor aus dem Straßenbett ausgegrabene - Pflastersteine über den Zaun in Richtung der sich dahinter befindlichen Soldaten, Polizisten und anderer Zuschauer flogen.
Von einem uralten VW-Bus aus, der mit einem Megaphon bestückt war, drosch ein Mann des KBW ( Kommunistischer Bund Westdeutschland ) die üblichen Politphrasen, die in der Lachnummer: " Hier spricht die Arbeiterklasse! " ihren sinnfreien Höhepunkt erfuhren.

Neben dem chaotischen Durcheinander, dem hastigen Gerenne und dem fast panischen Flüchten von Demonstranten sowie auch Polizisten gab es tosenden Applaus, wen ein weiteres Auto oder eine " Bullenwanne " umgeworfen und in Brand gesetzt wurde. Innerhalb kurzer Zeit entstanden u.a. in der Straße " Am Peterswerder " große Krater, weil die Pflastersteine von den, wie Ameisen tätigen Demonstranten ausgegraben, zum Absperrzaun transportiert und dort in den Innenraum geschleudert worden waren. Die eingesetzte Bereitschaftspolizei war völlig überfordert und zog sich schon bald zurück, um nicht selbst Ziel der Chaoten zu werden.

Dafür fuhren Wasserwerfer auf, die eher ziellos in die tobende Menge hinein hielten. Je chaotischer die Lage wurde, desto eher bestand auch für uns die Gefahr, dass wir selbst als Zuschauer verletzt werden könnten. Ich trat deshalb noch weit vor dem Ende der Auseinandersetzungen den Heimweg an.

Einen Tag später erzählten mir meine noch anwesenden Kommilitonen, dass auch sie sich von dem Chaos verabschiedet hätten und deshalb ebenfalls nicht wüssten, ob das öffentliche Gelöbnis statt gefunden hatte.
Es hatte, und wie:

Mit einer Ansprache des damaligen Bundespräsidenten Carl Carstens, einem gebürtigen Bremer, sowie der damalige Bundesverteidigungsminister Hans Apel blieb das Zeremoniell zunächst einmalig. Denn:

" Die Gelöbnisse fanden während der 1980er Jahre fast ausschließlich in den Kasernen statt, wo nur geladene Gäste und die Verwandten der Rekruten teilnehmen durften. 1980 wurde zum ersten Mal nach Kriegsende ein öffentliches Gelöbnis außerhalb des Kasernenbereiches durchgeführt. Bei gewalttätigen Ausschreitungen wurden am 6. Mai 1980 am Weserstadion in Bremen 260 Personen verletzt und viele Dienstfahrzeuge gingen in Flammen auf. Die Sachschäden wurden mit 1.000.000 DM beziffert. Die Ausschreitungen richteten sich gegen die Bundeswehr und Streitkräfte im Allgemeinen. Zudem wurde von den Demonstranten eine Militarisierung des öffentlichen Raumes unterstellt. "

- Zitatende -

In der einstigen Anti-Szene war vielfach von einer Rekrutenvereidigung die Rede, was schon allein aus rechtlichen Gründen nicht exakt ist:

Das Feierliche Gelöbnis ist ein Vorgang in der Bundeswehr, bei dem wehrpflichtige Soldaten sich zu ihrer Grundpflicht bekennen. Dabei sprechen sie die Formel:
„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“
Zeit- und Berufssoldaten hingegen geloben nicht, sondern werden (allerdings mit fast wortgleichen Text) vereidigt. "

- Zitatende -

Der Ablauf jener denkwürdigen Ereignisse am 6. Mai 1980 rund um das Bremer Weserstadion ist dadurch nicht anders zu bewerten, denn hier entlud sich ein zuvor bereits schwellendes Gewaltpotenzial, das in jener Veranstaltung und mit ihrer Symbolik eine Provokation gegen die eigene Lebensweise und die anti-militaristische Grundhaltung sah. Hinzu kamen einige spezifische Besonderheiten, die in dem Regionalbezug ihre Grundlage hatten. So war dem Bundespräsidenten - nicht zu Unrecht - seine nationalsozialistische Vergangenheit vorgeworfen worden,der dann auch noch als gebürtiger Bremer ein verstärktes Angriffsziel bot. Das demonstrationserprobte universitäre Umfeld und die politischen Gegebenheiten an der Universität Bremen hatten ebenso einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Entwicklung vor, während und nach dem 6. Mai, wie die Tatsache, dass der eher bodenständig - bourgeoise Binnen-Bremer mit dem Oktroy Reformuniversität keine rechtfertigende Identifizierung vollzog, sondern eher in das Horn der mit Vorurteilen behafteten Ablehnung stieß.
Dieses spießig - provinzielle Verhalten , das unter anderem auch aus den historisch bedingten Ursachen, dass die Freie und Hansestadt Bremen sich eher mit dem Handel, denn dem produzierenden Gewerken einen überregionalen, sogar weltweiten Namen machte, womit der gebürtige Bremer nicht nur nach außen einen gewissen Stolz zeigen durfte, resultierte, habe ich zwar nicht nur hier kennen gelernt, sondern vor allem in der dörflichen bis kleinstädtischen Enge. Hier, wo die Straßen ab 22.00 Uhr hoch geklappt wurden, die Gehsteige so sauber gehalten sind,dass von ihnen problemlos gegessen werden konnte und der Vorgarten des genormten Grundstücks auf dem ein oft in Schuss gehaltenes Einfamilienhaus stand, war zu jener Zeit die eigentliche Brutstätte des mit Vorurteilen jedweder Art behafteteten Gedankenguts jenes Duchschnittsmichels.
Diese, die " BLÖD "-Zeitung, die " Morgenpost " oder den " Münchner Merkur " zur Meinungsbildung heran ziehende Majorität bestand aus den Jahrgängen 1910 bis 1950 und erzog ihre Kinder nach dem militärischen Grundmuster von Befehl und Gehorsam. Auch wenn die großstädtische Anonymität sehr oft ein direktes Zusammentreffen mit dieser Spezies von BRDlern verhinderte,hatte ich doch die ein oder andere Begegnung der spießigen Abart zu meistern. So mokierte sich eine übergewichtige Mittvierigerin als Verwaltungsangestellte der Stadt Wilhelmshaven darüber, dass ich bei der Abmeldung als Beruf " Student " angab, mit den Worten: " Was heut'zu Tage so Alles studiert?". Sie bekam von mir darauf hin die passende Antwort in dem Hinweis,ob sie gedenke zu einer Dienstaufsichtsbeschwerde schriftlich Stellung nehmen zu wollen.
Eine andere,über bremische Arbeitslosigkeitvermeidungsmaßnahmen bei der Meldestelle des Ortsamtes Horn-Lehe sich aufblasende Endvierzigerin,die ihre beruflich-sexuelle Frustration dadurch zu kompensieren versuchte,in dem sie mir vorhielt,dass ich mich zu spät angemeldet hätte, erklärte ich dieses mit der Gegenfrage,ob sie mir bei meinem Umzug nicht doch lieber hätte behilflich sein können,damit ich die Anmeldefrist einhalten könne.
Eine dritte, perma-frustrierte Aushilfsverkäuferin des einstigen Supermarktes " Lestra " in Bremen-Horn versuchte mir den Einblick in eine Ausgabe der von der Stiftung " Warentest " heraus gegebenen Zeitschrift mit der in einem unverschämten Ton vorgetragenen Aufforderung, die Zeitschrift gefälligst zu kaufen oder wieder in das Regal einzulegen, zu vermiesen. Worauf ich mich nach einem Disput mit einer ganzen Horde zeternder Mitarbeiterinnen an den Geschäftsführer des Marktes wandte.
Die Vielfältigkeit der offen gezeigten Aversionen gegen eben jene non-konform gekleideten Studenten ließe sich an beliebigen Beispielen aufzählen.Dieses wiederum belegt meine These,wonach die Gesellschaft der 60er bis 90er Jahre sich immer noch in einem Wandlungsprozess befand, da die ungezählten Alt-Faschisten nur sukzessive aus Amt und Würden verbannt wurden. Andererseits deren nach bürgerlichen Gesichtspunkten erzogene Nachkommen, das falsch vermittelte Normen - und Wertebild ihres Lebens unreflektiert übernahmen und wiederum offensiv bis aggressiv nach außen vertraten.
Mit dem zunehmenden ökonomischen Druck auf Gesellschaftsmehrheit, der durch Konsumanpassung und Angst vor Erwerbslosigkeit noch geschürt wurde, entstand ein weiterer Grund für den latenten Hass auf Anderslebende. Die Bereitschaft, eine unisono vertretene law an order-Haltung auch undifferenziert auf sämtliche Strömungen von alternativen Leben zu oktroyieren war nach wie vor sehr groß.
In diesem Gesamtzusammenhang, unter Hinweis auf das damals vorherrschende ablehnende Klima sind dann wohl auch die anschließenden Bewertungen, die Kommentare in den Medien und die facettenreichen Forderungen aus der Politik zu sehen.
Während die Regionalausgabe der Hetzpostille " BLÖD "-Zeitung Bremen natürlich von " Krieg " und Chaoten sowie linken Terror fabulierte, sah der Bremer " Weser Kurier " dieses Ereignis schon wesentlich differenzierter.
Denn bereits im Vorfeld der Veranstaltung wurden innerhalb, der mit absoluter Mehrheit regierenden SPD sowohl in der Bürgerschaftsfraktion, als auch an der Parteibasis, der Sinn und Zweck des öffentlichen Gelöbnisses mehr als kontrovers diskutiert. Hierüber berichtete auch der " Weser Kurier " und sah in der Gewalteskalation die Auswirkungen jener grundsätzlich ablehnenden Haltung der Bremer SPD zu dem militärischen Brimborium.
Einen - eher müde belächelteten - Faux pas leistete sich die Nachrichtensprecherin von Radio Bremen " Hansawelle " beim Verlesen der Nachrichten am Morgen des 7. Mai 1980 als sie folgenden Wortlaut in den Äther senden ließ:

"Bei der Verteidigung von 1200 Bundeswehrrekruten ist es gestern Abend zu schweren Krawallen gekommen."
Kurze Pause - dann korrigierte sie sich: "Verzeihung, bei der Vereidigung."
War diese kleine Episode nur als Randerscheinung zu betrachten, so löste der anschließende, vor allem auch über die Medien, ausgetragene Streit in den bürgerlichen Parteien zu den Ereignissen rund um das Bremer Weserstadion, eher eine Grundsatzdebatte zu dem grundrechtlich verbrieften Demonstrationsrecht aus. Oberhetzer, wie Strauß, der CSU-Vorsitzende und Kanzlerkandidat der Union, wollten die Gesetze verschärfen, andere Politiker die Polizei besser aus - und aufrüsten, dritte Stimmen sahen in diesen Forderungen bereits den demokratischen Rechtsstaat gefährdet.
Tatsächlich erhielten die Polizeikräfte eine bessere Ausrüstung und wurden u.a. mit dem Einsatz von CS-Gas vertraut gemacht. Das von Strauß und seinen reaktionären Kohorten aus bayern sowie den rechten Hardlinern aus der CDU geforderte einschränkende Versammlungsrecht, was ein so genanntes Vermummungsverbot beinhalten sollte, wurde erst am 28. Juni 1985 unter der Regierung Kohl verabschiedet.
Zu den Märchen rund um die Mai-Krawalle in Bremen gehört allerdings, dass die sozial-liberale Koalition Schmidt/Genscher deshalb auseinander brach. Hierfür waren andere Ursachen maßgeblich. So zum Beispiel auch die sich längst abzeichnende Wirtschaftskrise zu Beginn der 80er Jahre.
Für ein ebensolches Ammenmärchen halte ich auch die in der alternativen Szene kursierende Behauptung, dass die Krawalle am 6. Mai 1980 in Bremen die Geburtsstunde der Autonomen und das Inslebenrufen einer entsprechenden Bewegung gewesen seien. Massive Proteste gegen den Bau von AKWs in der BRD waren bereits Jahre zuvor überwiegend gewalttätig verlaufen. Auch in anderen Großstädten der BRD etablierte sich bereits vorher eine gewaltbereite Szene, so auch in Frankfurt. Joschka Fischer nahm hier als einstiges Mitglied der Putzgruppe, einem militanten Arm des Revolutionären Kampfes, der zusammen mit weiteren Organisationen, wie den Revolutionären Zellen (RZ) an Gewalttaten im Frankfurter Raum verantwortlichen war. Diese Gruppierungen agierten bereits zu Beginn der 70er und lösten sich nach einigen Jahren wieder auf.
Allein an diesen Beispielen wird deutlich, dass die autonome Bewegung ihren Ursprung weit vor dem 6. Mai 1980 hatte.
Auch die Lüge, die vor allem von bürgerlichen Heinis jenseits des Weißwurst-Äquators bis heute aufrecht erhalten wird, dass die linken Splittergruppen, vornehmlich der KBW, als Verursacher der Gewalttaten fest gestellt wurden sei,hat sich später auch als solche bewahrheitet. Wenn immer noch verspießte Trottel aus dem Dunstkreis der " Viertele " - und " Moaßbier "-Fans über die Verantwortlichkeit der K-Gruppen in Bremen abkotzen, dann nur, weil diese Verblendeten ihren Provinzmuff auch 30 Jahre danach nicht ablegen konnten und ihre Vorurteile gegenüber den hochdeutsch sprechenden Teil Deutschlands wohl auf eine derartige Weise veröffentlichen möchten.
Wenn in einigen Tagen an die Auseinandersetzung anlässlich des Rekrutengelöbnisses erinnert wird, wenn die lokalen Medien eventuell erneut darüber berichten, dann auch wohl deshalb, weil eine entsprechende Veranstaltung in Bremen statt finden soll.
Auf einem im Netz eingestellten Flyer heißt es hierzu:

" Konferenz, 6. - 8. Mai 2010
Dreißig Jahre nach den sogenannten Bremer Bundeswehrkrawallen wird sich
eine internationale Fachtagung mit den europäischen Protestbewegungen der
achtziger Jahre befassen, um diese im Kontext von konservativer Wende,
beginnendem Neoliberalismus und Kaltem Krieg kritisch zu beleuchten.
Die Konferenzsprache ist Englisch.
Am 7. Mai 2010 findet im Kulturzentrum Schlachthof ab 19.30 Uhr eine öffentli-
che Podiumsdiskussion in deutscher Sprache zu den Bremer Bundeswehr-
krawallen statt.
Beide Veranstaltungen sind offen für spontane Teilnahme.
Tagungsort: Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof 58
Teilnahmegebühr für alle 3 Tage inkl. Podiumsdiskussion am 7.Mai:
40 € (normal), 15 € (ermäßigt)
Weitere Informationen: http://tiny.cc/cityriots80 "

- Zitatende -

Wenn die dazu geladenen Gäste - darunter sicherlich einige Protagonisten aus dem aktiven - oder Sympathisantenumfeld von einst, ihre Meinungen austauschen, dann wohl sicherlich auch unter dem Aspekt, dass das Ereignis 6. Mai 1980 ein Einmaliges für Bremen war. Und die Krawalle im Nachhinein betrachtet keinen wesentlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Freien und Hansestadt genommen haben. Für eine schleichende Veränderung der Gesellschaft waren und sind andere Faktoren verantwortlich. Eine Revolution, eine Diktatur der Arbeiterklasse hat es zwar auch in der DDR nie gegeben, auch ist der damalige westdeutsche Staat nun einmal nicht mit der DDR unter gegangen. Er ist allerdings mit ihrer Auflösung ein anderer geworden.

Wenn ich nun - 30 Jahre nach dem 6. Mai 1980 - über die Ereignisse während der öffentlichen Gelöbnisfeier im Bremer Weserstadion schreibe und darin den Versuch einer vergleichenden, kritischen Analyse zu den gesellschaftlichen Realitäten einfließen lassen möchte,hilft mir das im Jahr 1981 veröffentlichte "SPIEGEL"-Buch des Herausgebers Michael Haller mit dem viel sagenden Titel: " Aussteigen oder rebellieren ".
Michael Haller und seine Mitautoren schildern hierin den Zustand der Jugend in einigen europäischen Ländern zu Beginn der 80er Jahre. Einst brannten Autos in London und Liverpool, in Zürich flogen Pflastersteine in Schaufenster von Luxusgeschäften in Amsterdam wurden Häuser besetzt.

Die Autoren erkennen in den Ursachen der vielfältigen Aktionen eine grundsätzliche Verweigerungshaltung der Jugendlichen gegenüber dem Staat und der Gesellschaft. Der Ausstieg oder die Rebellion aus bzw. gegen die gegebenen Verhältnisse ist , war und bleibt ein Privileg der Jugend. Das Verhalten intendiert jedoch auch Furcht vor der Zukunft, Angst vor dem noch unbekannten Lebensweg und Unsicherheit oder/und Unwissenheit darüber, wie der Zukunftsangst begegnet werden kann.
Ein Vergleich der Gesamtsituation der Jugend von einst und heute lässt aber nur bedingt Parallelen erkennen. Verweigerung wird heute in einen Rückzug in das Private verstanden. Ohne mich müsste demnach vielleicht ohne Ausbildung, ohne Perspektive ,ohne Geld, dafür mit HARTZ IV umschrieben werden.

Die Steinewerfer von damals sind möglicher Weise die heutigen Exponenten von Staat und Gesellschaft. Eine dynamische Gesellschaft benötigt allerdings eher Steinewerfer, denn HARTZ IV-Bezieher. Während die eine Gruppe von Verweigerern darauf aufmerksam machte, das " Deutschland krank ist ", wird die jetzige Bevölkerungsgruppe, nämlich das HARTZ IV - Klientel, das oft beschriebene Prekariat von Deutschland krank gemacht. Ob nun durch den Staat und seinen Institutionen selbst oder über die Verdummungsmaschinerie der Massenmedien.

Als ich einen Tag nach den Krawallen in Bremen zu einer Filiale der Deutsche Bundespost im Stadtteil Horn fuhr, um dort Geld für den eher spärlichen Wochenendeinkauf bei " ALDI " von meinem mäßig gefüllten Postsparbuch abzuheben, stand vor mir und damit vor dem mit Glasscheiben abgetrennten Schalter ein grau-melierter Mann, im Alter von etwa Ende Vierzig bis Anfang Fünfzig und wartete darauf, dass der Postbeamte in einem grauen Buch viele Stempel hinein drückte. Die Kundenschlange hinter ihm wurde indes immer länger. Woraufhin ein Kollege jenen Postbeamten mit der Frage konfrontierte: " Mensch, Manfred, was machst Du denn da eigentlich? ". Der wartende subalternde Mann antwortete ihm schneidig: " Nun lassen Sie ihn mal. Der macht das schon ordentlich! Ordnung muss sein, vor allem, weil wir hier ja so viele Steinewerfer und Randalierer haben!". Der ältere Mann sah dabei mich mit einem vorwurfsvollen bis bösen Blick an. "
Ich grinste nur provozierend zurück.

Nach dem der stempelnde Beamte das Heft zurück gab, antwortete der Anzug tragende, bereits alternde Mann diesem: " Vielen Dank! Ich bin ja Wirtschaftsprüfer, da muss Alles seine Ordnung haben!"
Als ich dann an die Reihe kam, grinste der Kollegen des Schalterbeamten und gab diesem die Worte zurück: " Du Manfred, eigentlich bin ich dann wohl auch Wirtschaftsprüfer. Ab 18.00 Uhr allerdings, in der Kneipe von nebenan!"
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, bedankte mich bei seinem Kollegen und verließ die Postfiliale.

Jene Begebenheit zeigte mir, dass die Ereignisse vom 6. Mai 1980 eben doch sehr unterschiedliche Reaktionen hervor riefen. Vielen waren sie völlig egal, einige andere Schreihälse regten sie auch Jahre später noch auf, die Masse zeigte sich bereits einige Monate danach eher desinformiert.

Der 6. Mai 1980 ist somit nur ein Sandkorn in der Wüste der historischen Ereignisse.

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Jungejungejunge, deine Posts werden immer länger! Wann kommt das Buch? ;o)
Lobster53 hat gesagt…
Na, mal sehen! Vielleicht versuche ich es doch und publiziere noch. Gestern beim Hexenfeuer ist mir ein gleich Rat erteilt worden.Wennś soweit ist, gibts ńe Info.
Octapolis hat gesagt…
ab vom thema...
das muss dich doch wurmen, dass ausgerechnet die helden von der weser den bajuwarischen triumph vorab in trockene tücher wickeln. da könnte ich mich beömmeln. aber irgendwie wars ja immer schon klar. übrigens, keine sau erwähnt noch den namen enke, es zählt nämlich doch nur die meisterschaft. habs gewusst, elendige medial panikmache.
wie auch immer, dir noch nen gepflegten mai-start!
Lobster53 hat gesagt…
Nee,dat musste so sehń: De Jacke is da weiter entfernt, als das eigene Hemd. Schließlich gehtś ja um internationales Geschäft und Ruhm,Ehre, Moneten!

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Widerspruch zwecklos!