Keine Thermik!

Es gibt Vergnügen, die sind nicht nur teuer, sondern auch nicht ungefährlich. Dazu zählen zweifelsohne Fallschirmspringen, Paragleiding und Segelfliegen. Ob das Ballonfahren dazu zählt, dürfte indes streitig sein.
Kostspielig ist ein solches Hobby jedoch alle Male. Der Ballon, ob nun Gas - oder Heißluftballon kann - je nach Zustand, Größe und Ausstattung - von 6.500 € bis zu 65.000 € und bis in den sechsstelligen Bereich kosten. Da nicht Jeder, der das Geld dafür aufbringen könnte, auch sofort Ballon fahren darf, benötigt ein Interessierter einen Ballon-Führerschein. Dafür sind mindestens 20 Unterrichtsstunden einzuplanen. Dazu kommen als praktischer Teil, bis zu 100 Starts und Landungen. Die Ausbildungsdauer kann deshalb - je nach Vorkenntnisse - bis zu 12 Monate dauern.  Die Kosten für eine solche Ausbildung können sich von 3.500 € bis zu 7500 € belaufen.

Weiterhin muss das Gefährt angemeldet werden, was selbst verständlich gebührenpflichtig ist. Hinzu kommt eine Haftpflichtversicherung, die - ähnlich wie bei der Kfz-Haftpflicht - für Schäden eintritt, die im Zusammenhang mit dem Ballonfahren entstehen können.

 Auch der laufende Unterhalt für eine solches Fortbewegungsmittel sind nicht unerheblich. Je nach Befüllungsart sind Kosten für die Gasflaschen zu beachten.  Auch die technische Überwachung nach 100 Betriebsstunden oder mindestens 1 Mal im Jahr ist nur gegen Gebühren möglich. Nach 400 bis 600 Betriebsstunden - die individuelle Pflege des Ballons ist hierbei entscheidend - ist die Ballonhülle verschlissen und muss erneuert werden.


Wer diese immensen Kosten scheut, kann jedoch für 99 € bis zu 250 €, je nach Anbieter (Agentur), der regionalen Bedingungen und des eigenen Kampfgewichts ( Dicke, Übergewichtige zahlen mehr ), eine Fahrt als Passagier genießen. Hierzu hat sich der Interessent - in den Sommermonaten - ab 4.00 Uhr morgens oder bei Nachtflügen in den späten Abendstunden bereit zu halten. Nach dem Prinzip " Anruf genügt " kann er dann in die Luft gehen. Eine tolle Sache! Leider aber auch teuer und natürlich immer vom Wetter bzw. der Thermik abhängig.

So quälte sich denn am Sonntagnachmittag jener Heißluftballon ( das obligatorische Zischen war deutlich zu hören ) über die Dresdner Stadtteile Cotta, Gorbitz, Dölzschen und Naußlitz, ehe er - in nur geringer Höhe - wohl irgendwo außerhalb des Stadtgebiets landen musste. Keine Thermik! Schade!




Nachtrag: Wie in anderen Lebensbereichen unseres preußisch geformten, Orwell´schen -Überwachungsstaats, muss ein Lehrgangsteilnehmer für den Erwerb eines Ballon - Führerschein natürlich ein polizeiliches Führungszeugnis und einen aktuellen Auszug aus der Flensburger Verkehrssünderkartei vorlegen. Ferner sind Nachtfahrten nur mit einem Sonderführerschein und einer örtlichen Genehmigung erlaubt. Das Obengesagte ist gebühren - und kostenpflichtig.


Kommentare

Octapolis hat gesagt…
ich würde für keine 2 euro da einsteigen...

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