Lieder über Amsterdam




Als ich vor einigen Wochen auf einer Goldenen Hochzeit das Tanzbein schwingen durfte, spielte der Diskjockey zur etwas vorgerückten Stunde ein Titel über Amsterdam. Obwohl ich den Text zu kennen glaubte, war mir weder das Stück noch die Interpreten namentlich bekannt. Der Nachbar konnte einige Tage später Abhilfe schaffen. Er hatte jenen Titel auf der Festplatte seines Laptop gespeichert und diesen sehr schnelle auf CD gebrannt. Die Interpreten nennen sich " Cora " und das Lied heißt " Amsterdam.

Schnell hatte ich den Text im Internet gefunden.

Traum von Amsterdam
Der die Hoffung nahm
Allein in einer fremden Stadt
Allein in Amsterdam

Traum von Amsterdam
Der die Hoffnung nahm
Allein in einer fremden Stadt
Allein in Amsterdam

Heut' sag' ich, es war einmal
Märchen voller Angst und Qual
Elfen, Prinz und gute Feen
Waren für uns nicht vorgeseh'n

Halt mich, hast du oft gesagt
Wie, hab ich dich dann gefragt?
Liebe hat total versagt
In Amsterdam

Komm wir fahren nach Amsterdam
Ich weiß, dass uns nichts passieren kann
Du und ich, wir ham's doch im Griff
Dabei saßen wir längst auf dem sinkenden Schiff

Bleib doch, hab ich noch gesagt
Wie, hast du mich dann gefragt?
Liebe hat total versagt
In Amsterdam

Traum von Amsterdam
Der die Hoffnung nahm
Allein in einer fremden Stadt
Allein in Amsterdam

Regenbogengold
Haben wir gewollt
Rote Rosen soll'n vom Himmel fallen
Und nie verblüh'n

Komm wir fahren nach Amsterdam
Es war klar, dass ich dich nicht halten kann
Liebe hat sich den Starken gewählt
Verloren, wenn man zu den Schwächeren zählt

Bleib doch, hab ich noch gesagt
Wie, hast du mich dann gefragt?
Liebe hat total versagt
in Amsterdam

Traum von Amsterdam
Der die Hoffnung nahm
Allein in einer fremden Stadt
Allein in Amsterdam

Regenbogengold
Haben wir gewollt
Rote Rosen soll'n vom Himmel fallen
Und nie verblüh'n

Traum von Amsterdam
Der die Hoffnung nahm
Allein in einer fremden Stadt
Allein in Amsterdam

Regenbogengold
haben wir gewollt
Rote Rosen soll'n vom Himmel fallen
und nie verblüh'n...

Traum von Amsterdam
Der die Hoffnung nahm
Allein in einer fremden Stadt
Allein in Amsterdam


Der Sänger Axel Fischer hat dieses Lied kürzilch wieder aufleben lassen und es ist sogar in die bundesdeutschen Charts aufgestiegen..





Nun, eine Coverversion hätte der Titel eigentlich nicht benötigt, denn er wäre auch sonst dem Durchschnittskonsumenten eher im Verborgenen geblieben.
Dieses mag wohl daran liegen, dass zwischen dem Erscheinen jenes Titels und der Neuauflage mehr als 25 Jahre liegen.
Damals garssierte in der BRD die Neue Deutsche Welle, die sich Ende 70er in der Musikszene etablierte und bis Mitte der 8oer zu einer waren Überschwemmung der Charts und des Toträgermarktes führte.

Das Lied " Amsterdam " wurde von der Gruppe Cora, hinter der sich das verheiratete Duo Swentlana und Cora Freifrau von Bottlenberg verbirgt, bereits 1983 für die deutschsprachige Sängerin Juliane Werding komponiert. Diese lehnte den Titel alledings ab, worauf hin der Produzent Frank Farian das Stück ein Jahr später mit dem Duo " Cora " aufnahm.
Nun, der Erfolg des Stücks war eher bescheiden, da das sonstige Liedgut der NDW mit überwiegend sinnfreien "Spaß"-Titeln einen tiefgründigen Text, wie jenen von " Amsterdam " als nicht konform ansah.

Tja, dann dauerte es fast 25 bis dieses Stück wieder aus der Versenkung hervor geholt wurde. Ein Vierteljahrhundert in dem sich sehr viel ereignet hatte.
Dennoch besitzt das Stück noch jene Aktualität, dass es bereits vor der Erstveröffentlichung besaß.

Die Stadt Amsterdam mit seinen über 770.000 Einwohnern ist nach wie vor das Mekka des Drogenhandels und -konsums, so wie sie es bereits vor 25 Jahre und weiteren 15 Jahren davor war. Jene offene Drogenszene, in der sich zwischen Freud und Leid, Leben und Tod, Geld und Geschäft, eine Unzahl von menschlichen Tragödien abspielen. Wer in diesem Sumpf eingesackt ist, der kommt ohne professionelle Hilfe meist nicht mehr heraus.
Das Verbaquespiel zwischen Freiheit und Knast, Sucht und Befreiung wird immer neuen Protagonisten aufgeführt.

Einst waren es die Vertreter der Flower-Power-Jahre, die Hippies, Gammler und Beatniks, die aus der unerschöpflichen Palette von Haschisch bis Heroin bedienten. Dann folgten die Punks und New Waver, dann die Yuppies und ihr Cocaine-Konsum, um den Arbeitsstress bewältigen zu können. Heute sind es viele Jugendliche, die Orientierungslosen und gesellschaftlich Gebeutelten, die zur Drogenpalette greifen.

Als ich vor über dreieinhalb Dekaden mit einer Bekannten dieses Thema diskutieren wollte, lehnte diese brüsk ab. Nein, sie sei nicht drogensüchtig. Nein, sie habe das Alles unter Kontrolle. Irgendwann hing sie an der Nadel und spritzte Heroin. Ich wandte mich von ihr ab, hatte andere Freunde, andere Lebensinhalte, andere Ziele. Ich verlor den Kontakt zu ihr. So schnell, wie einst die Freundschaft und Liebe entstand, entflammt war, so abrupt wurde sie beendet. Ohne sich Aufwiedersehen zu sagen. Nun, das ist sehr lange her. Dennoch bleiben weitere Erinnerungen an Amsterdam.

Im Frühjahr 1975 fuhr ich mit meinem roten R4 und einem Bekannten nach Amsterdam. Ohne festes Ziel, ohne einen trifftigen Grund zu haben, einfach nur so, aus Neugierde. Wir waren jung, wir wollten etwas erleben, wir versuchten den provinziellen Mief, die Spießigkeit und die Reglementierung aus unserem Lebensumfeld zu durchbrechen. Kurz vor der niederländischen Grenze riss der Bautenzug des Gaspedals. Es gelang mir, diesen zu reparieren und bis zu einer Tankstelle weiter zu fahren. Dort erhielt ich einen neuen Gaszug, den ich mit sehr viel Mühe und nach einer Stunde einabauen konnte. Mit einem gewissen Frust fuhr ich weiter; in Richtung Amsterdam.

Mir zeigte sich eine pulsierende Großstadt mit unzähligen Fahrradfaheren, viel zu vielen Häusern, Straßen, PKW, Menschen, Geschäften und Parks. Die Grachten, Hausboote sowie Brücken blieben mir in Erinnerung. Nach dem ich den PKW irgendwo geparkt hatte, tranken wir einen Kaffee und aßen eine Kleinigkeit. Immer sparsam, immer bescheiden. Der Tag in Amsterdam verging, ich fuhr in die Dunkelheit zur Grenze. Dort wurden wir kontrolliert. Die blasierten Grenzbeamte auf der deutschen Seite waren mir ja schon längst bekannt. Kleine Lichter in Uniform voller Vorurteile. Die Grenze hatten wir längst passiert, als mir fast die Augen zu fielen. Er war anstrengend, der Tag in Amsterdam.
So, wie es von der Rockgruppe Van Halen besungen wird:

looking good through the window
shinin' red and blue light
a little thick in the bottom
but still lookin' alright, yeah
got a pocket full of money
got me a long night ahead
a quick stop in the Bulldog
score me some Panama red, yeah
wham, bam, oh Amsterdam
yea, yea, yea
stone you like nothin' else can
yea, yea, yea
hot damn, roll an Amsterdam
yea, yea, yea
if she can't, then nothin' else can
caught a plane outta Moscow
spent one cold night in Berlin
it's a long hard way
but I'm a'comin', back again, yea
wham, bam, oh Amsterdam
yea, yea, yea
stone you like nothin' else can
yea, yea, yea
yea come on now, roll an Amsterdam
yea, yea, yea
if she can't, then nothin' else can
yea, yea, yea.....
wham, bam, oh Amsterdam
yea, yea, yea
stone you like nothin' else can
yea, yea, yea
hot damn, roll an Amsterdam
yea, yea, yea
if she can't, then nothin' else can
yea, yea, yea
wham, bam, oh Amsterdam
yea, yea, yea
you don't have to worry about the man
yea, yea, yea
hot damn, burn an Amsterdam yea
yea, yea, yea
stone me like nothin' else can
yea, yea, yea

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