Sommer, Sonne, Schlager - Schalala!


Das öden Fernsehprogramm am 4. August unterschied sich auch nicht wesentlich von dem am 4. Juli oder am 4. August 2008. Eine unsägliche Wiederholungsorgie. Es rauschen, plätscherten und plärren wohl bekannte Dialoge, abgenudelte Melodien und identische Fratzen vorüber. Zum Gähnen langweilig!
Der Zwangsgebührenzahler fragt sich hier ernsthaft, was aus seinem kassierten Geld eigentlich wird, wenn jene Garde an vorverlegten Protagonisten eines guten Tages den Sargdeckel zugeklappt bekommt.

Der Hochsommer erbringt aber auch - alle Jahre wieder - ein Spektakel im nördlichen Länderverbund, das unter der Federführung des Norddeutschen Rundfunk (Fernsehen) - Das Beste am Norden im Bereich der flachen Musikunterhaltung kredenzt. Die Schlagerparty des NDR. Seit vielen Jahren moderiert von dem Dinosaurier und altersmild lächelnden Lutz Ackermann.
Bereits am ersten Wochenende im Juni fand das Event in Hannover statt. So weit, so schlecht. Das der " Düdellütt "-Sender NDR I mit seinem Programm nicht sämtliche Altergruppen anspricht, dürfte unstreitig sein. Nur benötigt er dennoch - um sein Image eines Greisenfunks abzulegen - des Öfteren eine Verjüngungsspritze. Facelifting erfolgt parallel hierzu in Form der NDR-Schlagerparty.
Denn: Horch, horch, schau,schau - im Publikum,das sich während der 3 Trällertage in Hannover einfand, standen bei mäßigen Temperaturen auch viele jüngere Schlagerfans. Es wurde geklatscht, geschunkelt und mitgesungen. Dieses Mal waren es allerdings nur 7.000 Schlagerfreunde, die den Weg nach Hannover auf die Expo-Plaza fanden. Die Wirtschaftskrise hinterlässt auch hier ihre Spuren.

Zur weiteren Belustigung des zwangsweise einbestellten Glotzers befragte der Pensionär in spe Ackermann den Oberschnulzenkönig Semino Rossi zu dessen allgemeiner Befindlichkeit. Der seichte Spätfrühlingsplausch artete alsbald zu einer Generalabrechnung mit den "Malle"-Saufgelagen im bundesdeutschen Schlagergesülze, wie es der Vizekönig von Mallorca Wendler permanent vorexerziert. Gegröhle, Gejohle, Gelalle, bis der Morgen graut. Das dürfte denn nicht der wahre Inhalt der Schlagerkultur sein, meinte Rossi. Dieses hatte vor ihm bereits die israelische Schlager - Diva Daliah Lavi erkannt und ließ sinnfrei texten:

Nichts Haut Mich Um Aber

Mich haut kein Rum
wirklich um,
Nach sieben Gin
bin ich auch noch nicht hin.
Champagner mit Wodka dazu,
das haut mich nicht um, aber du!
Bei Kokain sag ich Nein,
ich brauch keine Trips,
und ich brauch keinen Schwips,
denn ich frag mich Warum? und Wozu?

Das haut mich nicht um, so wie du.
Wenn ich dich seh' hab ich weiche Knie
und lauter linke Hände,
aber es kommt für uns beide nie
zum Anfang und nie zum Ende.
Nichts auf der Welt haut mich um,
Schiess mich zum Mond
oder schiess mich vorbei,
und ich sag höchstens, na und, was nun?
Das haut mich nicht um, aber du!

Nichts auf der Welt...

Das haut mich nicht um,
das haut mich nicht um,
das haut mich nicht um, aber du!

Das haut.

Na, wo sie einst Recht hatte, da hat der Kaiser dieses noch nicht verloren und Merkel bestimmt ein neues Gesetz in der Tasche, dessen Name vielleicht so lautten könnte: "Gesetz zur Bekämpfung des exzessiven Alkoholkonsum bei Jugendlichen unter Schlagereinwirkung auf Mallorca" ( AlkomalleBekG .
Immer unter dem Aspekt betrachtet: er Pöbel frisst, die Intelligenz säuft dazu!

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