NRW hat gewählt und dann...?
Mensch, war das eine Klatsche für den Häuptling ondulierte Silberlocke aus Düsseldorf. Die Wähler des bevölkerungsreichsten Bundeslandes haben ihm gezeigt, was sie nicht mehr möchten: schwarz-gelb! Dabei sah er vor einigen Monaten noch wie der sichere Sieger aus, der Herr Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.Sein Club führte weit vor der dauergebeutelten SPD, die vor 5 Jahren mit einem historischen Wählertiefstand nach 39 Jahren Regierungszeit den bitteren Gang in die Opposition antreten musste.Da erholte sich die einstige Arbeiterpartei, die Partei der Malocher und Ruhrpöttler allerdings relativ schnell.Ihre Spitzenkandidatin Hannelore Kraft leistete nicht nur gute Überzeugungsarbeit, sondern profitierte vor allem von den Skandalen, Schurkenstücken und Dissonanzen rund um den schwarzen Strahlemann mit weißgrauem Haar Rüttgers.Der verlor bereits einige Zeit vor dem Wahltag vom 9. Mai 2010 die Contenace, als er seine Rivalin muntert observieren ließ, um Munition für einen schmutzigen Wahlkampf einzuholen und rutschte zudem auf dem glibberigen Parkett der Parteienfinanzierung mehrfach aus.
Aus " Rent a Rüttgers " wurde flugs ein " Renn vor Rüttgers ".
Die SPD, wenn gleich auch noch weiter geschrumpft, profitierte nicht nur von den mehr als enttäuschten Anhänger von Schwarz-Gelb in Düsseldorf, sondern erhielt einige Pluspunkte, weil die Chaoten-Truppe in Berlin noch mehr Unsinn und Lobbypolitik verzapfte, als jene Provinz-Koalitionäre in Düsseldorf. Da blieben viele Fans von CDU/FDP in NRW gleich Zuschauer, statt ihrer Truppe die Stimme zu geben. Die daraus resultierende Folge war eine Wahlbeteiligung um 59 %. . Ein ebenso einmaliger Tiefstand, wie auch jener für die Sozialdemokraten.
Das es vielleicht dennoch für eine Koaltion mit den GRÜNEN reichen könnte, wird wohl an der Partei " DIE LINKE " liegen, die erstmalig in den Düsseldorfer Landtag einzieht. Damit hat sich das 5-Parteien-System auch in NRW durch gesetzt.Das zeigten schon bald die ersten Hochrechnung der beiden Hauptprogramme von ARD und ZDF, auch wen sie sonst - wie schon seit vielen jahren, leichte Unterschiede bei den Prognosen und ermittelten Ergebnissen hatten.Seit Noelle-numann in den 50er ihren demoskopischen Hokuspokus erstmalig auf die Mattscheibe klebte, hat sich hier eine wahre Revolution hinsichtlich der Prognosegenauigkeit ergeben. Die Abweichungen von den Endergebnissen werden immer geringer.
Da kann der Zwangsgebührenzahler bereits nach 25 Minuten weiter zappen und ist dennoch umfassend informiert. Er vermeidet damit die ritualisierten Danksagungsorgien von Siegern, Besiegten und Frustrierten. Er entledigt sich somit der immer gleich aussehenden Politfratzen, die mit hoch wichtigem Gesicht, durch standardisierte Antworten, selbst die vorgewärmten Fragen der softigen Journalisten nicht zu beantworten gedenken. Wer statt der verlängerten " Tagesschau " und dem ZDF " Wahl spezial " lieber den RTL Obermist " C.I.S. - Chaoten im Einsatz " mit dem Hitparaden-Opa, CDU-Arschkrampen-Fan und Niagara-Wasserfälle-Sabbeler D.T. Heck sehen wollte. Oder den ZDF-Rosamunde-Pilcher-Dreck " Liebe am Horizont " favorisiert hat, dem ist dabei die Wiederholung der Schweigespirale bei der CDU-Wahl-Feier und das einmalige Schauspiel, mit dem Narbengesicht Westerwilli und seinen 5 Zwergen aus der Bundesregierung entgangen.
Da standen sie mit eisiger Miene, so richtig bedröppelt und stumm und starr, wie die Ölgötzen, die Damen und Herren: Sabine Leuthäusser-Schnarrenberger, die fesche Cornelia Pieper, der inkompetente Dirk Niebel, der weinselige Rainer Brüderle, , der milchbübige Philipp Rösler
und als Krönung, die trutschige " Spätzle "-Schwäbin Birgit Homburger mit ihrer Wischmopp-Frisur.
Während unser aller Guido wie ein nach Luft schnappender Karfen nach jedem Wort um Luft rang, blieben die übrigen Gelben stumm, wie eben ein Fisch. Köstlich!
Sir Rüttgers indes ließ sich zunächst erst gar nicht blicken, dann erschien er wie ein Dackel, dem die Bockwurst gerade vor der Schnauze weg gezogen worden ist und phrasierte etwas von Niedr lage auf sich nehmen. Oho. Das sind ja ganz neue Töne. Dabei ist es der TV-Glotzer doch seit Jahrzehnten gewohnt, die Schuldzuweisungen für eine Wahlpleite immer dem politischen Gegner zuzuspielen und - wenn der nicht dafür taugt - den 68er das Dilemma anzukreiden.
Kommentare
Für mich bleibt zu konstatieren: Es spielten 11,5 FCBler gegen 1,5 SVWler 82 Minuten lang Einbahnstraßen-Fußball und konnten dabei nur 4 Tore erzielen. Bis zum nächsten Mal in 2011,gelle!