Nebelreiter.


Die Gesamtdeutschen sind Weltmeister! Nicht etwa im Fußball. Da haben die Iberer uns ja den Titel weg geschnappt. Auch nicht im Schulden machen. Das können die amerikanischen Schwestern und Brüder über dem Großen Teich wesentlich besser als die Teutonen. Auch im Bereich der Nachwuchserzeugung gehört der Titel nicht den Bundesdeutschen, denn die liegen mit lumpigen 1,4 Kindern im unteren Tabellendrittel.
Nein, die Bundesbürger sind Weltmeister im Reisen , Rätseln und natürlich Rasen.
Letztere Kategorie lässt sich nicht nur dadurch erklären, dass der Heppenheimer Sebastian Vettel zum zweiten Mal den Formel Eins-Titel holte, sondern vielmehr dadurch, dass es auf den BRD-Autobahnen de jure keine Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt und, sofern diese durch eine entsprechende Beschilderung beschränkt wird, die Mehrzahl der Automobilfaherer dieses einfach ignoriert.

In den meisten Fällen mag ein solches Verhalten sanktionslos bleiben. In vielen Fällen kann es allerdings mit einem saftigen Bußgeld und einem Fahrverbot bestraft werden. In eher wenigen Fällen mit dem Tod.

Da sich das Jahr 2011 langsam, aber sicher, dem Ende zu neigt, müssen die Millionen an motorisierten Bundesrepublikaner vor allem ab dem kommenden 365 Tagen mit heftig steigenden Kfz-Haftpflichtversicherungsprämien rechnen. Grund hierfür sind die gestiegenen Unfallzahlen. Bereits im letzten Jahr wurden mehr als 2,42 Millionen Verkehrsunfälle in sämtlichen Kategorien gezählt. Ein Ansteig zu 2009 um 4,2 %. Sollte der vor der Tür stehende Winter genau so chaotisch verlaufen wie im letzten Jahr, dürfte sich diese Entwicklung noch verstärken. Aber nicht nur in der kalten Jahreszeit steigen die Verkehrsunfälle drastisch an. Auch der Herbst hat so seine Tücken. Dann nämlich, wenn plötzlich Nebel aufzieht und die Sicht weit unter 100 m liegt.
Da stößt so mancher verkappte Tempofetischist auf seine fahrerischen Grenzen und verhält sich genau falsch.

Dieses waren wohl auch die Gründe für zwei Massenunfälle in den letzten zwei Wochen des Monats November 2011.
Zunächst fuhren am 18.11. auf der BAB 31 zwischen den Anschlußstellen Heek und Gronau-Ochtrop im Münsterland / NRW sage und schreibe 52 Fahrzeuge ineinandern, als sich dichter Nebel bildete. Es blieben 3 Tote und 35 zum Teil schwerverletzte Insassen zurück. Die Aufräumarbeiten dauerten mehr als einen Tag. Die Autobahn blieb deshalb über viele Stunden lang voll gesperrt.
Nur 4 Tage später ereignete sich eine ähnlich schwere Massenkarambolage auf der Autobahn 9, als 
wischen Klein-Marzehns und Niemegk im Kreis Potsdam-Mittelmark acht Lkw und 16 Pkw ineinandergekrachten. Dabei starben ebenfalls 3 Menschen.
Der Unfallgrund war auch hier auftretender Nebel und ein starke Rauchentwicklung, die durch einen Großbrand ausgelöst wurde.


Aber nicht nur der regelmäßig im Herbst zu verzeichnende Nebel sind als Ursache für derartige Massenunfälle zu sehen.Am 8. April 2011 ereignete sich auf der A 19 in Mecklenburg-Vorpommern eine Verkehrsunfall in Höhe der Ausfahrt Kaveldorf, an dem 80 Fahrzeuge beteiligt waren, die in kurzer Zeit wegen eines plötzlich auftretenden Sandsturms ineinander rasten. Hierbei starben 8 Menschen; 100 Insassen wurden verletzt.

Da fragt sich der Außenstehende gleich, wie so etwas passieren konnte.
Die Antwort dafür lässt sich hier nachlesen: 

http://de.wikipedia.org/wiki/Massenkarambolage

Nebel und auch ein Sandsturm sind keine Naturkapriolen. Sie sind vielmehr in den wechslehaften Jahreszeiten üblich. Sie sind auch nicht die Ursache für solche Massenunfälle. Auslöser hier ist der einzelne Autofahrer, der sich fehl verhält, die Gefahr ignoriert und munter weiter rast, ohne die grundlegenden Verhaltensweisen aus der Fahrschule zu beachten: Keine Sicht, Fuß vom Gas!

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Da wird den Leuten was vorgegaukelt. Neunundzwanzig Airbags, ABS, die tollsten Reifen des Jahrtausends - was kann da schon schiefgehen...

Tempolimit: nicht im Automobillobbyland Deutschland!

Gerade jetzt, wo es neblig oder glatt wird, sieht man manchen, der einen eben noch mit 170 überholte, eine Viertelstunde später an einer Leitplanke kleben.

Schön, wenn man von solchen Idioten nicht abgeschossen wird!

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