Goodbye "Tatört" - " Tatört ",Goodbye!
gdcgraphics at http://www.flickr.com/photos/gdcgraphic - Wikipedia " Tatort/Till Schweiger"
Draußen zog der Winter vielleicht seine letzten Runden. Eine Kaltfront vom Hohen Norden, dort, wo die manchmal wortkargen und spröden Mitbürger, dieses, unseres gemeinsamen Landes, eigentlich ihr so berühmtes Schmuddelwetter aushalten müssten, machte sich der Winter noch einen Spass. Er ärgerte dabei nicht nur die Spaziergängern, sondern zusehends die lieben Autofahrer. Wer nicht unbedingt auf Reisen musste, blieb im heimischen Wohnzimmer und hätte dem Highlight des Wochenendes mit Schweiß auf der Stirn, einer gewissen Grundfeuchtigkeit unter den beiden Achseln und innerhalb der Handflächen, entgegen fiebern können. Was wurde im Vorfeld nicht so alles über das Debüt des "neuen " Tatort - Kommissars getextet? Knallharter Macho mit der Wumme in der geballten Faust auf Verbrecherjagd!
Da meine beiden Blogger - Kollegen Octa und Günter Verdin zu dem bisherigen, filmischen Reinfall des Jahres 2013 ihre Kritiken abgegeben haben, werde ich mich auf jene Zeit kaprizieren, die einst von den beiden Hamburger Tatort - Kommissaren Stöver und Brockmüller bestimmt wurde. Sicherlich nicht vergleichbar, aber wenn es schon um die systematische Verschwendung von Zwangsgebühren geht, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Qualität der Tatorte auch einmal besser war.Nun muss nicht jeder Glotzer ein Fan der AED - Mumie Tatort sein, Fakt ist jedoch, dass die Folgen bislang immerhin einige Millionen Zuschauer an die Mattscheiben brachten.
Tja, und dass war nun gestern Abend ab 20.15 Uhr nicht anders. Es schalteten sich zeitweise fast 16 Millionen zu. Eine Traumquote, wie die darauf bedachten ARD - Programmfürsten konstatierten. Da darf doch der Rambo Till Schweiger glatt wieder kommen. So, soll es sein, so wird es sein! Entscheidend sind hier nicht mehr die Inhalte der Handlung, sondern das, was dabei heraus kommt. So, wie beim König Fussball: Entscheidend is´auf´m Platz, woll!
Deshalb durfte sich Schweiger denn auch seine Tochter mit ins Elbe - Boot nehmen, so, wie es zuvor Wepper und Stumph erfolgreich vormachten; selbst, wenn die Tochter talentfreie ist und außer einer guten Figur nichts zu bieten hat.
So verabschiedete ich mich denn bereits nach gut 5 Minuten, nachdem der Schweiger, Till, sein Magazin leer geballert hatte und ein halbes Dutzend nieder strecken konnte. Wer es nicht wüsste, würde sofort darauf kommen, dass er in den USA gelebt hatte, der Kleinohrhase mit dem Manta unter dem Gesäß. Es wäre besser gewesen, er hätte die Vereinigten Staaten gar nicht verlassen, denn von dort wird nur cineastischer Bullshit herüber geschwemmt. Dabei wurde dem Zuschauer doch glatt empfohlen, ab 20.15 Uhr eine Tüte Chips und eine Cola bereit zu stellen, wenn Schweiger die Hamburger Halunken aufmischt und zur Strecke bringt. Nö, warum Kartoffelchips und weshalb Cola? Ein Rieglein - Milka - Lindt " Schokoladenhohlkörper " in Gestalt eines grinsenden Osterhasen wäre besser am Platz gewesen, denn der sättigt schneller, verursacht keine ekeligen Kaugeräusche, verleitet durch die Kohlensäure nicht zum Rülpsen und mehr und unterstützt die einheimische Wirtschaft. Und wenn der Magen dann voll ist, lässt sich prima auf der Coach ´ne Runde abschnarchen - denn mehr als " Goodbye " zu dem Tatort konnte der Gebührengebeutelte nun wirklich nicht sagen.
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