Eine Ballonfahrt, die ist lustig!

Es geht sichtbar auf den Sommer zu. Die Tage werden länger, die Abende natürlich auf und so mancher Hobbytreibende entsinnt sich an seinen Faible für die eher angenehmen Dinge des Lebens. Der Fahrradfahrer hat seinen Drahtesel aus dem Winterschlaf geholt, ihn poliert und technisch auf Vordermann gebracht und plant bereits die diesjährigen Radtouren.
Der Motorradfahrer dröhnt, röhrt und lärmt wieder durch die Straßen, immer auf der Suche nach dem Höchstgeschwindigkeitskick. Die üblichen, mit Kurven, Kehren und Serpentinen gespickte Strecken werden jetzt wieder stark frequentiert. Der Unfall - und Rettungsdienst bereit sich längst auf die Saison 2009 vor.


Eine besonders reizvolles und eindrucksvolles Hobby ist das Ballonfahren. Nicht nur, dass jenes nicht gerade billige Freizeitvergnügen vom schönen Wetter und somit von der Jahreszeit abhängt, nein, entscheidend hierbei sind die Luftströmungen, die Thermik, die Aufwinde, um den über 50.000 Euro teuren Ballon in die Höhe zu treiben. Wenn ab Mai die bunten Riesen in den Abendstunden über die Wohngebiete schweben, vergißt so mancher Sonnenanbeter, so mancher Freizeitgriller und Biertrinker für einen Moment sein eigenes Umfeld und schaut - oft sehnsüchtig - dem gleitenden Gefährt hinterher.


Als gestern Abend ein fauchendes Geräusch die Abendstille jäh unterbrach, als wäre ein Drache, ein Feuer speiendes Monster irgendwo entwichen, schaute ich zunächst irritiert von der Hausterasse auf die Umgebung, ehe ich dann einen nur einige 10 Meter hoch fliegenden Heißluftballon entdeckte, der nicht so richtig in die Höhe steigen wollte. Schon fast der Verzweifelung nahe, versuchte der Pilot durch schubweises Öffnen der Propangasflaschen, die ansonsten nur köchelnde Flamme des Brenners zu verstärken, um dadurch heiße Luft in die Hülle einzufüllen.




Trotz aller Bemühungen verlor der Ballon stetig an Höhe und landete dann - in einiger Entfernung des Hauses - auf einem Freifeld; jenseits der Häuser und Grundstücke.
Die wohl nur sehr kurze Fahrt endete damit eher ungewollt. Planbar sind derartige Touren eh nicht. Nicht selten müssen die, in einem PKW mit Transportanhänger begleitende Mitglieder der Crew, einige Strecken zurücklegen, ehe sie das Gefährt nach der Landung wieder zurück führen dürfen. Der dafür vorzunehmende Aufwand ist nicht gerade gering.



Während der blau-weiße Riese mit der Werbeaufschrift eines regionalen Getränkeherstellers bereits seine Landung vorbereiten musste, schwebte ein weiterer Ballon in leuchtendem Gelb des Postdienstleisters unbeirrt in luftiger Höhe davon.







































Auch beim Ballonfahren ist es, wie im realen Leben: Der Eine hat Glück und fährt davon, der Andere gerät nach einem kurzen Höhenflug alsbald zurück auf den harten Boden der Realität.
Es träfen auch hier andere Plattitüden zu: " Wer hoch hinaus will, kann tief fallen. " oder: " Hochmut kommt vor dem Fall. "

Der großartige Wilhelm Busch hat es einst so ähnlich ausgedrückt und festgestellt:


" Wenn Einer der im Leben kaum,
gekrochen ist auf einen Baum.
Nun meint, dass er ein Vogel wär,
so irrt sich der. "

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