Auf Wiedersehen Dieter! Was folgt jetzt?
Die Spatzen pfiffen es eigentlich schon seit einigen Tagen von den Erfurter Dächern: Der Ministerpräsident Dieter Althaus will nicht mehr.So? Er ist noch vor einigen Monaten mit viel Elan angetreten, um erneut die Kandidatur für die CDU umzusetzen. Althaus erhielt die volle Rückendeckung durch die Bundes - und Landesgremien. Merkel, die noch Kanzlerin, hat ihn unterstützt,Pofalla, der CDU-Generalsekretär legte sich für ihn ins Zeug und die Granden der Landes CDU Schipanski und Lieberknecht taten es unisono.
Nach seinem - von ihm medial weidlich aus geschlachteten - Skiunfall zu Beginn des Jahres 2009 hatte Althaus in der Bevölkerung sowie der Öffentlichkeit damit zu einem gespaltenen Echo gesorgt. Viele der Durchschnittsbürger verübelten es ihm, dass er nicht klipp und klar zu seiner Schuld gestanden hat, sondern über die Medien versucht hat, den nfall und seine Alleinschuld daran immer wieder zu relativieren. Diese Taktik kam indes bei seinem eigenen Wählern nicht so recht an.
Noch wenige Wochen vor der Landtagswahl am 30. August musste er zurück rudern, weil die Rechtsanwälte der Familie der durch sein Verschulden tödlich verunglückten Frau, es ihm untersgaen konnten, das Unfallgeschehen für seine eigene Wahlkampftaktik auszunutzen. Eine menschliche Tragödie lässt sich eben nicht in Wählerstimmen ummünzen, Dieter!
Er fühlte sich zuvor aber auch so unverstanden. Seine erlittene Verletzung war immerhin auch so schwer, dass er mit Fug und Recht behaupten kann, dem Sensemann noch so gerade enteilt zu sein. Nach seiner medial aufgeblasenen Heilung und nach seinem Aufenthalt in der Reha sah er alsbald die Welt mit anderen Augen. Nicht Macht, Erfolg und Dominanz erkannte er nun als erstrebenswert, sondern eben jene leisen Töne, die stillen Erlebnisse und die Erkenntnis,dass aber auch wirklich Alles im Leben endlich ist, schoben sich bei ihm in den Voregrund. Ein Mittvierziger, der jetzt schon weise wird?
Die Wahlpleite am letzten Sonntag hat er auf seine Kappe genommen. Der ücktritt war nunmehr eine logische Konsequenz daraus. Er gibt die Bühne frei für die anderen Selbstdarsteller, das Gernagel um Posten und Positionen, um Alterverosrgung und Diäten, um Geld, Macht und Einfluß eben.
Althaus war müde. Er wirkte bei seinen öffentlichen Auftritten abgebrannt, ausgelaugt, demotiviert. Die Oppositionsparteien setzen nach, setzen ihm zu,setzen ihn schließlich ab und vor die Türdes Thüringer Landtags.
Was danach, nach dem Klüngelsystem Althaus, der CDU-Alleinherrschaft und der damit verbundenen Filzokratie kommt, steht noch in den Sternen.
Es wird in der Öffentlichkeit und hinter verschlossenen Türen gerangelt, gerempelt und gerüpelt. Die SPD will nicht mit der Linken, die Linke nicht mit der FDP, die wiederum möchte gerne mit der CDU. Das geht rechnerisch jedoch nicht auf, weile s dazu der Partei der Grünen/Bündnis 90 bedarf, die aber nicht so gerne die FDP im Boot sitzen haben möchte, sich aber ein rot-rot-grünes Bündnis auch nicht so recht vorstellen kann.
Dmokratie kommt von Demos und bedeutet so viel, wie Herrschaft des Volkes über das Volk. Von diesem Idealzustand sind die Thüringer weit entfernt und die BRDler noch weiter. Quo vadis, Thuringia, quo vadis Germania?
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