Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland....


Wer es noch nicht bemerkt haben sollte: Morgen ist der Sommer als 2. Jahreszeit endgültig vor und der Herbst hat seinen Anfang genommen. Die Jahreszeit also, in der das Laub bald bunt, die Büsche bald welke Blätter zeigen und die noch verbliebenen Blumen ihre farbenprächtigen Blüten nach und nach abwerfen. Die bunte, jedoch sichtbar vergehende Farbenpracht, zeigt aber auch an den Früchten des Gartens. Die später reifenden Apfelsorten sollten schon in den Korb gepflückt sein, die Weintrauben gelesen und die Kürbisse geerntet sein. Die gold--gelbe Jahreszeit, die güldenen Farbschattierungen der Bäume, sie sind alle samt ein sicheres Anzeichen für das Ende der grünen Jahreszeiten von März bis Oktober.

Nun zeigen sich auch in den vielen Vorgärten, den Parzellen und Plantagen einige der zu Kindzeiten heiß geliebten Obstbäume von ihren besten Seiten. Es sind die Birnen -,Pflaumen-und Zwetschgenbäume, die nun wechselweise gelb-grün oder blau schimmern. Oft voller Früchte, hängen ihre schon leicht entlaubten Äste schwer nach unten. Als Kinder sind wir dann nach der Schule häufig an den Gärten vorbei gegangen, sind auf die Mauern oder Zäune gestiegen, um uns so ein bisschen größer zu machen, und haben mit beiden Händen zugelangt.

Was heute oft für weniger als 1 € über das gesamte Jahr in den Regalen der ungezählten Discounter,Supermärkte und Lebensmittelfilialen steht, war einst eine mühevolle Arbeit,die nicht damit endete,dass die Früchte in den Körben lagen. Nun mussten sie gewaschen, entsteint,geschnitten und geliert werden. Anschließend wurde sie zu Mus, Marmelade oder in Einweckgläser konserviert. Eine tagelange Prozedur, die so manches Mal mit einem mäßigen Erfolg belohnt wurde. Wenn ein Glas nicht richtig verschlossen war, begann der Inhalt zu schimmeln. Er musste dann auf dem Kompost entsorgt werden.

Besonders de saftigen Birnen, die zudem auch noch geschält wurden, hatten es uns als Frischobst, später dann als eingemachter Kompott sehr angetan. Eine Delikatesse, die selbst den Drang nach Süßigkeiten dann in den Hintergrund stellte. Apfelmus als Beigabe zu Kartoffelpuffern, Pflaumen zum Grießbrei oder Birnenkompott nach dem Sonntagsmittagsbraten - lecker!

Wer mehrere Dekaden nach der eigenen Kindheit den heutigen Kindern und Jugendlichen die Frage nach typischen Obstsorten im eigenen Garten stellt, der wird überwiegend nur einen unverständlichen Blick oder ein Kopfschütteln ernten. Leider! Die "Fast Food " - Konserven-Industrie gibt im 3. Jahrtausend - mehr denn je - den Takt bei der Nahrung vor. Mit der Konsequenz, dass über die Hälfte der BRD-Bevölkerung zu dick ist. Ungesunde Ernährung erhöht aber auch das Krankheitrisiko. s wäre sinnvoller, doch das eine oder andere Mal über des Nachbarś Garten zu schauen und in den noch vorhandene Baum zu steigen, um die herrlichen Früchte zu ernten, als sich motorisiert in das rollende Wohnzimmer zu setzen,um in einem "Fast Food"-Tempel einzukehren.

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