Erinnerungen an den 13. September 1961.

Was ereignete sich am 13. 09. 1961 in der Gelsenkirchener Glückaufkapfbahn? Nun, da müsste selbst ich als Fußball-Oldtimer passen.Zu jenem Zeitpunkt besaßen weder meine Eltern, noch Großeltern, ein Fernsehgerät,weshalb ich die Bilder von der Live-Übertragung des DFB-Pokalendspiels zwischen dem SV Werder Bremen und dem 1. FC Kaiserslautern erst viele Jahre später sehen konnte. Kommentator jenes Spiels war ein gewisser Ernst Huberty ( Mr. Sportschau ), der den Erfolg unseres SVW durch Tore von Willi Schröder und Helmut Jagielski eher schmucklos über den Äther brachte.Damals war eh sehr vieles anders: Die Radio-und Fernsehgeräte hatten die Abmaße von heutigen Kühlschränken, Computer waren so groß wie Einfamilienhäuser und Fußballer mussten sich die Schuhe(Stiefel) noch selbst schnüren, putzen und oft kaufen. Dafür erhielten sie allenfalls ein Handgeld oder eine Aufwandsentschädigung in einer Höhe, für die ein Cristiano Ronaldo nicht ein Mal einen Fuß auf den Rasen setzen würde, ein Messi eine Sekunde Erholungsschlaf benötigt und ein Mario Gomez vielleicht eine Minute eines Pflichtspiels absolvieren muss.

In den folgenden, annähernd 4 Dekaden kann unser SVW auf beachtliche Erfolge zurück blicken. Neben den BL-Meisterschaften 1964/65, 1987/88, 1992/93 und 2003/04 stand der Verein weitere 8 Mal im DFB-Pokalendspiel. An diese Ereignisse kann ich mich seh wohl und noch sehr gut erinnern.

1988/89 verloren wir gegen die Konter starken Dortmunder mit 1:4. in dem Jahr darauf gab es ein 2:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ein weiteres Jahr danach ( Motto: Drei Mal ist Bremer Recht ! ) stand unser SVW gegen den 1.FC Köln in Berliner Finale und gewann bekanntlich im Elfmeterschießen mit 4:3. Den entscheidenden Treffer erzielte Uli ( " Ziiiiiiiiieh! " ) Borowka und lief danach seinen ganzen Frust aus den beiden vergangenen Endspielteilnahmen durch mehrere Ehrenrunden ab. Dann gewann Werder mit 3:1 gegen den Überraschungsfinalisten von Rot Weiß Essen. Ehe dann jenes - wohl unvergessene Spiel gegen die Bazis in der Saison 1998/99 anstand.
Der FCB war - schon aufgrund der personellen Möglichkeiten - haushoher Favorit.Das große Namen auch nur Schall und Rauch sind, Geld nicht immer Tore schießt und " entscheidend dat is, wat auf'm Platz geschieht " mussten dann die Herren Kahn, Matthäus und Effenberg erkennen. Wir gewannen im Elfmeterschießen mit 5:4. Effenberg ( O-Ton Andreas " Herzl " Herzog: " Dieser Pfau " ) versägte seinen Elfer in den Berliner Himmel, Matthäus ( Herr Jacket-Kronen-Smiley ) scheiterte an Frank Rost. Hach, was war das ein Jubel! Radio Bremen Eins ( damals noch Hansawelle ) spielte mindestens ein halbes dutzend Mal die Hymne von Norbert & den Feiglingen.
Bei so viel Jubel lässt sich das 0:3 gegen eben jene Bayern aus München im Endspiel 1999/2000 doch glatt verschmerzen. Zumal wir 2003/04 gegen die Alemania aus Aachen den " Pott " durch ein 3:2 erneut gewannen. Eine Wiederholung gelang unserem SVW dann im letzten Jahr mit dem 1:0 gegen Bayer Leverkusen.

Und damit schließt sich der historische Kreis wieder. Trainer in Leverkusen war zu diesem Zeitpunkt ein gewisser Bruno Labbadia, der zuvor, nämlich 1989/90 gegen uns 2 Tore für jenen Verein erzielte, der bereits 1960/61 Endspielgegner war: den 1. FC Kaiserslautern!

Dann schauen wir heute Abend ganz entspannt nach Gelsenkirchen und drücken ganz kräftig - der Historie geschuldet - den Schalkern die Daumen, denn die sind ja - zumindest indirekt - an dem ersten DFB-Pokalsieg in der 111jährigen Vereinsgeschichte beteiligt gewesen. Glückauf,also!

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Norbert & Die Feiglinge... Manta, Manta... ich hätt´s schon fast vergessen... ;o)

Meinst du Schalke entzaubert heute den FCB? Mein Tipp lautet 3:1 für Bayern und das nur objektiv. Warten wir´s mal ab... vielleicht reißen sich die Gelsenkirchener auch zusammen, aber du hast ja selbst erlebt, wie das in der Bundesliga wieder lief. Solange der FCB nicht gewinnt, verlieren die anderen eben mit.

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