Von" Gooooooooooooooooooooooooooool! Archentina!Maradona!" bis " Diego, Diego! Ha!Ha!Ha! " - Wenn ein Weltstar zur Lachnummer verkommt.


Noch knapp 3 Stunden, dann gastiert im " Arroganz " - Stadion in München die argentinische Fußballnationalmannschaft zu einem, der letzten Länderspiele, vor dem großen Turnier, der Weltmeisterschaft in Südafrika. Auf der Trainerbank des Argentinier sitzt ein Mann, der so ziemlich alle Höhen und Tiefen des Lebens durch schritten hat: Diego Armando Maradona!
Inzwischen ist auch er in die Jahre, nämlich in sein 50. Lebensjahr, gekommen. Diego Maradona wurde am 30. 10. 1960 in der Nähe von Buenes Aires geboren.

Seine Jugend widmete er ganz dem Fußball. Bereits mit 16 gehörte er zur Mannschaft der Argentinos Juniors. Ab 1981 spielte er bei den Boca Juniors einem argentinischen Traditionsverein.Später, nämlich ab 1982 bei dem spanischen Club CF Barcelona, Dann in der italienischen Mannschaft des SSC Neapel.Danach sank sein Stern rapide. Zuletzt versuchte er sich noch beim FC Sevilla für knapp ein Jahre, dann kehrte er nach Argentinien zurück. Hier beendet er seine Karriere 1997 im Alter von fast 37 Jahren.

Als ich anlässlich des Länderspiels Argentinien gegen Deutschland am 05. Juni 1977 den Namen Maradona von dem damals kommentierenden Fernsehreporter, dem Dampfplauderer Rolf Kramer während der Live-Übertragung zum ersten Mal hörte, äußerte der sich in einem - wie gewohnt - verächtlichen Ton über Diego Maradona. Während des Spiels, es endete 3:1 für die BRD palaverte Rolf Kramer von dem Spieler, über den in Argentinien wahre Wunderdinge erzählt werden ( Flanke mit der Hacke ). Kramer war eigentlich ein inkompetenter Dummschwätzer des ZDF, der neben Oskar Wark,Armin Basche oder Dieter Kürten, regelmässig die ZDF-Sportreportage moderierte. Aber auch Live-Übertragungen von Fußball-Länderspielen der Deutschen Nationalmannschaft.

Neben Kürten, einem arroganten und abgehobenen, oft unverschämt auftretenden ZDF-Sportmoderator, versuchten sich einst folgende Damen und Herren dort:


Klaus Angermann
Bernd Heller
Arnim Basche
Dieter Kürten
Sissy de Mas
Wolf-Dieter Poschmann
Marcel Reif
Rolf Kramer
Wolfram Esser
Oskar Wark
Thomas Wark
Rolf Töpperwien
Jörg Dahlmann
Eberhard Figgemeier
Reiner Deike
Günter-Peter Ploog
Harry Valerien
Michael Palme

Besonders gefressen hatte ich die Sabbeltasche Wolfram Esser. Ein CDU-Hetzer aller erste Güte, der sich einst zum Olympia-Boykott 1980 dicke tat. Nur die ARD mit ihren Schwachköpfen Stanjek, einem FCB-Lobhudeler, dem reaktionär auftretenden Hans-Joachim Rauschenbach und dem BR-Hansel Manfred Vorderwühlbecke waren noch schlimmer.

Nun, der gute Rolf, seit dem 01. März dieses Jahres 72 Jahre alt, quasselte eben von dem indisponierten Team aus Argentinien, dass sich schließlich der deutschen Elf mit 1:3 geschlagen geben musste, wie von einer Dorfmannschaft.
Ich bin mir heute nicht mehr sicher, wer die Tore für die deutsche Fußballnationalmannschaft erzielt hat, ob es Hansi " Disco " Müller von dem " Spätzle-Fresser " - Verein VFB Stuttgart war oder der Kölner Dieter Müller oder sogar Karl-Heinz Rummenigge; egal. Jedenfalls lobhudelte Kramer die Künste der bundesdeutschen Kicker in den Himmel.
Eigentlich war die Bilanz der Spiele gegen die " Gauchos " eher durch wachsen, was sich aus dem statistischen Überblick ergibt:



Länderspiele gegen Deutschland

1. 8. Juni 1958 in Malmö: 1:3 (WM-Vorrunde)
2. 16. Juli 1966 in Birmingham: 0:0 (WM-Vorrunde)
3. 14. Februar 1973 in München: 3:2
4. 5. Juni 1977 in Buenos Aires: 1:3
5. 12. September 1979 in Berlin: 1:2
6. 1. Januar 1981 in Montevideo: 2:1 (Copa de Oro)
7. 24. März 1982 in Buenos Aires: 1:1
8. 12. September 1984 in Düsseldorf: 3:1
9. 29. Juni 1986 in Mexiko-Stadt: 3:2 (WM-Endspiel)
10. 16. Dezember 1987 in Buenos Aires: 1:0
11. 2. April 1988 in Berlin: 0:1
12. 8. Juli 1990 in Rom: 0:1 (WM-Endspiel)
13. 15. Dezember 1993 in Miami: 2:1
14. 17. April 2002 in Stuttgart: 1:0
15. 9. Februar 2005 in Düsseldorf: 2:2
16. 21. Juni 2005 in Nürnberg: 2:2 (Konföderationen-Pokal)
17. 30. Juni 2006 in Berlin: 3:5 n.E. (WM-Viertelfinale)


Tja, dann kam knapp ein Jahr später die WM im eigenen Lande für die Argentinier unter dem Zauberer Luis Cesar Menotti gerade recht. Sie wurden mit einer beeindruckenden Siegesserie Weltmeister. Und was da - ohne den für zu jung befundenen Diego - an klangvollen Namen spielten:

Ubaldo Fillol; Luis Galvan, Jorge Olguin, Daniel Passarella, Alberto Tarantini; Norberto Alonso, Osvaldo Ardiles, Americo Gallego, Omar Larrosa, Miguel Oviedo, Ricardo Villa; Daniel Bertoni, Rene Houseman, Mario Kempes, Leopoldo Luque, Oscar Ortiz, Daniel Valencia.

Damals, im Sommer 1978, konnte ich mir die Spiele zum Teil nur in schwarz-weiß ansehen, weil mein " Universum " - Fernseher, ein transportables Gerät aus dem Hause " Quelle " eben nur schwarz -weiß empfangen konnte. Die Schmach von Cordoba wurde dadurch aber nicht kleiner.

Der eigentliche Skandal war aber das Land selbst. Ein von einer faschistischen Militär - Mörderbande geknechtetes Volk, dass in verbrecherischer Weise unterjocht wurde, lechzte nach dem Titel. Es bekam zumindest diesen. Und verdient war der Sieg gegen die subalternden Holländer alle Male.

Die Eröffnungsfeier wurde von der ARD übertragen. Sportfachkomentator war Fritz " Und Achtung ! " Klein sowie ein Kollege aus der Nachrichtenredaktion, der die Zustände in dem Land auf ungewöhnlich scharfe Weise kritisierte und dabei - völlig zu recht - kein Blatt vor den Mund nahm. Die Mörderbande der argentinischen Generalität ließ daraufhin Fritz Klein, vom NDR, einfach verhaften. Den dreckigen Bastarden aus Argentinien passte die Art der Kritik eben nicht. Klein hatte aber damit gar nichts zu tun, denn er kommentierte nur das anschließende Spiel gegen Polen ( 0:0 ). Nach einem Tag im Knast kam Fritze wieder frei und konnte zusammen mit seinem Kumpel und HSV-Fan Peter Jensen die weiteren Spiele übertragen.

Dann kam die WM 1982 in Spanien. Diego spielte schwach, flog sogar vom Platz. Die Konsequenz: Argentinien konnte den Titel nicht verteidigen. Das " Jahrhundertspiel " Frankreich gegen die BRD habe ich allerdings noch heute im Ohr: Frankreich war spieltechnisch auf einem anderen Level. Frankreich war eigentlich der Top-Favorit für den Titel. Frankreich war mit Platini, Six, Battiston und weiteren klasse Leuten angetreten. Nach etwas mehr als 15 Minuten stand es jedoch 1:0 für Deutschland. " Litti " Pierre Littbarski erzielte den Treffer.
Und so spielte sich die unvergessene " Nacht von Sevilla " ab:


* Deutschland - Frankreich 3:3 n.V. (1:1, 1:1), 5:4 i.E.

Deutschland: Harald Schumacher[1] -Uli Stielike[14] -Manfred Kaltz[20] - Karl-Heinz Förster [4] - Bernd Förster [5] -Wolfgang Dremmler [6] -Paul Breitner [3] -Hans-Peter Briegel [2] (95.Karl Heinz Rummenigge) -Pierre Littbarski [7] -Klaus Fischer [8] -Felix Magath [14] (73.Horst Hrubesch)

Frankreich: Jean-Luc Ettori -Marius Trésor - Manuel Amoros - Janvion - Bossis - Jean Tigana - Alain Giresse -Michel Platini - Genghini (50. Patrick Battiston, 60. Lopez) - Dominique Rocheteau - Didier Six

Tore: 1:0 Pierre Littbarski (18.), 1:1 Michel Platini (26.), 1:2 Marius Trésor (93.), 1:3 Alain Giresse (99.), 2:3 Karl-Heinz Rummenigge (103.), 3:3 Klaus Fischer (108.)

Elfmeterschießen: 0:1 Alain Giresse, 1:1 Manfred Kaltz, 1:2 Amoros, 2:2 Paul Breitner, 2:3 Dominique Rocheteau, Uli Stielike - gehalten, Didier Six - gehalten, 3:3 Pierre Littbarski, 3:4 Michel Platini, 4:4 Karl-Heinz Rummenigge, Bossis - gehalten, 5:4 Horst Hrubesch Schiedsrichter: Corver (Niederlande)
Zuschauer: 70.000
Ort: Estadio Sánchez Pizjuán, Sevilla
Datum: 8. Juli 1982

Mein einstiger Studienkollege Lothar Gronefeld, ein gebürtiger Wuppertaler, war zu der Zeit mit einer Französin mit Namen Marie Pierre, liiert. Er schwärmte deshalb heimlich für die " Equipe Trikolore " und hoffte, dass sie die BRD_Mannschaft mit dem Trainer " Jupp " Derwall heraus kegeln würde. Wir saßen vor seinem antiquierten Schwarz-Weiß-Fernseher und soffen Whisky, den ich zuvor zu meinem 29. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Wir fieberten, kommentierten,diskutierten und soffen - bis zum Schlusspfiff. Da waren wir besoffen, der Lothar tödlich enttäuscht und Frankreich aus dem Turnier.

Ich höre noch die Worte von Rolf Kramer, der bei seiner Anmoderation sich fast weinerlich darüber beklagte, dass er bisher keine guten Spiele gesehen hätte.Nun, was die BRD-Truppe betraf, hatte er vollkommen Recht. Das Auftaktspiel am 16. Juni in Gijon ging mit 1:2 verloren. Algerien führte die lethargisch auftretenden bundesdeutschen Kicker vor. Das Siegtor mit Madjer mit der Hacke erzielt, wurde ebenso legendär, wie das Dauergrinsen des AK-Nachrichtensprecher von DDR I dazu. Der Klassenfeind hat mal wieder einen auf die Mütze bekommen. Ich konnte es verstehen, ob wohl ich natürlich zur Derwall-Truppe hielt. Dann folgte ein 4:1 gegen Chile. Eine deutliche Leistungssteigerung. Zufrieden fieberte der Fußball-Michel dem Revanchespiel gegen die " Ösis " entgegen. Was tönte die " BLÖD "-Zeitung schon Tage vorher: " Verhauen, verdreschen,abfertigen! "; das gesamte Repertoire des Schmierenpresse-Jargons wurde heran gezogen.
Die Realität sah allerdings anders aus: Österreich wäre mit einem Sieg ohnehin weiter gekommen. Auch ein remis hätte gelangt. Aber, eine Niederlage mit einem Tor unterschied wäre auch noch für ein Weiterkommen ausreichend gewesen.
Der Nichtangriffspakt von Gijon am 25. 06. 1982 war das Skandal-Spiel der WM '82 in Spanien schlechthin!

http://wapedia.mobi/de/Fu%C3%9Fball-Weltmeisterschaft_1982

Der weitere Turnierverlauf ist schnell erzählt: Deutschland schlug den Gastgeber Spanien mit 2:1, spielte gegen England 0:0 und besiegte Frankreich im Halbfinale. Italien, der Endspielgegner der BRD,schlug Maradonaś Elf mit 2:1, dann die Mitfavoriten aus Brasilien mit 3:2 und besiegte Polen im Halbfinale mit 2:0. Die müden Deutschen standen trotz unterirdischer Leistungen im Finale. Das Endspiel ging - für die haushoch überlegenen Italiener - mit 1: 3 verloren.

Die WM 1986 wurde das Turnier des Diego Armando Maradona. Argentinien schlug Deutschland mit 3.2. Auch hier zeigte sich der Endspielgegner der Derwall-Elf als weit überlegen. Ein glänzend aufgelegter Diego sorgte jedoch für einen Skandal, als er im Viertelfinale gegen England ein Tor mit der Hand erzielte:

Im Spiel Argentinien-England erzielte Diego Maradona ein Tor mit der Hand, indem er den Ball über den vor ihm stehenden englischen Torwart faustete. Der Schiedsrichter gab das Tor. Maradona sprach später von der "Hand Gottes", die das Tor erzielte. Kurz darauf schoss Maradona nach einem Alleingang, bei dem er gleich sieben englische Spieler wie Slalomstangen stehen ließ, das 2:0. Dieses Tor wurde später bei einer Abstimmung der FIFA zum schönsten Tor der WM-Geschichte gewählt. Beide Tore fielen kurz nach der Pause, danach zogen die Argentinier sich zurück. England gelang 10 Minuten vor dem Abpfiff noch der Anschlusstreffer, zu mehr reichte es nicht mehr.

Der einseitig und völlig daneben kommentierende Rolf Kramer sah das Spiel natürlich durch die schwarz-rot-goldene Brille und verhaspelte sich dauernd bei der exakten Benennung der argentinischen Spieler. Eine Zumutung für jeden Fußballfan!

29. Juni 1986 Mexiko-Stadt Argentinien – Deutschland 3:2 (1:0)

Tore:

* 1:0 Brown (23. Min.)
* 2:0 Valdano (56. Min.)
* 2:1 Rummenigge (74. Min.)
* 2:2 Völler (82. Min.)
* 3:2 Burruchaga (85. Min.)


Zuschauer: 117.000

Aufstellungen:

Argentina.svg: PumpidoBrownCuciuffo, Ruggeri, OlarticoecheaGiusti, Burruchaga (ab 89. Trobbiani), Batista, Maradona, EnriqueValdano

Germany.svg: SchumacherJakobs – Berthold, K.-H.Förster, Briegel – Eder, Matthäus, Magath (ab 62. D.Hoeneß), Brehme – K.-H.Rummenigge, K.Allofs (ab 46. Völler)

Schiedsrichter: Arppi Filho (Brasilien)

Maradona heulte, wie ein Schloßhund, als er die Trophäre in der Hand hielt. Das war sein Turnier; er war auf dem Zenit seiner fußballerischen Karriere angekommen.Diego war der Fußballgott, die Hand Gottes, ein von Gott begnadeter Spieler.
Bei so viel Gläubigkeit - was in den bitter armen Familien des Landes durchaus üblich ist - verzieh die Welt ihm auch schon den ein oder anderen Aussetzer.

Dann kam 1990 - das Finale von Rom: Die Beckenbauer-Mannschaft spielte exzellenten Fußball. Neben der 1954er und 1974er - Weltmeisterelf war wohl nur noch die Europameisterschaftsmannschaft von 1972 besser besetzt. Das Finale wurde zur Revanche von Mexiko 1986. Deutschland wurde Titelträger durch einen Brehme - Elfmeter. Verdient, denn Beckenbauer war nicht nur ein erstklassiger Aktiver, er war auch ein souveräner Teamchef und ein gewiefter Taktiker. " Gehen's raus, spoienś Fußball!", so hieß sein legendärer Ausspruch vor dem Einlauf in das WM-Endspielstadion in Rom.

8. Juli 1990 Rom

ARG Argentinien – GER Deutschland 0:1 (0:0)

Tor:

* 0:1 Brehme (85./FE)

Rote Karten: Pedró Monzón (64., grobes Foulspiel an Jürgen Klinsmann), Gustavo Dezotti (86., Tätlichkeit an Jürgen Kohler)

Zuschauer: 73.600

Aufstellungen:

GER: IllgnerAugenthaler - Buchwald, Kohler, Brehme - Berthold (ab 74. Reuter), Häßler, Matthäus, Littbarski – Klinsmann, Völler

ARG: GoycocheaSimón - Sensini, Serrizuela, Ruggeri (ab 46. Monzón) – Troglio, Burruchaga (ab 53. Calderón), Basualdo, LorenzoDezotti, Maradona

Schiedsrichter: Edgardo Codesal Mendez (Mexiko)


Das war's für Diego!

Ein Weltfußballer heulte wieder, wie ein Schloßhund,und trat von der großen Fußballbühne ab. Für immer!

Tja, und der Vollständigkeit halber, fallen mir zu dem " man of the world " von einst noch drei Episoden ein.

1. Diego spielte zu Beginn der 80er zusammen mit dem Ex-Kölner Bernd Schuster , dem " blonden Engel " ( "BLÖD"-Zeitung ) bei dem spanischen Club CF Barcelona. Er wurde dort - für viele überraschend - kein spanischer Fußballmeister und enttäuschte eher. Er verließ den Club bereits nach 2 Jahren.Dafür gewann er 1981/1982 und 1982/1983 den spanischen Pokal.
Hier traf das Duo Maradona/Schuster 1983 auf den DDR-Pokalsieger 1.FC Magdeburg.Der FCM - er hatte seine Glanzzeit schon hinter sich - hatte zuvor durch ein 4:0 gegen den FC Karl-Marx-Stadt den FDGB-Pokal gewonnen, besaß nie eine realistische Chance gegen die Katalanen.

Die 32.000 Zuschauer, die eine Karte ergattern konnten, mussten dann allerdings mit ansehen, dass der FCM mit den Großen in Europa nicht mehr mithalten konnte. Angetrieben von Bernd Schuster und einem mit drei Toren überragenden Diego Maradona spielten die von Cesar Luis Menotti trainierten Katalanen wie entfesselt auf und gewannen mit 5:1. Für den FCM bedeutete das 1:5 die höchste Niederlage der Europapokalgeschichte.

Das DDR-Fernsehen - dank einer eigens hierfür installierten Antenne auf dem Dach des Mensa - Wohnheims an der Universität Bremen für mich empfangbar - übetrug das Heimspiel in Magdeburg. Ich meine, es war entweder Uwe Grandel oder Dirk Thiele, der das Spiel kommentierte, kam aus dem Staunen nicht heraus. Ecke Schuster, Kopfball Maradona - 1:0. Ecke Maradona, Kopfball/Schuß Schuster 2.0 und 3.0! Eine Demütigung für die Magdeburger!

Einige Zeit später erging es dem jugoslawischen Vertreter Roter Stern Belgrad nicht viel anders. Er wurde vom CF Barcelona im völlig überfüllten Stadion förmlich vorgeführt. Die an sich fanatischen Zuschauer staunten, als Schuster/Maradona zauberten.Die Fangesänge verstummten schon nach kurzer Zeit. Als dann Diego in der Nähe der Mittellinie einen Pass eines spanischen Mitspielers aufnahm,den Ball - wie mit einem Magneten am Fuß - weiter führte, ein oder zwei Gegner umspielte, um ihn dann aus 30 Meter über den heraus laufenden Torhüter ins Tor zu schlenzen, gab es für die Zuschauer keinen Halt mehr! Ein Jubelsturm brach los, die Jugoslawen zollten dem Genie Diego minutenlange, stehende Ovationen. Einmalig! Das DDR-Fernsehen übertrug jenes Spiel und ich konnte dieses Tor selbst beobachten. Eine Kunststück!

Sechs Jahre später, Diego war inzwischen beim SSC Neapel erfolgreich ( Meisterschaft,UEFA Cup - Teilnahme ) traf der Verein in der dritten Runde auf meinen SV Werder Bremen und... verlor. Aber wie:

In der dritten Runde traf Werder Bremen auf den SSC Neapel, der seinerzeit zu den besten Vereinen Europas gehörte und mit Nationalspielern wie Gianfranco Zola (Italien), Careca, Alemão und Diego Maradona hochkarätig besetzt war. Das Auswärtsspiel, das mit 3:2 gewonnen wurde und das anschließende Heimspiel, das Werder 5:1 gewann, gehören zu den besten Spielen Werders überhaupt.


Ein Fan schreibt hierzu:

Uefa-Cup 89/90 8tel-Finale: Werder muss gegen SSC Neapel ran. Neapel! 1989/90 mit Maradona! Die sind in der Saison italienischer Meister gworden!

Aber gegen Bremen hatte sie keine Chance. Das Hinspiel in Neapel gewann Bremen knapp mir 3:2 durch ein Tor von Wynton Rufer in der 90. Minute!

Im Rückspiel gingen die Italiener dann unter: 5:1 gewann Werder!

Die Aufstellung: Oliver Reck, Rune Bratseth (77. Sauer), Ulrich Borowka, Jonny Otten, Manfred Bockenfeld (84. Wolter), Mirko Votava, Frank Neubarth, Dieter Eilts, Günter Hermann, Karlheinz Riedle, Wynton Rufer. König Otto als trainer, klaro!

Dank youtube kann man sich Highlights noch mal anschauen!

YouTube - Werder Bremen - SSC Neapel 5:1

Legendär das erste Tor: Reck macht einen Abschlag, der Ball fliegt bis kurz vor den Strafraum der Neapolitaner, springt einmal auf, Riedle hinterher nimmt ihn noch aus der Luft und knallt das Ding gleich mal rein! Das 3:0 von Riedle ist auch geil. Er erobert einen schlappen Querpass der Italiener ungefähr an der Mittellinie und maschiert mit dem Ball los und versenkt ihn! Und Sauera abgezockter Heber! Und was ganz seltenes: Ein Tor von Eilts!

Schaut es euch an, einfach geil!

Nun, er hat sich nicht um ein paar Jahre vertan, denn Diego spielte immer noch. Leider schlecht und bekam ordentlich von Mirko Votava auf die Socken.


http://www.podcast.de/episode/1425060/6._Dezember_1989:_Werder_besiegt_Neapel

Als ich am 6. Dezember 1989 zusammen mit einem Studienkollegen eine VIP-Karte für annähernd 55,-- Deutsche Mark in der Tasche hatte, war ich stolz, wie Oskar, denn leisten konnte ich mir diese eh nicht und ich hätte auch erst gar keine bekommen.

Da spielte er nun, Diego Armando Maradona - leibhaftig!

Nun, über 20 Jahre später wird er bald 50, ist ein wenig dick geworden und hat auch sonst sehr viel von seinem einstigen Flair der Göttlichkeit eingebüßt. Er hatte Drogenprobleme, finanzielle Probleme, gesundheitliche Probleme. Er ist wieder aufgestanden. Die Welt braucht viele Diegos, auch wenn er in Argentinien nicht unumstritten ist. Für mich war, ist und bleibt er ein Denkmal. Etwas einmaliges in der Fußballwelt der Abzocker, Betrüger, Schaumschläger, aber auch der Stars, der erfolgreichen Spieler, der Trainer von Welt!

Diegoś Mannschaft gewinnt 1:0 gegen die Löw-Truppe. Sie war überlegen, taktisch besser eingestellt, cleverer. Diese Freundschaftsspiele bringen eigentlich nicht viel neue Erkenntnisse, denn sie zeigen den wahren Leistungsstand wenige Wochen vor der WM nicht. das ist gut so, denn sonst müsste Diego noch für uns spielen!

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