Goodbye sailor!
photo of Felix Koenig (cropped by Ibn Battuta)
Felix Koenig (King)
Nun kommt es aber Knüppel dicke, für unseren "shooting star", den " sunny boy ", den Herrn Bundesverteidigungsminister und Kanzlerkandidat 2011 plus - Herrn Karl Theodor zu Guttenberg.
Erst gab es " trouble " wegen eines " aberratio ictus " in Kunduz, als nämlich ein dortiger Bundeswehrsoldat von der Kugel eines Kameraden getroffen (
error in persona vel obiecto )starb, dann geisterte die Meldung durch die geifernde Öffentlichkeit, dass Briefe (zu Kaiserś Zeiten auch Feldpost genannt ) von in Afghanistan stationierten Bundeswehrangehörigen an ihre Lieben in der Heimat adressiert - angeblich - geöffnet worden sein sollen. Der Unbill nicht genug, bekommt K.-T. nun auch noch Seemannsgarn gesponnen.
Da ist die Rede von einer "Meuterei" auf ( nein, nicht auf der "Bounty" ) der " Gorch Fock ". Jenem Vorzeigeschiff der Bundesmarine, dass bereits bei näherer Betrachtung wahre Heimatgefühle für mich als Ex- "Buten "-Bremer und einstiger Küstenbewohner hoch kommen lässt.
Joh, die " Gorch Fock " , dat is dat Segelschulschiff der Bundesmarine. Dat is dat Prunkstück der "Blauen Jongs ". Dat is dat letzte Stück Abenteuer, Seefahrtromatik und ein Refugium, innerhalb dessen der Mann noch als Mann gilt. Auch dann noch,wenn hier längst Frau als Kameradinnen fungieren.
Nein, die Seefahrt ist an sich nicht mehr lustig in den Zeiten der Globalisierung und des knallharten Konkurrenzdrucks. Da gilt es schon als etwas besonderes, wenn frau/man sagen darf, dass sie/er auf einem Segelschulschiff ihren/seinen Dienst versieht.
Jenseits des üblichen Arbeitsdrucks mit angelernten oder ausgebeuteten Seeleuten unter der Flagge eines Exotenstaates und der Führung eines Kapitäns, dessen Englischkenntnisse kaum über ein " Yes " oder " No " hinaus gehen.
Die "Gorch Fock" ist das Juwel der Bundesmarine. Ein Luxus, dass sie sich in den Zeiten der Mittelkürzungen immer noch leistet. Vielleicht deshalb, weil die Tradition ansonsten quasi über Bord gehen würde? Zu der Tradition zählt auch,dass hier eine klare,unangreifbare Ober-Unterordnung existiert. Wozu der ehernen Grundsatz gehört ( in Analogie zu der Privatflugwirtschaft ): " What the captian says is law!"
Da soll es nun auf jener "Gorch Fock" ein Aufstand, eine "Meuterei" gegeben haben. Die Medien posaunten diese Meldung bereits zu Beginn der Woche in die Öffentlichkeit.
Hierzu ist - beispielhaft im "Hamburger Abendblatt" zu lesen:
http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1763263/Marine-ermittelt-auf-Segelschulschiff.html
Wenn ein Unglück mit tödlichem Ausgang auf einem Schiff,dass sich zudem auf Hoher See befindet, zu beklagen ist, bleibt - das ist nun einmal der Berufsalltag - wenig Zeit für Sentimentalitäten. Es muss oft zur Tagesordnung über gegangen werden. Anderenfalls kann ein derartiges Transportmittel nicht gefahrlos weiter bewegt werden. Wenn auf einem sehr eng bemessenen Raum sich Menschen zusammen finden müssen, entstehen Konflikte. Es werden Aggressionen frei und auch Aversionen gegen dort Mitfahrende. Dieses ist den Kadetten und sonstigem Personal ausdrücklich in sehr vielen Schulungsstunden herüber gebracht worden.
Trotzdem liegt auch hier zwischen Theorie und Praxis ein großer Unterschied. Was sich oft als , eher im Vorbeigehen an übermittelten Erfahrungen von Unglücken, Leiden und Tod in den Köpfen der Marinesoldaten einprägt, gerät alsbald in Vergessenheit. Wenn es dann zum " worst case " kommt, sind viele von ihnen eher hilflos.
So war es wohl auch an jenem Novembertag des letzten Jahres, als eine 25jährige Offiziersanwärterin von einem Mast stürzte und tödliche Verletzungen erlitt. Was sich danach zugetragen haben soll, ist unklar. Ob es tatsächlich gegen vier Kadetten wegen angeblicher Meuterei zu Sanktionen kam, muss ebenso geklärt werden, wie das Unglück selbst. Neben der Staatsanwaltschaft wird sich wohl auch eine Untersuchungskommission einschalten, um die Vorfälle zu klären.
Die Mutter der Soldatin hat bereits in den Medien zu dem Unglück schwere Vorwürfe gegen die Bundeswehr erhoben. Warum von dem Unglück und den Folgeereignissen erst jetzt öffentlich diskutierte wird, ist ebenso dubios, wie das Verhalten der Bundeswehrführung selbst. Warum auch der Minister erst jetzt davon in Kenntnis gesetzt wurde, bleibt ebenfalls nebulös.
Die Bundeswehr und ihre Waffengattungen haben bis heute recht eigenartige Strukturen sowie Verhaltenskodizes. Was einst von dem damaligen Verteidigungsministern Helmut Schmidt und Georg Leben über eine Reform zum " mündigen Bürger in Uniform " ausgebildet werden sollte, ist noch heute eher ein Fragment in Bezug auf die Einhaltung der Grundrechte. Dieses lässt sich auch an den skandalösen Vorfällen in Afghanistan erkennen, wo Privatpost von Soldaten geöffnet, manipuliert und von Unbefugten gelesen wurde.
Welche hauseigenen Problem für K.- T. nun Karriere bedrohender werden könnte, wird sich allerdings erst nach Abschluss sämtlicher Untersuchungen zeigen. Von der Seefahrtromatik sollte sich zu Guttenberg jedoch bereits hier und heute für alle Zeit verabschieden: " Goodbye sailor! "
Felix Koenig (King)
Nun kommt es aber Knüppel dicke, für unseren "shooting star", den " sunny boy ", den Herrn Bundesverteidigungsminister und Kanzlerkandidat 2011 plus - Herrn Karl Theodor zu Guttenberg.
Erst gab es " trouble " wegen eines " aberratio ictus " in Kunduz, als nämlich ein dortiger Bundeswehrsoldat von der Kugel eines Kameraden getroffen (
error in persona vel obiecto )starb, dann geisterte die Meldung durch die geifernde Öffentlichkeit, dass Briefe (zu Kaiserś Zeiten auch Feldpost genannt ) von in Afghanistan stationierten Bundeswehrangehörigen an ihre Lieben in der Heimat adressiert - angeblich - geöffnet worden sein sollen. Der Unbill nicht genug, bekommt K.-T. nun auch noch Seemannsgarn gesponnen.
Da ist die Rede von einer "Meuterei" auf ( nein, nicht auf der "Bounty" ) der " Gorch Fock ". Jenem Vorzeigeschiff der Bundesmarine, dass bereits bei näherer Betrachtung wahre Heimatgefühle für mich als Ex- "Buten "-Bremer und einstiger Küstenbewohner hoch kommen lässt.
Joh, die " Gorch Fock " , dat is dat Segelschulschiff der Bundesmarine. Dat is dat Prunkstück der "Blauen Jongs ". Dat is dat letzte Stück Abenteuer, Seefahrtromatik und ein Refugium, innerhalb dessen der Mann noch als Mann gilt. Auch dann noch,wenn hier längst Frau als Kameradinnen fungieren.
Nein, die Seefahrt ist an sich nicht mehr lustig in den Zeiten der Globalisierung und des knallharten Konkurrenzdrucks. Da gilt es schon als etwas besonderes, wenn frau/man sagen darf, dass sie/er auf einem Segelschulschiff ihren/seinen Dienst versieht.
Jenseits des üblichen Arbeitsdrucks mit angelernten oder ausgebeuteten Seeleuten unter der Flagge eines Exotenstaates und der Führung eines Kapitäns, dessen Englischkenntnisse kaum über ein " Yes " oder " No " hinaus gehen.
Die "Gorch Fock" ist das Juwel der Bundesmarine. Ein Luxus, dass sie sich in den Zeiten der Mittelkürzungen immer noch leistet. Vielleicht deshalb, weil die Tradition ansonsten quasi über Bord gehen würde? Zu der Tradition zählt auch,dass hier eine klare,unangreifbare Ober-Unterordnung existiert. Wozu der ehernen Grundsatz gehört ( in Analogie zu der Privatflugwirtschaft ): " What the captian says is law!"
Da soll es nun auf jener "Gorch Fock" ein Aufstand, eine "Meuterei" gegeben haben. Die Medien posaunten diese Meldung bereits zu Beginn der Woche in die Öffentlichkeit.
Hierzu ist - beispielhaft im "Hamburger Abendblatt" zu lesen:
http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1763263/Marine-ermittelt-auf-Segelschulschiff.html
Wenn ein Unglück mit tödlichem Ausgang auf einem Schiff,dass sich zudem auf Hoher See befindet, zu beklagen ist, bleibt - das ist nun einmal der Berufsalltag - wenig Zeit für Sentimentalitäten. Es muss oft zur Tagesordnung über gegangen werden. Anderenfalls kann ein derartiges Transportmittel nicht gefahrlos weiter bewegt werden. Wenn auf einem sehr eng bemessenen Raum sich Menschen zusammen finden müssen, entstehen Konflikte. Es werden Aggressionen frei und auch Aversionen gegen dort Mitfahrende. Dieses ist den Kadetten und sonstigem Personal ausdrücklich in sehr vielen Schulungsstunden herüber gebracht worden.
Trotzdem liegt auch hier zwischen Theorie und Praxis ein großer Unterschied. Was sich oft als , eher im Vorbeigehen an übermittelten Erfahrungen von Unglücken, Leiden und Tod in den Köpfen der Marinesoldaten einprägt, gerät alsbald in Vergessenheit. Wenn es dann zum " worst case " kommt, sind viele von ihnen eher hilflos.
So war es wohl auch an jenem Novembertag des letzten Jahres, als eine 25jährige Offiziersanwärterin von einem Mast stürzte und tödliche Verletzungen erlitt. Was sich danach zugetragen haben soll, ist unklar. Ob es tatsächlich gegen vier Kadetten wegen angeblicher Meuterei zu Sanktionen kam, muss ebenso geklärt werden, wie das Unglück selbst. Neben der Staatsanwaltschaft wird sich wohl auch eine Untersuchungskommission einschalten, um die Vorfälle zu klären.
Die Mutter der Soldatin hat bereits in den Medien zu dem Unglück schwere Vorwürfe gegen die Bundeswehr erhoben. Warum von dem Unglück und den Folgeereignissen erst jetzt öffentlich diskutierte wird, ist ebenso dubios, wie das Verhalten der Bundeswehrführung selbst. Warum auch der Minister erst jetzt davon in Kenntnis gesetzt wurde, bleibt ebenfalls nebulös.
Die Bundeswehr und ihre Waffengattungen haben bis heute recht eigenartige Strukturen sowie Verhaltenskodizes. Was einst von dem damaligen Verteidigungsministern Helmut Schmidt und Georg Leben über eine Reform zum " mündigen Bürger in Uniform " ausgebildet werden sollte, ist noch heute eher ein Fragment in Bezug auf die Einhaltung der Grundrechte. Dieses lässt sich auch an den skandalösen Vorfällen in Afghanistan erkennen, wo Privatpost von Soldaten geöffnet, manipuliert und von Unbefugten gelesen wurde.
Welche hauseigenen Problem für K.- T. nun Karriere bedrohender werden könnte, wird sich allerdings erst nach Abschluss sämtlicher Untersuchungen zeigen. Von der Seefahrtromatik sollte sich zu Guttenberg jedoch bereits hier und heute für alle Zeit verabschieden: " Goodbye sailor! "
Kommentare
Vielmehr entsteht wieder mal der Eindruck, dass unsere Armee ein dubioser, laienhafter und auch irgendwie überflüssiger Haufen ist. Eigentlich sollte der Kapitän seine Mütze nehmen, wenn er den Laden nicht im Griff hat und nicht die Azubis.