Eigentum verpflichtet und darf notfalls mit der Waffe verteidigt werden.




(c) Musikdieb edits by Kits an Jan Schejbal - Wikipedia

Dieses Wochenende hat es in sich. Zunächst ist - sehr erfreulich für alle Nicht - FC Bayern München - Anhänger - nicht der großmäulige Verein Deutscher Fußballmeister 2011/2012 geworden, sondern der eher bescheiden auftretende BVB 09 Borussia Dortmund.
Dann wurde in Froonkreisch der Staatspräsident gewählt und - da wird sich " Olga " Merkel grämen - der Gnom mit dem "Kärcher" in der Hand und der regiden Roma-Politik in der Tasche, wandert wohl aufs Altenteil.
Und - wer hätte das gedacht - die Freie Demokratische Partei (Deutschlands), auch noch bekannt als FDP, hielt in Karlsruhe ihren 63. Bundesparteitag ab. 63 Jahre gibt es diesen Haufen schon!

Als ich zuletzt heute Nachmittag den letzten Bericht über eben jenen Parteitag der FDP auf MDR Info hörte, glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen. Da klangen ja so einige Reden der "Milchreisbubis " um den Bundeswirtschaftsminister Rösler richtig kämpferisch. Lindner blaffte etwas von Aufbruch und neuem Profil, der wein-selige "Oldie" Brüderle phrasierte sinnfrei über den Verlust der politischen Mitte in jenem, diesem Lande und geißelte den Linksruck in der CDU ( Häh? Vieleicht war dann doch ein Viertele Wein zuviel im Glas! ), der dicke Wohlstandsbrocken Döring bedankte sich artig für seine Wiederwahl ( mit knapp über 72 % ) und Guido Westerwelle setzte sich für den Erhalt des geistigen Eigentums ein.
Friede, Freude, FDP!

Bei den kurzen Ausführungen von " unser aller " Guido habe ich ein wenig genauer hingehört, denn kurz zuvor war mir ein "SPIEGEL"-Artikel aus dem Heft 16/2012, S. 20 ff ) übel aufgestoßen.
Nicht, dass ich nichts anderes als von dem selbst ernannten "Linkenjäger " und agent provovcateur Fleischhauer erwartet hätte, wenn er sich - im Schlepptau zwei Jungspunte als Ko-Autoren -, über die linke Gefahr aus den Reihen der Piratenpartei auslässt, nein, die geistigen Ergüsse dieses zum Konservatismus konvertierten aus der Vergangenheit  lassen keine andere Wertung als " Dünnpfiff im Maßanzug " zu.

So auch dieses Mal. Fleischhauer und Koautoren versuchen darzulegen, warum sich aus den Reihen der Künstler und Intellektuellen wegen der diffus zur hiesigen Rechtslage stehenden Forderung der Piratenpartei das geistige Eigentum im Internet als gemeinfrei zu stellen, nunmehr erheblicher Widerstand bildet.

Als Beispiel wird eine 68er Ikone aus dem längst wohl verdienten Ruhestand bemüht, um den " Piraten " in der Partei, die Fleischhauer und Konsorten denn eher links der Mitte ( wo immer das sein soll ) sieht, ordentlich die Leviten zu lesen. Der Mitunterstützer der APO, der Studentenbewegung der Endsechziger Jahre und Ex-Marxist Hans Magnus Enzensberger, 82 Jahre alt, wird in diesem Zusammenhang mit banalen Fragen behelligt. Unterschwellig versucht "Linkenfresser " Fleischhauer dem Alt-Philosophen, vielfachen Buchautor und Essayisten des " SPIEGEL " und weiterer - einst - namhaften Publikationserzeugnissen unterzujubeln, er sei als - inzwischen - bürgerlicher Alt-Linker gegen die Piratenpartei, weil diese sich eben dafür aussprächen, dass sein Eigentum in Form von Wort und Schrift - natürlich ohne dafür zu bezahlen - in Besitz genommen nehmen werden darf.

Freies Eigentum für freie Bürger somit!

Das kommt in dem politischen Mikrokosmos des Jan Fleischhauer nicht vor. Seine impertinente Schwarz-Weiß-Malerei kennt eben keine Mischfarben. Wer " Rot " - also " links " - ist, kann nicht Schwarz - demnach " rechts - sein.  Wer sich konservativ gibt, darf sich deshalb auch nicht fortschrittlich geben. Dieses Schubladendenken kapriziert denn Fleischhauer auch in seinen aktuellen Artikel, der den viel sagenden Titel trägt: " Aufstand der Autoren ".
Fleischhauer versucht eine Volte zu vollziehen, die dem Leser aufzeigen soll, dass die " Piratenpartei " nichts anderes darstellt, als ein Sammelbecken frustrierter " Linker ", die sich inhaltlich dem Zölibat der 68er-Bewegung hingegeben hat.

Deshalb setzt Fleischhauer wieder die Anti-68er-Polemikkeule an und plärrt, dass auch über den Buchautor Grass so manche politische Einflussnahme zugunsten der "linken" SPD im Wahlkampf vor 40 Jahren - aber auch danach - erfolgt sei. Neben anderen Intellektuellen sei auch Günter Grass als "linker" Künstler, als Literat, dem damals erforderlichen politischen Wandel ( das ist natürlich nicht Fleischhauer Meinung ) unterworfen gewesen und habe sich für eine " gute Sache " eingesetzt. Fleischhauer behauptet doch tatsächlich:
" Im Zweifel links zu sein gehört in diesem Milieu zum guten Ton; an der Spitze des Zeitgeistes zu marschieren gilt hier als innere Verpflichtung ".

( Zitatende aus: "Der SPIEGEL ", Heft 16 / 2012, S. 21 ).

Der in seiner eigenen Vergangenheit gefangene Fleischhauer - er wuchs im links-liberalen, gut situierten Hamburger Milieu auf - verkennt hier, dass dieser Zeitgeist seit dem Ende der Friedensbewegung und im Verläufe der Kohl-Ära verflogen ist. So muss es denn wohl richtiger Weise heißen: " " gehörte " und " galt ", werter Herr " Linkenfresser "!

Eifrig schnüffelt der aalglatte Sunnyboy mit turbo-gebräuntem Gesicht und im geleckten Outfit weiter in der Vergangenheit herum, um noch mehr entlarvendes Kriegsmaterial zu finden, dass er und seine Hilfskanoniere gegen die " Piratenpartei " abschießen könnten. Und siehe da, das bundesdeutsche Urheberrecht gibt eine sichere Plattform, von wo aus eine Salve auf die "linke" Piratenpartei abgefeuert werden kann. Das Urheberrecht schützt nämlich das geistige Eigentum in der BRD. Es schützt allerdings nur das veröffentlichte Werk, nicht jene Geisteskreationen in der Privatheit. Wer also ohne Einwilligung oder als Rechteinhaber das geistige Eigentum - die Urheberschaft - eines anderen kommerziell nutzt, verstößt gegen das Urhebergesetz und kann in Regress und sanktionsrechtlich in die Verantwortung genommen werden.

Vor mehr als 45 Jahren sah das Urhebergesetz der BRD noch engere rechtliche Gegebenheiten vor, die den Schutz des geistigen Eigentums bewirken sollten. Ab 2007 bis 2011 erfolgte eine schrittweise reformieren der Gesetze. Im Zeitalter der neuen Kommunikationsmöglichkeiten waren einige Regelungen längst obsolet geworden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_%C3%BCber_Urheberrecht_und_verwandte_Schutzrechte

Das " neue " Urheberrecht regelt denn in 143 Gesetzen, wer und wessen geistiges Eigentum geschützt wird.
Was erlaubt und was verboten ist.können.
Sowie, wann eine Urheberrechtsverletzung vorliegt und welche Maßnahmen da gegen eingeleitet werden.
Für viele Kollegen aus der Zunft der "Abmahn-Haie " ein wunderbares Planschbecken, aus dem sich recht einfach der kommende " AIDA"-Kreuzfahrt - Urlaub finanzieren lässt. Für die Mehrzahl der Ertappten, der Rechtsbrecher und Download-Schmarotzer, eine existenzielle Bedrohung - teilweise bis zum Lebenende.
Was aber hat dieser Geldverteilungsmarkt mit der Piratenpartei zu tun?
Nun, Fleischhauer faselt denn weiter von dem sich anbahnenden Zwist zwischen der intellektuellen "Elite" und den "linken" Piraten, der sich wegen deren Forderung auf absolute Netzfreiheit ergibt, denn - so der Redakteur -, wer im politischen Kampf wortgewaltige Intellektuelle hinter sich scharrt, hat eine bessere Chance von dem Wahlvolk wahrgenommen zu werden.
Ach, was, Fleischhauer, wer hätte das gedacht?

Als die Gruppe 47 einst ihren Unmut über die realen Zustände im klerikalen Adenauer-CDU-Nachkriegsdeutschland veröffentlichte, hagelte es von den gleich geschalteten Medien eine Unzahl von unflätigen Kritiken, Diffamierungen und Beleidigungen. " Als puren Schwachsinn " bewertete ein solcher "Schwachkopf " in dem Adenauerfernsehen von einst das Statement der "elitären" Gruppe von Intellektuellen und sonderte eine billige Polemik gegen deren Meinungen ab.
Die Gruppe 47, ein selbst ernannter "elitärer " Zirkel in der Zeit, die vom Nachkriegsmief und reaktionärem Muff der CDU und ihrer post-faschistoider Vasallen,die sich, in den Funktionen der Legislative, Exekutive und Judikative eingeschleust,gegen jedwede Opposition austoben durften,geprägt war, hatte indes nie den Einfluss, den Fleischhauer den angeblich linksintellektuellen Künstlern von heute zuschreiben möchte.

Erst wurde der Bonner Obrigkeitsstaat durch das Diktat des "Alten " geformt, dann durch den Springer-Lügenblatt-Konzern auf Meinungs - Kurs gehalten und später von den reaktionären Knüppelgarden der Polizei bis in die Endsechziger vor Veränderungen geschützt.
Fleischhauer, Jahrgang 1962, war zu diesem Zeitpunkt gerade schulpflichtig. Er hat von dem ganzen Treiben kaum etwas mit bekommen. Er hat deshalb - abgesehen von den wohl offensichtlich traumatisierenden Ereignissen im Elternhaus - von der einstigen Aufbruchstimmung und deren Nachwehen in den 70er und 80er Jahren - nur erfahren, dass es sie einst gab, weil seine sich emanzipierende Frau Mutter ihm in diesem Zeitraum nicht mehr die Wäsche waschen, trocknen und bügeln wollte.

Mensch, Fleischhauer, das muß ein "Scheiß"-Leben gewesen sein. Damals, als sich im links-liberalen hanseatischen Bürgertum mehrheitlich die Meinung durch setzte, dass Frau nicht Hausfrau und Kinderbetreuerin sowie Vollzugsorgan der maskulinen Triebabfuhr sein darf, sondern ein selbst bestimmt agierendes, gleichberechtigtes Wesen ( mit oder ohne Trauschein ). Da hättest Du aber zügig auf emanzipierter Jungmann umschalten müssen und die Socken selber in den Waschvollautomat mit Ökospartaste von "Miele" einwerfen sollen. Auch ein Herr Sohnemann hätte sich emanzipieren können, nämlich dadurch, dass er lernt, seinen eigenen "Mist" nach und nach selbst zu erledigen.
In  Deinem Traktat " Unter Linken " hast Du vergessen, diese Seite der Medaille zu zeigen. Wie wäre es denn gewesen, das Studium selbst zu finanzieren, statt über Muttis und Papas Festgeldkonto die damals noch satten Zinsen zu bekommen, damit die Ausbildung nicht abgebrochen werden muss, weil durch die Jobs kaum noch Zeit zum Studium bleibt?

Da sich Fleischhauer in diesem Land als Experte für "linke" Denk - und Lebensstrukturen etablieren möchte, sondert er fleißig polemisches Schrifttum gegen die "Piratenpartei ", die Partei " Die Linke " und die " GRÜNEN " ab. So auch in dem oben angeführten "SPIEGEL"-Artikel. Eine nichts sagende Darstellung und Wiederholung von Plattitüden, Vorurteilen und Halbwahrheiten eben, aus der dann - zuvor mehrfach kräftig rechts umgerührt - eine schwarz - gelbe Melange von Fleischhauer produziert wird, mit der er versucht, die zumeist noch funktionstüchtigen Hirne der " SPIEGEL " - Leser zuzukleistern.
Es gelingt ihm nicht, denn sein nieder geschriebener Mumpitz wird - nicht nur - von dort als solcher entlarvt:
   
" Der "Spiegel"-Redakteur Jan Fleischhauer wähnt sich allein "unter Linken"
Da er auch so langsam auf die 50 zugeht, muß Jan Fleischhauer, Sohn einer linksliberalen Hamburger Bürgerfamilie, jetzt gegen seine Eltern rebellieren, vor allem gegen die wohl recht dominante Mutter. Sie untersagte dem kleinen Jan den McDonald's-Besuch und den Colakonsum, und weil ihn das so traumatisierte wie andere die Verweigerung der Mutterbrust, ist er konservativ geworden. Das ist, kurz zusammengefasste, der Inhalt seines Buches "Unter Linken."

( Zitat aus: Alexander Kasbohm, "Ödipussis Rache " in Konkret 7/2009 http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=%F6dipussisrache&jahr=2009&mon=07 )

Weiter stellet der Buchrezendent fest:

" Von einem, der aus Versehen konservativ wurde". Man muß kein Psychologe sein, um Fleischhauer eine unvollständige Abnabelung von der Mutter, ausgewachsene Paranoia und allgemein einen amtlichen Vollknall zu attestieren.
Andere hätten vielleicht mal das Gespräch mit den Eltern gesucht oder eine Therapie gemacht. Fleischhauer mußte in seiner unendlichen Eitelkeit und Selbstüberschätzung - siehe auch seine profilneurotische Onlinepräsenz (http://unterlinken.de): Schau mal, ich bin im Fernsehen, Mutti! - versuchen, ein Buch zu schreiben. Worin sein Konservativismus besteht, das enthält er den Lesern vor. Deutlich erkennbar ist dafür seine geradezu pathologische Wut auf alles, was er für links hält. Und was er für links hält, ist das einzig Erheiternde an diesem pfostendummen Buch. "

( Zitatende: a.a.O. )

So hält sich der Buchkritiker - folgerichtig - mit Fleischhauer´schen Methode, seine " Scheiß " - Jugend unter dem Diktat der links-liberalen Bürgermutter und dem einst angeblich grassierenden " Linksterror " aufzuarbeiten nicht lange auf, sondern zeigt dem " SPIEGEL " - Redakteur gleich die intellektuellen Grenzen auf: 

" Geschrieben ist "Unter Linken" in dem standardisierten Buchhalterstil des "Spiegel": Friedrich Engels bekommt unweigerlich das Attribut "der Fabrikerbe" verpasst, und Rousseau ist der "am 28. Juni 1712 geborene, depressive Handwerkersohn aus Genf, der sich nach einer unglücklichen, mutterlosen Kindheit mit dem Kopieren von Notenblättern und den Zuwendungen älterer, gern etwas pummeliger Damen über Wasser hielt". Es gibt biographische Einschübe, die dem Textverständnis dienen - und welche, bei denen einem schon auf halber Strecke die Augenlider zu flattern beginnen, weil sie so geschmacklos sind wie die kratzigen Wollpullover, die anzuziehen seine Mutter den kleinen Jan vermutlich zwang. Oder es sind langweilige Nebensächlichkeiten und dröge Zahlen, als verspürte der Autor den Drang, seinen Konservativismus statistisch zu untermauern. Von seinem alten Lehrmeister Wolf Schneider hätte Fleischhauer doch wenigstens abgucken können, wie man knapp formuliert und seine Leser nicht anödet.
Anstatt sich zu freuen, daß Linke auf ganzer Linie abgemeldet sind und die SPD mal wieder zuverlässig all die konservativen Projekte durchgezogen hat, die Kohl sich nie anzugehen traute, sieht er sich von einer übermächtigen Linken umzingelt, die "auf ganzer Linie gewonnen" habe. Doch ihm geht es gar nicht um die Realität, sondern um Jan Fleischhauer. Lustigerweise wirft er den von ihm als Linke Identifizierten über weite Strecken vor, gar nicht wirklich links zu sein. So hat er es den Hafenstraßenbewohnern, die er als junger "Spiegel"-Redakteur zum Interview besuchte, nie verziehen, daß sie seinen romantischen Vorstellungen nicht entsprachen. Daß er in dem "alternativen Wohnprojekt" eine Ikea-Küche vorfand, hat ihn tief erschüttert. Spießigkeit, folgert er aus solchen Feldforschungen, müsse ein originär linkes Phänomen sein.
Weiter im Text macht der Autor einen allgemeinen Verfall der Werte an Elternteilzeit, Erziehungsurlaub für Väter und dem gar nicht mehr so knorrigen und zackigen Führungspersonal der CDU fest. Der linke Staat nutzt nicht die Chance, das Arbeitslosengeld zu kürzen etc. blabla. Selbst die Kirche ist nicht mehr, was sie mal war: "Kaum ein Pastor traut sich noch, von Himmel und Hölle zu sprechen. Und wenn, dann nur vage und allegorisch." Das ist schon ein Jammer: Könnte man den Menschen doch nur glaubhaft versichern, daß sie in der ganz realen Hölle landen, wenn sie sich nicht zusammenreißen - Deutschland würde nicht so verlottern. "
( Zitatende aus: a.a.O. )

Dann kommt es für den "Linkenfresser" noch dicker:
" Wenn Fleischhauer über seltsame Diskussionsstrukturen linker Gruppierungen oder die nahezu kreationistische, ideologisch geprägte Wissenschaftsfeindlichkeit schreibt, dann streift er manchmal fast einen halbwegs richtigen Gedanken, den er aber sofort wieder fallenläßt, um das Gegenteil zu behaupten. So hat selbst er gemerkt, daß viele, die sich für links halten, in Wahrheit Antisemiten deutscher Tradition sind. Statt denen nun aber ihren Antisemitismus vorzuwerfen, sagt er: Typisch links - alles verlogene Antisemiten! Von da aus ist es nur noch ein Katzensprung zu seiner Überlegung, ob nicht auch Hitler in Wirklichkeit ein Linker war. Wie man mit einer derart eklatanten Links-Rechts-Schwäche überhaupt unversehrt über die Straße kommt, ist mir schleierhaft. "

( Zitatende aus: a.a.O. )

Des Fleischhauer´s Jan krude Kopfkreationen werden dann für den Leser nahezu lächerlich, wenn er behauptet, dass die " Linken " weder Humor noch Sinn für ein undogmatisches, ein nur dem Konsumfetisch hinterher hechelndes Leben haben:
" Daß links für ihn dort ist, wo für den Linken rechts ist, wird auch aufs heiterste offenkundig, wenn Fleischhauer nachzuweisen versucht, daß Linke gar keinen Humor haben können: "Merkwürdigerweise halten sich auch die meisten Linken für besonders humorfähig. Als gesellschaftlich bedeutendste Leistung auf diesem Gebiet gilt ihnen die Etablierung des politischen Kabaretts." Eine steile These, wie alle anderen nicht belegt oder begründet. (Belege wären wahrscheinlich auch links.) Die Vorstellung, daß es eine Position links von SPD und Dieter Hildebrandt gibt, geht in seinen vakuumverschlossenen Kopf offenbar nicht rein. Von falschen Prämissen ausgehend, kann er dann, wie der ehemalige Student der Philosophie gelernt hat, alles behaupten. Wenn der Mond aus grünem Käse ist, können Schweine fliegen resp. ist Jan Fleischhauer ein geistreicher Schreiber.
"Die Linke schreckt zurück vor dem Abgrund der Absurdität", heißt es in ungebrochen offensiver Geistesferne. Ist der Blick fürs Absurde aber nicht ein klassischer Ausgangspunkt subversiven Bewußtseins? Vermutlich hat der Humorexperte auch Beckett und Sartre zu Konservativen ehrenhalber ernannt. Wer "von Linken schon im zweiten Satz verlangt, daß ihnen das Lachen im Halse steckenbleiben müsse", bleibt unklar. Aber vermutlich ist hier wieder die Mutter schuld, mit der Jan früher den "Scheibenwischer" schauen mußte.
Lachen mit Fleischhauer, letzte Folge: "Aber aus gutem Grund wird Humor vom Scherz unterschieden. Er entsteht aus dem Gefühl der Unzulänglichkeit, seinen Reiz bezieht er aus der künstlichen Verdoppelung der Schwäche, nicht dem Überlegenheitsgefühl." Da merkt er schon nicht mehr, daß dies genau die Begründung dafür ist, weshalb es keinen rechten Humor geben kann. Eben weil Humor aus einem Gefühl der Unterlegenheit und Ohnmacht gegenüber dem Leben, dem Staat, seinen Mechanismen und Herrschern entsteht. Scherze zur Gaudi der Massen auf Kosten von Minderheiten und zum Amüsement der "Eliten" auf Kosten der Unterprivilegierten bleiben Hermann-Göring-Humor, also gar keiner. Daher läßt Fleischhauer seiner Abrechnung mit der angeblichen Humorunfähigkeit der angeblich Linken auch keine Beispiele konservativen Humors folgen. "

( Zitatende aus: a.a.O. )

Der Buchkritiker attestiert dem geborenen Hanseaten und jetzigen Wahlberlinern denn auch strafmildernde Umstände:
" Eigentlich eine arme Sau, könnte man sagen, wenn der Autor seinen kriecherischen Opportunismus nicht als mutigen Akt der Rebellion verkaufen würde. Er sollte seiner Mutter einen Strauß Blumen kaufen, zum Kaffeetrinken vorbeischauen und sich bei ihr entschuldigen. Und dann wollen wir die Angelegenheit vergessen. Ganz schnell, hoffentlich. "

( Zitatende aus: a.a.O. )

Und tatsächlich sollte der Leser, der " SPIEGEL "-Leser oder Zuschauer einer dieser elendigen Quasselrunden, zu denen auch der "Linksszene-Experte " Fleischhauer eingeladen wurde ( oder noch wird ) dessen Absonderungen nicht tierisch ernst nehmen. Eine arme Sau bleibt vielleicht ein Leben lang eine solche, so wie er die roten Socken, die er einst von der " Mutti " verpasst bekam, eben nicht mit den schwarzen austauschen kann, ohne beim Anziehen das Gleichgewicht zu verlieren. Wer einem Rabulistiker wie Fleischhauer die Daseinsberechtigung abspricht, läuft indes selber Gefahr, nicht für voll genommen zu werden.  Aus den Zeit, nämlich ab Mitte der 70er Jahre, habe ich noch in Erinnerung, dass eine durchaus kompetente " SPIEGEL " - Journalistin sich vehement für die wirtschaftswissenschaftlichen Thesen des Ökonomen Schumpeter einsetzte und deshalb in den " Leserbriefen " des " SPIEGEL " nieder gemacht wurde; gleiches wurde einem " SPIEGEL " - Leser zuteil, der es einst wagte, seine Kritik an der kritischen Berichterstattung über die freidliche Nutzung der Kernkraft und der dahinter stehenden Atomlobby in einem solchen " Leserbrief " zu äußern. Das ist mittlerweile mehr als 35 Jahre her.
Inzwischen werden sowohl zustimmende als auch ablehnende " Leserbriefe " zu aktuellen " SPIEGEL " - Berichten abgedruckt.

Die Welt ist bunter geworden, Herr Fleischhauer. Aus dieser Vielfalt eine schematische " Links - Rechts " - Eingruppierung aufgrund eines bestimmten Verhaltens, einer Lebenseinstellung oder einer Parteizugehörigkeit vornehmen zu wollen, ist denn genauso unmöglich, wie den berühmten Sack Flöhe zu hüten.
Da sich eben die von Fleischhauer als mehrheitlich " links " eingestuften BürgerInnen dieses Landes auch nicht nach Forderungen, wie jene eines ehemaligen Jura-Professors und namhaften Ko-Kommentators zum StGB, dass Eigentum auch notfalls mit dem Gebrauch einer Schusswaffe zu schützen ist, sehnen, werden auch solche abstrusen Behauptungen wie jene von Fleischhauer, wonach die Mitglieder der " Piraten " im Zweifelsfall " links " orientiert sind und die Trilogie des englischen Buchschreibers J.R.R. Tolkin " Herr der Ringe " zur Weltliteartur zählen, alsbald unbeachtet im Nirwana landen. Dort gehören sie auch hin - möglichst unverfilmt!


Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Fleischhauer wirkt manchmal, wie aus einem Zeitfenster geplumpst, da haste recht!

Wenn ich Herrn Brüderle gehrt habe, dann kann ich nur noch lachen. Rösler ist vielleicht ne Flasche, aber das Personal drumherum ist keinesfalls besser tragbar. Mancher sogenannte Liberale konnte sich vielleicht nicht vorstellen, beim Gedenken eines Guido Westerwelle eine Träne zu verdrücken. Schön, dass sich dieser, ähäm, Haufen selbst demontiert. Wenigstens das bekommen sie auf die Reihe!

Und was den BVB angeht, sind sie Meister, sicher verdient, die Tabelle schwindelt nicht. Aber von wegen bescheidenes Auftreten... war da nicht mal was mit Börse und Verpfändung sämtlicher Rechte? Aber was soll´s. Der Busfahrer von Barca hat wohl schon das Dynamo-Stadion in sein Navi einprogrammiert. Vorsorglich. Ein weiser Mann! ;o)

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?