Die Nachwahlschmerzen, das große Stühlerücken und die militärische Interpretation der Freien Liebe im Weißen Haus.
Nun hat er es endlich geschafft und ist auch offiziell zum wieder gewählten, ergo zum 57. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu führen, Mr. Barack Obama. Nachdem die Lahmenten im Sunshine State von Florida ihre Erbsenzählmethodik zu Ende bringen konnten und er auch hier knapp, aber dennoch die Stimmen der Wähler auf sich vereinigen konnte, steht fest, dass Mr. Obama in einer zweiten Amtszeit versuchen darf, eben jene Reformen durchzuboxen, die er ab 2009 nicht umsetzen konnte, weil die rechten Republikaner ihn blockiert haben. Na, dann, good luck, Mr. President!
Einfacher wird es für ihn keinesfalls, denn ihm gehen viele seiner Mannschaft jetzt von der Fahne. Zunächst wäre da die exzellente Hillary Clinton, die - möglicher Weise amtsmüde - sich vom großen Parkett der internationalen Politik verabschiedet. Ein herber Verlust für den alten, neuen Präsidenten.
Dann hat sichder Finanzminister Timothy Geithner aus der Politik verabschiedet und steht deshalb für eine zweite Amtszeit in der Regierung nicht mehr zur Verfügung.
Gleiches wird wohl für den Noch-Verteidigungsminister Leon Panetta zu berichten sein. Dann steht noch das Amt des Justizminister, dass bislang von dem eher unglücklich agierenden Eric Holder eingenommen wird, zur weiteren Disposition.
Es kam, wie es kommen musste: Patreaus wurde von den eigenen Leuten bespitzelt und dabei des Ehebruchs überführt, der nach den Vorschriften des US-Militärs strafbar ist. So sieht denn
§ 134 des Uniform Code of Military Justice vor, dass dieses Verhalten " inakzeptabel " ist, mit einer Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr, der unehrenhaften Entlassung aus dem Militärdienst und der Kürzung sowie dem Verlust von Pensionsansprüchen einher geht.
Das Objekt der Begierde, dass dem CIA-Chef zum Verhängnis wurde, trug ihr
dunkles Haar streng hochgesteckt. Das Gesicht war nur dezent geschminkt. Ohnehin fielen alle Blicke zunächst auf ihre Arme, diese wohldefinierten, muskulösen Schultern, die ihre dunkle Satin-Neckholderbluse perfekt in Szene setzt. Eine Hollywood reife Einlage, der einstigen Elitesoldatin Paula Broadwell, die zunächst bei ihrem Auftritt in der "Daily Show" mit Jon Stewart die Highheels auf den Boden fliegen lässt, um sofort den Moderatoren zum Liegestützen-Wettbewerb aufzufordern, bei dem dieser scheitert. Die US - Dame heisst Paula Broadwell, ist nicht nur sportlich eine beeindruckende Erscheinung, sondern dazu auch noch schlagfertig. In der Show lässt denn die Autorin des autobiografischen Buches "All In: The Education of General David Petraeus" keine Zweifel daran, was für ein Typ Frau sie ist: Überaus weiblich, sexy, aber auch knallhart - so, wie der moderne Yankee seine Partnerin auf Lebenszeit eben haben möchte.
Dass der CIA - Boss dabei schwach wurde, dürfte menschlich, männlich verständlich sein. Für die Militäradministration ist es jedoch ein strafbewehrtes Vergehen, was die oben benannten Konsequenzen nach sich zieht. Armer 60jähriger, nun ist es vorbei mit dem steilen Aufstieg.
Wie formulierte es ein Blogger-Kollege aus Österreich zutreffend: " Make war, not love ".
Aber, damit der Skandale und Peinlichkeiten nicht genug: Im Zuge der Ermittlung im Fall " Petraeus " geriet der Vier-Sterne - General und ISAF- Oberbefehlshaber, der Amerikaner John Allen auch gleich mit in das Visier der Untersuchenden. Und, wie sollte es anders sein, er wurde von einer Bekannten der Familie Petraeus, der 37jährigen Jill Kelley in das Schmierenstück gebracht, die sich zuvor bei den Ermittlungsbehörden wegen belästigender E-Mails, deren Absenderin eben die Geliebte des CIA-Chefs ist, offiziell beschwert hatte. So werden wohl wegen des " Zickenkriegs " zwischen Paula Broadwell und Jill Kelley gleich zwei ranghohe US-Militärs ausrangiert werden.
Erstaunlich in dem gesamten US - Kinostreifen ist die Information, wonach der General John Allen innerhalb von 3 Jahren diverse Mails an Kelley versandt haben soll, die bis zu 30.000 ausgedruckten Seiten entsprechen.
Da fragt sich der Außenstehende, wo dieser Soldat die Zeit dafür her genommen hat?
" Mail love, not war " - so sind die USA!
Kommentare