A - A - Amazon am A... - A... - A...?





Da hat die gräßliche Fratze des Turbo - Kapitalismus doch wieder durch gelugt. Trotz so genannter und selbst ernannter Vorzeigeunternehmen in der sozialen Marktwirtschaft und alledem.

Der Internet - Versandhändler " Amazon " ist nicht nur wegen eines umstrittenen Sicherheitsdienstes in die Bredouille geraten, denn es wurden nämlich  im Zuge der " ARD " - Dokumentation, die am 13. Februar zu sehen war,weitere Missstände dort recherchiert.

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/hr/13022013-ausgeliefert

Auch wenn sich der Versandhändler mittlerweile von dem Sicherheitsdienstanbieter Hensel European Security Service ( H.E.S.S. ) getrennt haben will, werden weitergehende Vorwürfe gegen den Arbeitgeber laut. Es ist hier von Menschenschinderei und von Lohndumping die Rede. So sollen die Mitarbeiter während der Arbeitszeiten in den Niederlassungen des Konzerns durch Videokameras ständig überwacht werden.  Dadurch entsteht ein permanenter Arbeitsdruck, der keinerlei Pausen zulässt. Die Überwachung führt zu einem permanenten Angstklima, denn bereits bei kleineren Pausen, wird der Mitarbeiter zum Rapport bei dem Vorgesetzten zitiert.

Dass die Löhne in der fast nur von " Leiharbeitern " und Zeitarbeitsfirmen dominierten Paketzustellbranche sich seit Jahren auf einem niedrigen Niveau bewegen, war zwar längst bekannt, dennoch überrascht nun der Internethändler mit einer neuen Ausbeutungsvariante. Von dem de facto über der Mindestlohngrenze von 7,50 €  ( Ost ) und 8, 19 €  ( West ) gezahlten 9, 30 € Bruttostundenlohn kassiert der Arbeitgeber von den Saisonarbeitern aus wirtschaftlich schwachen Ländern, wie beispielsweise Rumänien, Spanien, Polen oder Ungarn nicht unerhebliche Summe für die angeblichen Transferskosten sowie Unterbringung ( Mieten ) und Verpflegung.

Die ausgestrahlte " ARD " - Reportage berichtet von den Zuständen in dem " Amazon " - Betrieb im hessischen Bad Hersfeld. Hier seine etwa 3.500 Mitarbeiter in den Stoßzeiten ( Dezember, Weihnachten ) beschäftigt. Davon erhielten 3.100 befristete Arbeitsverträge.
Die als " Wanderarbeiter " zu bezeichnenden Saisonkräfte haben in ihren Heimatländern aufgrund der dortigen Wirtschaftskrise keine Chancen auf dem Vermittlungsmarkt. So werden jedes Jahr an die 5.000 Kräfte aus diesen Teilen Europas zu den Niederlassungen  von " Amazon " heran gekarrt, um hier für einen geringen Verdienst unter menschenunwürdigen Bedingungen zu malochen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ard-reportage-dokumentiert-missstaende-in-der-leiharbeit-bei-amazon-a-883156.html

So schreibt hierzu die österreichische " Kleine Zeitung " :

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) forderte in der "Welt am Sonntag" Aufklärung. "Der Verdacht wiegt schwer, deswegen müssen jetzt so schnell wie möglich alle Fakten auf den Tisch", wird sie zitiert. Eine Sonderprüfung laufe, in Kürze werde der Bericht vorliegen. Die Ministerin drohte der betroffenen Firma sogar mit Lizenzentzug. " Sollte die Sonderprüfung ergeben, dass an den Vorwürfen gegen die Leiharbeitsfirma etwas dran ist, dann steht die Lizenz auf dem Spiel." Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) forderte nach Angaben der Staatskanzlei in Wiesbaden Aufklärung. Die Landesregierung sei für den Fall nicht zuständig, werde aber die Arbeit der zuständigen Bundesagentur verfolgen.  "
- Zitatende - aus: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/jobkarriere/3248583/doku-ueber-amazon-ruft-politik-den-plan.story

Ein typischer Fall von Denkste, Frau von der Leyen, denn die Sklaventreiber - Methoden des Versandgiganten sind seit einigen Jahren in der Öffentlichkeit diskutiert worden. Einst waren es jene Ausbeuterlöhne ( Ost ), die Anlass zur Kritik gaben, weil  auch zudem der US - amerikanische Konzern kein Gewerkschaft, keine Betriebsräte und auch sonst keinerlei Mitarbeiterrechte zulassen wollte. Von der Leyen war schon damals taub; und zwar auf beiden Ohren. Sowie blind dazu, denn sie gibt sich - wie " Uns " Merkel auch - als eiserne Verfechterin der Selbstreinigungskräfte des Marktes und der Sozialen Marktwirtschaft. Die funktionieren indes im Zeitalter der Globalisierung und der weltweit grassierenden Ausbeutung durch Hungerlöhne und feudalistische Arbeitsbedingungen schon lange nicht mehr.

Deshalb berichtet die " Kleine Zeitung weiter:

Die ARD-Sendung hatte die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Leiharbeitern am hessischen Amazon-Standort Bad Hersfeld gezeigt. Für das Weihnachtsgeschäft wurden demnach Leiharbeiter aus dem Ausland in Deutschland in überbelegten Ferienhäusern untergebracht und mussten teils mehrere Stunden warten, bevor sie in Bussen von ihrer Arbeitsstätte zurück in die Unterkunft gekarrt wurden. Sie hätten auch nicht den versprochenen Lohn erhalten, die Sozialbeiträge für die Beschäftigten seien nicht korrekt abgeführt worden.

- Zitatende - aus:http://www.kleinezeitung.at/allgemein/jobkarriere/3248583/doku-ueber-amazon-ruft-politik-den-plan.story

Hinzu kommen jene besonderen Umstände in der " Amazon " - Niederlassung Bad Hersfeld, die wieder einmal den wahren Charakter der bundesdeutschen Gesellschaft in Bezug auf Ausländern zeigen. Hierzu schreibt " SPIEGEL Online ":

" Die Autoren essen gemeinsam mit den Arbeitern, getrennt von anderen Feriengästen, und sie werden von den gleichen Sicherheitsleuten bedrängt, die für die Überwachung der Leiharbeiter in ihren Unterkünften zuständig sind. Die Security habe jederzeit Zutritt zu den Ferienwohnungen, berichtet Silvina, auch dürften sie jederzeit Taschen durchsuchen, viele Arbeiter hätten Angst. Als die Reporter die Kleidung der Sicherheitsleute filmen, werden sie vom Sicherheitsdienst verfolgt und schließlich aus der Ferienanlage rausgeworfen.
Ein möglicher Grund: Die Männer trugen Kapuzenpullover der Marke Thor Steinar. Die ist in vielen Bundesliga-Stadien und im Deutschen Bundestag verboten und gilt als Erkennungszeichen für Neonazis. Amazon hat die Pullover deshalb schon im Jahr 2009 aus dem Programm genommen. Die ARD-Journalisten recherchierten weiter über die Sicherheitsfirma, die die Arbeiter des Online-Händlers überwacht und stießen auf zahlreiche Verbindungen zur rechten Szene. Amazon selbst konnte sich auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE zu keinem der Vorwürfe äußern.
Für die arbeitslose spanische Kunstlehrerin Silvina endete das Engagement schnell wieder: Drei Tage vor Weihnachten wird sie überraschend entlassen, offenbar hat Amazon weniger Bestellungen bekommen als erwartet. Silvina erfährt erst am Ende ihrer Schicht, dass sie nicht mehr wiederkommen darf - und hat 24 Stunden Zeit, ihre Sachen zu packen. "


Da zeigt sich wieder: Gib einem unterbelichteten BRDler eine Uniform und er wird schon beim Anziehen dieser ein anderer Mensch. 
Das Kasseler Unternehmen " H.E.S.S. " ( der Name allein dürfte schon Programm sein ) zeigt sich im Internet indes von der besten Seite:

Und weil es ordentlich auf´s Haupt für die Neo-Faschisten im Unternehmen gab, wurde umgehend eine Presseerklärung aus dem Hut gezaubert. So formuliert der Geschäftsführer Patrick Hensel hierin:

" Zum Einsatz von Unterkünften von Leiharbeitern, die bei der Fa. Amazon eingesetzt sind, sind wir
über das mit der Unterbringung seitens der Fa. Amazon beauftragte Unternehmen beauftragt
worden. Der Grund der Beauftragung von uns als Sicherheitsunternehmen liegt darin, dass in der
gleichzeitigen Unterbringung einer größeren Anzahl von Menschen, die sich auch untereinander
nicht kennen, ein erhebliches Konfliktpotential liegt. Unsere Aufgabe liegt darin, etwaige Konflikte
der in den Unterkünften untergebrachten Personen zu vermeiden oder falls dies nicht gelingt, die
Polizei bei der Begehung von Straftaten hinzuzuziehen. Gleichermaßen sind wir beauftragt, das
Hoteleigentum der unterbringenden Gastwirte vor Diebstahl und Beschädigung zu schützen.
Beschädigungen oder Diebstähle von Hoteleigentum sind in der Vergangenheit häufiger
vorgekommen, sodass für diesen Einsatz ein berechtigter Anlass besteht. Gleiches gilt für Konflikte
unter den Leiharbeitern. Wir wissen von einer Vielzahl der untergebrachten Leiharbeiter, dass sie
unsere der Konfliktvermeidung dienende Tätigkeit zu schätzen wissen. "

Zitatende - aus: http://www.hess-security.de/files/presseerklarung_15022013.pdf

Junge, junge, alles potenzielle Straftäter die Damen und Herren " Leiharbeiter " aus Polen, Ungarn, Rumänien und Spanien, gelle? Wer so mit Menschen umgeht, darf sich nicht wundern, dass das verzerrte Gesicht vom häßlichen Deutschen im Ausland immer wieder erneuert wird. Warum sollen quasi kasernierte " Wanderarbeiter " bei der ausbeuterischen Maloche im Schichtbetrieb noch so viel Zeit mit bringen, um Straftaten zu begehen, Herr Hensel? Dann müssten die Hotels und Pensionen in Spanien auch einen Sicherheitsdienst engagieren, um Hotelgäste von Straftaten abzuhalten. So beispielsweise auf Mallorca, wo die Touristen sich gegenseitig wie die Raben beklauen. In Wahrheit geht es doch um etwas ganz anderes. Die in Unterkünften eingepferchten Zeitarbeiter sollen eingeschüchtert werden, damit sie nicht aufmucken, weil es für einen Hungerlohn und nach Abzug der teueren Unterkunft sowie weiterer Kosten, am Ende nicht viel zu verdienen gibt und sich Unmut darüber ausbreiten könnte. Nun gibt Meister Hensel keine konkreten Zahlen über die angeblichen Straftaten und die Hinzuziehung der Polizei in seiner Presseerklärung bekannt. So wirkt seine Darstellung denn eher wie der Versuch, das im Nachgang zu entschuldigen, was für jeden Außenstehenden mit einer kritischen Grundhaltung in dem Auftreten seiner Mitarbeiter zu sehen ist: Es waren KaPo  ähnliche  Methoden!

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Die hässliche Fratze des Kapitalismus... nicht schön, aber auch nicht verwunderlich.
til_o. hat gesagt…
Recht hat der Herr Hensel. Wenn man Leute so einpfercht und sie unter diesen Umständen ausbeutet, wächst deren Frustrationspotential und damit auch Aggressionen die sich schnell entladen können. Ob es sich dabei um Leiharbeiter, Bundeswehrsoldaten oder eine Horde Abgeordnete handelt, ist völlig egal. Ein paar nette Schläger als Sicherheitspotential können da abschreckend wirken und vielleicht verhindern, daß das verständlicherweise austickende Humankapital ihre Unterkünfte – zu Recht – brandschatzt. Was Amazon teuer zu stehen kommen würde. Aber die wollen ihren Profit ja maximieren und nicht draufzahlen. Auf das Sicherheitspersonal kann man sich außerdem verlassen. Die sind heilfroh, wenn sie aufpassen und nicht selbst bei Amazon arbeiten dürfen auch wenn sie sicher noch weniger verdienen als die Kostenfaktoren die sie bewachen müssen.

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