Margot Honecker: Blaue Eminenz, First Lady oder unbelehrbare Dogmatikerin?
Am Freitag, den 6. Mai 2016 verstarb die einstige Ministerin für Volksbildung der DDR Margot Honecker, geborene Feist, geboren am 17. April 1927 in Halle an der Saale, im Alter von 89 Jahren in einem Vorort der chilenischen Landeshauptstadt Santiago de Chile.
Margot Feist wurde als Tochter des Schuhmachers Gotthard Feist und der Matratzenfabrikarbeiterin Helene im Glauchau - Viertel von Halle an der Saale geboren. Beide Elternteile waren Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands. Für die KPD engagierten sich Gotthard und Helene Feist auch nach 1933, als die Partei bereits verboten war. Der Vater von Margot Feist wurde deshalb zwei Mal in ein KZ inhaftiert.
Margot Feist heiratete 1953 Erich Honecker, den gebürtigen Saarländer, der damit seine dritte Ehe einging. Dass dieses von den einstigen Parteioberen nur knurrend hin genommen wurde, nahmen allerdings wenige Insider zur Kenntnis. Im spießigen Denkschema, aus dem der sozialistische Idealmensch entstand, kam Ehescheidung, uneheliche Abkömmlinge und ausschweifender Lebensstil nicht vor. Das Klassenbewusstsein reduzierte sich auf den Einsatz des Einzelnen für die gemeinsame Sache und die bedingungslose Umsetzung der Vorgaben der (Arbeiter ) - Partei, auch im privaten Bereich.
Margot Honecker entwickelte aus ihrer eigenen, während des Faschismus mit geprägten, Persönlichkeit ihre politische Einstellung zu der DDR und ihrem Unterdrückungsapparat.
Sie wurde ab 1957 stellvertretende Ministerin für Volksbildung unter Alfred Lemnitz.
Von 1963 bis zur Auflösung des DDR - Staatsapparats war Margot Honecker dann dort selbst Ministerin. Hier fungierte sie als " Quotenfrau " im Ministerrrat der DDR.
Wegen ihrer orthodoxen Umsetzung der Lehre im realexistierenden Sozialismus in Form der Ein - Parteien - Herrschaft auf die Bildungsinhalte der DDR - Schulen blieb sie bis zum Schluss unbeliebt. Neben dem Stasi - Minister Erich Mielke, war Mrgot Honecker als Spottfigur in aller Munde. Sie galt wegen ihre eigenen, abgebrochenen Ausbildung und der ministerialen Stellung in der DDR als " Miss Bildung ". Verspottet wurde sie aufgrund der seit 1970 lila eingefärbten Haare als Blaue Eminenz ", " Blaues Wunder " oder auch " Lila Drache ".
Nach der Entmachtung ihres Mannes flüchtete sie mit diesem nach Moskau. Im Zuge der Auslieferung ihres Mannes nach Deutschland verließ Margot Honecker Moskau und erhielt in Chile politisches Asyl. Bis zu ihrem Tod lebte sie dort von einer Hinterbliebenen - und Altersrente.
Margot Honecker war bis zu ihrem Tod davon überzeugt, dass die DDR nicht von einem ökonomischen Niedergang betroffen war. Sie verhöhnte bis zum Schluss die Opfer der SED - Diktatur und verteidigte den Mauerbau.
Auch Unbelehrbare haben in einer pluralistischen Gesellschaft das Recht, ihre Meinung frei äußern zu dürfen, auch wenn diese nicht der Wahrheit entspricht.
Warum die Verstorbene dann aber auch noch zur " First Lady " der DDR von Teilen der hiesigen Medien - zumindest sprachlich betrachtet - in den Olymp gehoben wird, erschließt sich einem kritischen Beobachter des vormaligen Unwesens eher nicht. Dummheit der Zuspätgeborenen, schützt diese nicht vor Freud´schen Fehlleistungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Margot_Honecker
Na, denn: Ruhe in Frieden mit dir selbst, Margot und im Sinne der irre geleiteten Menschen von einst:
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