Frau Veronica Bellmann bellt!
Der Informationskanal des Mitteldeutschen Rundfunk, kurz: MDR, heißt seit einigen Tagen bekanntlich nicht mehr " MDR Info ", sondern jetzt: " MDR Aktuell ". Das ändert nichts daran, dass ich diesen Sendern seit mehr als einer Dekade und dieses für mehr als 2 bis 3 Stunden täglich höre. Nicht deshalb, weil mir die Privaten, der so genannte Dudelfunk, gewaltig auf den Geist gehen, sondern eher deshalb, weil ich während der frühen Morgenstunden gerne über das weltpolitische Geschehen, die Ereignisse in Europa, Deutschland, aber auch jene in dem Sendegebiet des MDR informiert sein möchte. Und da bin ich - auch aufgrund des bis 6.00 Uhr morgens laufenden Gemeinschaftsprogramms, immer gut aufgehoben.
Jenseits des berechtigten Lobes zu den Programminhalten von MDR Info, habe ich auch dann und wann einige kritische Anmerkungen hierzu parat. Insbesondere zu der Hofberichterstattung über den FC Bayern München. Nun, der MDR - Mitarbeiter und Sportredakteur Thorsten vom Wege, ein selbst ernannter Bier - jedoch wohl keine Bayern München - Fan, hat vor längerer Zeit auf meine Kritik geantwortet. Sehr sachlich und ein wenig mit fein gesponnener Ironie, ging er auf meine gesendete Nachricht an die MDR Aktuell - Sportberichterstattung ein.
Sehr sachlich ist auch die Moderation des MDR Aktuell - Moderators Tim Deisinger. Er lässt sich auch dann von den - häufig - abweichenden und manchmal nichtssagenden Antworten diverser Gesprächspartner , auf zuvor gestellte, auch bohrende Fragen, nicht aufs Glatteis führen und gibt sich mit den Worthülsen, Plattitüden sowie von Interessen geprägten Antworten nicht zufrieden.
So auch heute Morgen, als der Moderator die CDU - Bundestagsabgeordnete Veronica Bellmann, geborene Wächter, geboren am 20. November 1960 in Karl - Marx - Stadt, zu den Zielen und ihrer Zugehörigkeit zum so genannten Berliner Kreis befragte.
Zuvor hatte Tim Deisinger´s Kollegin, die MDR - Mitarbeiterin Katrin Simonsen, kurz und prägnant, erklärt, was unter dem Begriff " Berliner Kreis " zu verstehen ist; ein lockerer Zusammenschluss von CDU - Bundestagsabgeordneten, die sich eher als konservativ ( im Sinne bestimmter, einstiger programmatischer Werte und Ziele des vorgängigen CDU - Parteiprogramme ) verstehen. Zu ihnen zählen der Dauer - Talker und die mediale Allzweck - Waffe, nämlich das rhetorische " Maschinengewehr " der CDU, Wolfgang Bosbach sowie auch die Geistesgröße und einstige Bundesvertriebene Erika Steinbach. Beide eint der Drang nach Kritik an ihrer Parteivorsitzenden und jetzigen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Die CDUlerin Bellmann, die ja einst die volle Dröhnung DDR - Sozialisation während ihrer Kindheit, Jugend sowie Sturm - und Drangzeit bis 1989 inhalieren durfte, hat sich als Nachwende - Betroffene flugs, nämlich 1990, der CDU angeschlossen und wurde dort alsbald heimisch. Das gelang nicht allen Mitbürgern des anderen deutschen Staates, als dieser unter dem lauten " Wir sind das ( ein ) Volk " - Stakkatos implodierte. Im Zuge dessen wurde aus der Retorten - Vorzeige - Stadt, die den Namen des einstigen Philosophen, Ökonomen, Gesellschaftstheoretiker und mehr, trug, eine Problemzone mit dem Namen Chemnitz. Jene Stadt also, welche durch das, sie kreuzenden gleichnamige Flüsschen, wieder so benannt wurde.
Mit der Wiedervereinigung zerstob auch das Lenin´sche Dogma, wonach Kommunismus ( demnach Fortschritt ), sich aus: Sowjetunion plus Elektrifizierung des gesamten Landes definieren ließe.
Auf Karl - Marx - Stadt ( vulgo: Die Stadt mit den drei O´s ) bezogen hätte es geheißen: Kommunismus = Sowjetunion plus Plattenbauten plus VEBs.
Nun, dieses ist schon etwas länger her. Dennoch spukt in so manchem, längst ergrauten, aber inzwischen modisch gewandelten Frauen - Haarschopf, das Elend aus den vergeblichen Versuchen, die durchaus zutreffenden Lehren der großen Drei der kommunistischen Lehre und des Antikapitalismus´ ansatzweise umsetzen zu wollen, als Angsttraum der - wohl dann vergeblich gelebten - Kinder - und Jugendtage herum.
Wohlan, packen wir´s an, wenn es wenig zu tun gab, weil die Chemnitzer Kombinate und Volkseigenen Betriebe von den Kohl´schen Kloppertruppen in Gestalt der damaligen Treuhand - Chef - Abwracker Detlev Karsten Rohwedder und Birgit Breuel platt gemacht werden mussten, um lästige oder nicht rentabel arbeitende Konkurrenz zu eliminieren.
In Folge dessen, zog es Zehntausende aus Chemnitz in das gelobte Land zwischen Garmisch - Patenkirchen, Wiesbaden und Flensburg.
Zurück blieb der heimatverbundene Rest aus Pionieren, Frustrierten und Nachwendegeborenen. Immerhin erholte sich die einstige Metropole an der Chemnitz, die eigenbeworbene " Stadt der Moderne " langsam wieder von dem wirtschaftlichen Verfall sowie den Kulturschock. Die einst dort lebenden Erzgebirgler zog es zurück in den Wald, wo sie aus ihren Örtchen - malerisch belegen und immer für eine Reise gut - in die billige Tschechei gurken, um dort günstig einzukaufen, vielleicht den West - Schlorren voll zu tanken und für ein Dumpingangebot der Triebabfuhr zu frönen.
Andere wiederum zogen nach Dresden oder Leipzig, den sächsischen Boomtowns mit Kultur, Flair und größtenteils weltoffener Bevölkerung ( Pegidioten, AfDler und Legidioten einmal ausgenommen ). Chemnitz indes blieb eher provinzielle. Selbst dann noch, als die Deutsche Bahn AG für viele Millionen Euro den Hauptbahnhof sanieren ließ. Ein Fleck zwischen Elbflorenz und zu nah an der bayrischen Landesgrenze, aber auch der Staatsgrenze zu Tschechien, also.
Der Bundestagswahlkreis 164, wie er nach der Gebietsreform und dem damit einher gehenden Verlust eines Wahlkreises nunmehr als Freiberg - Mittlerer Erzgebirgskreis geführt wird, ist seit der Wende traditionell in schwarzer Hand. Hier regiert die CDU! Und zwar zu den euphorischen Zeiten und hoher Wahlbeteiligung mit absoluten Mehrheiten und einem BT - Kandidaten, der satte 56 % und mehr einheimsen konnte ( https://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahlkreis_Freiberg_%E2%80%93_Mittlerer_Erzgebirgskreis )
Auch dieses ist schon etwas länger her. Bei der letzten BT - Wahl musste sich die CDUlerin Bellmann mit " nur " 38, 5 % der Erststimmen begnügen. Der Vorgänger Schmidt erhielt zu Beginn wesentlich mehr. Es war einmal. Dieses wird sich wohl auch Veronica Bellmann in Erinnerung gerufen haben, als sie just heute Morgen die präzise und fachkundig gestellten Fragen des MDRlers Tim Deisinger beantwortet zu glauben schien.
Nichts war es mit " linker " Steuererhöhungspolitik. Abgedroschene Phrasen auf dringende Probleme der nahen Zukunft, helfen da nicht weiter, Frau Bellmann. Auch der Hinweis, wonach zu Beginn ihrer CDU - Karriere und in der Kohl - Ära die Steuersätze bei 52 % auf die Lohn - und Einkommensteuer lagen, die bekanntlich die Haupteinnahmequelle des Fiskus darstellt, wurde von der CDUlerin im trutschigen Outfit, nicht beantwortet. Es sei eben eine andere Zeit gewesen. Aha, daran lag es wohl?
Nö, Bellmann, nicht die zeit war so wesentlich anders, sondern die eigenen Denkschemata der CDU - Politik sind andere gewesen. Hier wurde nämlich vornehmlich das Gros der Gut - und Besserverdiener abgemolken. Diese Gruppe ist im Zuge der vielen Arbeitsmarkt - und Sozialreformen sowie der Auswirkungen durch die globalisierten ( Arbeits - ) Märkte sukzessive abgeschmolzen. Deshalb werden statt ihrer, die breite Masse der Durchschnitts - und Geringverdiener per hoher Steuer - und Abgabenlast abkassiert.
Irgendwo muss die tendenzielle Umverteilung von unten nach oben doch erklärbar sein, Frau Bellmann. Und die jetzt geforderte Umkehr dieses Trends, der im übrigen ökonomisch kontraproduktiv ist, denn wo Kaufkraft durch eine ungleiche Fiskalpolitik zu Ungunsten der eher Armen entzogen wird, findet auch ein nationalökonomischer Schrumpfungsprozess statt. Die Wohlhabenden und Reichen benötigen kein halbes Dutzend PKWs, keine 10 Flachbildschirme und nicht 25 Mobiltelefone. Sie verlagern deshalb ihr Vermögen eher in windige Steuerspar - Konstrukte und auf Schwarzgeld - Konten im Ausland anstatt es vor dem Fiskus zu versteuern.
Da sie als gelernte Krippenpädagogin, Erzieherin und einst fungierende Jugendgerichtshelferin sowie Sozialarbeiterin von wirtschaftspolitischen und steuerrechtlichen Abläufen keine Ahnung hat, konnte sie denn auch die wiederholte Frage nach einer Erklärung, wie sich " linke " Steuererhöhungspolitik definieren lässt, nicht beantworten.
Ihr Beispiel von einer vermeintlich undifferenzierten Forderung aus dem " linken " politischen Spektrum, wonach die Vermögenssteuer, die seit 1997 aufgrund eines vorgängigen Urteils des Bundesverfassungsgerichts, nicht mehr erhoben wird, obwohl das Vermögensteuergesetz nach wie vor in Kraft ist, wieder angewandt werden soll hinkt dabei gewaltig. Ihre Behauptung, dass darunter auch das Betriebsvermögen eines Klein - oder mittelständischen Unternehmens subsumiert werde, ist unsinnig. Deshalb falsch, weil der Maschinenpark oder gleichwertige Bestandteile des Betriebsvermögens steuerlich gar nicht erfasst werden können, denn sie sind zu großen, ja sogar zu überwiegenden Teilen, durch Kredite und / oder Darlehn fremd ( Banken ) finanziert, wurden zu anderen teilen über Landes - Bundes - sowie EU - Subventionen / Zuschüsse mit finanziert und können zudem im Jahr der ihrer Anschaffung mittels Abschreibungsvarianten wertmäßig reduziert werden. Bellmann hat eben keine Ahnung, aber schnarrt jenen Blödsinn über den Äther.
In dem etwas mehr als dreiminütigen Gespräch mit dem Journalisten Tim Deisinger kommt die CDU - Rechte dann zum Schluss an des Pudels Kern. Sie möchte über den so genannten Berliner Kreis und dessen " Thesenpapier ", die rechten aus dem AfD - Sumpf zurück in die CDU - Familie holen, indem inhaltlich mehr CSU - konforme Politik zeitnah umgesetzt wird.
So, wie es im als " Berliner Manifest " vorgelegten Acht - Seiten - Papier vorgesehen ist?
https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Kreis_(CDU)
Hahaha, da läuft also der Chemnitzer Hase in Richtung Erzgebirge lang. Aus dem rechten, dem reaktionären, den nationalistischen und fremdenfeindlichen Spektrum sollen die verlorenen Wähler wieder eingefangen werden. Sach´ dat doch gleich, Bellmann.
Die CDU war seit ihrer Gründung und unter Adenauer schon immer ein Haufen selbst verliebter Möchte - gern - Propheten, die den Untergang Westdeutschlands durch die marxistisch - leninstische Lehre und ihre Redundanz in Form des real existierenden Sozialismus herbei redeten, sich dabei auch der pseudo - klerikalen Wurzeln und einem verschrobenes Familienbild, an dem sich die Gesamtgesellschaft geistig und moralisch zu orientieren hatte, propagandistisch bedienten. Dumme Sprüche, Lügen und billige Polemik gehörten zu dem Handwerkszeug jener CDUler, die zuvorderst nur ihr eigenen Fortkommen und den dazu zählenden Geldbeutel im Sinn hatten.
Nun, die CDU hat sich hier leicht verändert. Sie ist aber weder von einer " Linksdrift " erfasst worden, weil Angela Merkel eine andere Politik favorisiert als ihr Ziehvater Kohl, noch wurde sie im Verlaufe der vielen Jahre von " Linken " unterwandert. Es sind vielmehr die Hirngespinste, die von solchen Geistesgrößen, wie Steinbach und Bellmann in die Öffentlichkeit gezogen werden, um sich dabei selbst zu befriedigen, weil im eigenen Umfeld alles mausgrau geblieben ist.
Steinbach jault als Schoßhündchen immer noch den verlorenen " Ostgebieten " jenseits von Oder, Neiße und Memel hinterher; Bossbach kläfft als Hofhund an der Kette der Kanzlerin gegen die " Islamisierung ", die " Überfremdung " durch die Flüchtlingspolitik ihrer Gnaden und zu der Rückbesinnung auf traditionelle, christliche Grundwerte in Form der deutschen Leitkultur in den ungezählten Auftritten der unnötigen Talkrunden herum und Bellmann bellt bei MDR Aktuell in ihr Smartphone zu den geschickt gestellten Fragen eines Moderators Tim Deisinger.
Diese CDUler verkörpern die wahren Werte der Partei. Dem Himmel sei Dank, dass es nur wenige von ihnen gibt. Der große, schwarz - braune Rest bläht jetzt für und bei den " Alternativen " herum.
https://de.wikipedia.org/wiki/Veronika_Bellmann
Dazu " Seamus " ( The dog ), Pink Floyd aus dem Jahr 1971
und - noch zutreffender: " Mademoiselle Nobs " aus dem gleichen Jahr:
Schöööööööööööön, geheult, Frau .....????
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