Kleine Stadt - Hirschberg an der Saale




Als vor gut 20 Jahren die Deutsche Demokratische Republik in den letzten Zügen lag, konnte ich mir als eingefleischter Norddeutscher, gebürtiger Niedersachse und einstiger Buten-Bremer noch keine Vorstellung darüber machen, dass es jenseits von Nordsee, Mittellandkanal und Weser,auch landschaftlich reizvolle Regionen gibt. Während der Nachwendejahre habe ich denn als Bewohner der Alten Bundesländer sehr schnell erkannt, dass die ehemalige DDR nicht nur aus Grenzregionen und Ost-Berlin bestand. Neben attraktiven Urlaubs - und Erholungsgebieten in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt,Brandenburg und Sachsen, hat Thüringen wunderschöne Landschaften zu bieten. Hierzu zählen - zweifelsohne - auch jene im Saale-Orla-Kreis.

Der Zufall wollte es, dass ich ausgerechnet zum Sommeranfang den familiär bedingten Kurzaufenthalt in Hirschberg an der Saale verbringen durfte.Auch wenn der viel zitierte Wettergott es mit uns nicht unbedingt gut meinte, so gab es dennoch genügend Gelegenheiten, sich das knapp 2.500 Einwohner zählende Städtchen genauer anzusehen. Ein Spaziergang vom wunderbar gelegenen Landgasthof " Rosenhof " an der Gartenstraße führt uns entlang der Schulstraße in den Stadtkern.
Das Nachwendeumfeld ist geprägt von Altbausanierung, Verfall und Besitzstandswahrung.
Wo einst über 6.000 Menschen lebten, wohnten, arbeiteten, findet heute eine auf individuelle Mobilität geprägte, bürgerlich Kleinidylle statt, deren Prinzip sich auf das " Jeder kennt Jeden " aufbaut.

Klein, Kleinod, kleine Stadt, so wie überall und nirgends?

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