Immer unter Strom.



Der 31. 08. 2010 könnte ein wichtiges Datum sein, denn ab 24.00 Uhr wird der Liefervertrag mit dem Anbieter " Yello Strom " endgültig auslaufen. Ab dem 01. 09. 2010 heißt der neue Vertragspartner wieder " DREWAG ". Tja,und da das gemeinsame Zusammenarbeiten nicht länger als 3,5 Jahre dauerte, muss es wohl erlaubt sein, eine kritische Bilanz zu ziehen.

Die " DREWAG " ist für Dresden - wie es ihr Name schon vermuten lässt - der größte Energieanbieter im lokalen Bereich. Bei " Wikipedia " findet sich hierunter:
" Die Drewag Stadtwerke Dresden GmbH (eigene Schreibweise: DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH) ist das Stadtwerk von Dresden  Anteilseigener sind über zwischengeschaltete Beteiligungsgesellschaften letztlich zu 90% die Stadt Dresden und zu 10% die Thüga AG. Die Drewag betreibt in Dresden neben 12 Umspannwerken und ca. 1.600 Umspannstationen  7 Heizkraftwerk  und 4 Wasserwerke. "

- Zitatende -


Mit einer Bilanzsumme von ca. 1,19 Mrd. Euro und einem Umsatz in 2009 mit ca. 1,02 gehört der Energieanbieter eher zu den kleineren in seiner Branche. Um es auf einen Punkt zu bringen: klein, aber fein. Denn Gewinne lassen sich auch als Pimpf machen und zwar sehr ordentliche.
Dieses liegt vor allen Dingen daran, dass der Strompreis seit dem Inkrafttreten der Wirtschafts - und Währungsunion vor 20 Jahren auch in den Neuen Bundesländern nur eine Richtung kennt und die zeigt steil nach oben.




Wenn diese Entwicklung impliziert, dass die Stromproduzenten ( vulgo: die Vier Besatzungsmächte ) exorbitante Profite erzielen, muss aber im gleichen Atemzug der Staat als der nicht minder große " Abzocker " angeprangert werden. Denn der Kilowattpreis setzt sich so zusammen:



Auch wenn die eingestellten Statistiken längst veraltet sind, denn der durchschnittliche Preis je Kilowattstunde liegt inzwischen bei 21 bis 24 Eurocent,zeigen sie plastisch,dass der Fiskus von jeder Preiserhöhung partizipiert. Und zwar bei einem Eurocent mit 0,39 Eurocent.





Getreu dem Motto: " Ein Schelm, der dabei Böses denkt! ", wird auch jedem noch so Begriffsstutzigen klar, dass die Berliner Lobbyisten-Mafia keinerlei Drang verspürt, um über eine gesetzliche Deckelung der Strompreise auch nur ansatzweise nachzudenken.

Im europäischen Vergleich liegen deshalb die Marktpreise weit über dem Durchschnitt:
" Hier liegen zum einen die Vergleichszahlen von 2008 vor: Im EU-Durchschnitt lagen die durchschnittlichen Nettostrompreise bei 0,1211 € / KWh. Hier wäre Deutschland ja definitiv im Mittel. Dass es jedoch auch innerhalb von Europa starke Schwankungen der Strompreise gibt zeigen die Länder Frankreich (0,0914 € / KWh) und Großbritannien (0,1394 € / KWh).
Doch es hat in Deutschland gerade 2009 und 2010 immer wieder Strompreiserhöhungen gegeben – nicht jedoch in den meisten anderen europäischen Ländern. Und die europäische Statistikbehörde Eurostat hat kürzlich aktuelle Erhebungen vorgelegt: So liegt der durchschnittliche Strompreis in der EU für private Haushalte bei 0,165 € (inklusive Steuern!). In Deutschland liegt er bei 0,229 € pro Kilowattstunde. Damit nimmt Deutschland den Dritten Platz ein, auf der Rangliste der teuersten Strompreise. Aber auch die aktuellen Zahlen zeigen die enormen Unterschiede auf, so nimmt Dänemark mit 0,255 € den Spitzenplatz ein, am günstigsten sind die Strompreise in Rumänien mit nur 0,08 € pro Kilowattstunde.
Ein Grund, warum die Strompreise in Deutschland so hoch sind: 41% der Strompreise sind Steuern. Im EU-Durchschnitt liegt dieser Anteil bei 26%. "

- Zitatende -

Strompreise bei einem

Jahresverbrauch von 3.500 kWh (2008)

Staat                    
Cent/kWh

Belgien

20,27
Bulgarien7,67
Tschechische Rep.12,87
Dänemark27,10
Deutschland21,72
Estland8,32
Irland19,01
Griechenland10,73
Spanien14,62
Frankreich12,23
Italien21,37
Lettland9,23
Litauen8,63
Luxemburg15,74
Ungarn15,51
Niederlande17,55
Österreich17,76
Polen12,77
Portugal15,03
Rumänien10,82
Slowenien11,52
Slowakei14,21
Finnland12,48
Schweden17,22
Großbritannien15,31
Norwegen16,70

Auch unter Berücksichtigung, dass die BRD nur bedingte Rohstoffressourcen vorweisen kann, die technologische Entwicklung von Alternativenergieträgern somit auch kostspielig ist, bleibt fest zu halten, dass der Strompreis je Kilowattstunde um mindestens 5 Eurocent zu hoch ist. Bezogen auf einen durchschnittlichen Verbrauch je Haushalt von 3.500 Kwh, bedeutet dieses eine Überteuerung von 175 Euro im Jahr.

Da sinniert so mancher Krisengeschüttelter und Globalisierungsfrustrierter über Sparmöglichkeiten nach. Seit der so genannten Liberalisierung des Strommarktes in diesem, unserem Lande,die im Zuge der EU-Nivellierung erfolgte,besteht theoretisch die Auswahl zwischen ca. 860 in der Bundesrepublik registrierten Anbietern und 60-80 Stromproduzenten.


Bei " Wikipedia " findet sich hierunter folgende Beschreibung:

" Der liberalisierte Energiemarkt beschreibt den Markt der leitungsgebundenen Energieversorgung durch die Energieversorgungsunternehmen mit Strom und Erdgas, bei dem möglichst viele Teile der Lieferkette dem freien Wettbewerb unterliegen. Über den Wettbewerb sollen die Verbraucher zu den günstigsten Konditionen marktgerecht versorgt werden. Die für die Versorgung benötigten Versorgungsnetze können nicht sinnvoll dem Wettbewerb unterzogen werden. Hier hat der jeweilige Netzbetreiber eine Monopolstellung. Damit der Netzbetreiber seine Monopolstellung nicht zu seinen Gunsten ausnutzt, werden die Entgelte für die Nutzung der Netze (Netznutzungsentgelte) staatlich reguliert. "

- Zitatende -

Der vielleicht damit intendierte Wusch, dass es zu einem marktwirtschaftlichen Wettbewerb kommen muss, zeigt sich jedoch als Irrglaube, denn zum einen wird die BRD als exportstarker Stromproduzent geführt, dass heißt, die " Vier Schwestern " ( E.ON, RWE, EnBW, Vattenfall ) liefern den hier nicht verkauften Strom in das europäische Ausland.


Land       Import         Export         Nettoimport
Belgien17,0366,561 10,475
Bulgarien3,0968,44-5,344
Dänemark8,54510,772-2,227
Deutschland40,24562,695-22,45
Frankreich10,17656,495-46,319
Griechenland7,5751,9645,611
Großbritannien12,4480,92311,525
Italien43,2843,39439,89
Kroatien12,2475,6696,578
Luxemburg6,8192,4644,355
Niederlande25,0239,28215,741
Norwegen0,7567,97-7,214
Österreich22,03316,5285,505
Polen9,0219,704-0,683
Portugal10,5971,3159,282
Rumänien2,6097,042-4,433
Schweden1,8856,937-5,052
Schweiz30,49430,525-0,031
Serbien9,1368,5740,562
Slowakei9,4148,8890,525
Slowenien6,2337,827-1,594
Spanien5,89416,485-10,591
Tschechien8,52419,986-11,462
Ungarn12,7728,8673,905

Dagegen ist unter den Kriterien einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung zunächst nichts Verwerfliches zu erkennen. Betrachtet der Interessierte jedoch diesen Markt etwas genauer, wird er sehr schnell zu der Erkenntnis gelangen, dass die Stromerzeuger ihre Energie nicht zu den Inlandspreisen anbieten und verkaufen können, weil eben diese überteuert sind. Statt die Binnenmarktpreise zu senken und damit einen identischen Umsatz zu erzielen, werden lieber die Strompreise künstlich hoch gehalten,weil über die Exportschiene der hier nicht nachgefragte Strom weitergeleitet werden kann und im Ausland Profit bringend verbraucht zu werden.

Gleichzeitig wird billigerer Strom aus dem Ausland importiert und hier zu Marktpreisen teuer angeboten und umgesetzt. Dieses erfolgt über die " Leipziger Strombörse ".

Rein wissenschaftlich definiert sich das dortige Marktgeschehen so:

"
Eine Strombörse ist ein organisierter Markt für Strom, der ähnlich wie eine Wertpapierbörse funktioniert. Als Produkte werden zeitlich abgegrenzte Mengen an Strom gehandelt. Der Vorteil des Stromhandels an der Börse ist die Bündelung von Angebot und Nachfrage, wodurch eine hohe Liquidität erreicht werden kann. Standardisierte Produkte ermöglichen einen geregelten Handel und schaffen einfache Vergleichsinstrumente, wodurch die Verhandlungskosten sinken. Volkswirtschaftlich entsteht eine optimale Allokation. "

- Zitatende -

De facto muss aber kritisch betrachtet davon ausgeganegen werden, dass dieser vermeintliche Handelsplatz den " Vier Schwestern " dazu dient, um die Profitmaximierung umzusetzen:


" Praktiken des durch einen Unternehmensskandal in die Schlagzeilen gekommenen US-amerikanischen Energieunternehmens Enron offenbaren jedoch auch Schattenseiten des Handels von Strom über die Börse. Durch manipulative Spekulation und Eingabe falscher Kaufs- und Verkaufsdaten ist es Enron gelungen, künstlich Strom-Engpässe zu erzeugen. Durch die scheinbar erhöhte Nachfrage und das geringere Angebot kam es zu sprunghaften Preissteigerungen, die das Unternehmen ausnutzen konnte und die in Kalifornien auch Stromausfälle zur Folge hatten. Neben diesen Manipulationen auf dem Termin- und Spotmarkt konnte Enron auch durch Bilanzmanipulation und das Auftreten als Energiebroker längerfristig die Preise anheben.
Möglich sind solche Manipulationen vor allem bei unbeaufsichtigten und intransparenten Terminkontrakten. Im Falle von Enron wurden damals die Energiederivate nicht von staatlicher Stelle kontrolliert. Aus diesem Grund kann eine Regulierung notwendig werden, auch wenn dadurch das sonst gewünschte freie Spiel der Kräfte am Markt eingeschränkt wird.
In Europa wird ein derartiger Fall aufgrund abweichender Strukturen für eher unwahrscheinlich gehalten. Ähnliche Preismanipulationen wurden jedoch auch schon in Deutschland vermutet. Im Sommer 2005 wurden beispielsweise Vermutungen laut, dass die großen deutschen Energiekonzerne (E.ON, EnBW, RWE, Vattenfall Europe) den Strompreis manipulieren. In Diskussionen wird häufig das Handelsvolumen an der EEX kritisiert. Am Terminmarkt, an dem Erzeugungs- und Vertriebsmengen langfristig preislich gesichert werden, wurden 2006 1.044 TWh gehandelt (zum Vergleich: Stromverbrauch in Deutschland 531 TWh). Am Spotmarkt betrug das Handelsvolumen an der EEX 89 TWh.Der an der Börse ermittelte Preis wird aber meist auch für die überwiegende Anzahl der außerbörslichen Kontrakte übernommen. "

- Zitatende -

Insgesamt lässt sich demnach mit Werner Marnette feststellen, dass durch die Privatisierung und trotz der " Liberalisierung " der Anbietermarkt ein Oligopol darstellt, in Form der " Vier Besatzungsmächten " darstellt. Hier wird nicht nur beherrscht, sondern auch nach Belieben manipuliert. Der Kunde zahlt letztendlich die Zeche, der Staat duldet als Mittäter dieses Verhalten, weil er nämlich über Steuern, Gebühren und Abgaben kräftig abkassiert.


http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Marnette


Unter den Voraussetzungen dieser Pseudo-Konkurrenzwirtschaft und eines vorgegaukelten Wettbewerbs sind auch jene Möglichkeiten, den Stromanbieter zu wechseln zu betrachten.
Als wir im Januar 2007 dem Anbieter wegen einer erneuten Preiserhöhung bei der " DREWAG " dauerte es immerhin bis zum 01. 04. 2007 ehe der " gelbe Strom " in das Haus floss. Das damalige Angebot erschien verlockend: Grundpreis 7,66 € im Monat, Arbeitspreis 17,86 Eurocent je Kilowattstunde. Die " DREWAG " hatte hier angeboten: Grundpreis 6,15 €, Arbeitspreis 19,80 Eurocent.

Nach Adam Riese wäre damit bei einem kalkulierten Verbrauch von 4.500 Kwh eine Ersparnis von 87,30 € zu erzielen gewesen. Da es hier jedoch zwei Zähler gibt, reduziert sich diese Summe um 0,49 € x 12 x2 = 11,76. Immerhin hätte eine Differenz von 75,54 € / jährlich den Haushalt entlastet.
Das wäre ein Wocheneinkauf beim " Kaufland ", 1, 5 Wocheneinkäufe bei " LIDL " oder so gar 2 Wochenendeinkäufe bei " ALDI ". Immerhin!

Bereits im Juli 2007 erfolgte die erste Preiserhöhung für den dann zweiten Zähler bei " Yello Strom ". Statt 17,86 Eurocent je Kwh berechnete der Anbieter nun ab dem 01. 08. 2007 19,85 je Kwh, wobei der Grundpreis nur gering auf 7,60 € im Monat reduziert wurde.
Da der Vertrag mit einer Preisgarantie von einem Jahr abgeschlossen war, konnte der Anbieter erst zum 01.05. 2008 die Preise erhöhen. Er tat es dann auch und zwar kräftig von 17,86 Eurocent je Kwh auf nunmehr 21,12 Eurocent für ein Kwh. Auch der Grundpreis wurde von eingangs 7, 66 € auf 11,05 € monatlich angehoben.

Da auch die " DREWAG nicht günstiger war, blieben wir bei den " Gelben " als Kunde.
Ab 01. 11. 2008 erhöhten dann die " Gelben " erneut die Preise und verlangten dann : Grundpreis 10, 28 €, Verbrauchspreis 21,39 Eurocent je Kwh!
Ab April 2010 erfolgte dann die vierte und für letzte Preiserhöhung von 21,39 Eurocent je Kwh auf nunmehr 22,72 Eurocent je Kwh und einem Grundpreis von 10,28 auf sage und schreibe 13,93 € im Monat.
Nun hieß es flugs über " Verifox " einen günstigeren Anbieter zu finden. Wobei die Vertragspartner mit Vorkasse schon allein aus grundkritischen Erwägungen und der Kenntnis,das eine Insolvenz sehr rasch hingelegt werden kann, nicht in Betracht kamen.

Und siehe da, die gute alte " DREWAG " erschien im Preisgefüge noch sehr moderat zu sein, denn sie bot unter dem blumigen Begriff " Dresdner Strom natur " relativ günstige Konditionen an.
So hat sich der Ausflug zu den " Gelben ", die einst mit viel Tamtam und dem Ex-Tagesschausprecher Wilhelm Wieben, der seit 1999 dem Kunden suggerierte:

"Strom ist gelb"

nur bedingt gelohnt.


Was die Werbeattribute des Produkts ("Gelb. Gut. Günstig.") allerdings verschweigen, ist die Tatsache, dass die Yello Strom GmbH eine 100-prozentige Tochter der
EnBW Energie Baden-Württemberg

ist.

So wurden in einer deutschlandweiten Kampagne ab Ende der 90er Jahre propagandistische Plattitüden und allerlei Nonsens verbreitet, womit die Macher dieser Brüllwerbung den " gelben "Strom zu einem Markenprodukt machen wollten.

Für die Stromanbieter-Hopper sei deshalb gesagt, dass im kapitalistischen " Geiz ist geil " - Staat mit seiner egoistischen Ellenbogengesellschaft und Abzock-Grundeinstellung, nur das Prinzip " Spare, spare... " gelten kann. Ergo: Spot aus, Stand-By-Technik aus, Waschmaschine auf Sparprogramm, Flachbildglotze öfters nicht einschalten, Computer bei jeder längeren Pause abstellen und Licht sowie Heizung nur im Winter nutzen. Das entlastet das Konto und führt zu keinerlei Wutausbrüchen auf die sich mit siebenstelligen Vergütungen von der Medienmeute interviewen lassenden Großkotze in den Vorstandsetagen der kriminellen Stromanbietervereinigung der BRD.

Nachtrag:

Seit dem 01.05.2012 sind wird nun bei dem Anbieter " Stromio ", der laut " Verifox " um ca. 120 (!) € im Jahr günstiger sein soll. Eher skeptisch betrachtet, würde dieser natürlich ab dem 2. Jahr der Vertragslaufzeit die Möglichkeit haben, die Tarife zu erhöhen. Vielleicht wird es auch so kommen. Dazu steht dem Kunden ein Sonderkündigungsrecht zur Seite. Immerhin auch etwas; wenngleich ein stumpfes Schwert im Kampf gegen die Halunken der Strom - und Energiegilde, die die BRD seit Jahrzehnten besetzt halten.
















Kommentare

Stromverbrauch hat gesagt…
wow, tolle Nachricht und Info
halten Entsendung Sachen wie diese
Ich mag es.
Strom

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