Eric Burdon declares Blues: Ein Vollblutmusiker wurde 70 Jahre alt.



Wie schon mehrfach hier beschrieben, dient der Freitagnachmittag dem Ausleben meines anerzogen Grundreinigungsbedürfnisses. Wähtend ich die immer gleichen Utensilien, nämlich Bodenstaubsauger, Plateeimer, Schrubber, Feudel, Staubtuch, Putzlappen und Besen nebst Kehrblech für die Schlacht in großen Haus bereit gelegt hatte, kam mir der Gedanke, den JBL-Boxen einige knackige Bässe zu entlocken. Gesagt, getan!
Neben " Uns Udo " wummerten die Boxen auch ein Stück von der Formation " Eric Burdon & War " in den Raum. Ein Blues, den der gute Eric vor sage und schreibe 41 Jahren einspielte und der für mich immer noch so frisch wie einst herüber kommt. " Blues for Memphis Slim ", ein Kracher, ein Song - für damalige Verhältnisse - aus einer anderen Welt, der Welt des Bluesrock. Blues, das war einst nicht nur eine Musikrichtung, die von farbigen Interpreten favorisiert wurde, es gab allerdings von ihnen mehr als nur einige Dutzend, nein, auch die Rockgrößen aus den 60er und 70er hatten den Musikstil sich zu eigen gemacht und spielten ihn in allen nur erdenklichen Variationen mit vielen Instrumenten.

Wie der gute Eric Burdon nun zum Blues kam, lässt sich kurz und knapp so beschreiben:
" Burdons erste Band war 1958 The Pagan Jazz, wo er mit John Steel zusammenspielte. In den folgenden Jahren wechselten beide mehrmals die Band. 1961 sang Burdon auch für Alexis Korner und schloss sich dann Blues Incorporated an, wo er auf Alan Price traf.
Im Jahr darauf gründeten sie gemeinsam die Alan Price Rhythm & Blues Combo, aus der 1964 die Animals wurden. Es folgte die erfolgreichste Zeit in Burdons Karriere mit dem Nummer-eins-Hit House of the Rising Sun und mehreren weiteren Top-10-Hits. Nach der Trennung von Alan Price übernahm er die Führungsrolle in der Band und 1966 veröffentlichte die Band erstmals als Eric Burdon and the Animals die Single See See Rider, die die letzte der ursprünglichen Animals wurde."

- Zitatende - aus: WIKIPEDIA, Eric Burdon

Die Animals waren damals für mich eine britische Popformation, die sich in der Mitte der 60er Jahre mit dem Gassenhauer " House of the rising sun ", " Ring of fire "When I was young " oder " San Francisco nihgts " einen Namen in der BRD gemacht hatten. In vielen Diskotheken tanzte und schwoofte die Jugend nach diesen Stücken. Burdon selbst sah den Pop aber wohl eher als kommerzielles Sprungbrett, um seine geplante Solokarriere in eine andere Musikrichtung zu betreiben: den Blues eben.
Der geniale Alexis Korner, der seit Beginn der 60er Jahre sich in diversen Klubs in er BRD, insbesondere in Hamburg herum trieb und hier mit talentierten jungen Musiker - fernab von allem Kommerzrummel - exzellente Musik einspielte. Seine Session mit späteren Größen, wie Mick Jagger, Charlei watts, Dick Heckenstall-Smith, Gerry Conway, Marsha Hunt, Hughie Flint, Cliff Barton, Victor Brox, Binky McKenzie, natürlich Robert Palnt, Steve Miller, Peter Thorup, um nur einige zu nennen, waren legendär, wobei jene Musiker auch später  mit ihm eng verbunden blieben.

So auch Eric Burdon.Burdon wurde am 11. Mai 1941 in Newcastle upon Tyre in England geboren.
Er gründete bereits als 17jährige eine eigene Band, tingelte dann einige Jahre durch verschieden Klubs und Bars in England, ehe er in den 60er dann über einige Jahre mit den Animals einen gewissen kommerziellen Erfolg verbuchen konnte.
Seine musikalische Wendung vollzog Eric Burdon dann durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit afro-amerikanisch und farbigen Bluesmusiker. Er nahm zu Beginn der 70er mit dem Bluesgitarristen Jimmy Witherspoon eine LP mit dem Titel " Guilty " auf, in den er politische und gesellschaftskritische Texte mit der Bluesmusik verknüpfte. Die Formation " War " hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits gegründet und durch die Single-Auskoppelung " Spill the wine " einen Smash-Hit gelandet.

Das Album " Decalres war " erschien dann knapp einige Monate später, nämlich im Sommer 1971 und wurde ein Erfolg.




http://de.wikipedia.org/wiki/Eric_Burdon_Declares_%22War%22

Jeder aus meinem Bekanntenkreis, der später progressive Popmusik hörte, legte sich dieses Album zu. Völlig zu Recht, denn hier wird eine anderer Musikstil gepflegt, der sich jenseits der einstigen Beat-Musik, der Disco- Musik und des Schlagers, eine Art Nischendasein frönte. Populär, aber dennoch von einer Minorität gehört.
Eric Burdonund " War ", dass war nur eine kurze Episode in dem langen Musikerleben des Sängers. Das waren nur wenige Monate. Aber sie prägten die späteren Jahre des Engländers nachhaltig.

Wenn ich nach über 4 Dekaden eben jenen Titel " Blues for Memphis Slim " aufgelegt hatte, dann wohl auch, weil er sich wohltuend aus der unüberschaubaren Masse des heutigen Musikschrotts hervor hebt. Gute Musik benötigt keine gigantischen Stadien mit Zehntausenden, keine phänomenale Bühnenshow und keinen sonstigen Zinnober. Sie kommt aus dem Bauch, dem Gefühl, der Inspiration heraus - so wie der Blues.
Eric Burdon ist immer noch eine Blueser - ein ganz Großer dazu.

Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Du hast ja Raritäten im Schrank!

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