Die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen, ihr verhageltes Sommermärchen und das Nachtreten von Ahnungslosen.



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Die Fußballweltermeisterschaft der Frauen neigt sich langsam, aber sicher, dem Ende zu. Die Halbfinals stehen auf dem Programm - ohne bundesdeutsche Beteiligung. Was sich bereits in der Vorrunde zart andeutete, nämlich eine Disprepanz zwischen der überzogenen Erwartungshaltung der Fans und den tatsächlich gezeigten Leistungen ihrer Lieblinge, wurde dann im Viertelfinale brutalst möglich aufgedeckt: Das bundesdeutsche Team ist keine Einheit. Es fehlte die Leidenschaft,um die flinken, körperlich fitten Japanerinnen aus dem Wettbewerb zu schießen. Sicherlich gab es Torchancen, sicherlich hat die DFB-Auswahl überlegen gespielt, sicherlich hatten die Japanerinnen viel Glück. Aber, überragend, also einer Weltmeistermannschaft würdig, waren dieses Spiel und auch die Begegnungen gegen die holzenden Nigerianerinnen und die starken Kanadierinnen nicht. Nur die Auseinandersetzung gegen Frankreich brachte ein wenig Licht in die DFB-Dunkelheit.

Nun ist sie für die Mannnschaft um Sylvia Neid vorbei, die WM , die Titelverteidigung im eigenen Lande ist geplatzt wie eine bunte Seifenblase. Zu groß waren die Vorschusslorbeeren aus aller Munde. Selbst der Blatter, Sepp, konnte sich es nicht verkneifen und die Standardfloskel erneut zum besten zu geben: " So, wer soll die Deutschen stoppen?"

Es waren die körperlich unterlegenen, wenn auch wieselflinken Spielerinnen aus dem Land der aufgehenden Sonne, die der Neid-Elf schließlich den Schneid abkauften. Sei´s drum! Das gesamte Turnier ist bereits jetzt ein riesiger Erfolg, ein zweites Sommermärchen im großen Fußball-Deutschland. Da dürfen auch andere Teams den Weltmeister unter sich ausmachen und die Deutschen schauen - wenn auch tief traurig - zu.
Was allerdings mehr als unappetitlich aufstösst, sind die dämlichen Kommentare der vermeintlichen Experten und jener, die an der WM  ein kommerzielles Interesse haben.

Hierzu gehört der Klugscheißer und Vater der Fußballerin Birgit Prinz. Er trat bereits kurz nach dem Ausscheiden der DFB-Mannschaft gegen die Trainerin Neid kräftig nach. Papa Prinz zog ordentlich vom Leder und forderte sogar den Rücktritt der Bundestrainerin Silvia Neid:

Am Montag meldete sich Stefan Prinz innerhalb eines dem dem HR-Rundfunk geführte Interviews zu Wort und wetterte:: „Die Frau ist nicht in der Lage, ein Team zu führen, und es wäre klug, wenn sie einen Strich darunter ziehen würde.“ Für Stefan Prinz ist  Silvia Neid die Hauptschuldige an dem frühzeitigen Scheitern im Viertelfinale. Papa Prinz dazu:  „Silvia Neid hat das Ganze alleine zu verantworten. Sie hat von Anfang an versucht, junge und ältere Spielerinnen gegeneinander auszuspielen und hat dadurch die Spielerinnen sehr verunsichert.“
Vater Prinz wirft der Bundestrainerin vor, keine Bereitschaft zum Dialog gezeigt zu haben. Seine Tochter habe selbst das Gespräch mit Silvia Neid suchen müssen und nicht umgekehrt: „Das ist für mich einer der Gründe, warum das Ganze kaputt gegangen ist.“

Da hat sich gerade ein so genannter Fachmann zu Wort gemeldet, der in Wahrheit gar keiner ist, denn dem Vater Stefan Prinz steht eine Kritik an der Bundestrainerin überhaupt nicht zu. Seine Tochter, sie wird am 25. Oktober immerhin schon 34 Jahre alt, hat als Spielerin alle Titel und Trophäen erhalten, die eine Profi-Fußballerin erlangen kann. Birgit Prinz ist die bisher erfolgreichste Fußballerin in diesem land. Was will also Papa Prinz noch?

http://de.wikipedia.org/wiki/Birgit_Prinz

Nun, da kann ein Außenstehnder nur spekulieren und sich daran erinnern, dass auch bei den Damen mit diesem Sport Geld zu verdienen ist. Eine Weltmeisterin macht sich als Werbeträgerin alle Male besser, als eine erfolgreiche Spielerin. So sind auch hier die Spielregeln. Trotzdem bleibt die geübte Kritik eine Zumutung, denn gegenüber der Bundestrainerin hat sich Birgit Prinz selbst nie kritisch geäußert und dazu dürfte sie wohl in der Lage sein, denn volljährig ist sie schon seit mehr als 15 Jahren.
Im übrigen ist Fußball eine Mannschaftssportart. Eine einzelne Spielerin kann allein kein Spiel entscheiden. Dazu gehören weitere 10 Mitspielerinnen. Und diese waren gegen Japan eben nicht gut genug. basta, Master Prinz!
So bleibt denn in der Zwischenbilanz zu vermerken, dass neben den Ex-Weltmeisterinnen aus Norwegen, den hoch gehandelten Brasilianerinnen auch der Noch-Titelträger die Segel streichen musste.
Aus dem viel beschriebenen "Sommermärchen" ist ein verhageltes Turnier geworden mit dummen Kommentaren von noch dümmeren Ahnungslsoen.

 

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